Lesestoff #2: Was bringt das Digitalisierungs-Mantra?

Was bringt uns eigentlich das allgegenwärtige Mantra der IT-Industrie und der Ruf nach Digitalisierung? Kleiner Zwischenruf.


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Wenn man sich IT-Firmen, Berater und Manager so anhört, wird dort das Mantra der Digitalisierung gebetet. Alles geht nicht schnell genug, wer nicht digitalisiert, ist old school und weg vom Fenster. Es gab sogar mal eine deutsche Partei mit dem F (nein, nicht F**ck) am Anfang des Namens, die mit dem dümmlichen Spruch 'Digitalisierung First, Bedenken Second' in den Wahlkampf zogen.

Die Facebooks, Apples, Microsofts und Googles des Silicon Valley wollen mit ihren Digitalisierungsideen die Welt retten oder zumindest ein Stück besser machen. Künstliche Intelligenz (AI) nimmt uns das Denken und die Jobs ab. Schöne neue Welt? Aber Hand auf's Herz: Haben Facebook, Google oder das Internet unsere Welt besser gemacht? Baut Digitalisierung unsere Fabriken oder Häuser?

Die Datenskandale von Facebook, die täglich hochkochen, die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), große Datenleaks, Ransomware-Infektionen, die ganze Industrien lahm legen, staatliche Hackerangriffe auf Infrastruktur und Firmen etc. zeigen uns die Schattenseiten der Digitalisierung.

Digitalisierung als Selbstzweck
(Quelle: Pexels cody berg CC0 Lizenz)


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Gerade bin ich beim Surfen auf einen lesenswerten Kommentar mit einer Kritik an der Digitalisierungsideologie in der Neue Züricher Zeitung gestoßen. Vielleicht ganz gut als Sonntagslektüre geeignet. Wir werden Digitalisierung brauchen, aber nicht als Worthülse oder dumpfe Metapher a la FDP – oder wie seht ihr das?


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3 Antworten zu Lesestoff #2: Was bringt das Digitalisierungs-Mantra?

  1. Ralf sagt:

    Guter Kommentar in der NZZ wie ich finde. Aber die mahnenden Stimmen werden sich nicht durchsetzen können. Denn die Digitalisierung ist keine neue Ideologie, sie wird wie vorherige gespeist durch die Gier (nach Geld und Profit). Diesen Gesängen der Sirenen sind wir längst erlegen. Da stören diese (scheinbaren) Miessmacher nur …

    Den Kommentar von Peter Strasser in der NZZ über die Gefährdung des autonomen Lebens in einer freien Gesellschaft finde ich ebenfalls lesenwert. (Ist als Verweis unter dem og. Kommentar zu finden.)

  2. Al CiD sagt:

    Moin
    Die Digitalisierung an sich dürfte nicht das Problem sein, eher, wie so oft, die Umsetzung in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit.

  3. Compeff sagt:

    Danke, Herr Born, für den Hinweis auf den ZZ-Artikel. Er hat beim Morgenkaffee für ein genugtuendes Schmunzeln gesorgt! Wenn auch der Autor Digitalisierung mit "mehr Breitband" und "mehr Tablets" verwechselt. Aber dem Kern seiner Aussagen ist nichts hinzuzufügen. Hauptsache, man wirft drei Kisten Tablets über den Schulen ab … dann bekommen wir bessere Informatiker …. nicht! :-)

    Ich finde den Digitalisierungs-Populismus generell fehlgeleitet:
    https://compeff-blog.de/2018/02/10/digitalisierungs-populismus-der-groko/

    Beste Grüße aus Unterfranken und einen guten Start in die neue Woche!

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