MS Office: Abschied vom bisherigen Menüband?

Microsoft denkt laut darüber nach, das Prinzip der Multifunktionsleiste (als Menüband bekannt) aus Microsoft Office auszubauen und durch eine vereinfachte 'Symbolleiste' zu ersetzen. Kleiner Schlenker auf das, was Microsoft gerade verkündet hat.


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Ich gestehe, als ich diese Woche die Meldung las, konnte ich mir das Oha nicht verkneifen. Die älteren unter den Blog-Leser/innen erinnern sich noch an die vielen Erklärungsversuche Microsofts, als die Multifunktionsleiste (auch als Menüband oder Ribbon bezeichnet) in Office 2007 eingeführt wurde. Die Nutzer täten sich mit den Symbolleisten schwer und würden nix finden. Auf den Registerkarten der Multifunktionsleiste (des Menübands) würde man endlich alle Bedienelemente sehen können.

Doof nur, dass die Nutzerschaft ziemlich gezwittert im Hinblick auf die Multifunktionsleiste war. Zusatzlösungen von Drittanbietern (hier und hier), mit der man eine Menüleiste ab Office 2007 nachrüsten konnte, scheinen ziemlich erfolgreich zu laufen. Die Konkurrenz wie LibreOffice und FreeOffice bieten gleich beide Varianten (Menü-/Symbollleiste und Menüband an).

Microsoft erklärt die Welt neu

In einem Blog-Beitrag Power and simplicity—updates to the Office 365 user experience erfährt der staunende Leser, dass die Technologie die Art und Weise, wie Menschen Dinge erledigen, verändert. Und dann folgen folgende Zeilen:

Wenn wir Kunden fragen, warum sie weiterhin Office für ihre wichtigste Arbeit wählen, sagen sie uns, dass sie die Leistungsfähigkeit der Office-Anwendungen lieben.

Aber sie sagen uns auch, dass sie Office brauchen, um sich an die sich ändernde Umgebung anzupassen, und sie würden sich freuen, wenn wir das Benutzererlebnis vereinfachen und diese Leistung zugänglicher machen würden.

Und dann kommt es, Microsoft hört ja auf seine Kunden. Im Hinblick auf 'Wir freuen uns, Ihnen heute Updates für Word, Excel, PowerPoint, OneNote und Outlook vorstellen zu können, die in den nächsten Monaten schrittweise eingeführt werden', kommt die Design-Änderung aufs Tablett.


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Neues Menüband in Office
(Vereinfachtes Menüband, Quelle. Microsoft, zum Vergrößern klicken)

Obiger Screenshot zeigt die geplante Neuerung in Word. Microsoft spricht von einem 'Simplified Ribbon' und bietet in der oberen Leiste auch eine Option, um zur alten Darstellung zurückzukehren. Für mich sieht das Ganze (klickt einfach einmal auf das obige Bild) wie die alte Menü- und Symbolleiste aus Office 2003 aus. Einfach, schnörkellos und leicht zu bedienen. Vor allem: Es bleibt endlich wieder Platz für das Dokument – auf kleinen Bildschirmen ein Argument. Könnte also sein, dass die Vorhersage 'die werden wieder zum Menü mit Symbolleiste zurückkehren, wenn man gemerkt hat, dass auf kleinen Bildschirmen kaum noch Platz für die Dokumentanzeige bleibt' eintrifft.

Die Schamfrist, wo man alte Fehler eingestehen darf, ist ja inzwischen vorbei – die Leute werden seit über einem Jahrzehnt mit dem Menüband geknechtet. Zeit, was anderes (bewährtes) zu machen. Bei Bedarf könnt ihr ja Einzelheiten im Marketing-Artikel von Microsoft hier nachlesen. Martin Geuß hat es hier in Deutsch aufbereitet. Das Zeugs kommt im Juli 2018 in Office 365 und wohl in Office-Online. Mal schauen, was bei Office 2019 passiert.


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13 Antworten zu MS Office: Abschied vom bisherigen Menüband?

  1. GFS sagt:

    Endlich! Wobei?: Dank der Lösungen der Drittanbieter hat mich das Ribbon nicht gestört ?.

  2. cornelius_nepos sagt:

    Hässlich, immer mehr reift in mir der Gedanke Softmaker Office nicht mehr nur parallel sondern als Haupt Office Programm laufen zu lassen, bei diesem Programm hat man wenigstens die Wahl und wird nicht auf dem Kopf gestellt durch "Innovationen" die man selber nicht gutheißt.

    • Georg S. sagt:

      @cornelius_nepos:
      Das mache ich bereits seit der Einführung der Ribbons bei MS Office 2007. Dies war die letzte Version, die ich auf meinen Rechnern installiert und nur mit UBitMenu ( http://www.ubit.ch/software/ubitmenuoffice2007/ ) und später mit Addin-Tools ( http://www.addintools.com/german/menu_office/download.htm ) genutzt habe. SoftMaker Office 2008 Pro war für mich die erste Version des deutschen Herstellers, dem ich bis heute treu geblieben. Interessant in der aktuellen Version ist der Wechsel zwischen Ribbons und der klassischen Menüführung. Demnächst folgt noch die Variante für Linux Mint (für die Zeit nach Windows 7 bzw. 8.1) und die Version für Android wird in naher Zufunkt auf dem Moto G5 installiert werden.
      Mittlerweile gibt es noch einen iOS-Variante.

      • cornelius_nepos sagt:

        Kannte diese Tools bis dato nicht, und hab mich seit damals dieser Umstellung einfach unterworfen. Naja…
        Mit dem perfekt integrierten Duden im Softmaker und der Auswahl bei den Menüs, sowie der Schnelligkeit des Programmes hat dieses Office Programm das von Microsoft schon längst überholt, doch ist das Original eben bekannter.
        PS: Bin kein Promoter für dieses Nürnberger Unternehmen, sondern ein Student der wegen dem Gebrauch eines, mit der dt. Rechtschreibung gut vertrauten Office Programms, hinsichtlich seiner wiss. Arbeiten mehr und mehr auf das deutsche Pendant zurückgreift.

        • Georg S. sagt:

          @cornelius_nepos:
          Unter MS Windows habe ich MS Office Pro von Version 95 bis einschl. 2007 genutzt und seit der zuletzt genannten Version brauchten die Ribbons für meinen Geschmack zuviel Fläche. Deswegen habe ich nach Alternativen für die Ribbons gesucht. Weil auch die Preise bei jedem neuen MS Office-Release erhöht wurden, suchte ich eine günstige Alternativ und fand sie bei SoftMaker. Im Freundes- und Bekanntenkreis wird mittlerweile auch SoftMaker Office bevorzugt verwendet.
          Während meiner kfm. Ausbildung nutzte ich u.a. Multiplan unter MS-DOS 3.x . MS Windows kenne ich ab Version 2, produktiv ab Version 3.0. Bei einem der ersten Arbeitgeber konnte ich u.a. Sinix kennen lernen.

  3. Al CiD sagt:

    Ich musste gerade echt noch einmal im Kalender nachgucken…
    Nein, wir haben nicht den 1. April ;-)

    Schönes WE

  4. Janami25 sagt:

    Nun ja, was hat man erwartet…das die bei MS das Rad neu erfinden ???! Genauso wirds (irgendwann) auch mit Windows laufen.

    Erst einmal macht man 3 Schritte zurück, und dann einen vor, und propagiert das ganze als Kundenservice und grossartige Neuerung.

    "Apps und Menüs passen ja nicht zu einem Desktop Betriebssystem…" wird es dann in ein paar Jahren heissen, wenn Nadella weiter gezogen ist, nach dem Scherbenhaufen den er als Verwantwortlicher angerichtet hat. Jedenfalls, was Kundensupport angeht.

    Softmaker Office 2018 und alles wird gut. Läuft einwandfrei, alles selber einstellbar und die Kompatibilität ist ausgezeichnet. Das letzte gute MS Office war die Version 2010, mit Menü-Plugin. Jetzt habe ich Alternativen für alles gefunden, auch für Outlook, Gott sei Dank. Und das fehlerfreier, als von MS.

    • MS_alt sagt:

      Und was wäre bitte die Alternative zu Outlook, die begeistert? Würde mich interessieren.

      • Günter Born sagt:

        Ich denke, das muss jeder selbst entscheiden. Hier habe ich noch nie Outlook als Mail-Client, für Termine und Aufgaben verwendet. Bin zwar nicht Hurra mit dem Thunderbird (die Entwickler machen auch Mist). Aber das Teil tut, läuft bei Bedarf auf verschiedenen Plattformen und wird hier als portable Anwendung auf einer separaten Platte gefahren. Aber meine Anforderungen mögen nicht mit dem konform gehen, was in Firmen gewünscht wird.

        PS: Ich habe seit Office 97 eigentlich zu jeder MS-Office-Version ein Buch geschrieben, in dem auch Outlook vorkam – und die jeweilige Outlook-Version installiert und eingerichtet war. Aber die Vorteile, die mir der Thunderbird bot (einfach mal Windows neu aufsetzen oder den TB samt Profil auf eine externe Platte schieben und mitnehmen, da konnte Outlook nie mithalten.

        • MS_alt sagt:

          Ich nutze Thunderbird als portable Version für meine private Email-Korrespondenz. Dafür ist das super geeignet.

          Aber im geschäftlichen Bereich, mit Synchro von Mails, Kalender/Terminen, Kontakten, Aufgaben, Gruppen- und Raumkalendern etc. über einen Exchange-Server, habe ich (leider) noch keine Alternative zu Outlook gefunden.

          Hab mir vor knapp 2 Jahren mal eM Client angeschaut. Hat mich damals aber nicht wirklich überzeugt. Bin daher für jeden weiteren Tipp sehr dankbar. Outlook ist eigentlich das mehr oder weniger letzte Argument, das mich (noch) bei MS Office verbleiben lässt…

  5. Herr IngoW sagt:

    Ist ja fast so grottig wie bei "Word" für Android, das Arbeiten wird schlechter.

  6. Micha sagt:

    Habe seit der Veröffentlichung von Winfile darauf gehofft das es Passiert.

    Irgend wie möchte Microsoft ein Rollback machen.

    Ob eine der nächsten Windows Versionen wieder eine Möglichkeit hat Windows 2000/ Windows XP Design zu laden ohne Drittanbieter Tool zu nutzen?

  7. Cmd.Data sagt:

    Was werden die Microsoft-Fanboys bei Heise sagen?

    Die haben doch über ein Jahrzehnt jeden beschimpft und rot gefärbt, der die Ribbons nicht gut fand.

    Man galt als Innovationsbremse und Ewig-Gestriger.

    Mir gefällt die ALTE Struktur besser, weil ich bei vielen Dingen die Tastenkombination genutzt habe und seltener zur Maus greifen musste.

    Bei Ribbons muss man ständig wechseln.

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