Windows 10 Setup: In der ‘Cortana-Hölle’ gelandet

Heute mal ein Beitrag, der die Leiden eines Administrators thematisiert, der zum Aufsetzen eines neuen Windows 10-Systems verdonnert wurde. Ok, es war nicht ein, sondern 40 Systeme. Unverhofft landet er in der 'Cortana-Hölle'.


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'Adsvenz' ist ja auch die Zeit der Stille, des Innehaltens und des Nachdenkens, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Da dachte ich so bei mir: Wäre ja mal ein Thema für den Blog – vielleicht geht dem Einen oder Anderen ein Lichtlein auf.

Worum geht es?

Es ist das alte Thema: Gut gedacht ist nicht immer gut gemacht. Microsoft ist ja mächtig stolz auf seine Sprachassistentin Cortana und hat diese sogar mit im Setup integriert. Hier ist der Lautsprecher meist deaktiviert, und ich setze nicht so viele Windows 10-Testsysteme auf. Trotzdem nervt das Ganze.

Als Administrator in der 'Cortana-Hölle' gelandet

Nun hatte ein Administrator die Aufgabe, mal 40 Systeme (HP-Notebooks) mit Windows 10 aufzusetzen. Wer sich bei einem System schon von Cortana beim Setup genervt fühlt, mag ermessen, wie es dem Administrator bei 40 Systemen ging.

(Quelle: YouTube)


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Er ist imho in der 'Cortana-Hölle' gelandet und hat darüber das obige Video gemacht. Der entsprechende Thread auf reddit.com hat schon über 200 Antworten.

Einer meint: Beim ersten Setup ist das Ganze ja recht witzig – danach nervt der Mist nur noch. Und ein anderer führt aus: Bis vorige Woche habe er in einem Computer-Shop gearbeitet. Den Mist musste er mindestens 20 Mal am Tag über sich ergehen lassen. Aber jetzt hat er einen neuen Job. In Deutschland hieße das möglicherweise, dass für Admins, die Windows 10-Systeme aufsetzen, ein Gehörschutz von Seiten der Berufsgenossenschaft verpflichtend wird Zwinkerndes Smiley.

Mein erster Reflex war: Man müsste die Lautsprecherausgabe ja auf Stumm schalten können. Aber ein Poster auf reddit.com schreibt:

Just deployed a couple HP laptops… Clicking the speaker button does not silence Cortana. That feature was broken on these particular Win10 images. Also, no volume control (speaker icon is apparently also the volume control). I was forced to endure that…

Einen Ansatz, das über eine unattend.xml-Antwortdatei zu regeln, findet sich z.B. hier. Ich habe mir die Details aber nicht genau angesehen, könnte möglicherweise funktionieren – obwohl die Gefahr besteht, dass da mehr übersprungen wird.

Ein Poster meint, er muss jede Woche so 5 bis 10 Systeme für neue Mitarbeiter aufsetzen und täte dies immer zur gleichen Zeit. Das Gelächter im Großraumbüro wäre ihm jedes Mal sicher. Ein zweiter meint zu diesem Thema:

I deployed 30 desktops in an IT suite a while ago and was trapped in room with that for what felt like eternity.

Who the fuck thinks this is a good idea?

Auf jeden Fall sind die Kommentare auf reddit.com unbezahlbar. Hier ein Poster, der die Verbindung zum Assistenten Clippy zieht.

Perfect demonstration of how ridiculous Cortana is. We'll look back on this whole voice assistant bullshit in 15 years they same way we look back on Clippy.

Quintessenz einiger Poster: Mit Linux wär das nicht passiert – und mit Windows 10 LTSC segelt man in einer anderen Liga. Und jetzt könnt ihr mir erklären, dass ich keine Ahnung habe und man die Systeme ganz anders aufsetzt Zwinkerndes Smiley. Schönen zweiten Advent. (via)


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21 Antworten zu Windows 10 Setup: In der ‘Cortana-Hölle’ gelandet

  1. deoroller sagt:

    Das ist natürlich blöd, wenn Cortana den Laptop übernimmt, bevor man die Scripte in Windows 10 ausführen kann, die dem Spuk ein Ende machen.
    Eventuell könnte man die Installation mit bestimmten Registryänderungen und Gruppenrichlinien anstoßen.

  2. Martin Feuerstein sagt:

    Das geht, erfordert aber ein wenig Vorbereitung:
    – Mit dem Windows ADK und dem System Image Manager eine XML für das jeweilige Betriebssystem erstellen (Anleitungen gibts bei Google)
    – Windows-Image (WIM) mit ImageX/DISM auf die jeweilige Festplatte anwenden
    – die erstellte XML-Datei mit dem richtigen Namen an die richtige Stelle kopieren (z. B. \windows\panther\unattend.xml)
    – Betriebssystem starten und der Erstkonfiguration/Geräteeinrichtung zuschauen – durch die XML wird der Erststartassistent "umgangen" und die gewünschte Einstellungen gesetzt.
    – Am Anmeldebildschirm anmelden. Benutzerkonten sollten in der XML konfiguriert sein ;-)

    Das Anwenden des Images/Kopieren der XML wird mit Windows PE erledigt. Das funktioniert auch mit der Windows-CD/DVD – mit Shift+F10 öffnet sich die Kommandozeile.

    • Holger sagt:

      Ich wundere mich, dass diese Methode anscheinend nicht überall bekannt ist.

      • Manu sagt:

        Traurig aber war! Wir machen es auch so. Und die Ausrede "es sei zu aufwändig" lasse ich nicht gelten. Wer keine eigene Recherche machen will, kann fixfertige XML aus dem Netz laden… die Installation der ADK und ein brauchbares Image erstellen ist in einem halben Tag erledigt. Spätestens ab dem 6. Rechner den man aufsetzen muss hat sich die "Mühe" gelohnt.

  3. Christian sagt:

    …tja, einfach mal Herr Nadella an einen Stuhl schnallen – ach nein, der
    klebt ja schon selber an einem Solchen – dann ihm einen Kopfhörer auf
    die Ohren setzen und festkleben und dieses 100-fache Gedöns mal so
    einen Tag lang gemächlich auf ihn einwirken lassen…

    Vielleicht merkt er's ja dann! OK, aber auch nur vielleicht!

    Gruss, Christian

  4. Uhlenbruck, Michael sagt:

    Ich mach mir das ganz einfach, in jede Kiste (Computer) kommt ein 3,5 mm Stecker in den Lautsprechereingang bevor Installiert wird. Damit ist der Interne abgeschaltet und man hat seine Ruhe

    • Herr IngoW sagt:

      Schnelle einfache Lösung. Am Stecker kann auch ruhig ei Kopfhörer dran sein, macht ja auch nicht sohn krach. (Wenn das auch bei der Installation funktioniert?)

      • Günter Born sagt:

        Das funktioniert auch bei der Installation – Physik kann man mit SW nicht überlisten ;-).

        Nur wird das bei 40 Systemen etwas aufwändig mit den Kopfhörern. Michael ist da weiter – auf einer anderen Seite hat er mir mitgeteilt, dass er so um die 50 Klinkenstecker in seiner Schublade hat …

        Ansonsten gestehe ich, habe ich eine diebische Freude an diesem Artikel. Als ich den in den sozialen Medien – mehr als Fun-Artikel und nicht ganz ernst gemeint – gepostet habe, hat das dort schon 'gestaubt'. 'Diese Administratoren haben keine Ahnung von ihrem Job' und so ähnlich kamen die Kommentare. Und das macht man ganz anders. Habe ich als Blogger wohl wieder meinen Job erledigt ;-)

  5. Linuxus-User sagt:

    Ja auch das war ein guter Grund um Windows ab zu schaffen, nicht nur das Windows spürbar langsamer läuft als Linux auch noch das gesabbel vom Cortana.
    Nee das muss nicht sein.

    Sollen die netten Damen und Herren von Microsoft bleiben wo der Pfeffer wächst, und ganz besonders diese Schla….. Cortana.

    • Nobody sagt:

      Als Linux-User steht man über den Dingen und lässt sich nicht zu niveaulosen Beschimpfungen hinreißen.

      • Linuxus-User sagt:

        @Nobody, sie habe recht.
        Aber diese ganzen Bluescreens hält man im Kopf nicht aus.
        Da kommt es schon mal vor das der Verstand kurzzeitig aussteigt.

        Ich würde Kündigen wenn ich diese Notebooks alle einrichten müsste, und einen saustarken Brief an Microsoft schreiben.

        • Dieter Schmitz sagt:

          Das dürfte Microsoft ganz und gar nicht beeindrucken.

          Eine Stadt München, die werbewirksam von Linux auf Windows umsattelt, macht bei Otto Normalo dagegen so richtig Eindruck.

          Eine bessere Werbung kann man nicht kaufen.

          (Und das ganze auf Kosten des Steuerzahlers…)

  6. AlexJ sagt:

    Mit dem Windows Autopilot wäre das nicht passiert.

    • Günter Born sagt:

      Ich habe mal das hier möglicherweise nutzlose Versprechen Windows Autopilot verlinkt ;-).

      Nutzloses Versprechen: Wissen wir, ob die Windows 10 Pro oder Enterprise in der betreffenden Umgebung ausgerollt haben? Vielleicht wollte der Gute ja auch nur 40 HPs mit Windows 10 Home fürs Volk fertig machen …

  7. Dieter Schmitz sagt:

    Ist das nicht absoluter Standard für einen SysAdmin, dass er erst einmal EINE optimal angepasste Windows Image Datei anfertigt, bevor er ein System neu aufsetzt?

    Und die Standardinstallation links liegen lässt?

    • Hans-Günter sagt:

      Hätte ich jetzt auch gedacht….. aber anscheinend gibt es auch sogenannte Amins, welche 40 Systeme manuell installieren.

      Ich hab für sowas ein unattended Setup, welches universell für unsere eingesetzten Hardwaremodelle funktioniert. Und da hat sich noch nie Cortana gemeldet.

    • Michael Uhlenbruck sagt:

      Natürlich, nur OTTO NORMAL NUTZER ohne Sachkenntnis kann so vorgehen.

  8. Al CiD sagt:

    Ein Treffen der besonderen Art… bei so vielen weiblichen Stimmen wundert es einen noch, dass so durcheinander gequatscht wird? :-P
    ;-)
    Bei solchen (monotonen) Installationen, wenn man schon nichts angepasstes hat, ist es doch üblich über Kopfhörer seine Playliste doch durch zu gehen, oder nicht?

  9. Ralph sagt:

    Windows-Administratoren scheinen nach wie vor Turnschuh-Admins zu sein: von einem Rechner zum anderen rennen und alles zu Fuß/von Hand machen. http://opsi.org existiert. Rechner, die von mir hier immer mal wieder installiert werden müssen, geben nicht nur keinen Ton von sich, sondern haben auch gleich den passenden Rechnernamen, Userkonto und ein Rudel Standardanwendungen, wenn ich mich dann das erste Male an den Desktop setze.

  10. daNooB sagt:

    Schon lange nicht so viele Systeme aufgesetzt :D

    Früher habe ich die Installation mit angepassten Images / WIMs über einen WDS Server verteilt. Oder per sysprep vorbereitet und dann geclont.

    Aber das bewahrt einen wohl nicht vor Cortana ^^

    Diese Microsoft Anleitung zu dem Thema sieht sehr interessant aus (leider nur Enterprise):
    Erstellen eines Windows 10-Referenzimages
    https://technet.microsoft.com/de-de/library/mt297533(v=vs.85).aspx

    Grüße
    daNooB

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