Microsoft ist ja im Endspurt in Sachen Freigabe von Windows 10 Version 1903. Was ich aber sagen kann: Die Freigabe erfolgt nicht zum 1. April 2019, aus einem ganz bestimmten Grund. Und Windows 10 Version 1809 wird niemals breit verteilt werden – es ist quasi das 'Ausfall-Funktionsupdate des Jahres'. Hier ein paar (nicht immer ganz ernst gemeinte) Informationen, mit gewichtigem Hintergrund.
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Windows 10 Version 1809, das Ausfall-Funktionsupdate
Microsoft hat Windows 10 Version Version 1809 zwar schon zum Oktober 2018 freigegeben und diesem sogar den stolzen Namen 'Oktober Update' verpasst. Allerdings glänzte dieses Update mit Pleiten, Pech und Pannen, musste sogar für Wochen zurückgezogen und später aufwändig mit Patches von zahlreichen Bugs und Upgrade-Blockern befreit werden, wie man in zahlreichen Beiträgen hier im Blog nachlesen kann.
Es wurde zwar auch schon mehrfach verkündet, dass die Version 1809 'jetzt allgemein verteilt wird'. Ich hatte dies in den folgenden Blog-Beiträgen thematisiert.
Windows 10 V1809 ist nun allgemein verfügbar
Windows 10 Oktober 2018 Update wird automatisch verteilt
Trotzdem kommt Windows 10 Version 1809 nicht auf den Maschinen an. Ich halte mich zwar mit Beiträgen zur Verteilung der Windows 10-Versionen auf Basis von AdDuplex-Zahlen zurück (zu unsicher). Nun hat AdDuplex seinen Monatsbericht für März 2019 veröffentlicht. Dieser liefert die Zahlen zur Windows 10-Verteilung, ermittelt über mehr als 5.000 Microsoft Store Apps, die das AdDuplex SDK v2 oder höher enthalten und Daten zur Windows 10-Betriebssystemversion liefern. Die Werte beziehen sich auf den 26. März 2019.
(Windows 10-Verteilung März 2019, Quelle: AdDuplex)
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Auch wenn man die Zahlen nicht für präzise erachtet, liefert der neueste AdDuplex-Bericht zur Verteilung der Windows 10-Versionen bzw. das obige Diagramm trotzdem eine interessante Erkenntnis. Windows 10 Version 1809 läuft nach 6 Monaten auf gerade mal ca. 1/4 der Windows 10-Maschinen, während die vor einem Jahr freigegebene Windows 10 Version 1803 auf gut 2/3 der Systeme installiert ist. Seit dem letzten AdDuplex-Report vom Februar hat Windows 10 V1809 nur um ca. 5% in der Verbreitung zugelegt.
Da Microsoft andererseits immer schreibt, dass das Windows 10 Oktober 2018 Update 'automatisch auf passende Maschinen verteilt werde', kann etwas nicht stimmen. Entweder sind die AdDuplex-Zahlen komplett falsch (halte ich für wenig wahrscheinlich, selbst wenn die Werte um 10% falsch wären), oder Microsoft flunkert bezüglich seiner Aussagen (halte ich für wahrscheinlich). Man hat zwar erklärt, dass Windows 10 V1809 allgemein freigegeben ist, hält aber bei der Verteilung quasi die 'Handbremse angezogen', so dass nur wenige Maschinen das Update erhalten. Da im April 2019 aber voraussichtlich Windows 10 V1903 als Frühjahrs-Update erscheint, dürfte die V1809 keine große Verbreitung mehr erlangen. Es wird als das 'Ausfall-Funktionsupdate' in die Annalen eingehen – Überraschungen der negativen Art in Sachen Windows 10 V1903 natürlich nicht ausgeschlossen. Martin Geuß hat hier ähnliche Gedanken geäußert.
Windows 10 V1903 kommt keinesfalls am 1.4.2019
Und damit wären wir bei der kommenden Windows 10 Version 1903, die ich schon für April als allgemein verfügbar erwarte – auch wenn die Insider Previews noch Bugs enthalten. Wo ich mir aber ziemlich sicher bin, ist, dass der Release-Termin nicht der 1. April 2019 sein wird. Einmal würde das vom aktuellen Entwicklungsstand der Insider Previews etwas eng. Aber es gibt noch einen gewichtigeren Grund, der gegen den 1. April 2019 als Release-Termin spricht.
Ich weiß, jeder denkt sofort an einen April-Scherz, den Microsoft sich nicht geben wird – wenn da was schief geht, brauchen die aus Redmond sich um den Spott nicht zu sorgen. Aber es gibt noch einen Aspekt, der gewichtiger wiegt. Die Führung in Redmond hat sich April-Scherze der Belegschaft für 2019 strikt verbeten.
https://t.co/d9KDTOSS8H – Memo: Microsoft's marketing chief Chris Capossela tells employees not to engage in any public-facing April Fool's Day pranks because of "unwanted news cycles" (Tom Warren/The Verge) #tech #mobile
— Netmobz (@netmobz) 27. März 2019
Chris Capossela, Chief Marketing Officer des Unternehmens, hat ein internes Memo an alle Teams von Microsoft geschickt. In diesem Memo werden die Mitarbeiter gebeten, sich nicht an öffentlichen Streichen zum 1. April zu beteiligen. Das berichtet The Verge. Capossela schreibt, dass die Ergebnisse solcher April-Scherze zwar manchmal unterhaltsam sein können. Aber "Daten sagen uns, dass diese Stunts nur begrenzte positive Auswirkungen haben und tatsächlich zu unerwünschten Nachrichtenzyklen führen können".
Wenn das mal kein Statement ist. Wenn ich so manche Microsoft-Verlautbarung lese, müssen die Microsoft-Mitarbeiter schon echte Scherzkekse sein. Und da Capossela das weiß und irgendwie 'eingepreist hat', gab es heuer den Ukas: Kein Windows 10-Release der Version 1903 zum 1. April 2019. Das könnte ja als April-Scherz aufgefasst werden. Und da Microsoft ein seriöses Unternehmen ist, will man nicht in die Nähe eines April-Scherzes gerückt werden. Schätze, ihr seht das genau so?
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So unschön die halbjährlichen Funktions-Updates mit dem entsprechenden Upgrade-Risiko sind,
(die Upgrades von 1607 auf 1703 & ein neues 1709 auf 1803 war recht durchwachsen … :-( )
so kann man dem auch etwas gutes abgewinnen, zumindest bei mir im privaten.
Upgrades kommen definitiv nicht mehr zu Zuge, ich setze die Pro-Variante ein und verhindere
das automatische Upgrade per entsprechenden Schalter.
Ich habe letztes Jahr meine 5 Privat-Rechner alle komplett NEU mit 1809 Pro
installiert und diese laufen alle komplett stabil und fehlerfrei.
Die Kids-Rechner mit Steam laufen 1A, mein Videoschnittnotebook auch etc.
Durch die Upgrade-Blockade hoffe ich, das ich mit der 1809 bis März 2020 hinkomme.
Dann steht halt wieder eine komplette Neu-Installation an, da zumindest 1 PC
hardwareseitig umgerüstet werden soll.
Das gute daran ist:
Bei einer kompletten Neu-Installation entledigt man sich von Altlasten (Software, die man eh nicht (mehr)
benutzt) und man sollte auch nur das installieren, was man wirklich benötigt incl. den dann aktuellsten
Treibern etc.
Außerdem sucht, findet & sichert man seine privaten Daten sowie Software-Lizenzen.
Ein vorheriges Backup mit der Software seines Vertrauens (z.B. Macrium Reflect) sollte
man natürlich vornehmen.
In Firmenumgebungen sollte, sofern möglich, nur das nötigste (Anwendungen, keine/so wenig als möglich Nutzerdaten)
lokal auf dem PC installiert sein, sodass PC-Installationen schneller durch ein neues Image
(z.B. 1803 durch 1903, kein Upgrade) ersetzt werden können.
Leider speichern Programme wie Outlook so ziemlich alles lokal ab, sodass es durchaus 2-3GB an Emaildaten
lokal liegen. :-(
Andere Email-Systeme wie MicroFocus Groupwise cachen nur die Emaildaten, sodass lokal nur geringste Datenmengen liegen.
In ordentlich gemanagten Umgebungen mit PXE-Boot kann man voll automatisiert einen Client innerhalb von 30 bis 90min incl. Anwendungssoftware
(z.B. nachts) auf ein neues Windows-10 hochziehen (also neu installiert, kein Upgrade)
In Unternehmen mit WSUS oder SCCM wird 1809 noch gar nicht ausgerollt wenn man die entsprechene Verzögerungseinstellungen gesetzt hat. Hier trudelt weiter maximal nur 1803 ein.
1709 wird im April sein letztes Update seiten MS bekommen, was leider bedeutet man wird jetzt zwangsläufig auf die Katastrophenversion 1803 oder 1809 wechseln müssen.
Auch dem kann ich etwas gutes abgewinnen – brauche ich danach die V1709 in Blog-Beiträgen zum Patchday nicht mehr zu adressieren ;-)
Ich werde 1709 Enterprise erst mit 2003 (wenn es so heißen wird) ablösen. Sprich im Sommer 2020.
1709 hat bis dahin ja noch Support.
https://support.microsoft.com/de-at/help/13853/windows-lifecycle-fact-sheet
Wir haben uns im Unternehmen aufgrund der Supportdauer auf die Herbst-Updates geeinigt und sind dabei auf 1809 upzugraden (ConfigMgr Upgrade Task Sequence). Die Hälfte aller Rechner konnte in 5 Tagen umgestellt werden. Komplett ohne Probleme. Mit 1809 neu aufgesetzte Rechner funktionieren problemlos und performen gut.
Und nix heile Welt. Ich bin Windows 10 gegenüber ebenfalls sehr kritisch. Sicher gibt es immer wieder Problemchen, aber die gab es auch unter XP und 7.
Auf meinen privaten PCs habe ich noch nie ein Problem gehabt.
Windows 10 v1809 wurde heute für Unternehmenskunden im Semi-Annual Channel (SAC) freigegeben, Infos hier:
https://techcommunity.microsoft.com/t5/Windows-IT-Pro-Blog/Windows-10-version-1809-designated-for-broad-deployment/ba-p/389540
https://docs.microsoft.com/en-us/windows/windows-10/release-information
Sieht so aus als wollte MS das durchziehen …
Ich hatte es gestern gesehen – ist jetzt die 2. Ankündigung binnen 2 Wochen …
Frage mich, wie man auf den 01. April kommt? Noch dazu ein Montag?
Für mich war/ist klar, dass der 02. April der Termin sein wird, zumal da das neue Visual Studio mit einem Framework 4.8 verfügbar sein wird. Und da die 1903 das Framework 4.8 hat/haben wird, ist dies für mich vollkommen klar, das BEIDE (VS2019 und Win 10 1903) an diesem Tage released werden.