Es ist der helle Wahnsinn, wie die Zeit rennt. So mancher denkt: Ist gerade erst gewesen – aber vor genau 25 Jahren, am 24. August 1995, wurde Microsoft Windows 95 veröffentlicht. Schon wieder ein viertel Jahrhundert vorbei, Zeit für einen kurzen Rückblick und einige Erinnerungen.
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Ich habe es gerade auf Twitter mitbekommen, weil die Pressebetreuung von Microsoft Deutschland den nachfolgenden Tweet veröffentlicht hat.
Schon 25 Jahre alt: Am 24. August kam #Windows 95 raus. Happy Birthday! pic.twitter.com/rAuKzcBm5M
— Irene Nadler (@irenenadler) August 24, 2020
Das waren noch 'heiße' Zeiten – die ersten 'Betas' wurden damals im Februar 1995 an handverlesene Personen verteilt. Ich kann mich selbst nicht erinnern, ob ich jemals eine Beta-Version von Windows 95 bekommen habe.
Erstes Betriebssytem mit 32-Bit-Support
Microsoft Windows 95 war das erste Betriebssystem, welches nicht mehr auf MS-DOS als grafischer Aufsatz installiert wurde. Sondern das Betriebssystem ließ sich über viele 3 1/2-Zoll-Disketten oder eine CD auf den damaligen 32-Bit-Maschinen installieren. Ich habe es am Wochenende thematisiert: So etwas können sich die heutigen Youngster nicht mehr vorstellen und kommen mit so seltsamen Fragen wie nachfolgend gezeigt.
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"Daddy, why did you 3D print so many copies of the save icon?"#Windows95 pic.twitter.com/pC8UG71Hgm
— Windows Dev Docs (@WindowsDocs) August 21, 2020
War das cool, statt 16-Bit-DOS-Programmen gab es plötzlich eine Unterstützung von 32-Bit-Architekturen und Programmen. Die Tricks aus den MS-Zeiten zur Umgehung der Speicherbegrenzungen waren vordergründig nicht mehr notwendig. Andererseits gab es auch weiterhin die Möglichkeit, MS-DOS-Programme unter Windows 95 auszuführen.
Viele DOS-Anleihen …
Allerdings ist es umstritten, ob Windows 95 wirklich ein eigenständiges Betriebssystem war. Denn es waren viele Anleihen an MS-DOS gemacht worden. Die Wikipedia gibt an, dass Windows 95 in manchen Bereichen nicht ohne Routinen des „zugrunde liegenden DOS" arbeiten konnte. Auch wurde Windows 95 aus MS-DOS heraus gestartet. Aber der Benutzer bekam davon wenig mit, er brauchte keine MS-DOS-Lizenz, sondern installierte nur Windows 95 auf dem Computer.
Der notwendige Rückgriff auf MS-DOS-Funktionen führte zu allerlei Einschränkungen, die in der Wikipedia erwähnt sind. Das führte dazu, dass doch wieder Tricks zur Zuweisung des Arbeitsspeichers notwendig wurden. Vor allem war Windows 95 bei vielen Nutzern wegen seiner berüchtigten Bluescreens gefürchtet.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich eine Maschine mit Windows 95 laufen, auf der ich einige Bücher (u.a. einen Titel zur Windows 95-Registrierung für Microsoft Press USA) zu diesem Betriebssystem geschrieben habe. Die Bücher entstanden erinnerungsmäßig aber eher 1996 und 1997. So richtig intensiv habe ich nach meiner Erinnerung erst mit Windows 98 gearbeitet. Dieses habe ich dann auch von Beginn an mit Büchern 'begleitet'.
Damals erfolgreichstes Betriebssystem am Markt
Ich habe noch eine vage Erinnerung daran, dass Microsoft auf den Launch-Parties weltweit den Titel 'Start me up' von den Rolling Stones spielen ließ. Die Wikipedia gibt an, dass sich Windows 95 nach seiner Einführung am 24. August 1995 zum bis dahin erfolgreichsten Betriebssystem auf dem Markt entwickelte und die Windows-9x-Betriebssystemreihe begründete. Hier verlieren sich aber meine persönlichen Erinnerungen.
Windows 95 für mich als Autor
Für mich selbst gibt es da aber noch eine persönliche Erinnerung. Ich habe so irgendwann 1996/97 ein kleines Einsteiger-Büchlein mit dem Titel 'Windows 95' aus der neu beim Markt&Technik-Verlag aufgelegten Easy-Buchreihe geschrieben. War recht bemerkenswert, wie ich zu diesem Projekt kam. Bis zu dieser Phase war ich eigentlich als Programmiersprachen-Autor und Spezialist für Insider-Themen verschrien (siehe auch die obigen Bemerkungen zum Registry-Titel für Microsoft Press USA) – und aus einer solchen Verlagsschublade kommt man selten heraus. Aber ich hatte im Oktober 1993 den Exit aus meinem Job gemacht, um nur noch Computerbücher zu schreiben (wollte schnell reich und berühmt werden, was aber nie geklappt hat). Und im Rahmen dieses Starts hatte ich auch Computerbücher für Kinder beim damaligen Verlag Thomson International Publishing (ITP), später MITP in Königswinter geschrieben.
Mangels durchschlagendem Erfolg habe ich diese Zusammenarbeit mit dem Verlag aber nach zwei Jahren auslaufen lassen. War dann die Phase, wo ein halbes Jahr kein roter Heller an Einnahmen zu verbuchen waren. Aber ein 'Tuning-Titel' zu Windows 95, der erinnerungsmäßig sehr zügig aus meiner Feder entstand – ich konnte auf ein Vorgängerwerk aus MS-DOS-Zeiten zurückgreifen, riss das Ruder herum und hat mein Jahr sozusagen gerettet.
Diese Winkelzüge und vor allem die Kinder-Computerbücher hatte eine Lektorin bei Markt&Technik mitbekommen und fragte an, ob ich das erste Buch in der Easy-Reihe über Windows 95 schreiben wolle. Man wollte da ein paar 'neue Köpfe' für die Buchreihe haben, um ausgetretene Pfade zu verlassen. War, denke ich, für beide Seiten ein Glücksgriff. Ich habe zwar geflucht wie ein Rohrspatz, als ich die am grünen Tisch entstandenen Verlagsvorgaben für die Manuskriptgestaltung las. Die Idee für die Buchreihe und das Konzept fand ich genial, nur die Vorgaben, wie ich etwas zu schreiben habe, rangierten bei mir unter 'das funktioniert so niemals'. Aber nach drei, vier Anrufen bei der Lektorin meinte sie: Setze das um, was passt, ist für mich in Ordnung, solange die Idee der Buchreihe transportiert wird.
Das Manuskript habe ich dann in ca. 3 Wochen einfach so herunter geschrieben – inhaltlich hatte ich meine Vorstellung, da passte einfach alles. Die Einsteiger in die Basics einführen, aber auch in Sachen wie Surfen mit dem Browser, Internetzugang per Modem und Einwahlverbindung, und so weiter vermitteln. Das war mein Ding und wurde von der Leserschaft gut angenommen. Am Ende des Tages war es mein erfolgreichstes Buch, welches es sogar in die Bild am Sonntag als Buchtipp schaffte (habe das zufällig bei einem Besuch bei den Eltern mitbekommen, wo diese Zeitung herum lag). Ironie der Geschichte: Windows 98 kam ein oder zwei Wochen zu früh heraus, und so ist der Zähler für die Buchverkäufe für den Windows 95-Titel auf 99.860 oder so ähnlich stehen geblieben … lang ist's her. Und wie sind eure Erinnerungen an dieses Windows 95 und die Zeit vor 25 Jahren?
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Ich habe 2 betriebsfähige Windows 95 PCs, um darauf sehr alte Software gelegentlich noch zu nutzen, zum anderen zum rumspielen. Einer davon ist ein Olivetti Envision P75, ein PC, der sich perfekt im Wohnzimmer im Hifi-Stapel "versteckt". Der Envision ist auch sonst einigermaßen Multimediatauglich, kann er doch dank MPEG Beschleuniger-Karte VCDs absielen… Auch die Software des Robotik-Baukasten LEGO Cybermaster läuft auf dem Envision.
An dem Artikel ist aber auch etwas falsch. Windows 95 ist kein vollständiges 32-Bit-Betriebssystem, sondern ein Aufsatz auf ein etwas verstecktes MS-DOS 7.0. Man kann es dazu bringen, die Windows Oberfläche nicht zu starten, sondern direkt in DOS, welches aber schon Fat32 und lange Dateinamen unterstützt. Es gab damals auch eine Bastellei, welches Windows komplett aus der Installation "heraus operieren" konnte, was weit komplexer ist, als nur den c:\windows Ordner zu löschen. Die Startmöglichkeit direkt in DOS 7 funktionierte auch noch bis Win98SE problemlos, erst bei Windows ME (Millenium Edition) musste man ziemlich basteln, um das hin zu bekommen.
Außerdem gab es schon für Windows 3.11 for Workgroups ein Paket Namens Win32s, was man nachinstallieren konnte, womit viele 32-Bit-Anwendungen für Windows NT 3.x auf WfW ausgeführt werden konnten. Denn Windows NT war das erste vollständige Windows-OS aus dem Hause Microsoft, welches durchgängig 32 Bit war, mit Abwärtskompatiblität zu 16-Bit-Programmen unter MS-DOS und Windows 3.x. Man konnte WfW über ein weiteres Zusatzpaket auch einen TCP/IP-Stack nachrüsten, aber das nur nebenbei.
Wieeeeeee lange ist das schon her ?!? Ach nö…
Ich war 1995 in einem vom Arbeitsamt gesponsorten einjährigen Fortbildungskurs zum Netzwerktechniker. In dieser Einrichtung hatte ich schon Wochen vor dem offiziellen Verkaufsstart Zugriff auf eine CD mit der Betaversion von Windows95.
Ich hatte das auch schon, als es noch "Chicago" hieß im Frühsommer über das MSDN Abo meiner damaligen Firma zum Testen. Insbesondere eine Installation, dann aber schon mit der finalen Version, bleibt mir ewig im Gedächtnis, das war auf meiner privaten, gebrauchten Olivetti LSX 5020 EISA Workstation, damals schon 5 Jahre alt, und bis zum Anschlag aufgerüstet (64 MB RAM, DX4-100, ATI mach32 EISA Ultra, SCSI-Platten), da dauerte die Installation von Windows 95 viele Stunden, bis man sich endlich anmelden konnte. Der Grund war die automatische Hardware-Erkennung von Windows 95. Die schien auf der Maschine nach dem "Try&Error" Prinzip zu funktionieren, "etwas" wurde von der Hardwareerkennung entdeckt, beschnüffelt, und dann gabs erstmal einen Bluescreen mit Reboot, nachdem wurde mit der nächsten Komponente weiter gemacht, das wiederholte sich viele Male und jedes Mal kam die Hardwarerkennung ein Stückchen weiter. Aber am Ende lief der Rechner und das sogar stabil, hatte ja auch noch kein USB… Die LSX steht noch im Bastelvorrat, allerdings ohne Platten, irgendwann will ich die wieder aufbauen, und vielleicht kommt wieder Win95 drauf… Zusammen mit einer SuSe 6.3 oder so. OS/2 Warp 3 wäre auch möglich, das habe ich damals gerne auf dieser LSX benutzt, bis dann Win 95 es ablöste.
da war der Ansturm noch wie heut bei Apple:
https://www.youtube.com/watch?v=W9Jn3GIwgCM
Ich bin seinerzeit von Windows 3.11 for Workgroups direkt zu Windows 98 SE gewechselt und auch im Nachhinein sehr glücklich drüber, denn ich musste mich immer wieder über Win95 auf PCs im Bekannten- & Familienkreis ärgern, wenn von dort Hilferufe kamen.
Zu dem Zeitpunkt war OS/2 mein Betriebssystem.
Windows-Programme liefen dort ebenfalls. Meist sogar besser.
"War das cool, statt 16-Bit-DOS-Programmen gab es plötzlich eine Unterstützung von 32-Bit-Architekturen und Programmen."
AUTSCH!
Die kam nicht "plötzlich" und erst mit Wintendo 95, sondern bereits einige Jahre zuvor mit Windows 3.x.
Der bedeutende Unterschied zum Vorgänger war die Unterstützung des mit Windows NT eingeführten Win32-API (was die beim Vorgänger gesondert nachzuinstallierenden "Krücken" wie TCP/IP-32 oder Win32s überflüssig machte).
Von Ende '95 bis Mitte '96 war ich auf einer Rucksacktour durch Südeuropa. Aber auch schon in den Monaten davor (seit ca. Anfang '95) hatte ich kaum noch TV geschaut.
Als ich im Sommer '96 bei einem Bekannten das erste Mal wieder Werbefernsehen sah, waren dort plötzlich lauter Spots zu sehen, in deren Verlauf oder am Ende solche seltsamen Dinge wie
www.atari.com
(oder ähnliches) eingeblendet wurden.Es dauerte eine Weile bis ich begriff, was während meiner "Abstinenz von der Welt" in selbiger passiert war. Das ging damals rasend schnell und Windows 95 war der Katalysator.
Vom Amiga 500 kommend, war mein erster eigener PC ein Pentium 100 mit 8MB RAM, extra Steckkarte für den L2-Cache (glaub waren 256KB), CDROM-Laufwerk, 800MB HDD und ner PCI-Miro-Grafikkarte und darauf lief eben Windows 95. Aber 8MB RAM war eine absolute Katastrophe, Arbeiten kaum möglich. Daher erfolgte recht zügig die Aufrüstung auf 16MB RAM – das lief schon deutlich besser. Lustig waren auch die Verrenkungen mit den noch mehrheitlich vorhandenen DOS-Spielen. Speichertuning war mit Windows 95 jedenfalls noch nicht passé.
Mittlerweile arbeite ich unter einem 64-Bit-Debian, habe aber viele alte Programme noch über die VirtualBox und ein 32-Bit-Windows XP verfügbar. Darin lässt sich problemlos der Excel-Vorgänger Multiplan 4.2 (16 Bit DOS) über eine PIF-Datei starten. Die alten Dateien lassen sich einwandfrei von NTFS bzw. dem Netzlaufwerk laden, speichern müsste man dann allerdings auf einem FAT32-Stick, mit neueren Dateisystemen kommt Multiplan nicht zurecht.
So kann ich immer noch auf die fast 30 Jahre alten Tabellen zugreifen und sie bei Bedarf konvertieren.
Einfach klasse.
Mit den 8-, 16-, 32 und 64-Bit-Systemen und den 8-, 16-, 32-, 64 und 128-Prozessoren und was alles so unterstützt wird, ist schwer zu durchschauen und haut nicht immer hin.
Es hängt vom Türsteher ab. Wenn der nur teilweise Lust hat nicht alle durchzulassen, so ist es eben so. Es geht den Menschen wie der Technik. Wenn ein Teil nicht hinhaut, so braucht man Krücken :).
Mix mit Durchstarten.
Windows 95 hatte ich nie. Zu Windows 95 zeiten war ich noch auf Commodore C64 und Amiga 500 unterwegs (Unter anderem Maniac Mansion, Summer Games, Winter Games gedaddelt drauf). Meine PC reise begann erst mit dem Absturz freudigen Windows 98 SE (Intel Celeron A 533-MHz MMX, 256 MB SD-Ram, 80-GB HDD). Zu Windows 95 kann ich daher nichts sagen.
Damals konnte man einen PC, der gerade so die Anforderungen erfüllte, mit Windows 95 versehen und noch gut verkaufen.
zu "Microsoft Windows 95 war das erste Betriebssystem, welches nicht mehr auf MS-DOS als grafischer Aufsatz installiert wurde":
ich hab hier noch ein altes exemplar von andrew schulman "unauthorized windows 95" rumstehen, der damals minutioes nachgewiesen hat, dass microsofts aussagen so nicht zutrafen: "Dieses Buch wird Ihnen zeigen, daß Window 95 weiterhin auf DOS aufbaut, daß sein Win32-Kernel weiterhin auf dem Win16-Kernel aufbaut… Windows 95 basiert auf der selben Architektur wie Windows 3.x Enhanced Mode, das es schon seit 1990 gibt… Vom technischen Standpunkt her ist Windows 95 kein revolutionaeres Produkt… Es ist wichtig zu erkennen, daß es in der Beziehung von Windows 95 zu MS-DOS nichts Neues gibt".
zu "statt 16-Bit-DOS-Programmen gab es plötzlich eine Unterstützung von 32-Bit-Architekturen und Programmen":
nt 3.1 und win32s ermoeglichten 32-bit programme unter windows spaetestens seit 1993.
[config.sys]
DEVICEHIGH=C:\WINDOWS\HIMEM.SYS
DEVICEHIGH=C:\WINDOWS\EMM386.EXE NOEMS
DOS=HIGH, UMB
DEVICEHIGH=A:\OEMCD001.SYS
*_*
Man[n] waren die Zeiten … als Windows95 versucht von der CD zu installieren und dann abbricht weil nach der Neustart die CD Treiber fehlte. :-)
Und ja, Win95 ist DOS-basiert genauso Win98.
Super Streetfighter 2 Turbo lief damals um einiges schneller unter Win95 als unter Dos.
Mein erster PC mit Win95 auf Intel 200Mhz @ 48MB EDO Ram ^^
Übrigens, ich habe hier gerade unter Windows 10 WSL2 ein vollständiges grafisches Debian-Linux am laufen. Eigentlich Kali-Linux, aber das lässt sich ja aufbohren, wenn man die entsprechenden Meta-Pakete nachrüstet. Wie man das macht, findet man auf https://www.bleepingcomputer.com/news/security/kali-linux-gets-a-gui-desktop-in-windows-subsystem-for-linux/ Das ist cool, ein richtiges grafisches Linux in Win 10.
Tjaaa, der DOS-Vorwurf war seinerzeit auch schon die beliebteste Keule. So viele Kritikpunkte wie heutige Windosen bot Win95 offenbar nicht…
Die Registry war die große Neuerung und sollte die .ini-Dateien ablösen (hat sie bis heute nicht geschafft). DLLs, die von Programmen gemeinsam genutzt wurden (und von manchen Programmen ungeniert mit veralteten Versionen überschrieben wurden), brachten Beschäftigung (heute muss man froh sein, wenn Software sich mit ihrer Oberfläche halbwegs ins Betriebssystem integriert). Und die Möglichkeit, dank OLE/DDE Tabellen und Grafiken in ein Textdokument einbetten zu können, sorgte für Staunen. Man probierte es mal aus – und ließ es doch wieder bleiben, weil die unvollständigen Ausschnitte mit den breiten Rahmen auf den ausgedruckten Seiten einfach unmöglich aussahen…
Tröstlich zu sehen, dass althergebrachte, sinnvolle Vorgehensweisen den gutgemeintesten Innovationen widerstehen können.
FAT32 war übrigens nicht von Anfang an dabei, es wurde erst mit Windows „95b" nachgerüstet. Vorher wurden Festplatten nur bis maximal 2 GB unterstützt! Aber bis ich überhaupt das erste GB voll kriegte, damals, als Videos kleine stumme Wunder in noch kleineren Fenstern waren, das dauerte. Das zweite GB füllte sich dann schneller, dafür sorgte das Internet.
Auch die 32bit-Fähigkeit war anfangs noch akademisch, weil entsprechende Porgramme erst nach und nach kamen. Mir wollte der PC-Laden 1997 noch OEM eine 16bit-Lotus-Smartsuite96 andrehen, aber dank PC-Zeitschriften war ich nicht übers Ohr zu hauen.
Erst später schaffte ich mir eine Soundkarte an – PCs mit Soundkarte waren dem Finanzamt als Arbeitsmedium suspekt. Kaum war die Soundkarte eingebaut, ging der Handscanner nicht mehr: Port-Konflikte gehörten zum Alltag. So wie das obligatorische komplette Ausschalten, bevor man etwas an- oder abstecken durfte.
Trotzdem mochte ich mein Windows95.
Der nächste Rechner kam dann mit Win98. Das wirkte kaum anders, hatte aber einen Farbverlauf in der Fenster-Titelleiste – und zwar anpassbar! So wie man damals noch so viel nach eigenem Geschmack anpassen konnte, was jetzt nicht mehr geht, obwohl in der Registry noch immer die zugehörigen Schlüssel von 1995 liegen!