Google will bis zu 40 $ pro EU Android-Gerät für App-Pakete

Das scheint richtig teuer zu werden: Die Google 'EU-Steuer' auf Android-Geräte. Geheime Dokumente enthüllen, dass OEMs für EU-Android-Geräte künftig bis zu 40 $ an Google zahlen sollen, wenn diese die Google-Apps mit ausliefern möchten.


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Worum geht es?

Die EU-Wettbewerbskommission sah es erwiesen an, dass Google seine marktbeherrschende Stellung bei Android nutzt, um Konkurrenz von der Suche und weiteren Angeboten fern zu halten. Das hatte eine Rekordstrafe für Google zufolge (siehe EU belegt Google mit Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro). Zudem bekam Google Auflagen der EU-Kommission, die Suche von Android zu entkoppeln und die Lizenzbedingungen für OEM-Anbieter anzupassen.

Google ist dieser Auflage der EU-Kommission jetzt nachgekommen und kündigte Änderungen in den Lizenzbedingungen für OEM bei EU-Geräten für Ende Oktober 2018 an. Diese Änderungen bedingen auch, dass die Google-Apps, die OEMs auf Android (oder Forks) installieren dürfen, von Google nicht mehr kostenlos abgegeben werden. Ich hatte die Erklärung Googles in groben Zügen im Blog-Beitrag Android: Google erfüllt EU-Auflagen und entkoppelt Apps berichtet.

Geheime Dokumente decken Preis auf

Der Site The Verge sind wohl interne Dokumente von Google mit Preisen in die Hände gefallen. Der Artikel hier bringt Licht in die Preisstruktur, die OEMs für EU-Android-Geräte bei Verwendung von Google-Apps zahlen sollen. Ein vertrauliches Dokument enthält laut The Verge Angaben, dass Android-Hersteller Google überraschend hohe Lizenzgebühren für europäische Android-Geräte zahlen müssen, um den Googles Play Store und andere mobile Apps auf ihren Geräten einzubinden. Laut Gebührenplan werden bis zu 40 US-Dollar pro Gerät für die Installation der App-Suite "Google Mobile Services", zu der auch der Google Play Store gehört, fällig.

Die neuen Gebühren variieren je nach Land und Gerätetyp und gelten für Geräte, die am oder nach dem 1. Februar 2019 aktiviert werden. Die EU-Länder sind in drei Stufen unterteilt:


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  • Die höchsten Gebühren sollen in Großbritannien, Schweden, Deutschland, Norwegen und den Niederlanden anfallen. In diesen Ländern verlangt Google für ein Gerät mit einer Pixeldichte von mehr als 500 ppi eine Gebühr von 40 US-Dollar, um die App-Suite von Google zu lizenzieren.
  • 400 bis 500ppi Geräte würden eine Gebühr von 20 Dollar zahlen, während Geräte unter 400 ppi nur 10 Dollar zahlen würden.
  • In einigen Ländern kann die Gebühr für Telefone der unteren Preisklasse bis zu 2,50 US-Dollar pro Gerät betragen. Es ist unklar, warum die Pixeldichte so zentral für das Preismodell ist (wahrscheinlich, weil Geräte mit hohen ppi-Werten recht teuer sind).
  • Bei Tablets mit Android sollen in allen Ländern 20 $ pro Gerät anfallen, wenn die Google App-Suite lizenziert wird.

Es ist davon auszugehen, dass einige Hersteller separate Verträge aushandeln könnten. Eine mit der Struktur vertraute Quelle sagte The Verge aber, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Ergebnisse erheblich variieren werden. Allerdings müssen die Gerätehersteller diese Lizenzkosten nicht immer tragen. Denn Google bietet auch separate Vereinbarungen zur Deckung eines Teils oder der gesamten Lizenzkosten für OEMs an. Entscheiden sich diese dafür, die Chrome- und Google-Suche auch auf ihren Geräten zu installieren, entfallen die Lizenzkosten (so ein Insider). Google Google lehnte, laut The Verge, einen Kommentar zu diesen Zahlen ab. Aber im Rahmen der Ankündigungen zur Erfüllung der EU-Auflagen hatte Google durchblicken lassen, dass man für die Google App-Suite Gebühren nehmen müsse, wenn die Google-Suche nicht zur Finanzierung beitragen kann.


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2 Antworten zu Google will bis zu 40 $ pro EU Android-Gerät für App-Pakete

  1. Ingo sagt:

    Google trollt da aber ganz ordentlich, nachdem man beim typischen Monopolisten-Verhalten erwischt wurde. Nicht wirklich die feine Art.

    Schade, dass Microsoft zu früh in Sachen Smartphone aufgegeben hat. Solches Verhalten bei Google hätte sicherlich den einen oder anderen OEM nach Alternativen zu Android schauen lassen. Momentan sind diese für die Hersteller ja nicht mehr existent.

  2. Robert sagt:

    Mal schauen, welchen Einfluss das auf die OS-Fragmentierung hat und ob es die Frequenz der Neuvorstellungen verändert.
    MS ist noch ausreichend beschäftigt mit dem Desktop-OS, Mobile wäre vermutlich ähnlichen Unwägbarkeiten unterworfen. Daher wäre es wohl auch ohne Abgang keine wirkliche Option.

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