Windows Embedded POSReady 2009 laufen wohl in das Problem, dass sich die aus dem Microsoft Update Catalog heruntergeladenen Sicherheitsupdates für August 2018 nicht installieren lassen. Hier einige Informationen samt überraschender Lösung.
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Windows Embedded POSReady 2009 = Windows XP
Windows Embedded POSReady 2009 ist quasi ein Windows XP, welches für Kassensysteme und Geldautomaten angeboten wurde. Da dieses Betriebssystem 2009 auf den Markt kam, ist es noch bis 14. April 2019 im Support (siehe).
Der Beitrag hier und hier (hier ein Newsgroup-Beitrag zum Thema) beschreibt, wie man die Windows Embedded POSReady 2009 Sicherheitsupdates auch unter Windows XP installieren kann. Ich hatte im Blog-Beitrag Microsoft Patchday: Weitere Updates zum 14. August 2018 einige Updates für dieses Betriebssystem erwähnt.
Problem: August 2018-Updates nicht installierbar
Im Internet findet sich aktuell nichts, aber über Stefan Kanthak (danke dafür) liegt mir ein Mail-Austausch mit Microsoft vor. Ihm ist seit 2 Jahren aufgefallen, dass die deutschen Sicherheitsupdates, die aus dem Microsoft Update Catalog heruntergeladen werden, nicht installierbar sind (zuletzt traf das auf die August 2018-Updates zu). Das Gleiche vermute ich, dürfte für andere Sprachen außerhalb des englischen Sprachraums gelten, Er schreibt dazu:
on GERMAN Windows Embedded POSReady 2009 (with all patches up to July 2018 installed), installation of the August 2018 security updates
fetched from the Windows Update Catalog fails!
Startet man eine .exe-Datei, dürfte deren Installation mit dem Fehler 0xC0000145 abbrechen. Der Fehlercode steht für STATUS_APP_INIT_FAILURE. Kanthak hat das Problem mit einem Debugger analysiert und ist auf eine interessante Ursache gestoßen.
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Bei der Installation der Update-Pakete kommt es zu einer Heap-Corruption, weil die in den Update-Paketen verwendeten Dateinamen der Art:
ie8-windowsxp-kb4343205-x86-embedded-deu_fd52c3ee749c7d21e0c8da6d9acb203607e25da4.exe
schlicht zu einem zu Pufferüberlauf (wegen zu langen Pfadnamen) führen. Die Details der Analyse mit dem Windows Debugger erspare ich euch. Der überraschende Workaround für dieses Szenario: Man kann die von Microsoft aus dem Update Catalog heruntergeladenen Update-Pakete durch umbenennen kürzen. Mit einem auf ie8-windowsxp-kb434205-x86-embedded-deu.exe gekürzten Beispiel (aus dem obigen Dateinamen) passt die Länge des Pfads und das Update kann installiert werden.
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Das mache ich schon seit Jahren so da die zu langen Dateinamen immer wieder beim Kopieren in meinen Ordner wo ich die Updates archiviere zu Problemen geführt haben.
Optional sollte man auch den Namen des Übergeordneten Ordners kürzen.
Zu lange Pfade kann Windows halt nicht richtig verwalten.
"Windows Embedded POSReady 2009 laufen wohl in das Problem…"
Nee,
generell gilt das wohl nicht.
Hier 3x xp (POSReady 2009, in vm), 3x Null komma Null problemo. Immer schon. Alle updates konnten vollkommen unfallfrei und schnell installiert werden. ob monatliche oder auch als 5-Monats-paket, egal. Fehler ist unbekannt. Namenskürzungen o.ä. nicht nötig, noch nie!
Statt die Updates manuell zu laden, ginge der Registry über den Windows Update Agenten noch?
Ich frage mich, wozu der Zahlen- und Buchstabensalat hinter der eigentlichen Dateibezeichnung nützlich sein soll, wenn die Installation von Updates auch mit gekürztem Dateinamen funktioniert.
Bei den Windows7-Updates hat der Zauber mit den langen Dateinamen im November 2016 angefangen.
Vielleicht weiß jemand, was Microsoft damit bezweckt.
Der Zahlen- und Buchstabensalat ist eine Prüfsumme, hier „sha1". Mit so einer Prüfungsumme lässt sich die Integrität einer heruntergeladenen Datei überprüfen. Dafür gibt es spezielles Tools, zum Beispiel HashMyFiles von NirSoft (http://www.nirsoft.net/utils/hash_my_files.html). Richtig ist aber: Für die Installation des Updates ist der Buchstabensalat im Dateiname nicht erforderlich.
AUTSCH!
Niemand braucht unter Windows irgendwelche "speziellen Tools (for Fools)" zum Generieren von SHA1-Prüfsummen: Microsoft liefert seit Windows 2000, d.h. seit dem letzten Jahrtausend, das Kommandozeilenprogramm CERTUTIL.exe, das eine Option /HashFile kennt.
Ok, wenn man Prüfsummen generieren will, benötigt man unter Windows nicht ein spezielles Programm, man kann es auch mit CERTUTIL.exe machen. Wer aber mit der Kommandozeile fremdelt, ist mit einem Programm wie HashMyFiles nicht schlecht bedient: es hat eine grafische Benutzeroberfläche, ist sehr einfach zu bedienen und generiert neben sha1 noch weitere Prüfsummen. Ich finde es recht brauchbar.
Danke für die Info.
Übrigens: Auch der Total Commander (Windows) und der Double Commander (Linux, Windows, OS X) können Prüfsummen erzeugen und verifizieren.