Die deutsche Corona-Warn-App soll heute Nacht erste Warnungen an Nutzer verschickt haben, die die App verwenden. Rund zwei Dutzend App-Nutzer, die positiv auf Covid-19 getestet sind, haben sich mit entsprechenden TAN-Daten eingetragen und für die Warnungen gesorgt.
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Die deutsche Corona-Warn-App
Seit Mitte Juni 2020 steht in Deutschland ja die sogenannte Corona-Warn-App für Mobilgeräte mit Android und iOS kostenlos zur Verfügung. Ich hatte im Blog_Beitrag Die (deutsche) Corona Warn-App des RKI ausführlich darüber berichtet und dort auch die Voraussetzungen sowie die Download-Links in die Stores von Apple und Google angegeben. Inzwischen sind wird bereits bei ca. 13 Millionen Nutzer, die diese App heruntergeladen haben.
Die App erfasst über Bluetooth, ob sich Geräte mit dieser App in der Nähe aufgehalten haben. Wenn ein Kontakt stattgefunden hat, wird dies lokal gespeichert. Bestätigt ein App-Besitzer, dass er positiv auf Covid-19 getestet wurde, kann die App alle potentiellen Kontakte benachrichtigen.
Erste Benachrichtigungen
Auf Twitter verfolgen einige Leute, wie die Corona-Warn-App arbeitet. Malte Janduda, der wohl an der Entwicklung der App beteiligt ist, hat zum 23. Juni 2020 darauf hingewiesen, dass erste Datenpakete auf dem Server vorlägen und über das Content Delivery Network (CDN) von der App abgerufen werden können.
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Die App nutzt daily-Pakete, die täglich um 0:05 Uhr UTC erstellt werden. Erste Warnungen gehen also heute Nacht ab kurz nach zwei deutscher Zeit raus.
— Malte Janduda (@malteaero) June 23, 2020
In Folge-Tweets gibt Malte Janduda Hinweise, wie die Daten vom CDN heruntergeladen werden. Malte Janduda hat auf GitHub 188 Keys veröffentlicht. Da es inzwischen mehrere Dateien zum Download gibt, liegen mehr Schlüssel von Infizierten vor.
Golem hat hier das Ganze etwas aufbereitet und schreibt, dass ein erster Satz von 341 Schlüsseln, die positiv getestete Nutzer identifizieren, seit Dienstag abrufbar ist. Diese Daten konnten von den betreffenden Apps heute Nacht (24.6.2020) abgerufen und die IDs mit den gespeicherten Kontakten abgeglichen werden.
Bei Golem liest man auch, dass der Server nur ab einer Schwelle von 140 Schlüsseln diese auch veröffentlich. Weiterhin werden auch Fake-Schlüssel eingebaut, um Ansätze zu erschweren, über Keys doch noch irgendwie die infizierte Person zu identifizieren. Malte Janduda schätzt, dass unter dem Strich 20-30 Covid-19-Infizierte eine Melde-TAN ihrer Gesundheitsämter erhalten haben und sich so als infiziert melden konnten. Die Benachrichtigungen an die Kontaktpersonen ging dann die Nacht raus. Bei SPON lassen sich in diesem Artikel noch einige Informationen, auch allgemeiner Art, nachlesen.
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Freut mich, in 8 Tagen schon mehr als in Frankreich in über 3 Wochen. Das Konzept ist gut und funktioniert besser, je mehr teilnehmen. Wären da nicht so viele debile Aluhutträger.
Die Corona-Warn-App dürfte mit die sicherste sein, wenn man bedenkt wie viele "Hacker" und Investigativjournalisten da gerade drauf schauen. Da wird sich wohl nie Schadcode finden.
Apropos Alu… https://www.alzheimer-forschung.de/forschung/aktuell/aluminium/
Ich nutze die App auf Haupt- und Nebenphone. Kann nichts schlechtes darüber sagen. Nichtmal der CCC kritisiert mehr. Und jetzt macht mich rot!
Tja, leider spielt mein Betriebssystem da nicht mit. Und nur wegen der App extra ein neues Smartphone kaufen?! Muss nicht sein.
@Patrick
…und mir fehlt sogar ein Smartphone, um die "Äp" überhaupt herunterladen zu können – extra dafür eines zulegen werde ich nicht ;-)