[English]Microsoft hat am 2. November 2017 einen Fix für den Microsoft JET Database Engine-Bug freigegeben. Das betreffende Update flickt das Problem bei der Access- oder Excel-Datenbankanbindung aber nicht in allen Windows-Versionen. Hier ein paar separate Informationen zum Thema.
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Worum geht es genau?
In der Microsoft JET Database Engine existierte eine Buffer Overflow-Sicherheitslücke, die einen Remote Code Execution-Angriff ermöglichte. Der Angreifer konnte Programme installieren, Daten anzeigen, ändern oder löschen sowie neue Konten mit vollen Benutzerrechten erstellen. Benutzer, deren Benutzerkonten so konfiguriert sind, dass sie mit Standardrechten arbeiteten, waren allerdings weniger betroffen sein als Benutzer mit Administratorrechten.
Microsoft hat das Ganze im Security Advisory CVE-2017-0250 (zuletzt am 10. Oktober 2017 revidiert) dokumentiert. Bereits im August gab es erste Sicherheitsupdates für die noch unterstützten Windows-Versionen, die diese Sicherheitslücke schlossen (siehe z.B. meinen Blog-Beitrag Weitere Microsoft Updates zum Patchday 8.8.2017).
Spätestens ab dem 10. Oktober 2017 gab es Probleme
Spätestens seit dem Patchday vom 10. Oktober 2017 gab es aber Probleme beim Zugriff auf Datenbankdateien. Hier im Blog gibt es diesen Kommentar, der darauf hinweist, dass sich Excel-Dateien nicht mehr mit Access verknüpfen lassen.
Seit dem letzten Windowsupdate 10.10.2017 ist es nicht mehr möglich Excel Dateien mit Access 2000 zu verknüpfen oder verknüpfte EXCEL-Dateien mit Access 2000 zu öffnen.
Auch in diesem Kommentar findet sich eine Bestätigung bzw. ein Hinweis auf einen Excel-Datenbank-Fehler. Ich hatte das Ganze im Blog-Beitrag Oktober 2017 Patchday: Nachlese und Probleme angesprochen. Microsoft ist der Fehler bekannt:
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Issue where applications based on the Microsoft JET Database Engine (Microsoft Access 2007 and older or non-Microsoft applications) fail when creating or opening Microsoft Excel .xls files. The error message is, "Unexpected error from external database driver (1). (Microsoft JET Database Engine)".
Microsoft patcht, aber nur einige Windows-Versionen
Am 2. November 2017 hat Microsoft (an einem Donnerstag) eine Reihe an Updates freigegeben, die teilweise den Microsoft JET Database Engine-Bug fixen sollen. Es handelt sich um folgende Updates:
- Update KB4052234 für Windows 7 SP1 und Windows Server 2008
- Update KB4052233 für Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2
- Update KB4052231 für Windows 10 Anniversary Update (Version 1607)
- Update KB4052232 für Windows 10 Version 1511Für Windows 10 Fall Creators Update (V1709) hatte Microsoft am 17.10.2017 das kumulative Update KB4043961 freigegeben. Dieses adressiert auch die Microsoft JET Database Engine-Problematik. Für die restlichen Windows 10-Builds, also Windows 10 RTM und Windows 10 Creators Update (Version 1703) ist bisher kein Update bereitgestellt worden. Im Gegenteil, für Windows 10 V1703 wird der Bug weiterhin explizit erwähnt (siehe Windows 10-Updates 2. November 2017).
Probleme und Workaround
Die Installation der oben genannten Updates führt aber zu anderen Bugs auf den Zielsystemen. So erhalten Benutzer möglicherweise nach Installation diverser Updates einen Fehlerdialog, der anzeigt, dass beim Schließen einiger Anwendungen eine Anwendungsausnahme aufgetreten ist. Dies kann sich auf Anwendungen auswirken, die zum Laden von Webinhalten MShtml.dll verwenden. Der Fehler tritt nur auf, wenn ein Prozess bereits heruntergefahren wird und beeinträchtigt die Anwendungsfunktionalität nicht. Details zu diesen Updates und den bekannten Problemen finden sich in den verlinkten KB-Artikeln sowie in meinen Blog-Beiträgen:
Windows 10-Updates 2. November 2017
Windows 10: Updates KB4041688, KB4043961 (17.10.2017)An beiden Problemen arbeitet Microsoft seit Oktober 2017 und will einen Fix in den kommenden Releases bereitstellen. Da aber nicht alle Windows-Versionen gepatcht wurden und nicht jeder Nutzer die Updates wegen der bekannten Probleme installieren wollen, gibt es einen Workaround für den Microsoft JET Database Engine-Fehler.
Statt den Microsoft.Jet.OLEDB.4.0-Provider kann man auch den Microsoft Access Database Engine (ACE) Provider verwenden. Dazu ist die Microsoft Access Database Engine 2010 Redistributable herunterzuladen und zu installieren. Dann ist der DB-Connection-String beispielsweise in Microsoft Excel so anzupassen, dass der ACE-Provider genutzt wird. Der String
Provider=Microsoft.Jet.OLEDB.4.0
ist zu
Provider=Microsoft.ACE.OLEDB.12.0
zu ändern. Dann greift Microsoft Excel wieder auf die Access Datenbanken zu. Vielleicht hilft es euch weiter.
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