Die November 2017-Updates, speziell die Sicherheitsupdates zum 14. November 2017, scheinen spezielle Probleme mit digital signierten Makros in Excel zu bereiten. Zudem gibt es Fallen im Zusammenhang mit Office 365 (und Click-to-Run-Installationen). Im Beitrag fasse ich kurz zusammen, was mir unter die Augen gekommen ist.
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Die Liste der Office-Sicherheitsupdates für November 2017 ist im Blog-Beitrag Microsoft Office Sicherheitsupdates (14. November 2017) beschrieben.
Update KB4011197/KB4011233 blocken signierte Makros
In Microsoft Excel 2007 SP3/2010 SP2/2013 SP1/2013 RT SP1/2016 gab es eine Schwachstelle CVE-2017-11877 ("Microsoft Excel Security Feature Bypass Vulnerability"), die Makros eine Rechteausweitung ermöglichte. Das Ganze wurde mit dem November 2017-Patchday geschlossen. Mit dabei auch Update KB4011197:
- Excel 2010: Beschreibung des Sicherheitsupdates für Excel 2010: 14 November 2017 (KB4011197).
- Excel 2013: Beschreibung des Sicherheitsupdates für Excel 2013: 14 November 2017 (KB4011233).
Im Blog gibt es hier gleich zwei Kommentare, die berichten, dass signierte Makros durch die beiden Updates geblockt werden. Eine Deinstallation der betreffenden Updates korrigiert das Makro-Problem wieder.
Ich habe etwas gesucht – zu Update KB4011233 gibt es diesen Technet-Forenthread, der das Problem genauer beschreibt
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(Quelle: Technet-Forum)
Ein Benutzer hat das versucht nachzustellen und bekam keine Fehlermeldung. Der Ursprungsposter gibt auch an, dass es wohl nicht mit allen Makros in Excel-Arbeitsmappen aufträte.
Der Thread-Ersteller gibt weiterhin an, dass er unter Windows 7 arbeite. Arbeitsmappen, die vor der Installation des Updates erzeugt, signiert und geöffnet wurden, behalten wohl die Vertrauensstellung. Alles, was nach dem Update an Arbeitsmappen erzeugt und signiert wurde, scheint dagegen geblockt zu werden.
Es scheinen wohl nur sehr wenige Leute betroffen. Ich stelle es aber mal hier im Blog ein – vielleicht finden sich noch mehr Betroffene und/oder es gibt eine Lösung.
Kompatibilitätsproblem mit ACCDE-Dateien
Das ACCDB-Dateiformat wird ab Microsoft Office Access 2007 für Datenbanken (statt des älteren MDB-Formats) verwendet. Microsoft geht in diesem Artikel auf dieses Format ein. Man kann in Access nun eine Datenbank in eine ausführbare ACCDE-Datei überführen (siehe z.B. hier).
In Zusammenhang mit Office 365 (und dessen ständigen Updates) gibt es wohl eine Falle für Access-Benutzer, die ACCDE-Dateien verwenden. Blog-Leser Samuel Bunlong geht in diesem Kommentar auf ein spezielles Problem ein. Sind Access 2016 und Office 365 auf dem gleichen Rechner installiert, kommt es wohl zu einem Konflikt. Plötzlich kann nicht mehr auf ACCDE-Datenbanken zugegriffen werden. Samuel schreibt:
Eine meiner ACCDE-Datenbanken (erstellt mit Access 2013 und mit dem Runtime 2010 auf dem Client betrieben) wurde demoliert, weil auf dem entsprechenden Rechner Office 365 auch installiert ist (aber nicht verwendet wird).
…
Ich habe Office 365 deinstalliert und ein Restore der demolierten DB aufgespielt.
Samuel gibt gleich einen Hinweis auf einen Newsletter von Smart-Tools vom 16.11.2017, die das Problem adressieren. Dort schreibt man:
ACCDE kann nach Update nicht mehr von früheren Access-Versionen geöffnet werden
Versionen: Access 2016 und Office 365
Wenn Sie Access 2016 im Rahmen von Office 365 nutzen, wurde vor kurzem ein Update auf die Version 1710 vorgenommen. Nach der Installation gibt es allerdings ein Problem, denn ACCDE-Dateien, die Sie mit diesem Access-Build erstellen, lassen sich nicht mehr von Access 2016 Build 1709 und früher öffnen. Sobald auch hier ein Update auf 1710 vorgenommen wurde, ist das Problem behoben, aber bei der Access 2016-Runtime und Dauerlizenzen ohne Office 365 Abo ist genau diese Aktualisierung nicht möglich.
Also wieder das alte Problem: Ein Update für Office 365 auf die Build 1710 führt dazu, dass ACCDE-Datenbanken, die mit älteren Build bis 1709 erstellt wurden, nicht mehr gelesen werden können. Abhilfe brächte nur das Rollback von Office 365 auf eine vorherige Build. Entsprechende Hinweise sind in diesem Kommentar zu finden.
MSI-Installer und Click-to-Run beißen sich
Ich hatte ja bereits im Blog-Beitrag Windows 10 Creators Update Ungereimtheiten im Abschnitt Durcheinander bei Office: MSI oder Click'n'Run auf das Thema hingewiesen. Die gemischte Verwendung von Click'n'Run und msi-Installer geht nicht. Teilweise werden auch keine entsprechenden Office-Module für die jeweilige Installationstechnologie angeboten.
In diesem Zusammenhang hat mir Blog-Leser Johann H. eine Mail zukommen lassen, in dem er ähnliches beklagt.
In ihren Artikel "Windows 10 Creatosr Update Ungereimtheiten" im Abschnitt "Durcheinander bei Office: MSI oder Click'n Run" habe ich auch so meine Erfahrungen.
Nach unzähligen Versuchen hatte ich folgenden Artikel bei MS gefunden. Für dieses Problem hatte ich damals keine Ansprechpartner.
Es ist nun eine Wohltat erstmalig ein paar Zeilen zu lesen.
Im verlinkten Beitrag beschreibt Microsoft das Problem. Beim Versuch, ein Office 365-Produkt oder eine eigenständige Office 2013- oder Office 2016-Anwendung (wie Access, Visio, Project, Skype for Business oder OneDrive for Business) als Click to Run zu installieren gibt es eine Fehlermeldung.
Der Fehler tritt auf, wenn von Microsoft Office Professional Plus Version 2013 oder 2016 bereits auf dem Computer installiert ist. Das Gleiche passiert mit Microsoft Office Standard Version 2013 oder 2016. Beide Pakete verwenden den .msi-Installer, die mit der Click-n-Run-Installer-Technologie nicht kompatibel sind.
Die Klick-und-Los-Installer-Technologie wird bei allen Office 365-Abonnements sowie bei den üblichen, für Endkunden verfügbaren Office-Produkten verwendet. Die .msi-Installer stehen dagegen nur Volumenlizenzkunden zur Verfügung (ich kann diese z.B. als MSDN-Abonnent nutzen).
Microsoft schreibt dazu:
Unglücklicherweise können Office-Produkte mit der gleichen Version (wie 2013 oder 2016), für die zwei unterschiedliche Installationstechnologien verwendet werden, nicht auf dem gleichen Computer installiert werden. Dies gilt auch für eigenständige Anwendungen wie Access, Visio, Project, Skype for Business oder OneDrive for Business.
Die Lösung, die Microsoft vorschlägt: Einfach die .msi-Pakete deinstallieren, um die gewünschten Pakete per Click-n-Run-Installer einrichten zu können. Keine Ahnung, wie sind eure Erfahrungen? Ist das ein esoterisches Problem, welches kaum auftritt, oder werdet ihr in der Praxis heftig davon geplagt? An dieser Stelle mein Dank an die Blog-Leser für die obigen Kommentare und Hinweise.
Ähnliche Artikel:
Windows 10 Creators Update Ungereimtheiten
Microsoft Office Sicherheitsupdates (14. November 2017)
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Die "Klick-und-Los"-Installer lassen sich nicht (per Erstellung einer MSP mit setup.exe /admin) anpassen, da mach ich einen großen Bogen drum, wenn ich kann – auf Arbeit gibts VL. Die Preiswert-Angebote <10€ für MS Office lassen sich aber auch mit MSI-Installern nutzen… (von welchem Laster die wohl gefallen sind?)
Eigentlich gibt es nur eine Lösung:
Microsoft sollte, wenn sie schon ihre C2R-Technologie unbedingt auf dem Markt lassen will, für alle verfügbaren Produkte jeweils beide Installationstechnologien, also MSI und C2R, anbieten und diese sollten auch beide mit demselben LizenzKey funktionieren.
So kann ein Anwender, der es möglichst einfach haben will, auf C2R setzen, aber versierte Anwender hingegen auf MSI.
Es sind ja schließlich nicht nur Extreme 'unterwegs':
Zwischen DAU und Konzern gibt es immer noch SOHO und deren Admins.
Ich hoffe inständig, dass Microsoft diese Bevormundung endlich erkennt und entsprechend abstellt!
Hat jemand mal ne Baldrian für mich?
Mich juckt das nicht ob das ein MSI und C2R Installer ist Hauptsache die Key wird Akzeptiert egal ob ich einen MSI und C2R Installer habe und die Updates werden auch installiert ich finde das nämlich nur Scheiße wenn bei den Updates irgendwas schief läuft.
Vor allem wenn ich schon Office 2016 per MSI Installer installiere und anschließend das Office Bitte kaufen immer noch im Windows 10 Startmenü unter den Apps hängt, das ist doch eine Verarschung schlecht hin.
Möglichst ist dann noch eine Office Installation vom OEM Händler mit X Verschiedenen Sprachen installiert die danach voll die Probleme bereitet.
Zum Thema "Kompatibilitätsproblem mit ACCDE-Dateien"
Gemäss Newsletter von Smart-Tools gibt es nun von MS eine Lösung. Da ich selber keine VM mit Office 365 oder Access 2016 habe kann ich die Lösung nicht selber nachvollziehen. Hat jemand hier im Blog diese Lösung schon nachvollzogen und kann bestätigen dass sie funktioniert? Vielen Dank für entsprechende Hinweise.
Sam
Zitat:
News: Fehler beim ACCDE-Export in Office 365 behoben
Versionen: Access 2016 und Office 365
Wenn Sie Access 2016 im Rahmen von Office 365 nutzen, wurde vor kurzem ein Update auf die Version 1710 vorgenommen. Wie vor 2 Wochen berichtet, gab es nach der Installation allerdings ein Problem: ACCDE-Dateien, die Sie mit dieser Access-Version erstellen, lassen sich nicht mehr von Access 2016 in der Version 1709 und allen früheren Access-Versionen öffnen.
Jetzt hat Microsoft den Fehler behoben: Mit der Version 1710 (Build 8625.2132) funktioniert das Schreiben der ACCDE-Dateien wieder korrekt (Ihre aktuelle Version können Sie nach Datei-Konto unter "Office-Updates" kontrollieren). Haben Sie noch eine ältere Version im Einsatz, können Sie über Updateoptionen-Jetzt aktualisieren das letzte Update abrufen.
Als mittlerweile erste Anlaufstelle bei MS Update-Problemen (danke, Günter Born!) schaue ich hier immer gern rein.
Ich möchte den Beitrag nicht kapern, habe nur die Hoffnung, dass andere mein Problem teilen. Und zwar haben wir seit kurzem Probleme mit dem Empfang von Emails mit PDF-Anhang. Es wird in der Mail teils HTML-Code angezeigt, die Umlaute werden nicht korrekt dargestellt. Nun frage ich mich, ob das mit KB4011282 zu tun haben könnte…
Client ist Outlook 2013, Mailserver Exchange 2017 CU17.
Die Makros werden wieder geblockt. :-(
Moin!
Am 07.03.2018 gab es weitere Microsoft Office 2010 Updates. Seither kann ich im Grunde nur eine einzige Excel-Tabelle öffnen, denn sobald ich weitere öffne, hängt Excel extrem. Genauer gesagt: Es reagiert extrem langsam. Ob ich nun eine Zelle anklicke oder etwas eingebe, es dauert ewig bis es umgesetzt wird. Kurzum: Es läßt sich faktisch nicht mehr mit Excel arbeiten, sobald ich mehrere Tabellen geöffnet habe.
Soll ich bis zum kommenden Dienstag abwarten, an dem es vermutlich weitere Updates gibt, oder soll ich einfach alle Office-Updates vom 07.03. deinstallieren – darunter auch das Service Pack 2 für Office?
Deinstalliere die Updates – kommenden Dienstag gibt es Sicherheitsupdates.
Danke!
Für Office 2013 C2R lässt sich kein Update installieren.
Click-to-Run-Installationen bekommen die Updates über Office – sind ja keine MSI-Installationen. Ein Fix für Office 2013 C2R kommt im Dezember.