Es ist eine interessante Entwicklung, die sich gerade bei der Forschungseinrichtungen CERN abzeichnet. Die haben das 'Microsoft Alternatives project' (MAlt) aufgelegt, in den kommenden Jahren auf Open Source Software (OSS)zu wechseln. Grund: Steigende Lizenzforderungen von Microsoft.
Anzeige
Das CERN gibt die Details und Hintergründe für dieses Projekt auf dieser Webseite preis. Die Lektüre sollte aus meiner Sicht Entscheidungsträgern die Augen öffnen.
Nur mal so angemerkt: Am CERN wurde von Tim Berners Lee das 'Internet' (World Wide Web) mit HTML-Seiten erfunden – auf einem NeXTStep-Server (war von Steve Jobs, der später wieder zu Apple wechselte).
Taking back control using open software
Das Microsoft Alternatives Projekt (MAlt) wurde vor einem Jahr gestartet, um den erwarteten Anstieg der Softwarelizenzgebühren abzumildern. Das Ziel von MAlt ist es, CERN mit Hilfe offener Software wieder die Kontrolle über die einzusetzende Software und die Kosten zurück zu geben. Nach dem Jahr Vorlaufzeit hat sich CERN entschlossen, dieses Projekt breiter darzustellen und zu erklären, wie die die Computerumgebung an der Forschungseinrichtung prägen wird.
(Bildquelle: CERN)
Hintergrundinformationen zur CERN-Entscheidung
Beim CERN war es wie bei vielen Behörden, Firmen und Forschungseinrichtungen. Im Laufe der Jahre haben sich die Aktivitäten und Dienstleistungen des CERN zunehmend auf kommerzielle Software und Lösungen verlassen, um Kernfunktionalitäten bereitzustellen. Hintergrund ist auch, dass für den Einsatz dieser Software oft vorteilhafte finanzielle Bedingungen genutzt werden konnten, die auf dem Status des CERN als akademisches, gemeinnütziges oder Forschungsinstitut basieren.
Anzeige
Es ist aber wie beim Angelhaken, wenn der Fisch angebissen hat: Einmal installiert, gut verbreitet und stark genutzt, verschwindet die Hebelwirkung. Denn diese wurde von Firmen wie Microsoft nur genutzt, um die CERN-Service-Manager (IT-Entscheider) für die kommerziellen Lösungen zu gewinnen. Irgendwann wird der Schalter umgelegt, und die Hersteller ersetzen die bisherigen Agreements durch Lizenzsysteme und Geschäftsmodelle, die auf den privaten Sektor abgestimmt sind.
Zwischen den Zeilen lese ich persönlich: Cloud first, Microsoft Azure, Windows 10, Office 365 oder gar Microsoft 365 als Service zur Bereitstellung von Hard- und Software. Das geht ins Geld und greift auch in die Forschungsfreiheit ein.
Explodierende (Microsoft) Lizenzkosten
Angesichts des kollaborativen Charakters des CERN und seiner breiten Community ist eine hohe Anzahl von Lizenzen erforderlich, um Dienstleistungen für alle bereitzustellen. Werden in diesem Umfeld traditionelle Geschäftsmodelle auf der Basis pro Benutzer angewendet, können die Kosten pro Produkt enorm sein und langfristig unerschwinglich werden.
Ein Paradebeispiel dafür ist, dass das CERN seit 20 Jahren aufgrund seines Status als "akademische Institution" besondere Bedingungen für die Nutzung von Microsoft-Produkten genießt. Vor kurzem hat Microsoft jedoch beschlossen, den akademischen Status des CERN aufzuheben. Eine Maßnahme, die am Ende des vorherigen Vertrags im März 2019 in Kraft getreten ist und durch einen neuen Vertrag auf der Grundlage von Benutzerzahlen ersetzt wurde.
Durch diese Umstellung haben sich die Lizenzkosten um mehr als den Faktor zehn erhöht. Obwohl das CERN über einen Zeitraum von zehn Jahren ein Ramp-up-Profil ausgehandelt hat, um die notwendige Zeit für die Anpassung zu erhalten, sind diese Kosten nicht nachhaltig. Vor diesem Hintergrund hat die IT-Abteilung vor einem Jahr das Microsoft Alternatives Projekt MAlt ins Leben gerufen.
Das Ziel von MAlt
Das erste Ziel war es, die Migration von kommerziellen Softwareprodukten (Microsoft und andere) zu Open-Source-Lösungen zu untersuchen. Der Wunsch war, die Exposition des CERN gegenüber den Risiken nicht nachhaltiger kommerzieller Bedingungen zu minimieren. Damit nimmt das Labor (CERN-Forschungseinrichtung) eine Vorreiterrolle unter den öffentlichen Forschungseinrichtungen ein, von denen die meisten in jüngster Zeit vor dem gleichen Dilemma stehen.
MAlt ist eine mehrjährige Initiative und tritt nun mit den ersten Migrationen in eine neue Phase ein. Die Grundsätze des Engagements des Projekts lauten wie folgt:
- Den gleichen Dienst für jede Kategorie des CERN-Personal anbieten
- Die Bindung an einen Lieferanten vermeiden, um Risiken und Abhängigkeiten zu verringern
- Die Daten in den eigenen Händen (sprich im CERN) halten
- Adressierung der gängigen Anwendungsfälle
Insbesondere das Vermeiden der Bindung an einen Lieferanten und die Daten in Händen behalten läuft fundamental dem entgegen, was Microsoft als Strategie verfolgt.
Im Jahr 2019 wird die erste große Veränderung ein Pilot-Mail-Service für die IT-Abteilung und Freiwillige sein. Daran schließt sich der Beginn der CERN-weiten Migration an. Parallel dazu werden einige Skype for Business-Anschlüsse und analoge Telefone auf einen Softphone-Telefonie-Pilot umgestellt.
An vielen weiteren Produkten und Dienstleistungen wird gearbeitet: Im Laufe der nächsten Jahre werden Evaluationen von alternativen Lösungen für verschiedene Softwarepakete für IT-Kerndienstleistungen, Prototypen und Piloten entstehen. Den Projektfortschritt wird man im CERN-Blog verfolgen können.
Paradigmenwechsel – ich drücke die Daumen
Als ich diese Zeilen vor einigen Tagen gelesen habe, klingelte es in meinen Ohren. Alles, was hier im Blog schon mal thematisiert wurde, kommt da wohl in den Überlegungen vor. Nix mehr Microsoft, sondern schrittweise Rückbesinnung, was Forschungseinrichtungen früher schon mal groß gemacht hat?
Als ich als junger Ingenieur am Kernforschungszentrum Jülich meine Diplom-Arbeit zusammen gestoppelt habe, gab es kein Microsoft (gut, derzeit hat Bill Gates seine BASIC-Implementierungen zusammen gestoppelt, und das auf DEC-Rechnern, die ich auch in der KFA-Jülich im Forschungsprojekt zur Verfügung hatte).
Heute hat man nur noch Windows Monokultur, und das ist nicht gut. Mir ging gerade 'der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt' durch den Hinterkopf. Bleibt den Leuten am CERN die Daumen zu drücken – ich denke, es wird klappen. Und wenn bei diesem Thema grundsätzlich was ans Rutschen kommt, wäre das nicht schlecht. Oder wie seht ihr das so?
Anzeige
Moin,
Ich schließe mich dem an.
Und,
die Chancen das es klappt sind ganz gut, auch wenn Ich nur ein "kleiner" admin bin und wenig mit Domänen übergreifenden Produkten zu tun habe.
Aber,
Ich "spiele" zum einen gerne mit Systemen, zum anderen berührt mich beruflich Linux manchmal, ab und zu auch noch andere Exoten wie AS 400 etc.
Herangehensweise zwischen den Systemen ist glasklar anders.
Wenn Ich etwas über eine CMD konfiguriere oder über eine Shell gibt es Unterschiede.
Die aber auch bei einer PowerShell bestehen.
Die Nutz Konzepte/Oberflächen zwischen Windows / Gnome / KDE / Cinnamon kann man nicht vergleichen.
Aber auch nicht wirklich zwischen Win 7 / 8 / 8.1 / 10.
Und selbst zwischen den W10 versionen gibt es Unterschiede.
Und doch finde Ich mittlerweile viele gemeinsame Denkarten/Lösungswege.
Das war vor 20 Jahren etwas anders.
Damals mußte man wirklich komplett "umlernen" zwischen Win und Linux.
Das mag einer nicht gut finden, das MS sich "durchgesetzt" hat beim Konzept.
Aber es hat den Vorteil das, wenn man ein Management Team hat das bei Entscheidungen bleibt, die Anwender nicht so viel anders "umgeschult" werden müssen als wie beim Transfer von Win 7 auf Win 10.
Und natürlich die Voraussetzung das die Programme, die die Anforderungen erfüllt, müssen vorhanden sein.
Ich möchte aber behaupten das mit Kompromissen dies zu 80% möglich ist.
Wo keine Kompromisse möglich sind, und bisher waren, werden immer noch Win 98 Maschinen im Betrieb gehalten…..
Solche Ausnahmen wird es immer geben.
Zusammengefasst:
Geht so ein "Titan" wie das CERN mit einem guten Konzept voran, werden hoffentlich viele Verwaltungen dem folgen.
Unternehmen sind mir dabei zweitrangig,
aber Verwaltungen sollten sich darauf besinnen unabhängig zu bleiben.
Dann gibt es auch viele kleine Hechte die darauf achten das der Brocken den der andere Hecht sich abreißt nicht zu groß wird.
Anders ausgedrückt, sollten zuviele Sachen entgegen dem Willen der Auftraggeber geschehen werden bei einem Markt der vielen Anbieter sicherlich einige petzen um einen Anteil zu bekommen.
:-)
Hi,
stimmte euch beiden zu, aber…
Die Verwaltungen werden nicht folgen. Zum einem, weil deren Beharrungsvermögen enorm groß ist. Und zum Anderem, weil die Entscheider a) keinerlei Ahnung und b) keinerlei Antrieb haben, etwas zu ändern. Es geht doch!!
Bestes Beispiel: Stadtverwaltung München.
Negativ Beispiel aus jüngster Zeit: Heise. Nur nichts ändern!
(Einen Vorfall wie bei Heise gab es bei unserer SV auch – aber vor einem Jahr! Dann, und erst dann, wurde gehandelt: entlich Word.Makros gesperrt; .doc auch…)
"…keinerlei Antrieb haben, etwas zu ändern.
Bestes Beispiel: Stadtverwaltung München"
Hmmm…die sind doch von Microsoft auf Linux umgestiegen. Und nach zehn Jahren migrieren sie nun wieder zurück zu MS.
Im Stadtrat und auch in der Verwaltung gibt es in München Partei übergreifenden Streit, der immer neues Chaos hervorruft.
Der Landtag von Schleswig Holstein will ernsthaft weg von Microsoft
und auf Linux umsteigen. Das größte Problem dabei stellt die Komplexität Abteilungs übergreifend dar. War in München auch der maßgebende Streitpunkt.
Ich kann deiner Argumentation folgen und stimme dem zu.
Bis der Crash wie bei Heise kommt.
Der dann vielleicht mehr mitnimmt.
Und wenn von 5 Verwaltungen im Umkreis 3 auf Linux umsteigen…
Wenn, vielleicht.
Ja.
Aber wenn einer ein gutes lauffähiges Konzept hat, was München NICHT hatte!!, und Wege aufzeigen kann wie es klappt, was Ich dem CERN eher zutraue, dann ist es ein Anfang, etwas auf das man sich beziehen kann.
Im anglikanischen Rechte-Konsens wäre das MS Untergang.
deswegen werden die die CERN heftig bekämpfen.
Hoffentlich klappt es.
PS:
OpenSource ist nicht Lizenz-frei.
Klar!
Es geht hier natürlich auch um Geld.
Aber wichtiger ist die Unabhängigkeit Möglichkeit von einem.
Angenommen du hast eine Debian Server Farm und ein Systemhaus die das betreut.
Nach 2 Jahren sinken die Chancen rapide das das Systemhaus getauscht wird.
Wenn nicht die Leistung rapide sinkt bzw die Forderungen rapide steigen bzw eine Kombi.
Aber
man kann ein anderes Systemhaus finden das sich darum kümmert.
Vielleicht schlechter.
Vielleicht aber auch besser.
OpenSource heißt vor allem eines:
Jemand muss mehr Zeit damit verbringen.
Entweder Ich selber.
Oder jemanden den Ich entlöhne.
MS hat nur EINEN Vorteil:
"Jeder" arbeitet damit und kennt sich etwas aus.
Manche etwas mehr.
Die die sich aber reingekniet haben sind selten und entsprechend auch teuer.
ZUSÄTZLICH zu den Lizenzen :-)
Zu Verwaltungen kann ich meinen Senf dazugeben, leicht ist es eben nicht. Wobei zu Verwaltungen als Schulträger auch Schulen dazugehören, was die Anzahl der Nutzer mal eben um Größenordnungen erhöht (nicht nur Lehrer, sondern auch Schüler).
Im Desktop-Bereich fällt mir auch nix besseres ein als Windows (Gruppenrichtlinien!), im Server-Bereich kommen wir mittlerweile auch nicht drumherum um Linux, da muss einiges an Know-How aufgebaut werden:
– Aufrufanlage für den Bürgerservice (auf Basis von Raspberry Pi mit Arch Linux)
– Firewalls (Sophos UTM)
– Firewall (pfSense – als privater Tunnel, um öffentliche IPs unabhängig vom eigenen Anschluss durchzuleiten – ließe sich ja einsparen, würde die Sophos UTM als generischer SSL-VPN-Client arbeiten)
– PiHole (gegen Werbung/Tracking)
– Datenablage (Nextcloud)
PS: Ich ärgere meinen Azubi ja gern mit Linux-Zeugs, aber selbst so "Kleinkram" wie eine Überwachung des Speicherplatzes will noch implementiert werden – bei Windows guckst du in den "Arbeitsplatz", was ist bei Linux?
Einfach im LinuxTerminal df -h eingeben. (diskfree)
Naja, nicht nur der Verwaltungen Beharrungsvermögen ist riesig, auch und vor allem das von Benutzern. Auch ohne Verwaltung.
"Das war schon immer so", "das hamwa noch nie so gemacht" mal als Beispiele. Warum wirds Merkel seit Äonen gewählt? Weil nichts geändert wird (= bloß keine Politik machen…). ;-)
Und MS-Soft hat schon auch ihre sehr praktischen Seiten. Es gibt bis auf softmaker kein halbwegs kompatibles office-Produkt. Die anderen (libre etc.) sind reine und zu sehr Kompromisse, als dass sie ernsthaft als wirkliche Alternative durchgehen und(!) angenommen werden könnten.
Und softmaker ist in einigen wichtigen Teilen, z.B. komplexere excel-sheets, dann eben auch nur noch bedingt kompatibel, da sind die MS-Produkte schlicht die besseren.
Das ist ein Problem, das wird eines bleiben. Aber es wäre schön, wenn insgesamt Konkurrenz/Alternativen dazu käme(n).
Spannend finde ich wie in solcher Berichterstattung immer zwei Dinge durcheinandergeworfen werden: Open Source und Lizenzkosten.
Open Source heißt ja nicht zwingend, dass keine Lizenzkosten entstehen.
Und ich bin sehr gespannt wann Microsoft ihr erstes Betriebssystem als Open Source rausbringen. In anderen Bereichen stellen sie ja schon viel als Open Source bereit, und für Windows ist das schon lange im Gespräch.
Ich habe vor ein paar Tagen in einer Zeitung etwas darüber gelesen, und mir die Frage gestellt: Ein Entscheid von Redmond oder von Microsoft Schweiz? Und es interessiert mich immer noch. Weiss es jemand?
Gestern habe ich mal in das neuste Linux-User-Heft reingeschaut (ich bin Readly-Abonnent, da bietet es sich an), was ich sonst nicht mache, und Suse-Linux mit KDE-Desktop gesehen: Gefällt mir. Evt. kaufe ich einen Einschub, damit ich die Festplatten wechseln kann, und probier dann mal Open Suse aus. Eigentlich möchte ich nicht wechseln, aber irgendwie tut es Microsoft gut, wenn denen ein paar Kunden davon laufen.
Suse war einmal gut.
Für Einsteiger ist es meiner Meinung nach nicht empfehlenswert.
"Suse war einmal gut."
SuseLinux hat einen neuen Besitzer, mit dem ist die Comunity nicht einverstanden. Deshalb spaltet sie sich ab und macht unter neuem Namen [evtl. OpenSuse] ihr eigenes Ding. Bin gespannt, was dabei rauskommt.
Man kann es kleinen Verwaltungen nicht übel nehmen wenn sie sich schwer tun mit einem Wechsel. Da ist das IT-Personal einfach unterbezahlt um da entsprechende Kompetenzen zu bündeln.
München ist ja ein gelungenes Beispiel wie sich eine Rückkehr zu MS lohnen kann.
Zumindest für die Gewerbesteuer. ;-)
Dem CERN wird das Vorhaben gelingen. Investitionskosten zum Anfang werden sich langfristig rechnen. Da die IT Abteilungen nur Schritt für Schritt vorgehen, ein Projekt nach dem anderen umstellen, bis alles sicher funktioniert, sparen sie im Gegenzug auch gleich Kosten.
Dann können sie MS den Spiegel vorhalten und vorhandene Dienstleistungen Stück für Stück kündigen.
OpenSource Lizenzen müssten ein vielfaches niedriger sein, da keine Aktionäre auf Rendite lauern.
Im Prinzip beobachte ich mit erscheinen von Windows 8 eine zunehmende Unzufriedenheit mit Microsoft. Selbst Windows 7 will kaum mehr jemand haben, abgesehen vom baldigen Supportende fürchten auch da einige die Telemetrie. Microsoft hat es wohl vergeigt, das Vertrauen schwindet mehr und mehr.
Jetzt kommt aus verschiedenen Gründen CERN hinzu, ein schlaue Truppe die sich eigentlich etwas dabei denkt wenn sie eine Entscheidung trifft. Ich kann mir gut vorstellen, dass vom CERN eine Signalwirkung ausgeht und der ein oder andere nun etwas gründlicher nachdenkt.
Zumindest täte es Microsoft gut über gewisse Dinge die man den Nutzern seiner Software zumutet auch mal nachzudenken.
"das Vertrauen schwindet mehr und mehr"
Bei den jungen Leuten sicher nicht! Die akzeptieren auch Facebook und Android.
Und wenn ich mich so umschaue, dann sehe ich viele, viele Windows 10-Nutzer.
OpenOffice wird strikt abgelehnt, aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann.
"Bei den jungen Leuten sicher nicht! "
Würde ich nicht pauschalisieren. Es sind viele die sich nicht dran stören, jedoch erlebe ich auch oft kritisch eingestellte Jugendliche die zum Teil weder FB noch WA nutzen.
Man sollte jetzt nicht MS auf Teufel komm raus an den Pranger stellen.
Die "Monokultur" hat auch Vorteile:
1. Angriffe gehen nur auf MS Desktopsysteme – der Rest lohnt sich in der breiten nicht. Aber wenn plötzlich 50% aller Desktops auf Linux laufen wird die Linuxwelt sich auch mit mehr Angriffen und der Erkenntnis rumschlagen müssen das "das mit Linux doch passiert". Windows ist doch aktuell die beste Firewall die Linux haben kann.
2. Admins mit MS Erfahrung gibt es wie Sand an Meer in der Arbeitswelt und die meisten Applikationen sind Standard – aber find im Notfall mal einen Linux Admin der genau mit dem Setup vertraut ist was der Vorgänger hinterlassen hat.
Und sollten mit Steigerung des Linux Anteils sich neue "Standards" etablieren (Mailclient, Office, Serversoftware) die 90% der Admins bedienen könnne, bietet Linux durch diese Standards auch Angriffsflächen so wie es die MS Umgebung auch tut.
Und zu guter letzt wird eine stärkere Kommerzialisierung bei Anwendungen stattfinden, denn alle wollen ein Stück vom Kuchen haben ;-).
Nicht nur das:
Linux kann fast nie sämtliche Hardware auf PCs korrekt initialisieren.
Da kann man ruhig in Ubuntu-Foren oder sonstwo nachfragen, wie die Probleme zu beheben sind. Ausser Beleidigungen (RTFM) oder viel Hilflosigkeit ist gerade bei Hardware-Probleme kaum Hilfe zu finden.
Oder auch gute Druckertreiber für FARB-Ausdrucke, also Fotos mit Tintenstrahldrucker. Nichts. Nada.
Das mit den Beleidigungen haben ich vor 15 Jahren auch erlebt, weshalb ich es mit Linux habe sein lassen.
Die Arroganz in den Linux-Foren ist ein Grund, bei Microsoft zu bleiben :-)
Für mich sieht es auch so aus, als wollten die Linux-Fritzen gar nicht, dass Linux weit verbreitet wird, denn dann verlieren sie ihren speziellen Status.
Habe ebenfalls diese genannten Negativerfahrungen im Ubuntu-User- Forum gemacht.
Ubuntu macht zuviel falsch, darum haben sich viele Comunitys abgespalten und Forks entwickelt.
Bei LinuxMint und Manjaro ist das aber nicht so, dort gibt es freundliche Hilfe auf Deutsch. Und beide Distributionen sind beliebt.
Ich kippe mal noch bissl was ins Feuer nach, was Microsoft gut kann – Collaboration! Das gleichzeitige bearbeiten an einem Office Dokument. Diesen Use Case hat wohl das Cern nicht wirklich bzw. kein need, ebenso wenig "Stubenhocker" in der Verwaltung. Sobald eine Organisation sehr mobil arbeitet und das soll ja wohl bald jeder können dürfen, wird es eher eng, das sowas aus der nicht Kommerziellen Ecke kommt.
Aus meiner Sicht sollte eher die Use Cases eines Workplace analysiert werden und eingehend den produktiven Mitarbeiter interviewed werden, anstatt einfach zu sagen "zu teuer, wir brauchen linux". Fakt ist, das der Endbenutzer bereit sein muss, diese Change mit zu gehen oder gar zu gestalten, denn es ist auch seine Arbeitswelt. Und so kann er aktiv dagegen arbeiten ;-)
Es ist kein technisches Thema, noch ein Geld Thema, der Einsatzzweck steht im Vordergrund! Ob ich mit der Bahn, Flugzeug, Auto von einem Punkt zum anderen gelange ist egal, so ist es auch mit der technische Umsetzung.
:-)
Ich muss dir zustimmen,
nur ist vielen Entscheidern selbst dies nicht so leicht begreifbar zu machen.
Aber was Collaboration betrifft ist selbst Google oder Apple noch nicht gleich auf.
Noch nicht.
Es ist aber bekannt das Airbus die Abhängigkeit von MS zu extrem wurde und sie zu Google mit ihrer Collaboration gegangen sind?
Teufel mit dem Beezelbub, aber es tut sich was in dem Bereich.
Und Google ist vieles, aber nicht MS hörig ;-)
Sowas soll doch in Nextcloud (und Owncloud) bereits enthalten sein.
Ja, es tut sich was…
"After evaluating various open-source and freeware replacements to various proprietary software packages they have been relying on, recently they put out a guide detailing some of the replacements and their current status within the organization…
Some of the packages are still under evaluation/prototyping and so may not be finalized until into 2020."
https://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=CERN-MALT-Microsoft-Alternative