[English]Normalerweise berichte ich ja hier über Schwenks von staatlichen deutschen Organen, die den Schwenk von Linux zu Windows 10 und Office 365 vollziehen. Heute mal Kontrastprogramm: Die Regierung in Südkorea gibt Linux gegenüber Windows 10 den Vorzug.
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Am 14. Januar 2020 endet ja der Support von Windows 7 für die meisten Kunden. Ich hatte mehrfach hier im Blog auf dieses Datum hingewiesen. Es gibt für zahlende Firmenkunden nur das Extended Security Update-Programm, welches Support und Updates bis 2023 sichert, siehe Windows 7 kriegt Extended Support bis Januar 2023). Aber dieses Programm ist recht teuer. Viele Firmen (und auch Privatnutzer) müssen also irgendwie umsteigen. Daher haben viele Vertriebler bei Microsoft Dollarzeichen in den Augen, sehen sie doch viele, viele neue Windows 10-Systeme, die die Kunden ordern.
Windows 7-Support-Ende, Umstieg auf Linux
Das Ende der Unterstützung von Windows 7 veranlasst die südkoreanische Regierung zur Migration auf Linux und nicht auf Microsofts neuere Betriebssysteme Windows 8, 8.1 oder Windows 10. Konkret hat das Ministerium für Inneres und Sicherheit am letzten Donnerstag diesen Wechsel angekündigt. Das geht aus diesem Artikel des The Korea Herald hervor. Dieser schreibt, dass die Regierung zu Linux wechseln werde.
Der Übergang zu Linux OS und der Kauf neuer PCs werden die Regierung voraussichtlich etwa 780 Milliarden Won (655 Millionen Dollar) kosten, teilte das Ministerium mit.
Testbetrieb vor der breiten Einführung
Vor der regierungsweiten Einführung will das Innenministerium testen, ob das System auf privaten vernetzten Geräten ohne Sicherheitsrisiken betrieben werden könne. Es geht auch darum festzustellen, ob die Kompatibilität mit bestehenden Websites und Software, die für den Betrieb unter Windows entwickelt wurden, erreicht werden könne.
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Der Leiter des digitalen Servicebüros des Ministeriums, Choi Jang-hyuk, sagte, das Ministerium erwarte Kostensenkungen durch die Einführung des Open-Source-Betriebssystems und hoffe auch, dass es nicht zu einer Abhängigkeit von einem einzigen Betriebssystem kommen werde. (via)
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Bei staatlichen Organen zahlt der Steuerzahler den Schwenk von Linux zu Microsoft. Private Unternehmen bleiben auf den Kosten sitzen, wenn sie voreilige Entscheidungen treffen. Wir sind vor Jahren auf Linux umgestiegen. Die meisten PC laufen zur Zeit mit Linux Mint 19.1 (Support bis April 2023).Trotzdem benötigen wir für spezielle Software noch immer WindowsMaschinen. Diese werden mit WSUS offline über einen lokalen LinuxServer mit Updates versorgt. Das Linux/Windows Netzwerk erfordert etwas mehr administrativen Aufwand, aber dafür sparen wir eine Menge Microsoft-Lizenzgebühren und Ärger mit WindowsClients.
Die südkoreanische Regierung wird das sorgfältig durchdacht haben. Vorsichtshalber führen sie viele Testläufe durch, um die Entscheidung mit stichhaltigen Fakten untermauern zu können.
Vor vielen Jahren gab es mal den Werbehit: Nichts ist unmöglich, Toyotaaaa :-)
Und genau das machen sich die Südkoreaner zu eigen. Damit haben sie dann auch gleich die Chance, ihre gesamte staatliche Bürokratie einmal kräftig zu durchleuchten und aus zu dünnen.
Bei uns verhindern Derartiges die vielen überflüssigen Möchtegern Experten in der Politik, die fast alle dem Lobbyismus verfallen sind.