Windows 10 V1903: Bekannte Probleme – Teil 3

[English]Das Windows 10 Mai 2019 Update (Version 1903) ist seit dem 21. Mai 2019 für die Allgemeinheit freigegeben. Trotzdem gibt es einige Upgrade-Blocker, die Microsoft für die Installation des Funktionsupdate auf die V1903 gesetzt hat. Da Microsoft diese Windows 10-Version Ende September 2019 für den 'breiten Einsatz' freigegeben hat, setze ich die in Teil 1 und Teil 2 beschriebene Artikelreihe in Teil 3 fort.


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Ähnlich wie schon bei Windows 10 V1809 führt Microsoft eine Liste der bekannten Probleme (Known Issues) zum Windows 10 Mai 2019 Update (Version 1903). Diese Liste ist hier abrufbar und wird ständig aktualisiert.

Windows 10 V1903 Bekannte Probleme

Inzwischen hat Microsoft die meisten Probleme auf der Liste abgearbeitet. Nachfolgend beschreibe ich von Microsoft eingestandene und noch Probleme, aber auch Bugs, die mir so unter die Augen gekommen sind.

Probleme mit Wi-Fi-Adaptern

Einige ältere Computer können aufgrund eines veralteten Qualcomm-Treibers die Wi-Fi-Konnektivität verlieren. Abhilfe schafft ein aktualisierter Wi-Fi-Treiber vom Gerätehersteller (OEM), sofern erhältlich und sofern dieser Treiber auch funktioniert. Microsoft hat daher das Funktionsupdate auf Windows 10 Version 1903 für diese Maschinen mit einem älteren Windows 10 blockiert. Ich hatte im Blog-Beitrag Windows 10 V1903: Probleme mit WLAN etc. bestätigt/aktualisiert darüber berichtet. Inzwischen liegen mir Rückmeldung vor, dass es auch bestimmte Intel- und Realtek-Chips trifft.


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RDP-Probleme (Black Screen, CPU-Last)

Bei Windows 10 V1903 berichten Administratoren immer wieder von Problemen bei Remote Desktop-Verbindungen. Ich hatte Mitte Juli 2019 den Blog-Beitrag Windows 10 V1903: Remote Desktop zeigt Black-Screen veröffentlicht, der sich mit dem schwarzen Fenster bei RDP-Sitzungen befasst. Microsoft hat diesen Bug zwar beseitigt, aber es gibt immer wieder Blog-Leser die von diesem Problem trotzdem betroffen sind. Zudem haben die Microsoft-Patches das Problem, dass RDP-Verbindungen eine hohe CPU-Last erzeugen, nicht behoben. Ich hatte im Blog-Beitrag Windows 10 V1903: RDP lastet CPU-Kern mit dwm.exe aus, VMs frieren ein darüber berichtet. In beiden Artikeln wird ein Workaround beschrieben, um das Problem zu umgehen.

Surface Book 2 und die Nvidia GPU

Das Windows 10 May 2019 Update verursacht Probleme mit dem Surface Book 2, wenn eine NVIDIA GeForce GTX 1060 verbaut ist. Der Grafikprozessor auf der Zusatzkarte wird nach dem Zufallsprinzip getrennt, was die Grafikleistung des Surface Book 2 beeinträchtigt. Ich hatte im Blog-Beitrag Surfaces Book 2: Probleme mit Windows 10 V1903 und Nvidia darüber berichtet. Meines Wissens wurde das Problem bisher nicht behoben – es gibt lediglich den im Beitrag Surface Book/2: Firmware-Update und Nvidia GPU-Problem fix skizzierten Workaround.

OneDrive-Tresor liefert Fehler 0x80070057

Kürzlich hat Microsoft bei OneDrive die Tresor-Funktion ausgerollt (siehe diesen Beitrag auf Dr. Windows). In diesem Kommentar weist ein Nutzer darauf hin, dass bei ihm der Fehler 0x80070057 beim Entsperren auftritt. Der Code 0x80070057 steht für ERROR_INVALID_PARAMETER. Die Ursache könnte ein verschobener OneDrive-Ordner auf Laufwerk D: sein.

Gruppierung der Download-Ordner

Ein heise-Leser hat mich explizit auf ein nerviges Problem bei Windows 10 V1903 hingewiesen – war mich aber schon andernorts unter die Augen gekommen.

Vor allem nervig ist das Problem, dass in 1903 die Gruppierung im
Downloads-Ordner aktiviert wurde und man das anscheinend nicht
dauerhaft über die normalen GUI-Mechanismen deaktivieren kann. Das
Netz ist voll von Leuten, die das gleiche Problem haben und in meiner
Frage habe ich Tipps zur Bearbeitung der Registrierung bekommen, nur
1. sollte das einfach nicht nötig sein und 2. hat es bei mir auch
keine dauerhaft Abhilfe geschaffen.

Das Problem wird auch im Internet im Technet-Forum, auf Microsoft Answers sowie hier und hier thematisiert. Der Leser schreibt dazu:

Für mich ist das klar ein Bug in 1903, per default aktivierte Gruppierung schön und gut, aber die normalen Ansichtseinstellungen des Windows Explorers sollten das überschreiben können und genau das scheint einfach nicht mehr dauerhaft der Fall zu sein.

Inzwischen ist mir ein Tweet von Jen Gentleman (Microsoft-Mitarbeiterin zum Thema untergekommen:

Die Antworten zum Tweet 'das soll so', weil Downloads schon krude Dateinamen haben können. Aha.

File History macht Ärger

Der Dateiversionsverlauf ermöglicht das Sichern von Dateien auf einem separaten Laufwerk. Zu dieser Funktion hat mir der heise-Leser folgendes per E-Mail geschrieben:

Die zweite Frage ist letztens bei Kunden aufgetaucht: Dort wurde File
History mit einer Vorhaltezeit von X konfiguriert. Lletztendlich lief
das NAS aber trotzdem voll, weil deutlich mehr Sicherungen als X
vorhanden waren. Eine manuelle und manuell angestoßene automatische
Bereinigung über Task Planer und fhmanagew funktionieren problemlos.

Die Frage ist aber, ob das von MS so gedacht ist und man sich wirklich
selbst um die Bereinigung kümmern muss? Denn die GUI und Doku erweckt meiner Meinung nach einen anderen Eindruck, bei wbadmin erstellte Snapshots von Images werden auch automatisch bereinigt usw.

Das Ganze wird auf Technet im Forum diskutiert, ohne dass da wirklich was belastbares bei herum kommt. Der Leser schreibt dazu:

Letztendlich scheint wieder einfach irgendwie keiner eine definitive
Antwort zu haben, sondern sich alle nur die gleiche Frage zu stellen,
ob das so soll oder ein Fehler ist. Sollte für MS ja eigentlich auch
leicht sein, aber ich habe bisher keine qualifizierte Antwort
bekommen.

Gibt es ein Kopier-Geschwindigkeitsproblem?

Möglicherweise gibt es bei Windows 10 Version 1903 noch ein Problem beim Kopieren von Dateien, wo es nach 10 Sekunden zu Geschwindigkeitseinbußen kommt. Der Effekt wird im Blog-Beitrag Windows 10 V1903: Gibt es ein Geschwindigkeitsproblem bei Dateioperationen? diskutiert.

Probleme durch Updates

Mit Updates, die im Juli, August und September durch Microsoft für Windows 10 ausgerollt wurden, kommt es ggf. ebenfalls zu Problemen. Hier ein Abriss, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Windows Server 2016: Kein Zugriff auf SMB-Freigaben (KB4507460)

Im Blog-Beitrag Patchday Windows 10-Updates (9. Juli 2019) hatte ich über das Update KB4507460 für Windows 10 Enterprise Version 1607 und für Windows Server 2016 berichtet. Neben Fixes für die Spectre-Sicherheitslücken adressiert dieses Update auch Probleme mit Bitlocker sowie mit drahtlos Netzwerken. Details sind dem verlinkten KB-Artikel zu entnehmen.

In den Kommentaren zum Artikel weist Benutzer Chrisrian Lungwitz auf Probleme mit SMB-Freigaben unter Windows Server 2016 hin.

Ich habe seit dem aktuellen Patchday Probleme mit einem Windows Server 2016. Ich kann auf keine SMB Freigaben mehr zugreifen. Weder auf die "normalen" noch auf die Admin Freigaben (C$). Am Server selber kann man zwar die Freigaben sehen aber trotzdem nicht darauf zugreifen.

Benutzer Alex bestätigt in diesem Kommentar den gleichen Effekt, führt in diesem Folgekommentar Remote UAC als Ursache für die Zugriffssperre auf administrative Freigaben an.

Remote UAC verhindert die Verbindung auf die administrativen Freigaben.

Sein Workaround besteht darin, die LocalAccountTokenFilterPolicy zu setzen. Dazu ist im Registrierungsschlüssel:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\system

der DWORD-Wert LocalAccountTokenFilterPolicy=1 zu setzen und Windows neu zu starten.

Such- und Startmenü-Probleme

In Verbindung mit dem August 2019 Update KB4512941 gab es bei manchen Benutzern Probleme. Die Desktop-Suche funktionierte nicht mehr oder es trat eine hohe CPU-Last durch Cortana auf. Ich hatte in diversen Blog-Beiträgen darüber berichtet (siehe Windows 10 V1903: Suche- und Cortana-Bug in Update KB4512941 bestätigt (5.9.2019)).

Microsoft gibt zwar an, dass die mit dem August 2019 Update KB4512941 aufgetretenen Bugs wie kaputte Desktop-Suche oder hohe CPU-Last durch Cortana gefixt seien. Aber mir liegen weitere Leserrückmeldungen vor, wo die Probleme weiterhin auftreten. Auch im Web sind mir diese Problemberichte vereinzelt unter die Augen gekommen (siehe Windows 10-Probleme mit Updates KB4522015, KB4522016 / KB4517211 (Sept. 2019)).

Druckerprobleme mit Update KB4517211

Seit dem im September 2019 herausgegebenen Update KB4517211 melden einige Nutzer Druckerprobleme unter Windows 10 V1903. Ich hatte das als Einzelfall im Artikel  Windows 10-Probleme mit Updates KB4522015, KB4522016 / KB4517211 (Sept. 2019) aufgegriffen (dort sind noch weitere Probleme benannt). Inzwischen liegen mir aber einige Bestätigungen aus unterschiedlichen Quellen vor (siehe Windows 10 V1903: Druckprobleme nach Update KB4517211).

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Windows 10 V1903: Cortana erzeugt hohe CPU-Last sowie kaputte Suche durch August 2019-Updates
Windows 10 V1903: Microsoft untersucht Suche/Cortana Bug (3.9.2019)
Windows 10 V1903: Nachlese zu Update KB4512941
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Windows 10 V1903: Suche- und Cortana-Bug in Update KB4512941 bestätigt (5.9.2019)

Windows 10 V1903: Probleme mit WLAN etc. bestätigt/aktualisiert
Windows 10 V1903: Remote Desktop zeigt Black-Screen
Windows 10 V1903: RDP lastet CPU-Kern mit dwm.exe aus, VMs frieren ein
Windows 10-Probleme mit Updates KB4522015, KB4522016 / KB4517211 (Sept. 2019)Windows 10 V1903: Druckprobleme nach Update KB4517211


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2 Antworten zu Windows 10 V1903: Bekannte Probleme – Teil 3

  1. keyuser sagt:

    Farbprofile wurden durch 1903 auf Standard zurückgesetzt.

    Ich hatte mir unter Windows 10 Pro 1809, für jeden Bildschirm eigene (kalibrierte) Farbprofile erstellt. Die Farbprofile wurden beim Upgrade auf 1903 durch die Bank auf das Standardprofil zurückgesetzt. Ich musste bei allen Bildschirmen das Farbprofil manuell auf die kalibrierte Version umstellen.

    Die Umstellung funktionierte auch nicht über den einfachen Weg – rechter Mausklick – Anzeigeeinstellungen – Farbprofil auswählen. Das Feld Farbprofil war ausgegraut. Also blieb nur der Weg über die Systemsteuerung und die Farbverwaltung. Dort konnte ich das Farbprofil ändern und erst danach funktionierte auch wieder der einfache Weg über den rechten Mausklick. Jetzt hoffe ich nur, dass mir das bei der Version 1909 nicht wieder passiert.

  2. Andreas B. sagt:

    In unserer (größeren) Firma mussten alle User gerade ein Upgrade von V1703 auf V1803 machen, weil alle Vorgängerversionen von MS Ende 2019 abgekündigt sind.
    Viele entscheiden sich dabei für ein Inplace-Upgrade, um ihre vorhandenen Programme und Einstellungen zu übernehmen. Dies ist das erste Inplace-Upgrade, was bei uns mit Window 10 durchführbar ist. (Alle Win10-User haben bei uns initial mit V1703 angefangen, nachdem sie von Win7 auf Win10 umgestiegen sind.)

    Dabei fiel uns auf, dass ein Inplace-Upgrade anscheinend bei allen installierten Programmen fehlschlägt (bzw. diese nicht sauber und funktionsunfähig migriert), die einen bestimmten eigenen Windows-Dienst mitbringen/nutzen, der nach der Migration nicht mehr richtig läuft – vorher lief er bei allen Usern problemlos.

    Die manuelle Korrektur/Neuinstallation des einzelnen Dienstes unseres betroffenen Programmes und auch die komplette Neuinstallation des ganzen Programms behebt das Problem, also kann es sich nur um ein generelles Problem der Upgrade-Routinen von Windows handeln. Deshalb schauten wir genauer in die Upgrade-logfiles:

    Und da gab es tatsächlich eine Fehlermeldung, dass Windows beim Upgrade die runtime-exe des Dienstes nicht finden konnte, bzw. die Pfadangabe nicht extrahieren konnte…
    Das betroffene Programm hat übrigens noch 3 andere Services, die alle problemlos migriert wurden. Also verglich ich die Dienste und schaute mir nochmal etwas genauer die Fehlermeldung an:
    Der betroffene Dienst hatte als einziger "/" statt der MS-typischen "\" als Pfadtrennzeichen in seiner Registrierung.

    Kann es wirklich sein, dass Windows 10 bei einem Inplace-Upgrade nicht mit "/" in Dienst-Pfadangaben klarkommt – obwohl es diese zur Laufzeit anscheinend klaglos akzeptiert?

    Hat noch jemand diese Upgrade-Probleme mit "system-nah" installierten Programmen/Diensten – und treten solche Probleme auch noch bei einem Inplace-Upgrade auf die V1809 und V1903 auf ? (was ich leider nicht in unserer Standard-Firmenumgebung testen kann, die immer mindestens 1 Version hinterher läuft)

    p.s.
    Uns fiel außerdem auf, dass die "Fastboot/Schnellstart"-Option in den Energieeinstellungen wieder aktiviert wird, obwohl sie vorher von uns deaktiviert war (weil sie heutzutage bei einer SSD-Nutzung den Bootvorgang nur noch um 2-3 Sekunden beschleunigt – und mehr Probleme mit Treibern+Diensten mitbringt als Nutzen). Das nachträgliche manuelle Deaktiveren war ein weiterer nötiger Schritt, um unser Programm wieder zum Laufen zu bringen…

    Ich bin sehr enttäuscht von MS, dass sie es nicht schaffen, sämtliche Usereinstellungen bei einem Inplace-Upgade beizubehalten – und im Gegenteil sowas system-kritisches wie die Fastboot-Option ungefragt einfach wieder aktivieren.

    Und falls sie wirklich ein Problem mit "/"-slashes bei einem Upgrade (aber nicht zur Laufzeit) haben:
    Das wäre im Jahr 2019 wirklich der Hammer-Bug des Jahres !

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