[English]Klappt in Redmond noch irgend was? Jetzt bekommen schon die LTSC-Versionen von Windows 10 Funktionsupdates auf das Mai 2019 Update angeboten. Konkret ist es Windows 10 Enterprise LTSC 2019, der wegen eines Fehlers im UUP-System das Funktionsupdate auf die Version 1903 angeboten wird. Ergänzung: Inzwischen wird das Funktionsupdate wohl nicht mehr angeboten.
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Hintergrund: Windows 10 LTSC-Versionen
Das Kürzel LTSC steht ja für Long-Term Servicing Channel (früher auch als Long Term Servicing Branch (LTSB) bezeichnet). Das ist eine Langzeit-Support-Version von Windows 10, die auf der Enterprise-Edition basiert. In der LTSC-Variante fehlen Funktionen wie Cortana, Edge und die UWP-Apps (also alles, was Microsoft sonst in Windows 10 gerne mal aktualisiert).
Microsoft hat sich verpflichtet, für jede LTSC-Version im Zeitraum von 10 Jahren Bugfixes und Sicherheitspatches bereitzustellen. Statt alle 6 Monate Funktionsupdates (Feature-Updates) rauszukippen, bringt Microsoft alle 2-3 Jahre eine neue Windows 10 Enterprise LTSC-Version heraus. Unternehmen können diese neuen LTSC-Versionen wahlweise als In-Place-Upgrades auf einer Maschine installieren – wobei dann die Lizenzbedingungen von Microsoft zu beachten sind (nur bei einem Softwarewartungsvertrag ist ein Upgrade abgedeckt – in anderen Fälle müsste eine neue Lizenz gekauft werden).
Microsoft hat die LTSC-Versionen für Einsatzfälle vorgesehen, wo sich nichts an Windows 10 mehr ändert (z.B. in Geräten, Geldautomaten etc.), nicht jedoch für Büroumgebungen. In solchen Umgebungen wird man alle Funktionsupdates für neue LTSC-Versionen über den 10-jährigen Lebenszyklus ignorieren.
LTSC-Version | Windows 10 Pendant | Freigabe |
Windows 10 Enterprise 2015 LTSC | Windows 10, Version 1507 | 7/29/2015 |
Windows 10 Enterprise 2016 LTSC | Windows 10, Version 1607 | 8/2/2016 |
Windows 10 Enterprise 2019 LTSC | Windows 10, Version 1809 | 11/13/2018 |
Gemäß dieser Webseite hat Microsoft bisher die LTSC-Versionen aus obiger Tabelle freigegeben. Die linke Spalte gibt die LTSC-Bezeichnungen an, während die mittlere Spalte das Windows 10-Pendant benennt, auf dessen Code-Basis die LTSC-Variante basiert.
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Windows 10 Enterprise LTSC 2019: Funktionsupdate auf V1903
Nutzer einer Windows 10 Enterprise LTSC 2019-Installation, die gemäß obiger Tabelle ja auf Windows 10 Version 1809 basiert, sollten also nie ein Funktionsupdate angeboten bekommen. Einige Nutzer staunten nicht schlecht, als genau dies passierte und ein Funktionsupdate auf Windows 10 Mai 2019 Update (Version 1903) angeboten wurde.
What's happening?
️Anyone from Microsoft can explain?
❗️It is proposed to update Windows 10 Enterprise LTSC 2019, Version 1809 to the new Windows 10, Version 1903, #May2019Update
but don't be afraid, nothing will happen now, but it looks scary!
p.s: I hope it won't happen! pic.twitter.com/DWEZWHgyd4— WZor (@WZorNET) 14. Juni 2019
WZor hat dies in einem Tweet mit diversen Screenshots ausgiebig dokumentiert. Aber auch die Kollegen von deskmodder.de ist ein Fall untergekommen, wie sie hier schreiben. Ist natürlich total irre, das es keine LTSC-Version von Windows 10 Enterprise gibt, die auf dem Kern von Windows 10 Version 1903 basiert.
Wer den Download und die Installation des Feature-Updates über den Link der Windows Update-Seite anstößt, erlebt dann die zweite Überraschung: Es tut sich nichts. Windows 10 Enterprise 2019 LTSC merkt, dass etwas nicht stimmt und lädt nichts herunter.
The offering of the 1903 feature update on a 2019 LTSC is a bug in the MSFT UUP system, it won't install.
— KB0000001 (@kb0000001) 14. Juni 2019
Gibt natürlich jemand, der den Erklärbär gibt – es ist ein Bug im UUP-System (Microsofts Unified Update Platform). Das Feature-Update wird angezeigt aber nicht heruntergeladen und installiert. Nochmal Schwein gehabt – aber einen Schreck dürfen die Leute schon bekommen haben.
Ergänzung: Durch einen Kommentar zum englischsprachigen Blog-Beitrag bin ich auf diesen Forenbeitrag aufmerksam geworden. Das Ganze wird wohl nicht mehr angeboten.
Gut, ist jetzt nicht so tragisch, und es gibt sicherlich wieder Klientel, die mir ein Aufbauschen eines nichtigen Fehlers unterstellen. Hey, wo ist das Problem: Du kaufst dir ein neues Auto und das schockt dich bei 150 km auf der Autobahn immer mal wieder damit, dass die Ölwarnleuchte oder die ABS-Warnung aufleuchtet, oder der Abstandswarner eine Vollbremsung einleitet, obwohl vor dir alles frei ist. Du hältst an, prüfst und dann erweist sich alles als 'falscher Alarm' – der Bordcomputer wollte lediglich prüfen, ob die Lämpchen auch leuchten und die Bremen noch greifen. Da Du dein neues Auto innig liebst, wirst Du ihm auch diesen Fehlerchen nachsehen und gegen Kritiker verteidigen. Schließlich lieben 'wir' ja unseren Autohersteller – nicht auszudenken, wenn da einer käme und behauptete, dass der Hersteller sein Zeugs, was die Werkshallen verlässt, nicht im Griff hat.
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Microsoft hat noch keine Version von Windows 10 im Griff gehabt. Und wenn
das kurzfristige Update Theater so weiter geht, dann wird es niemals eine gut
und fehlerfrei laufende Version geben. Die Zeit reicht für die Entwickler nicht
aus, um eine ausgereifte Version zu bringen. Die hohe Prozentzahl der User,
welche immer noch mit Windows 7 arbeiten, sagt ja Alles.
Schon alleine die aktuelle Anzahl der Windows 10-Builds und deren Architekturen mit Updates im GByte-Bereich 14-tägig zu versorgen (monatlich mindestens 14 verschiedene Updates für Adobe Flash) zeigt doch das Ausmaß der Krankheit "Windows 10 aaS" und das notwendige geistige Volumen, dass nicht mehr in das Zeitfenster passt. Wo soll da die Qualität herkommen?
Die beste Bezeichnung für Windows 10 wäre :
Windows 10 as a totally useless Service.
Windows 10 als ein total unbrauchbarer Service.
Das Funktionsupdate auf Windows 10 Mai 2019 (Version 1903) wurde nicht nur den Usern von Windows 10 Enterprise LTSB (1809), sondern auch den Usern von Windows 10 Enterprise LTSB (1607) angeboten. Da es keine LTSB-Version von Windows 10 Enterprise gibt, die auf dem Kern von Windows 10 Version 1903 basiert, konnte es sich nur um einen Fehler handeln. Davon abgesehen laufen die Windows 10 Enterprise 1607 bzw. 1809 ohne Beanstandungen, fehlerfrei und stabil.
Es muss natürlich heißen:
Das Funktionsupdate auf Windows 10 Mai 2019 (Version 1903) wurde nicht nur den Usern von Windows 10 Enterprise LTSC (1809), sondern auch den Usern von Windows 10 Enterprise LTSB (1607) angeboten
Ich habe es oben im Kommentar korrigiert. Frage: Hättest Du einen Screenshot von den 1607ern? Ggf. auf Image-Hoster hochladen oder mir per Mail (Adresse über About) schicken. Würde das mit einbinden. Danke.
Leider habe ich keinen Screenshot, da ich die Windows-Update-Meldung als irrelevant weggeklickt habe. Tags darauf erschien die Meldung auf das Funktionsupdate auch nicht mehr.
Der ganze WaaS-Quatsch mit Windows 10 veranlasste uns auf LTSC 2019 umzusteigen. Mal von den Anfangsproblemen (Netzlaufwerke~) und dem Hyper-V Shutdown-Bug des Servers 2019 abgesehen, läuft diese Version weitestgehend ohne Probleme. Updates werden allerdings auch per WSUS freigegeben, so dass wir obiges Problem nicht zu Gesicht bekamen.
Auf jeden Fall ist die große Problemstelle "WaaS" bei uns ausgemerzt. Der "Spaß" mit den monatlichen Updates reicht mir auch ehrlich gesagt, da muss nicht noch der halbjährliche Upgrade-Zirkus hinzukommen.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Genau so machen wir es hier auch …
Bei uns sind auch die stabilsten W10 Installationen die LTSB Installationen… auch wenn die Updates inzwischen gigantisch werden (1,4 GB).
Leider müssen wir wg. O365 jetzt auf die "normale" Version "upgraden", da MS angedroht hat, ab Ende des Jahres die Installation auf LTSB/C nicht mehr zu ermöglichen (was immer das auch heissen mag).
Des Weiteren ist die Treiberversorgung von HP für ältere LTSB/C Versionen auch nicht mehr unbedingt gegeben (nicht nur für die neuesten Modelle!), s. http://ftp.hp.com/pub/caps-softpaq/cmit/HP_Driverpack_Matrix_x64.html
Wird denn das normale Office weiterhin funktionieren?
Das 'normale Office' in Form von Libre Office sollte m.W. funktionieren. Andere Office-Varianten (speziell MS Office 2019) betrachte ich inzwischen als unnormal ;-) – obwohl hier noch Word und Excel 2000 zuverlässig unter Win 7 werkeln.
Dazu möchte ich kurz noch anmerken, dass es bis jetzt immer noch funktioniert, O365 zu installieren. Bei mir zwar als Edu-Version. Doch die unterscheidet sich eigentlich nicht.