Zum Wochenabschluss noch zwei kurze Warnungen – zum Wecken der Aufmerksamkeit im Hinblick auf Abzocke bzw. Betrug. Es gibt einen Kettenbrief zu einem H&M 250 Euro-Gutschein. Und es gibt Anzeigen für ein 5 Euro iPhone X. Hinter beidem steckt Abzocke.
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Anmerkung: Die Warnung gilt zwar nicht für die meisten meiner ausgebufften Blog-Leser/innen. Aber Google spült auch eine Menge Leute in meine Blogs, die nicht ganz so firm in Sachen Betrug gebrieft sind. Und eine Info kann eigentlich nie schaden.
Abzocke #1: H&M-Kettenbrief
Es scheint sich mal wieder ein Kettenbrief über WhatsApp und Facebook verbreitet zu haben, der einen 250 Euro Gutschein der Kaufhauskette H&M verspricht. Ist natürlich Betrug, und die Verbraucherzentrale Nordhein-Westfalen warnt. Die Betrugswebseite ist zwar inzwischen abgeschaltet, aber der nächste Kettenbrief dürfte nicht weit sein. Wen es interessiert, im 50+-Blog gibt es ein paar Details.
Abzocke #2: Das iPhone X für 5 Euro
Vor ein paar Tagen bin ich auf den Artikel How people in Germany get the new iPhone X for only 5 € (Linkworld-news. space/iphonex/) gestoßen. Der ist zwar in Englisch und als ADVERTORIAL gekennzeichnet, aber dass es ein neues iPhone X für nur 5 Euro in Deutschland gibt, bekommen auch nicht des Englischen mächtige Zeitgenossen möglicherweise mit.
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Auf der Webseite wird dann die Promotion-Seite verlinkt, auf der man das Schnäppchen bekommen soll. Die 'Redaktion' des Ursprungsartikels gibt an, dass WPanda hinter dem Angebot stände. Die Redaktion hätte getestet, ob die seriös sei und 5 Euro bezahlt – das Phone sei eingetroffen:
Update (17 November 2017): To check if WPanda is solid, our editorial team actually paid 5 € for an iPhone X over the weekend and we just received it yesterday morning!
Mir ist gerade aufgefallen, dass das Datum des 'Update' dynamisch angepasst wird. Vor ein paar Tagen war das aktuelle Tagesdatum zu sehen. Heute kam beim erneuten Aufruf der 17. November 2017 zur Anzeige.
Das alles klingt zu gut, um wahr zu sein – das Foto des glücklichen Gewinners im Artikel und der Hinweis der 'Redaktion': Haben wir selbst getestet, sowie die begeisterten Kommentare angeblicher Nutzer unterhalb des Artikels lösen möglicherweise den 'muss ich machen'-Reflex bei Zeitgenossen aus.
Nur: Bei einer Suche nach WPanda finde ich nichts (den oben verlinkten Artikel habe ich noch im Browser-Cache gefunden – dort steckte auch noch der Link auf die französische Webseite home[.]writepanda[.]com – scheint nichts mit dem Angebot zu tun zu haben). Die Zielseite uprealtime[dot]com/click ist inzwischen außer Betrieb. Als ich das Thema erstmals unter die Augen bekam, habe ich mal auf der Webseite vorbei geschaut (dummerweise keine Screenshots angefertigt).
Die wollten auf der Seite nur die Anmeldedaten und eine Kreditkarte – und es fand sich ein Link zum Kleingedruckten, mit dem Hinweis, dass man mit der Annahme die AGB akzeptiert. Erinnerungsmäßig war im Kleingedruckten alles auf Französisch mit dem Inhalt, dass man ein Abo zum Preis von 99 Euro/Monat abschloss, um das iPhone X für 5 Euro 'zu gewinnen'. Das Abo ließ sich angeblich zwar monatlich kündigen – aber wie kündigst Du, wenn keine Kontaktdaten vorhanden sind und die deine Kreditkartendaten zum Abbuchen haben? Nachdem die Webseite nun offline ist, kann ein Betroffener sich noch nicht mal das Kleingedruckte ansehen, um nachzulesen, auf was er da so eingegangen ist.
Ich gehe davon aus, es ging darum, Kreditkartendaten abzufischen und zu belasten. Also: Finger weg vor solchen Aktionen – oder lest euch wenigstens das Kleingedruckte durch.
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Ist doch immer wieder belustigend wie die Leute plötzlich einen Kurzschluss im Gehirn bekommen, wenn irgend etwas billig angeboten wird.
Wenn man dann auch noch deftig abgezockt wird, dann ist das Geschrei riesengroß was das für böse Menschen sind und wie man das überhaupt zulassen konnte.
Kurz und prägnant: Gier frisst Hirn! :-)
Den Kurzschluss bekommen eben Leute, die nie in der Lage sein dürften, sich ein iPhone X kaufen zu können, ohne dass dadurch auf dem Konto am Monatsanfang nichts mehr übrig bleibt und die zu spontanen Reaktionen neigen. Solche und ähnliche Betrugsaktionen sind eigentlich nur deswegen erfolgreich, weil sagen wir 0,1% von einer Millionen Personen, die so etwas lesen, darauf hereinfallen und das sind dann immer noch tausend.
In diesem Fall denke ich aber, dass die Hürde Kreditkarte (in Deutschland sind Kreditkarten nicht sehr verbreitet und schon gar nicht bei der anvisierten Zielgruppe) und die Tatsache, dass das Ganze in Englisch abgefasst ist, dafür sorgen wird, dass die Initiatoren der Aktion wenig Erfolg haben werden.
Leider wurde der Artikel nun auf deutsch übersetzt. Habe gerade eine Werbeanzeige in Instagram gesehen… Hoffe Insta schaltet die ab, hab es gemeldet…
Danke für die Ergänzung.