Es ist eine traurige Nachricht für viele Fotografen und Fotofreunde. Die japanische Olympus Corp. steigt nach 84 Jahren aus dem Kamerageschäft aus, um sich auf medizinische Geräte zu konzentrieren.
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Wie das Wallstreet Journal hier berichtet, wurde das Unternehmen aus Tokio von dem US-Aktionär ValueAct Capital unter Druck gesetzt, Ziel war es, die Aktionärsrenditen zu verbessern. Am Mittwoch gab das Unternehmen bekannt, dass es den Verkauf seiner Kameraeinheit an das Private-Equity-Unternehmen Japan Industrial Partners Inc. plane. Details zu diesem Verkauf gab es keine. Die Unternehmen streben an, ihr Geschäft bis Ende des Jahres abzuschließen.
Olympus dürfte dank seiner Kameras, die jahrzehntelang den Markt beherrschten, vielen Leute bekannt sein. In den 1990er Jahren schaffte Olympus den Sprung zu den damals aufkommenden Digitalkameras. Anfang dieses Jahrhunderts war Olympus die Nummer 2 im Marktanteil hinter Sony Corp.
Die Verwendung von Smartphones machte dem Hersteller zu schaffen. Noch im Jahr 2007, dem Beginn des Smartphone-Zeitalters, waren Digitalkameras für Olympus ein 3-Milliarden-Dollar-Geschäft pro Jahr. Innerhalb weniger Jahre ist jedoch der größte Teil des Marktes verschwunden, weil die Menschen ihr Handy zum Fotografieren benutzten.
Die Kameraeinnahmen schrumpften in dem am 31. März endenden Jahr auf knapp über 400 Millionen Dollar, und das Unternehmen hat in den letzten drei Geschäftsjahren Verluste geschrieben. Dann kam die Coronavirus-Pandemie dazu, und der Umsatz ging nochmals um 50% bei Kameras zurück. Nun geht dieses Kapitel also zu Ende – schade. Das Unternehmen wird sich jetzt auf medizinische Bildgebungsgeräte wie Endoskope fokussieren.
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Überschrift:
"Olympus: Nach 84 Jahren Aus für Kamerahersteller"
im Text:
"Olympus Corp. steigt nach 84 Jahren aus dem Kamerageschäft aus"
Lieber Herr Born, Klickbait haben Sie doch nicht nötig.
Das "Aus" für Hersteller und "Aus" für Kamerageschäft sind doch 2 völlig verschiedene Informationen.
Ich denke, eine Anpassung/Korrektur der Überschrift wäre seriös.
Sie dürfen meinen diesem Kommentar auch gern weglassen (nicht veröffentlichen) ;-)
Ich lasse den Kommentar schon stehen. Vor allem, weil mir nicht klar ist, ob Menschen, die 'Clickbait' in den Mund nehmen, wirklich wissen, was hinter diesem Ansatz steht. Das ist üblicherweise 'Sie werden es nicht glauben, wenn sie das lesen' – und dann 10 Seiten, die mit Werbung gespickt sind, aber keine Inhalte aufweisen und am Ende fragt man sich 'was hat das jetzt gebracht'.
Olympus ist für mich 'der Kamerahersteller' – und der ist bald so nicht mehr. Dass die Firma in der Medizinsparte in klein weiter macht, interessiert den Consumer kaum. Von daher sehe ich keine Veranlassung, die Überschrift anzupassen.
PS: Als Blogger denke ich hier nun wirklich nicht bei jeder Überschrift über Clickbait nach. Da stehen eher Fragen wie: 'Welche Wortkombination passen noch in eine Zeile und geben die den Sachverhalt so wieder, dass der Artikel unter den Begriffen in Suchmaschinen und von Blog-Leser/innen als 'interessiert mich' wahrgenommen wird. Klappt nicht immer, aber oft passt es.
Nicht Schlimm finde ich. Gibt ja noch Hersteller wie Leica.
Ich habe es nicht verfolgt, was mit Leica (war ja Wetzlar, wenn ich mich richtig erinnere und ein Ingenieuskollege, mit dem ich in den frühen 80er Jahren in der Großchemie zusammen gearbeitet habe, ist da hin gegangen). Die richtig großen Geschäfte wird auch Leica nicht mehr machen.
Wieder ein Beispiel, wie die (faule) Eier legende Wollmilchsau ‚Smartphone' in Kombination mit dem Schnäppchen-Wahn den Niedergang technischer Hochleistungen bewirkt.
Früher war es eine Selbstverständlichkeit, dass digitale Geräte (GPS-Navis, Kameras, Diktiergeräte, Monitore, Notebooks u.v.m.) und deren Software immer besser wurden, einfach weil die Entwickler daran feilten. Vor einigen Jahren kam die spürbare Trendwende: mobil, leicht, klein, wenig Schnittstellen, fest verbauter Akku– seitdem macht es keinen Spaß mehr, etwas Neues zu kaufen, weil in den neuen Modellen plötzlich Funktionen nicht erweitert, sondern verstümmelt werden oder ganze Geräteklassen (etwa Musikplayer) vom Markt verschwunden sind.
Stereoanlagen haben plötzlich nur noch ein Notdisplay wie in den frühen 90ern und eine spartanische Fernbedienung wie in den 70ern – aber dafür eine Bluetooth-App (die nebenbei das Nutzerverhalten für den Hersteller protokolliert).
Weil die breite Masse der Konsumenten von allem ein kleines bisschen können will und dabei keine sonderlichen Ansprüche hat, sondern: ein Smartphone!
Hochwertige Geräte für den Normalverbraucher? Passé. Eine professionelle Fotoausrüstung wird bald wieder ein Vermögen kosten. Der Rest der Menschen knipst sich Wegwerf-Pics mit seiner elektronischen Handfessel. „Qualität"? Was war das noch, frag mal Google.
"aber dafür eine Bluetooth-App (die nebenbei das Nutzerverhalten für den Hersteller protokolliert)."
und in wenigen Jahren ggf. nicht mehr funktioniert da nicht mehr mit dem Handy kompatibel.
Meine Stereoanlage aus den 90ern läuft immer noch :)
Eine solangen Zeitraum wird eine App gesteutere nie schaffen, wollen die Hersteller aber natürlich auf nicht.
Gut geschrieben
Ist schon traurig was hier geschrieben wurde. Aber es nun mal der Lauf der Zeit, wo unsereins nichts machen kann.
Ich nutze und liebe seit vielen Jahren meine E-620. Die hatte ich mir nach vielen hin und her 2010 gekauft, da mich das 4/3 Konzept technisch und optisch, überzeugt hat. Dazu noch diverse Objektive und Zubehör. Da kann ich nur hoffen, das da nicht irgendwann eine Reparatur etc. ansteht.
Reparatur?
Ist jetzt schon bei Canon eine Katastrophe. Und die gibt es noch…
Keine Ahnung, wie richtige Profis reparieren lassen. Aber was die bei Canon in Münchheide vor einigen Jahren veranstaltet haben, spottet jeder Beschreibung.
Da kann man wirklich nur beten, dass nichts kaputt geht.
Ich war früher ein Olympus Fan zu Zeiten von OM2, da waren sie technisch führend. Die kleinen Digital-SLRs waren sehr schick, aber teuer und hatten die kleinen Chips, so dass da keine Höchstqualität herauskam. Daher bin ich auf Canon und Sony für die digitale Welt umgestiegen. Meine Frau hat noch eine sehr gut funktionierende kleine kompakte Zoomkamera von Olympus. Die Auswahl für engagierte Fotografen wird kleiner. Der Name wird wohl auch für Kameras erst mal weiter leben. Die modernen Handys sind jetzt sicherlich auf einem Niveau, wo wir bei der Bildschirmpräsentation keine großen Unterschiede mehr sehen, aber großformatiges Fotobuch verlangt immer noch was Anständiges, das man aber halt leider nicht immer gerade dabei hat…
Was mich maßlos ärgert: Da hat man sich vor Jahren eine hochwertige Digitalkamera gekauft, dann setzte sich die Smartphone-Seuche durch und du darfst mit der guten Kamera nicht mehr überall fotografieren.
Bei großen Veranstaltungen nur noch Taschen im A4-Format und die gute Kamera darfst du abgeben und nach der Veranstaltung wieder abholen. Nachfrage: Man könnte die hochwertigen Aufnahmen ja ins Internet stellen, das soll nicht sein. Und dann siehst du während der Veranstaltung, dass die Leute wie wild mit ihren Smartphones knipsen und sogar noch aufgefordert werden, die Fotos hochzuladen, damit jeder sieht, wie toll doch die Veranstaltung war. Die Künstlerin sieht mich nie wieder.
Vielleicht war das der Anfang vom Ende dieser Kameras und wer weiß, wann es wieder große Veranstaltung geben darf.
Ich hatte erst vor ein paar Tagen in einem Spielfilm die Werbung/Produktplatzierung von Olympus gesehen, ich glaube es war die X-Files. Da dachte ich mir ob die Firma noch gäbe. Nun die wahre Enttäuschung. Es ist nun mal so, wer nicht mit der Zeit geht, der bleibt auf der Strecke. Damals wars ja mit VHS genauso.
Deutsche Bundeskanzlerin hat auf den Punkt gebracht:
D I G I T A L I S I E R U N G
Super schade. Ich habe die Olympus gemocht. Die Objektive waren spitze und habe noch bis heute an meiner E520 und E30 inkl. 7 Objektive festgehalten. Ja, es ist erstaunlich was ein iPhone 11 pro alles kann – gar keine Frage. Aber da bin ich einfach oldschool und brauche etwas Großes. Die 300mm Linse gewinnt klar gegen den 100x Zoom von Samsung und auch eine F1.4 Portraitlinse kann man wunderschön mehr als am iPhone einstellen. Traurig. Sehr traurig. Ich hoffe nicht, dass alle anderen Hersteller auch vor die Hunde gehen und das das Smartphone sich gegen eine DSLR/ DSLM nicht vollkommen durchsetzen wird. Allein das Feeling beim Fotografieren, das Geräusch des Shutters … ist das schon Nostalgie in der heutigen, schnelllebigen Welt? Hm. Schade.
Dass Olympus " in der Medizinsparte in klein weiter macht" ist lustig. Im Geschäftsfeld Medizin macht Olympus immer noch >5 Milliarden US$ Umsatz (Gesamtumsatz ist ca. 6,5 Milliarden US$) und verdient auch eine ganze Menge Geld damit.
Früher oder später bekommen auch die Platzhirsche Nikon und Canon ihre Probleme mit dem Kamerageschäft.