Cloud-Anbieter scheinen sich nach Alternativen für Intel-Systeme umzusehen. Das ist eine Folge der kürzlich bekannt gewordenen Designschwächen und Sicherheitslücken in Intels Chipsätzen der letzten 10 Jahre.
Anzeige
Über die Schwachstellen in Intels Prozessoren hatte ich ja frühzeitig im Blog-Beitrag Sicherheitslücke: Bug in Intel CPUs bedroht Betriebssysteme berichtet. Seit die Angriffsmethoden Meltdown und Spectre bekannt sind, bleibt in der Tech-Industrie kein Stein auf dem anderen.
Die Hard- und Softwareanbieter versuchen zwar mit Patches zu reagieren. Aber das hat ungeahnte Nebenwirkungen. Von kaputten Systemen (Windows Updates (KB4056892, KB4056894 etc.) für AMD temporär zurückgezogen) bis hin zu Leistungseinbußen durch die Updates (siehe Meltdown/Spectre: Leistungseinbußen durch Patches) ist alles dabei.
Insbesondere Cloud-Anbieter sind gebeutelt, ergeben sich für machen Kunden doch gravierende Leistungseinbußen und Probleme. Ich hatte bereits im Blog-Beitrag Bringen Meltdown/Spectre die Tech-Industrie ans wanken? auf verschiedene Implikationen für Intel hingewiesen.
Anzeige
Die Sicherheitslücken in Intel-Chipsätzen, auch unter dem Namen Meltdown bekannt, bekommt für nun für Intel möglicherweise dramatischer Konsequenzen. HotHardware schreibt in diesem Beitrag (Englisch), dass sich erste Cloud-Anbieter nach Alternativen umsehen. Zitiert wird der Vorstand von Backblaze, einem Hersteller von Cloud Backup- und Storage-Anbieter:
If ARM provides enough computing power at lower cost or lower power than x86, it would be a strong incentive for us to switch
Also: Wenn ARM genug Rechenleitung bei niedrigeren Kosten bietet, werden wir schauen, dass wir wechseln. Beim Backup und bei Cloud-Speicher stellt der Anbieter ja die Software für diese Funktionen in der Cloud bereit. Für den Kunden ist die Hardware egal, da zählen nur Funktionen und der Preis. Wird spannend, zu beobachten, ob sich Kartelle jetzt auflösen und was dann passiert.
Ähnliche Artikel:
Meltdown und Spectre: Was Windows-Nutzer wissen müssen
Infos zu Meltdown und Spectre: Was man wissen sollte – Teil 1
Infos zu Meltdown und Spectre: Was man wissen sollte – Teil 2
Sicherheitslücke: Bug in Intel CPUs bedroht Betriebssysteme
Neuer Bug in Intels Management Engine (Intel SA-00086)
Open Smart Grid-Protokoll enthält Sicherheitslücken
Realer Irrsinn Deutschland: Intelligente Stromzähler
Tipp: Test mit dem Ashampoo Spectre Meltdown CPU-Checker
Anzeige
Vom Umgang Intels mit den Lücken und dem Chaos drumherum kann man auch nur abgeschreckt sein. Das ist ganz unterste Schublade.
Allerdings muss man deswegen ja nicht gleich weg von x86, denn ARM ist von Spectre auch betroffen, AMD ja auch. Und zukünftige Lücken können auch überall auftauchen.
Insofern sollte man vielleicht wegen der Art und Weise, wie Intel die Sache angegangen ist, in der nächsten Zeit ein wenig mehr in Richtung AMD denken. Hätte auch den Vorteil, dass man damit nicht gleich die ganze Plattform umwerfen muss.