Skurrile Geschichte oder tiefer Ernst? Der Druckerhersteller HP plant künftig, seine Benutzer zu fragen, welches Papier im Drucker verwendet wird. Ziel: Die Daten sollen für Wiederaufforstungsprogramme genutzt werden.
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Ich habe spontan in den Kalender geschaut, als ein Blog-Leser mich auf diesen Beitrag aufmerksam machte (danke dafür). Aber es ist nicht der erste April.
HP, das Misstrauen und der Klimaschutz
HP ist ja das Unternehmen, welches die Käufer seiner Tintenstrahldrucker durch Firmware-Updates dazu zwingt, teure Original-Tinte zu verwenden. Ich hatte mehrfach im Blog über diese Aktionen des Herstellers berichtet (siehe Links am Artikelende).
Und nun kommt HP daher und will von seinen Nutzern künftig wissen, welches Papier sie in ihren Geräten verwenden – wobei aktuell alles andere als klar ist, wie diese Informationen erhoben werden sollen.
Öffentlich bekannt wurden die Pläne durch den am 1. November 2019 antretenden HP CEO, Enrique Lores, bei dessen Auftritt auf dem jährlichen Canalys Channels Forum in Barcelona. Dort hat The Register mit Lores über das Thema gesprochen. Enrique Lores sagte gegenüber dem Medium:
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Die Menschen denken, dass sie durch die Verwendung von Papier beim Drucken Bäume töten und zur Entwaldung beitragen. Dabei ist eigentlich das Gegenteil der Fall.
Hintergrund ist, das HP eigene Papiersorten aus nachhaltiger Waldwirtschaft an den Drucker bringen will. Dazu will HP wissen, wie viel Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt und wie viel nicht. Für Papier, welches in Druckern der Nutzer verwendet wird und nicht aus Nutzwäldern stammt, will HP eine entsprechende Menge Bäume aufforsten. Ziel ist es, den für den Papierverbrauch geschlagenen Wald an anderer Stelle durch das Unternehmen als Kompensationsmaßnahme wieder aufzuforsten.
Im Rahmen des Green-Washing der Marke HP sollen bis zum Jahr 2020 alle eigenen Papiersorten sowie alle papierbasierten Verpackungen vollständig aus zertifizierten Quellen oder aus Recycle-Papier herstellt werden.
Wie wird das Ganze erfasst?
Was aktuell noch gänzlich unklar ist: Wie HP die Informationen über die Papiersorten erfassen will. So könnte man Daten über die Marktforschung beziehen. Aber auch technische Maßnahmen sind denkbar. Angesichts der Vorgeschichte der Firma HP mit den Firmware-Updates, die Drittanbieter Tintenpatronen unbrauchbar machten, dürfte das Misstrauen von Datenschützern und Verbrauchern groß sein, wenn eine technische Maßnahme zur Papiererkennung eingesetzt wird. Denn dann könnte es eines Tages heißen: Nach einem Firmware-Update akzeptiert der HP-Drucker kein Papier mehr, welches nicht von HP bezogen wurde. Aber das ist nur Spekulation.
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Was kommt denn als nächstes? Die Abfrage des Stromanbieters?
Wenn kein 100% Ökostrom (von HP am besten), geht der Drucker danach nicht mehr an?
Nette Spekulation, wundern würde es mich nicht wenn es so käme.
Wobei mir HP, seit den Problemen durch die Firmwareupdates relativ gleichgültig ist und hier von dieser Firma Abstand gehalten wird. So stand kürzlich der Kauf von mehreren Arbeitsgruppendruckern an, HP war und ist hier nicht mehr dabei, das Vertrauen ist weg.
Jeder vergrämt seine Kunden selbst.
Hersteller, die versuchen erweiterte Telemetriefunktionen in Treiber einzupflegen und zu nutzen, werden von mir auf eine schwarze Liste gesetzt, ebenso fallen Hardware-Hersteller darunter, die im BIOS eine White List verankert haben, z.B. um bestimmte WLAN-Karten ausschliessen zu können. Dann bleibt leider nur noch ein BIOS-Mod aus einzige Möglichkeit übrig.
Falls die Firma HP mit solchen Ideen ihr Firmen Image Grün aufpolieren möchten sollten sie besser die Nachhaltigkeit ihrer Produkte ändern/überprüfen, ein Drucker der nach etwas mehr als zwei Jahren nach Ablauf der Garantie Plötzlich den Dienst Versagt ist einfach nicht nachhaltig und es geht ja bei Nachhaltigkeit darum Ressourcen zu sparen und zu schonen, und nicht darum den Kunden lieber einen Neuen Drucker zu verkaufen sondern bestenfalls einen Drucker zu reparieren. Was aber nicht mehr möglich ist weil nach zwei Jahren keine Ersatzteile vorhanden sind.
Nachdem die Firma HP mittels Firmware-Updates, die Tintenpatronen von Drittanbieter unbrauchbar machte, Praktisch einen eingriff in den Privatbesitz vorgenommen hat, ist bei uns das Vertrauen zu HP komplett verloren gegangen. Zumal dies ja nicht nur einmal vorgekommen ist das HP versucht hat die Firmware zu ändern.
Folge dessen werden HP Drucker von uns einfach nicht mehr dem Kunden angeboten.
Dann kaufe ich mir einfach einen anderen Drucker, das kann doch langsam nicht mehr sein mit HP. Ich verwende erfolgreich andere Tinte und nicht die Originale und es klappt gut, da spart man so einiges. Mal schauen wie sich das weiter entwickelt.
P.S Die Frage mit dem Öko Strom ist einfach Geil :)
Lg Sandi
Den SEO-Link habe ich gelöscht – ist im Blog unerwünscht.
Kaufe Dir am besten jeden Tag einen neuen Drucker. Das trägt wesentlich zur Schonung bei.
Man sollte schon die Mitteilung genau lesen. Dann würde man schon darauf kommen könnten, dass HP diese plant und eine el. Überprüfung funktioniert nicht, zumal eine Papierüberprüfung von HP nie zum Erfolg führen würde.
Also am besten jeden Tag ein neues Druckermodell und dann wird schon alles besser. Hoffentlich ist hat dein Drucker einen Dieselpartikelfilter, getestet von der DUH (Deutschen Umwelthilfe).
Unser Photosmart akzeptiert bisher noch 3.Anbieterpatronen aber was mich mehr ärgert ist der Umstand, daß ich mich bei HP registrieren lassen MUSS bevor ich vom Smartphone direkt ausdrucken kann. Auch so tolle versprochene Dinge wie lustige Kalendervordrucke gibts erst wenn man dort Kunde ist.
Das war auch mein letzter HP bzw mein letzter Tintendrucker. Ich bin diese Scheisse mit den eingetrockneten Tinten und sabbernden Patronen dermaßen leid.
Mich wundert der ganze "Umweltwahn" nicht. Das ist alles ohne Hirn und Verstand.
Einmal ist diese Erde durch den Menschen (der Gestalter der Erde) dafür verantwortlich, dass der Schaden unumkehrbar ist.
Andererseits haben jetzt Finanzinvestoren die Schiene "Umwelt" entdeckt. Das bedeutet, dass es nicht besser wird, sonder der Prozeß der Vernichtung der Lebensressource "Erde" erneut beschleunigt wird.
Die weitere Digitalisierung tut dazu ein übriges bei.