Akku-Ladegerät explodiert, Mann stirbt

Tragischer Vorfall im Hamburger Stadtteil St. Pauli. In einem Hochhaus ist ein Akku-Ladegerät explodiert und hat einen 26 Jährigen schwer am Oberkörper verletzt. Der Mann ist inzwischen im Krankenhaus verstorben.


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Laut Angaben der Polizei wurde das Akku-Ladegerät (wohl für Mignon-Akkus und nicht für Smartphones) in einem Bürogebäude verwendet. Der NDR schreibt, dass der 26-Jährige mit dem handelsüblichen Gerät hantiert haben soll, als es vor seinem Brustkorb aus bisher unbekannten Gründen explodierte.

Dabei erlitt der Mann schwere Verletzungen am Oberkörper – der MDR schreibt, dass nach ersten Erkenntnissen eine Batterie mit hoher Geschwindigkeit aus dem Ladegerät herausgeschleudert wurde. Diese traf den Mann direkt ins Herz. Sanitäter konnten zwar eine Wiederbelegung durchführen, aber das Unfallopfer verstarb im Krankenhaus.

Der Vorfall zeigt wieder einmal die Gefährlichkeit von Ladegeräten. Diese sollte man aus Sicherheitsgründen auf nicht brennbarem Untergrund abstellen und niemals vor den Körper halten oder sich drüber beugen. Denn auch explodierende Akkus von Smartphones sind ja keine Seltenheit. Auch eBikes, Elektroautos oder die populären E-Zigaretten sind als potentielle Brand- und Gefahrenquellen bekannt. Danke an Dekre für den Hinweis.


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18 Antworten zu Akku-Ladegerät explodiert, Mann stirbt

  1. Sam sagt:

    Das klingt ja nach einer Bild-Posse… Oder als hätte er eigentlich Sprengkörper bauen wollen aber die Leute haben gedacht es wär ein Ladegerät.

  2. Christian59 sagt:

    "…handelsüblichen Gerät…"
    Marke? Typ? …Fehlanzeige, oder? Falls es billigster "handelsüblicher"
    China-Schrott war, was er benutzte, dann wundert mich nichts mehr.

    Es ist eine Katastrophe, wenn ich mir nur schon die China-Steckdosen-
    leisten manchmal anschaue welche ein CE (China-Export) -Zeichen haben
    und wackeliger oder teils gar keinen Kontakt aufweisen.
    Es ist schlichtwegs eine Sauerei was da so im normalen Elektrohandel
    manchmal angeboten wird!

    Gruss, Christian

  3. Bolko sagt:

    Vielleicht war das Akku-Ladegerät nicht mit Akkus, sondern mit Batterien geladen?
    In dem WELT-Artikel wird auch Akku mit Batterie entweder verwechselt oder es waren tatsächlich Batterien statt Akkus im Ladegerät:
    https://www.welt.de/vermischtes/article181273688/Hamburg-Akku-Ladegeraet-explodiert-26-Jaehriger-stirbt.html

    Batterien im Ladegerät erhitzen sich, die Flüssigkeit verdampft und der Überdruck lässt die Batterie dann platzen.

    • Ralf sagt:

      Journalisten (auch der WELT) können in diesem Sommer ja auch nicht zwischen Trockenheit und Hitze unterscheiden. Da sollte man keine so hohen Anforderungen bei den Begriffen Akku und Batterie haben.

      Und ich kann mir das bei den Akkus schon vorstellen. Manchmal erhitzen sich die Akkus auch bei einem guten Ladegerät so sehr, dass man sie mit bloßen Händen nicht mehr aus den Ladeschächten nehmen kann. (Und man bei Wiederholung lieber die betroffenen Akkus ersetzen sollte.)

      Ich kann mich auch an eine Ausstellung der Feuerwehr auf der Interschutz (einer Messe für den Katastrophenschutz) vor ein paar Jahren erinnern. Da hing an der Ausstellungswand ein verschmortes Ladegerät, das einen verheerenden Wohnungsbrand ausgelöst hatte.

  4. Andreas B. sagt:

    Nachdem ich es selbst mal erlebt habe, dass bei einem Ladegerät (mit echtm TÜV-Siegel, GS-Zeichen und allem drum und dran) einer der Ladeschächte fehlerhaft war, würde ich mich mit solchen Vermutungen über eine Fehlbedienung da zurückhalten: Ich hatte nämlich mit Entsetzen festgestellt, dass bei einem (und zwar immer demselben) Ladeschacht der Akku richtig heiß wurde! Und eine Fehleranzeige der Kontroll-LEDs gab es nicht. – Das lag eindeutig am Gerät, nicht an den Akkus.
    Seither ist es für mich Routine, immer so nach ca. 10 Min. und auch zwischendurch mal die Temperatur der Akkus im Ladegerät zu überprüfen.

    • Günter Born sagt:

      Danke für die zahlreichen Kommentare. Ich gehe mit Andreas B. konform, dass wir hier nicht weiter spekulieren sollten. Modell des Ladegeräts, ob Akkus oder Batterien eingesetzt waren oder was auch immer, ist unbekannt, alle Vermutungen sind spekulativ und tun im Kontext des Blog-Beitrags nichts zur Sache – den Hergang und die Ursache wird die gutachterliche Untersuchung hoffentlich klären.

      Intention des Blog-Beitrags – kam möglicherweise nicht ganz rüber, ist von euch aber in den Kommentaren ausgedrückt worden: Ladegeräte für Smartphone oder eben Akkus sind keine 'Kuscheltiere'. Man muss mit einem Brand oder schlimmerem rechnen. Also das Ladegerät auf eine nicht brennbare Oberfläche (Fliesenboden) stellen, die Akkus mit richtiger Polung einsetzen und erst dann den Netzstecker einstecken. Und gelegentlich die Temperatur der Akkus beim Laden kontrollieren. Auch hier stelle ich fest, dass mein Ansmann Ladegerät die AA-Akkus ganz schön heiß werden lässt.

      Ist der Ladevorgang beendet, das Gerät aus der Steckdose ausstöpseln. Ich rede mir in der Familie den Mund fusselig, dass die Stecker des Ladegeräts nicht permanent eingesteckt sind. So langsam wirkt es.

      • Sherlock sagt:

        > Ladegeräte für Smartphone oder eben Akkus sind keine 'Kuscheltiere'.

        Wohl wahr, alles, was am Stromnetz hängt, ist kein Kuscheltier. Es gab mit praktisch allen Elektrogeräten schon schlimme Unfälle. Kürzlich irgendwo gelesen, dass jemand seinen am Ladekabel hängenden E-Book-Reader in die Hand nahm und dabei einen tödlichen Stromschlag erhielt…
        Warnungen helfen da auch nicht weiter, wenn's irgendwo passieren soll, dann passiert's eben. Oder dich trifft der Blitz beim….

        > Ich rede mir in der Familie den Mund fusselig, dass die Stecker des Ladegeräts nicht permanent eingesteckt sind.

        Sein Schnurlos-Telefon hat man meist im Ladegerät stehen. Ich mache es so, dass ich es voll lade und dann 2 Wochen nutze, bis es leer ist, dann steht es wieder einen Tag lang in der Ladestation. Aber evtl. explodiert das Ding, wenn man es gerade bei Benutzung vorm Gesicht hat?
        Bei Bekannten steht es immer im Ladegerät. Hab hier noch'n altes Telefon rumliegen, das ohne Strom und ohne Akkus nur über das Kabel an der TAE-Dose versorgt wurde. Funktionierte auch dann noch, wenn mal wieder ein Stromausfall das Stadtviertel stromlos machte. Leider nicht mehr nutzbar.

  5. Micha sagt:

    Meine beiden Ladegeräte sind aus den späten 80zigern und frühen 90zigern. Beide sind von Minwa. Eins lädt mit 120mA/H das andere mit 150mA/H. Für handelsübliche AA und AAA Akkus reicht es noch aus.

    Das einzige neuere Ladegerät das mir sorgen macht ist ein Xpert 800 in dem die Akkus sehr Heiß werden und sich nach mehrmaligen misshandeln anfangen aufzublähen. Angeblich ist das Chinesische Akku Schnellladegerät delta U fähig. und besitzt zusätzlich eine Akku Temperaturüberwachung.

    Ich bezweifel das aber.

    Mein drittes ist ein Nokia ACP -7E mit 3,5 mm Nokia Groß Anschluss.

    Mein neustes ist schon nach 8 Jahren defekt. Es handelt sich dabei um ein Hama "MO-13QC" USB Ladegerät. Im inneren haben sie billige Chinesische Kondensatoren von YIHCON verbaut. Es wurde im schnitt alle 2 Monate benutzt um den PND nach erfolgten entladen wieder aufzuladen und somit zu verhindern das sich der Integrierte LI Ion Akku tod liegt.

  6. Henry sagt:

    > Intention des Blog-Beitrags – kam möglicherweise nicht ganz rüber,

    Ich finde solche Beiträge wertvoll. Ladegeräte sind für viele Leute
    zu alltäglich, als das sie die nötige Vorsicht walten lassen.
    Mit dem Thema verbunden sind ja auch aufladbare Geräte wie z.B. schnurlose
    Telefone. Dieser Blogbeitrag samt Kommentaren warnt auch implizit davor,
    statt Akkus Batterien in ladbare Geräte einzusetzen. Ich glaube nicht, das
    jeder die "kleingedruckte" Warnung auf Batterien zur Kenntnis nimmt.

  7. Uwe Bieser sagt:

    Ich könnte mir vorstellen, dass Lithium Akkus, die für eine E-Zigarette gedacht sind, überladen und explodiert sind. NiMh-Akkus und Batterien haben eigentlich gute Schutzeinrichtungen. Da sollte das kaum möglich sein eine Detonation mit ausreichende Energie, um einen Mensch zu töten, zu erzeugen.

    "Angeblich ist das Chinesische Akku Schnellladegerät delta U fähig. und besitzt zusätzlich eine Akku Temperaturüberwachung."

    Nicht jeder Akku erzeugt eine Minus Delta Kurve, wenn der Ladeschlusspunkt erreicht wird, sondern nur eine flache Kurve.

    Ich verwende ein SKY RC3000 Ladegerät. Um es kurz zu machen. Das Gerät ist der absolute Overkill in Bezug auf das Laden handelsüblicher Zellen. Die Einstellmöglichkeiten sind enorm. So lässt sich zum Beispiel auch die Ansprechschwelle der Temp-Überwachung in °C, oder – Delta U Erkennung in mV einstellen, bis 0 mV aufwärts einstellen. Das Gerät beherrscht auch NiZn Akkus.
    Überzeugend ist vor allem die Tatsache, das dieses Ladegerät mit konstantem Strom auf- und entlädt und nicht wie viele andere Geräte mit gepulstem Gleichstrom wie zb. 2A mit einem Puls/Pausenverhältnis von 50%, um einen Ladestrom von 1 A im Mittel zu erzeugen. Bislang wurde noch kein Akku in dem Ladegerät heiß. Das Gerät lässt sich auch per Bluetooth ansteuern und die Ladekurven am Gerätedisplay selbst oder in der App ansehen. So hat man eine gute Kontrolle ob der LAdevorgang problemlos durchlief.
    Einen Kritikpunkt muss ich jedoch anmerken. Microzellen lassen sich nur laden, wenn diese an der Rückseite etwas erhöht eingesetzt werden. Und tiefentladene Akkus lassen sich nicht laden, weil das Gerät zunächst den Innenwiderstand misst und somit natürlich Unterspannung erkennt. Da muss man zunächst mit einem anderen Ladegerät nachhelfen und ein paar mAh in den Akku laden.

    Eine hervorragende Webseite zu allerlei Ladegeräten gibt es hier. Über diese bin ich auch auf dieses Gerät gestoßen. http://lygte-info.dk/review/Review%20Charger%20SkyRC%20MC3000%20UK.html

  8. Frizz sagt:

    Ich benutze zum Betrieb Steckerleisten mit einzelnen An/Aus-Schaltern. Gibt es mit 3-fach und 6-fachen Steckern, mit entsprechendem Schutz und auch als Einzelschaltstecker. So mit sind die regelmäßig verwendeten Ladegeräte immer schnell verfügbar.

  9. Thomas S. sagt:

    Ich benutze ein modernes Ladegerät vom Aldi wo alles mögliche an Accus reinpasst und bin aber sehr skeptisch. In manchen Schächten wurde der R6 Akku so heiß und es ging auch mit den % nicht mehr vorwärts, ich glaube bei 80 oder 90%. Da unterbrach ich dann die Ladung, dann nochmal Neu und siehe da, nach kurzer Zeit war mit dem selben Accu dann die 100% erreicht. Da kann wirklich was nicht stimmen und gut das man im Hause bleibt.

    • Uwe Bieser sagt:

      Ja man kann,

      aber eben nicht mit den üblichen Ladegeräten. Vor allen Dingen dürfen die Alkali-Zellen nicht tiefentladen sein, sondern sollten in einem Zustand von Restkapazität wieder geladen werden. Ich würde keine Alkali-Zellen mit Geräten laden, die dafür nicht freigegeben sind. Ich wundere mich, dass Acculine sich dem Risiko aussetzt, und Geräte empfiehlt, mit denen das funktionieren soll.
      Ich hatte mit RAM-Zellen negative Erfahrungen gemacht. Trotz speziellem Ladegerät sind alle Zellen nach 3-4 Zyklen bereits ausgelaufen und haben ihr Zeichen im Regal hinterlassen. RAM-Zellen sind völlig praxisfern. Für Hochstromanwendungen völlig ungeeignet. Je weniger Kapazität entnommen wird, desto häufiger kann sie nachgeladen werden. Quetscht man sie richtig aus, ist die Anzahl der möglichen Zyklen nur noch einstellig.

      Wer trotzdem seine Mignon Alkali-Zellen laden möchte kann dies mit dem Alka-Richarger tun, den man auf Ebay noch gelegentlich antreffen kann. Der DLF berichtete vor einigen Jahren darüber: https://www.deutschlandfunk.de/tolle-idee-was-wurde-daraus.676.de.html?dram:article_id=23451

      Ich hatte bei Elowi im fraglichen Zeitraum gearbeitet, als die Produktion des Alka-Richarger lief. Vor einigen Jahren habe ich auch einen besessen. Mir ist zwar keine Zelle ausgelaufen, aber ich habe diese wegen der eher enttäuschenden Kapazitätswerte auch nur ein paar mal ausprobiert. Ich vermute, dass der Innenwiderstand stark ansteigt. Bei Uhren ist das egal und die Kapazität vermutlich noch akzeptabel. Das die Kaufhäuser das Ding nicht haben wollten, lag auf der Hand. Sie graben sich selbst die Nachfrage nach Primärzellen ab und auch aus Haftungsgründen war der Alka-Richarger mit Sicherheit zu heikel. "Richarger" beruht übrigens nicht auf einem Druckfehler oder Unkenntnis der englischen Sprache. Das war Absicht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war "Recharger" bereits ein geschützter Begriff.

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