[English]Eine für mich überraschende Ankündigung: Microsoft schließt seinen Mixer-Streaming-Dienst (4 Jahre nach der Übernahme) zum 22. Juli 2020 und will vorhandene Partner und Streamer zu Facebook Gaming weiter reichen.
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Was ist Mixer?
Mixer ist eine Live-Streaming-Plattform von Microsoft, die am 5. Januar 2016 unter dem Namen Beam als Dienst startete, aber im Mai 2017 in Mixer umbenannt wurde. Microsoft stand in Konkurrenz mit Twitch, YouTube und sogar Facebook Gaming, hat den Kampf aber wohl verloren. Mixer hatte zuletzt einen Marktanteil von 3,2 %.
Aus für Mixer zum 22. Juli 2020
In diesem Blog-Beitrag hat Microsoft nun in recht blumigen Worten bekannt gegeben, dass man Mixer als Dienst in einem Monat einstellt. The Verge zitiert hier Phil Spencer, Microsoft-Chef für Spiele, aus einem geführten Interview:
Wir fingen ziemlich weit hinten an, was den Vergleich zwischen den monatlichen aktiven Zuschauern von Mixer und einigen der großen Spieler da draußen betrifft. Ich glaube, dass die Mixer-Community wirklich von dem breiten Publikum profitieren wird, das Facebook durch seine Eigenschaften hat, und von den Möglichkeiten, Spieler auf eine sehr nahtlose Art und Weise über die soziale Plattform Facebook zu erreichen.
Microsoft ist eine Partnerschaft mit Facebook eingegangen, um in den kommenden Wochen die bestehenden Mixer-Zuschauer und Streamer (die man auf Mixer lockte) auf Facebook Gaming umzustellen. Am 22. Juli 2020 werden alle Mixer-Sites und -Apps automatisch zu Facebook Gaming umgeleitet. Bestehenden Mixer-Partnern wird der Partnerstatus bei Facebook Gaming gewährt, und alle Streamer, die das Mixer-Monetarisierungsprogramm nutzen, erhalten die Berechtigung für das Level-Upgrade-Programm von Facebook.
Mixer-Zuschauer mit ausstehenden Ember-Guthaben, Kanalabonnements oder Mixer Pro-Abonnements erhalten eine Xbox-Geschenkkartengutschrift. Microsoft will die Mixer-Technologie in das Projekt Microsoft Teams hinüber retten. Noch so ein Projekt, welches von Microsoft heruntergewirtschaftet oder nie auf die Erfolgsspur gebracht wurde. Spannend wird es nun zu verfolgen, was von Twitch auf Mixer gelockte Streamer machen. Zumindest sind diese frei, wieder zu Twitch zurück zu kehren. Aber eine Freude wird das nicht – da gehen immer Abonnenten verloren. Da sind wir wieder beim 'Verlass dich auf Microsoft, und Du bist verlassen'.
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Die rübergelockt worden sind, haben dafür gutes Geld erhalten und hatte dort viel weniger Zuschauer. Die werden nun gamz legal wieder nach Twitch gehen und sich dort wieder die alte Kohle zusätzlich verdienen.
Ich kenne deren Verträge nicht – es mag so sein, wie Du das schreibst. Als jemand, der seit 32 Jahren vorne in der IT-Literatur mitgeschrieben und drei Mal hautnah erlebt hat, wie deutsche Verlage von jetzt auf gleich von den internationalen Eigentümern (von Pearson Education bis hin zu Microsoft Press USA und O'Reilly) platt gemacht wurden, habe ich eine differenzierte Sicht der Dinge.
Nein, es wurde mir keine fette Kohle für einen Wechsel gezahlt (und ich war einer der wenigen IT-Autoren Deutschlands, der für mehrere Verlage gleichzeitig zu den gleichen Themen schreiben durfte). Aber ich habe als Autor seinerzeit die lukrativeren Themen bei den Verlagen, wo ich aktiv war, bekommen. Und ja, Verlag und Autor hatten gemeinsam Erfolg – im Rückblick war es so, dass ich bei einem großen Verlag einer von vier Autoren war, die das Geld verdient haben.
Und ja, ich habe es jedes Mal geschafft, nach dem Shutdown mit Kusshand genommen zu werden und mit meinen Buchprojekten zu einem Nachfolgeverlag meiner Wahl wechseln zu dürfen. Aber mit jedem Wechsel fing man bei Null an und es ging ein Teil der Leserschaft (=Umsatz) verloren.
Das dürfte bei der Vielzahl der erfolgreichen Mixer-Streamer nicht anders sein. Du fängst – auch wenn Du einen Namen hast – von Null auf neu an. Es kann gut gehen, es kann aber auch sein, dass Du untergehst.
Tyler „Ninja" Blevins und Michael „shroud" Grzesiek haben sich, laut Berichten in Gaming Blogs, von Mixer auszahlen lassen, d.h. sie bekommen die vereinbarten Summe (30.000.000$ bzw. 10.000.000$) quasi ohne weitere Gegenleistung und gehen wieder zu Twitch. Facebook hatte angeblich das doppelte geboten.
Die Trauer dürfte sich bei den beiden, die vorher zu Mixer gewechselt sind, in Grenzen halten und man staunt über die nahezu obszönen Summen (und fragt sich, wie viel Kohle Microsoft mit diesem Projekt wohl insgesamt so verbrannt hat).
Schaue nicht auf die beiden Stars – darunter kommen sehr viele, die keine 10 Mio bekommen haben …
genau, das sind 2 von vielen, da wird nicht jeder mit Geld zugeschüttet.
Ich habe mir vor Kurzem noch überlegt von Twitch zu Mixer zu wechseln.
Welch ein Glück dass ich das nicht getan habe!
Mit anderen Worten: Es ist mal wieder Geld im nicht geringem Umfang in den Kamin gewandert.
Ist wohl alles nur Spielgeld.
Office 365-Abo Gebühren, die die Monat für Monat bekommen.
Weil alles von MS so dufte ist.
SCNR