[English]Benutzer von Windows, die noch auf Hilfedateien im alten CHM-Format setzen, haben sie dem Mai 2018-Update ein Problem. Windows 10 (und auch ältere Versionen) blockiert die Anzeige dieser Dateien, wenn diese im Netzwerk auf Freigaben liegen. Hier ein paar Informationen.
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Ein Benutzerhinweis
Ich gestehe, das Problem ist an mir vorbei gegangen, da ich mich nicht mehr im CHM-Hilfedateien befasse. Eine Blog-Leserin hat mich aber auf das Thema aufmerksam gemacht.
Ich arbeite bei der Firma xyz …, und wir stellen unseren Kunden die Hilfe einmal als Manual (PDF) zur Verfügung und einmal als Online-Hilfe (*.chm-Dateien à Taste F1 à passendes Hilfe-Thema).
Damit haben die Kunden leider seit dem Microsoft-Update KB4103727 Probleme, die Hilfe lässt sich nicht aufrufen.
Wissen Sie etwas darüber – im besten Falle natürlich eine Lösung? (wobei die Lösung, das Update zu deinstallieren, nicht in Frage kommt).
Das sind natürlich zwei Problemstellungen. Einmal die Anzeige von .CHM-Hilfedateien und das zweite der Aufruf via F1-Funktionstaste. Wie es ausschaut, ist beides durch Updates deaktiviert worden.
Das Update KB4103727 wurde am 8. Mai 2018 für Windows 10 V1709 freigegeben (siehe Patchday: Windows 10-Updates 8. Mai 2018). Das Update schließt einige Sicherheitslücken in Windows.
Benutzer von Windows 10 V1803 erleben das gleiche Problem mit Update KB4103721. Unter Windows 7 wird das Update KB4103712 als Verursacher gesehen. Die Beschreibung beider Update-Pakete liefert einen direkten Hinweis auf die Änderung: Sicherheitsupdates für Internet Explorer, Windows-Apps, Windows-Kernel, Microsoft-Grafikkomponente, Windows Storage und Dateisysteme, HTML-Hilfe und Windows Hyper-V.
Was sagt das Web
Im Technet-Forum von Microsoft gibt es diesen Thread, wo ein Benutzer das Problem bereits umreißt. Seit Installation des Update KB4103727 lassen sich unter Windows 10 V1709 keine CHM-Dateien mehr öffnen. Dort kristallisiert sich aber heraus, dass die Darstellung beim Aufruf der CHM-Dateien von einer Netzwerkressource nicht mehr funktioniert.
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Der tiefere Hintergrund ist, dass CHM-Dateien letztendlich HTML-Dokumente sind und ein latentes Sicherheitsrisiko darstellen. Microsoft setzt daher intern Internetzonen-Bits für CHM-Dateien auf Netzwerkebene. Die Dateien werden dann als unsicher angesehen und nicht mehr geöffnet.
Hier hilft ein einfacher Test, ob das die Ursache ist. Hierzu sollte die CHM-Datei in einen lokalen Ordner verschoben werden. Dort per Rechtsklick anwählen, in Eigenschaften gehen und sicherstellen, dass auf der Registerkarte Allgemein die Schaltfläche Zulassen nicht angezeigt wird, bzw. falls vorhanden, die Schaltfläche anklicken. Dies löscht das Internetzonenbit der Datei.
Im Technet-Forum von Microsoft wird in diesem Thread noch ein Workaround mit symbolischen Links skizziert.
mklink /D c:\MyHelp \\myserver\helpfiles
Damit lässt sich ein Netzwerklink auf einen lokalen Ordner spiegeln, wodurch das Problem angeblich nicht mehr auftritt.
Auch auf reddit.com gibt es einen Thread zu diesem Thema. Auch dort wird festgestellt, dass die Gruppenrichtlinieneinträge MaxAllowedZone und UrlAllowedList nicht mehr funktionieren. Dort findet sich der Hinweis, dass da dem Microsoft-Support bekannt sei und mit dem Juni-Update gefixt werden soll. Ein Workaround sieht folgendermaßen aus:
Copy the following 3 DLLs from an unpatched computer to the System32 directory on a test system. Take possession of the DLLs and grant full access beforehand. Testing and feedback.
hhctrl.ocx
itircl.dll
itss.dll
Das wird auch in diesem deutschsprachigen Technet-Forenthread angegeben. Bei 64-Bit-Windows sind die Dateien zudem in den Ordner SysWOW64 zu kopieren. Mal schauen, ob Microsoft das im Juni 2018 fixt.
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Die Anzeige von CHM-Dateien aus Netzwerkspeicherorten war doch schon seit Jahren "böse", wenn die CHM-Datei von einem Netzwerkspeicherort mit FQDN (\\server.mydomain.blabla) abgerufen wurde (Ausnahme in den Einstellungen des Internet Explorers erforderlich – meint: eine Zonenzuweisung für den gewünschten FQDN) – von einer Freigabe mit Namen ohne Domainzusatz (\\server) ging das bisher problemlos durch.
Ich folgere daraus mal, dass nun auch der Abruf von einer Freigabe mit einfachem Hostnamen als "böse" eingestuft wird.
Sieht mir so aus. Die Zonenzuordnung per GPO scheint nicht mehr zu klappen.
Hab da grad nochmal bisschen am lokalen System rumgespielt… weder per Hostname noch per DNS-Name, welcher in der IE-Systemsteuerung für die Intranetzone eingetragen ist, kann ich eine CHM öffnen, auf der lokalen Festplatte funktioniert das. Der DNS-Name ist als Intranetzone eingetragen, die MaxAllowedZone ist auf 4 gesetzt (sowohl für 64-Bit- als auch Wow6432Node). Das genannte Update für Win10 (1709) ist installiert.
Die von Microsoft in Aussicht gestellte Verbesserung / Behebung mit dem Patch-Day vom 14.06. ist leider unterblieben.
Mein System-Wissen reicht allerdings nicht aus, um zu beurteilen, welche Schlussfolgerung sich aus Herrn Feuersteins Worten für uns ergibt.
Ich bin nur die "Dumme", die die Hilfen schreibt … (und sich wünscht, dass diese – auch kontextsensitiv – nach wie vor vernünftig beim Kunden funktionieren …).
Es sind ja einige 'versprochene' Fixes ausgeblieben. Unter dem Strich: Die Kunden bzw. Nutzer sind die Doofen und können nichts machen, außer hoffen.
Gerade ist in meinem englischsprachigen Blog dieser Kommentar mit einer Antwort Microsofts eingegangen. Nichts wirklich neues …
Hallo,
ich habe hier zwei Rechner, welche den selben Fehler hatten. Nach der Installation des aktuellen kumulativen Updates für Windows 7 kb4462923 (Okt 2018) werden CHM-Dateien, welche auf einem Netzlaufwerk liegen, wieder vollständig angezeigt (komplettes Inhaltsverzeichnis und Inhalte)
Kann das jemand bestätigen?
Hallo,
hier im Haus hatten wir das Problem auch. Mittlerweile funktioniert es wieder. Seid wann genau es wieder funktioniert, kann ich leider nicht sagen.
Ich habe das selbe Problem auf meinem Windows 10, Version 1803 mit allen aktuellen Patches. CHM-Dateien, die auf meinem NAS im Intranet liegen, sind nicht aufrufbar. Auf der lokalen Festplatte liegende Dateien jedoch schon. Eine Lösung für das Problem habe ich bislang nicht gefunden. Offenbar wurde das Problem mit den Patches für Windows 10 nicht behoben.
mit Sumatra als Leseprogramm klappt's.