Gebrauchtlizenzen, der Fall lizengo und eine juristische Einschätzung

ParagraphWie steht es eigentlich um das Thema 'Verkauf von Gebrauchtsoftware' über den Anbieter lizengo? Dieser hatte ja zum Schluss Softwarekarten mit Microsoft Windows und Office über Edeka vertrieben. Diese Aktion wurde dann durch Edeka beendet und im August 2020 fanden Hausdurchsuchungen – nach meinen Quellen wohl bei lizengo – durch die Staatsanwaltschaft Köln statt. Ein Blog-Leser hat mich nun auf eine Einschätzung von Rechtsanwalt Solmecke hingewiesen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.


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Das Thema Verkauf von Gebrauchtsoftware bzw. deren Lizenzen (was durchaus legal sein kann) beschäftigt uns hier im Blog ja schon eine ganze Weile. Ich verweise an dieser Stelle auf die Link-Liste am Artikelende, wo das Thema breit abgehandelt wird. Am 18. August 2020 hat die Staatsanwaltschaft Köln Hausdurchsuchungen, laut Quellen mutmaßlich beim Gebrauchtsoftware-Händler lizengo, veranlasst. Es geht wohl um eine Beweissicherung wegen des Verdachts auf Betrug mit Microsoft-Aktivierungskeys. lizengo wird dort aber als Zeuge geführt. Ich hatte im Blog-Beitrag Hausdurchsuchung beim Gebrauchtsoftware-Händler lizengo berichtet.

Nun dreht sich die spannende Frage um den Punkt: Was kommt bei der ganzen Sache eigentlich heraus? Ist das, was lizengo gemacht hat, statthaft oder nicht legal? Ich selbst habe in den Blog-Beiträgen einige Einschätzungen seitens Microsoft und diverser Juristen zur Sache Gebrauchtlizenzenverkauf wiedergegeben. Endgültig wird der Fall lizengo aber wohl erst durch ein rechtskräftiges Urteil eines Gerichts geklärt sein.

Blog-Leser Martin Feuerstein machte mich Anfang Oktober 2020 auf ein Video auf Youtube aufmerksam. Er schrieb: Hier Neuigkeiten zu Lizengo von der Kanzlei Wilde/Beuger/Solmecke, RA Solmecke ist ja schon länger bei Youtube aktiv. Nachfolgend lässt sich das Video abrufen.

(Quelle: YouTube)


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Da ich mich mit der Materie befasst habe, fand ich das Video etwas langatmig. Trotzdem war es interessant, die Einschätzung des Rechtsanwalts zu hören – Sachen, die ich eigentlich 'klar fand', beantwortete er mit dem typischen Juristenspruch 'mhh, es kommt darauf an, wie man das sieht'. Muss wohl ein Gericht klären. Danke an Matin für den Hinweis.

Artikelreihe:
Edeka, lizengo und die verkauften Microsoft-Lizenzen – Teil 1
Fallen beim Online-Softwarekauf – Teil 2
Fallen beim Online-Softwarekauf: Lizenzhürden – Teil 3
Fallen beim Online-Softwarekauf: Die Lizenzfrage  – Teil 4
Falle: Billige Software-Lizenzen – neue Erkenntnisse – Teil 5
Falle: Inkassoforderung nach Kauf von Gebrauchtsoftware im Amazon Marketplace  – Teil 6
Fallen beim Online-Softwarekauf: Neue Erkenntnisse – Teil 7
Neues zu Fallen bei (Office-)Lizenzen bei Edeka – Teil 8
Microsoft klagt gegen lizengo wegen 'Billig-Lizenzen' – Teil 9
Billig-Lizenzen: Neues zu lizengo, Edeka und Microsoft – Teil 10
Falle: Office 365 Business/Microsoft 365-app-Abonnement vom 'Reseller' – Teil 11


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5 Antworten zu Gebrauchtlizenzen, der Fall lizengo und eine juristische Einschätzung

  1. Dekre sagt:

    Ich gucke kein "youtube" (theoretisch, das kann man nur mit zig Blockern schauen, ansonsten hat man "Covid-86") Ich habe jetzt auch keine Lust das mir anzuschauen, obwohl rechtskundig.

    Aber die Seite von Lizengo wird gerade "gewartet".
    Am 28.10.2020 habe ich ein E-Mail bekommen mit dem üblichen Text und 10%-Gutschein.
    Ich erinnere mich, dass ich Anfang Oktober d.J. mal vorbei schaute und da funktionierte es noch. Die Preise waren moderat. Ich mache da auch keinen Preisvergleich "vorher-nachher".

    Mal gucken was passiert. Jedenfalls muss mal MS sich überlegen, ob Sie Software einerseits überteuert verkauft und andererseits die bereits überteuert erworbene Software einschränkt mit Nichtaktualisierung und Nichtunterstützung bei einem neuem BS.

    MS meint eine globale Verantwortung zu haben. Diese nimmt MS aber nicht wahr. Wir haben das Thema zig-mal durchgekaut. Diese Thema nervt. Es hängt aber mit dem Fall Lizengo ./. MS bzw.
    umgekehrt zusammen.

    • Günter Born sagt:

      Zum letzten Satz: Es hängt nicht mit dem Fall lizengo ./. MS sondern mit dem generellen Konstrukt zusammen. Ich bekomme wöchentlich Infos, wo offensichtlich gefakte eBay-Angebote für 'Vollversionen' dieser oder jener Software von Microsoft zum Test gekauft werden. Einer der Händler hat jetzt einem Testkäufer sogar Schadensersatz wegen Nichterfüllung des Kaufvertrags gezahlt, um aus der Sache heraus zu kommen. Das ist ein Sumpf, der die paar Wiederverkäufer, die das sauber abwickeln, runter zieht.

      Juristisch werden allerdings jetzt am Fall lizengo einige Grundsatzfragen – hoffentlich – geklärt.

      Technisch ist das Thema für Microsoft eine abnehmende Frage: 2023 laufen diverse One Premise Produkte im Support aus – und der Trend geht zum Abo. Für Leute, die Einmalzahlungen bevorzugen, bescheiden. Es führt imho kein Weg an Open Source vorbei, um aus dieser Abhängigkeit heraus zu kommen.

    • nigs-gudd sagt:

      tö***, man kann utubs runterladen und dann mit normalem video-darsteller wie zB. vlc offline anschauen. Nix Blocker.
      als Beispiel: 'Youtube Downloader HD' (portable)

  2. Bernard sagt:

    MS will auf Teufel komm raus seine Abos raushauen.

    Für einen Normalnutzer ist das rausgeworfenes Geld, wenn man die Software wie z.B. Word oder Excel nur gelegentlich zum Schreiben von Aufsätzen oder Briefen etc. nutzt.

    Es ist einfach ärgerlich, dass dieser Weg beschritten wird, der keinen Mehrwert bietet.

    Leider brauchen die meisten DOCH immer wieder die neueste Software etc. Warum?

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