[English]Es gibt neue Hinweise, dass Microsoft bereits damit begonnen hat, Funktionen, die für das Herbst-Update (Entwicklungszweig 20H2) in die Ende Mai 2020 für die allgemeine Freigabe erwartete Windows 10 Version 2004 (Mai 2020 Update) integriert. Bedeutet, dass die für Herbst erwartete Windows 10 20H2 wieder ein 'kleines Update' wird.
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Erste Hinweise auf die Entwicklung gefunden
Zum Wochenende sind mir gleich zwei Fundstellen unter die Augen gekommen, wo das alles thematisiert wird. Der erste Hinweis findet sich in nachfolgendem Tweet.
The latest Windows 10 Version 2004 CU (.264) contains early hints towards the H2 update that's in the works. If a package called Microsoft-Windows-20H2Enablement is present while installing the newest CU, Version 2009, Build 19042 is what you'll be greeted with in winver. pic.twitter.com/co1CL22rQL
— Albacore (@thebookisclosed) May 16, 2020
Albacore schreibt, dass es in der neuen Windows 10 Version 2004 Hinweise gibt, dass bereits Funktionen aus der kommenden 20H2 integriert, aber noch nicht freigeschaltet sind. Wenn bei der Installation des neuesten kumulativen Updates auf .264 ein Enablement-Update vorhanden wäre, würden die neuen Funktionen bereits freigeschaltet. Dann würde Winver die Build 19042.264 anzeigen. Die Build 19041.264 ist ja die neue RTM-Build von Windows 10 Version 2004 (siehe Windows 10 Insider Preview Build 19041.264 als neue RTM). In den Antworten auf den Tweet gibt es den Hinweis, dass die Build 19041.264 bereits entsprechende Manifestdateien aufweist.
Die zweite Quelle ist dieser Artikel der Kollegen von deskmodder.de, die sich auf den Nutzer Aboddi beziehen. Dieser hat zufällig entdeckt, dass mit dem kumulativen KB4556803 (vom 15.05.2020 für Insider, die Windows 10 Version 2004 testen) bereits Registry-Einträge und Manifestdateien ausgeliefert werden, die für das im Herbst 2020 erwartete Feature-Update (20H2) gedacht sind. Diese Einträge und Dateien sind aber noch nicht aktiv.
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Das Feature-Update für 20H2 wird ein kleines Update
Damit scheinen sich die Spekulationen zu bestätigen, dass das Feature Update Windows 10 20H2, welches im Herbst 2020 erwartet wird, wieder ein 'kleines Update' werden soll. Ich hatte bereits im Blog-Beitrag Windows 10 20H2 wird (vermutlich) wieder ein 'kleines' Update auf entsprechende Vermutungen hingewiesen.
Was bedeutet 'kleines Update' für Windows 10 20H2?
Für Blog-Leser/innen, die vielleicht nicht so in der Materie drin sind, noch einige Erläuterungen. Microsoft veröffentlicht ja jedes Jahr zwei Funktionsupdates, eines im Frühjahr, eines im Herbst. Diese Releases wurden in der Vergangenheit lange als Funktionsupdates freigegeben – mit dem Ergebnis, dass ein fettes, mehrere Gigabyte großes Paket von den Microsoft Servern heruntergeladen und installiert werden musste. Dabei wird Windows 10 komplett ausgetauscht.
Auf Grund der schlechten Erfahrungen mit Funktionsupdates im Jahr 2018 verfolgte Microsoft 2019 einen neuen Ansatz. Das Frühjahrs-Update (Windows 10 Version 1903) kam – in altbekannter Manier – als vollwertiges Funktionsupdate. Aber das Herbst-Update (Windows 10 Version 1909) wurde als 'kleines Funktionsupdate' realisiert. Der Code für die Windows 10 Versionen 1903 und 1909 ist gleich – es werden sogar gemeinsame Updates verwendet. Statt Gigabyte an Code für ein Funktionsupdate herunterzuladen, wurde Windows 10 Versionen 1909 als sogenanntes 'Enablement Update' bereitgestellt. Ein kleines, ca. 500 kByte umfassendes Update-Paket stellt einfach die Version um.
Ich hatte dazu einige Details im Blog-Beitrag Windows 10 V1909 verfügbar, so bekommt man es berichtet. Im November 2019 gab es dann eine Mixer-Session mit dem Windows Insider-Team von Microsoft. Einige Informationen aus diesem Mixer-Cast sind im Blog-Beitrag Insides zum Windows 10 V1909-Deployment (19H2) [Service Pack-Ansatz] aufbereitet. Laut Brandon LeBlanc war zu diesem Zeitpunkt aber bei Microsoft nicht klar, ob man den für Windows 10 Version 190x gewählten Ansatz auch 2020 beibehalten wird.
Aber im Januar 2020 tauchten erste Gerüchte auf, dass Microsoft es mit den kommenden Windows 10-Versionen genau so handhaben werde (siehe meinen Blog-Beitrag Windows 10: Gerüchte zum Store und zum Herbst-Update 20H2). Jetzt gibt es also weitere Hinweise, dass Microsoft die Lösung aus 2019 auch für 2020 anwendet.
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Naja, die Programmierer haben scheinbar Leerlauf durch die dauernde Terminverschiebung und basteln nun schon 20H2 Sachen ins 20H1 rein.
Sollen nur aufpassen, das für 20H2 noch was überbleibt ;-)
Nö, ist oben aber erklärt: 20H1 und 20H2 bekommen den gleichen Code über Updates. Im Herbst gibt es das 400 kByte große Enablement-Update und aus der 20H1 wird die 20H2. Wird das Enablement-Update deinstalliert, fällt Win 10 auf die 20H1 zurück.
MS hat also technisch die zweimalige Funktionsupdates aufgegeben, trotzdem aber einen Weg gefunden seinen Weg als nicht gescheitert bezeichnen zu müssen.
Na gut.