EU-Plan: Online-Dienste müssen Schlüssel bei Behörden hinterlegen

Sie kommt, die 'Backdoor für Verschlüsselung'. Das Attentat in Wien ist wohl der Startschuss, um die sichere Verschlüsselung innerhalb der EU auszuhebeln. Die EU-Regierungen nutzen die Gelegenheit, die Überwachung auszuhebeln und zwingen Onlinedienste die Zweitschlüssel bei Behörden zu hinterlegen. Das Ganze soll bis Donnerstag 'über die Bühne' gehen und zügig in EU-Recht gegossen werden.


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In den letzten Wochen konnte man ja immer wieder die Forderung aus 'Sicherheitskreisen' vernehmen, dass Messenger-Dienste wie WhatsApp, Telegram etc. ihre Ende zu Ende-Verschlüsselung für Behörden mit einer Backdoor versehen müssen. Das soll Kriminelle überführen und Terroranschläge verhindern helfen, so die Argumentation. Dass es bereits Wege gibt, dass das BKA WhatsApp abhört, hat der WDR hier im Frühjahr offen gelegt.

Ich habe es aber nicht für möglich gehalten, dass die Behörden so doof sind – denn mit einer Backdoor öffnen die Tür und Tor für Missbrauch. Ich erinnere nur an die Meldungen, dass eine Hintertür, die die NSA in Netzwerkgeräten von Juniper einbauen ließ, durch Hacker aus einem anderen Staat ausgenutzt wurde (siehe z.B. diesen Golem-Beitrag). Bei einer Anhörung im Januar 2020 im deutschen Bundestag waren sich Fachleute einig, dass es ein Recht auf sichere Verschlüsselung geben müsse (siehe). Hier ein Auszug – falls der Text gelöscht wird:

Die Forderung, ein „Recht auf Verschlüsselung" von Daten und Netzverkehr gesetzlich festzuschreiben, findet unter Fachleuten fast einhelligen Zuspruch. Dies war am Montag, 27. Januar 2020, der Tenor einer Anhörung im Ausschuss für Inneres und Heimat unter Leitung von Jochen Haug (AfD), die einen entsprechenden Antrag der FDP-Fraktion (19/5764) zum Anlass hatte.

Alle geladenen Experten wiesen darauf hin, dass digitale Verschlüsselungstechniken dem Schutz wesentlicher Grundrechte und damit einem verfassungsrechtlich bedeutsamen Anliegen dienten. Die Anwendung sei allerdings für nicht digitalaffine Nutzer vielfach noch zu kompliziert; hier bestehe weiterer Entwicklungsbedarf. Ein Sachverständiger mahnte, das Ermittlungsinteresse von Sicherheitsbehörden nicht unberücksichtigt zu lassen.

„Verschlüsselung ist Grundrechtsschutz"

„Verschlüsselung ist Grundrechtsschutz", erst sie schaffe Freiräume für einen selbstbestimmten Umgang mit persönlichen Daten, formulierte der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Ulrich Kelber. In der digitalen Welt seien Verschlüsselungstechniken die „Basis der wirtschaftlichen Tätigkeit" und damit ein Erfolgsfaktor für die Wirtschaftspolitik.

Die Bundesregierung sei gut  beraten, ihren Einsatz und ihre Weiterentwicklung zu „forcieren". Wenn der Staat damit auch „ein Abwehrrecht gegen sich selbst in Kauf" nehme, so sei das „hinnehmbar". Kelber mahnte „einfachere und sicherere Lösungen als bisher" an, um Verschlüsselungstechnik „ohne Einschränkung für alle nutzbar" zu machen.

Sicherheitslücken schließen"

Wenn Deutschland nach dem Willen der Bundesregierung „Verschlüsselungsstandort Nummer eins" werden solle, dann „verbietet sich jeglicher Versuch, Kryptografie zu beschränken oder mit Verboten zu versehen", betonte Prof. Dr. Michael Meier vom Bonner Institut für Computer-Wissenschaft.

Es sei im Gegenteil geboten, Sicherheitslücken zu schließen statt sie gegebenenfalls für Fahndungen im Netz auszunutzen: „Die Interessen der Ermittlungsbehörden dürfen nicht überwiegen", sagte Meier. Noch stünden der Benutzbarkeit kryptografischer Verfahren „große Hürden" im Wege. Es sei eine „staatliche Verantwortung", hier Abhilfe zu schaffen.

Ulrich Kelber, Datenschutzbeauftragter der Bundesregierung, kritisierte noch Mitte Oktober 2020 Pläne, Hintertüren in Verschlüsselungssoftware einzuführen. Seiner Aussage nach lag es nicht an fehlenden Hintertüren, dass Terroristen in den vergangenen Jahren nicht aufgehalten wurden. Golem hat es hier aufbereitet.

Die Dämme sind gebrochen

Mit dem Terroranschlag von Wien sind wohl alle Dämme gebrochen. Der Österreichische Rundfunk (ORF) hatte in diesem Artikel und hier über die Pläne der EU zum Thema berichtet. Jetzt gibt es den ORF-Beitrag Auf den Terroranschlag folgt EU-Verschlüsselungsverbot, der die geheimen Pläne innerhalb der EU, die sichere Verschlüsselung auszuhebeln, offengelegt. Dem ORF liegt ein mit dem 6. November 2020 datiertes internes Dokument der deutschen Ratspräsidentschaft an die Delegationen der Mitgliedsstaaten im Rat vor, was die neuen Maßnahmen detailliert.


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Auch heise berichtet in diesem Artikel (unter Berufung auf den verlinkten ORF), dass die EU-Regierungen ein Verbot sicherer Verschlüsselung planen. Onlinedienste werden gezwungen, einen Zweitschlüssel zum Mitlesen der Kommunikation bei Behörden zu hinterlegen. Im EU-Ministerrat herrsche bezüglich des Entwurfs bereits Einstimmigkeit, schreibt heise. Und es soll schnell mit dem Gesetz gehen, hier ein Zitat aus dem heise-Artikel.

Nur noch bis Donnerstagmittag haben die EU-Regierungen Zeit, "substanzielle Kommentare" abzugeben. Bereits eine Woche darauf soll die Resolution in der Ratsarbeitsgruppe zur Kooperation im nationalen Sicherheitsbereich (COSI) beschlossen werden, bevor es am 25. November zur Vorlage im Rat der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten (COREPER) kommt.

Mit Verabschiedung im COREPER wird das Dokument ein Auftrag an die EU-Kommission, eine Verordnung auszuarbeiten, die die Hintertüren zu zwingendem EU-Recht macht. Details lest ihr bei heise nach – Fakt ist, dass wir gerade erleben, wie die sichere Kommunikation geschleift wird – das wird uns noch bitter auf die Füße fallen.

Ergänzung: Auf netzpolitik.org hat Constanze Kurz diesen Kommentar zum Thema veröffentlicht. Ach ja, ich denke, dezentrale Messengeransätze wie Matrix werden dann die Qual der Wahl werden müssen.

Ergänzung 2: Auf Twitter gibt es diesen Thread, der negiert, dass die EU eine Backdoor in die Verschlüsselung einbauen will. Es sei lediglich 'ein Papier', welches einige Leute geschrieben hätten. Auch Golem schreibt in diesem Artikel, dass die deutsche Regierung Pläne für ein 'Verschlüsselungsverbot' bestreitet.

Ergänzung 3: Es gab einen ziemlichen Sturm der Entrüstung und Experten warnen, die Verschlüsselung zu schwächen, wie heise hier schreibt. Bleibt abzuwarten, was sich da entwickelt – ich erwarte nichts Gutes.


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43 Antworten zu EU-Plan: Online-Dienste müssen Schlüssel bei Behörden hinterlegen

  1. Hery sagt:

    Mensch Orwell,deine Fantasie hat nicht weit genug "geschaut"……..
    Mal sehen wann die ersten Menschen ge-chipt werden.

    hery

    • Alfred Neumann sagt:

      Das wird sicherlich auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.
      Chipung findet direkt nach der Geburt statt, Steuernummer ist schon eingetragen und die lebenslange eMail Adresse. Da dann keine andere mehr verwendet werden darf……. Damit es die Dienste einfach haben.

      Hatte echt gehofft so einen Scheiß nicht mehr erleben zu müssen….

    • Sansor sagt:

      „ Mal sehen wann die ersten Menschen ge-chipt werden."

      Schon zu spät. Gibt es schon seit einiger Zeit. Was man inzwischen alles mit diesen subkutanen Chips für den modernen Menschen von heute alles machen kann… Vielleicht will ich es auch nicht wissen. Die Frage ist wohl eher: „Ab wann nicht mehr ohne."

  2. Gert sagt:

    Was ist mit Tools wie WinRAR, 7zip, Veracrypt u.s.w müssen die dann auch zukünftig eine Hintertür haben?

    Habe so langsam keine Lust mehr auf Technik

    • Günter Born sagt:

      Die wirklich bösen Buben werden ihre eigene Lösung zur Verschlüsselung stricken lassen. Nur wird gerade die Basis für viele Geschäftsabläufe gekippt.

      – wenn meine Firmen-E-Mails nicht mehr vertraulich sind, weil eine Verschlüsselung durch den hinterlegten Schlüssel mitgelesen oder gar manipuliert werden kann, und

      – jegliche verschlüsselte Kommunikation für Online-Zugriffe (Banking, Portale etc.) mitgelesen und manipuliert werden kann,

      wird das dann früher oder später missbraucht werden. Das wird imho kommen (wenn der EuGH das nicht kippt). Bedankt euch bei den Pinguinen in den grauen Anzügen, die das jetzt duchwinken.

      • Robert Richter sagt:

        "– wenn meine Firmen-E-Mails nicht mehr vertraulich sind, weil eine Verschlüsselung durch den hinterlegten Schlüssel mitgelesen oder gar manipuliert werden kann, und"

        einfach S/MIME (wer soll da wo was hinterlegen können) nutzen und gut ist, die können da gar nix machen.
        Problem (und was die in erster Linie wollen) sind diese gruseligen Messenger Dienste und da kann/sollte der Staat ruhig mitlesen, da kann er dann rausfinden, dass man diesen Messenger Diensten nicht vertrauen sollte (mal ehrlich, wer wichtige Daten über Messenger sendet, dem ist eh nicht zu helfen). ;-)

        • Anonymous sagt:

          Die spielen dir auf dich zugeschnittene modifizierte Softwareupdates ein (dank Kooperation durch den ISP) – holen sich deinen privaten Key und per Keylogger (beides dank des Softwareupdates) das dazugehörige Passwort für dein S/MIME. Am sichersten ist es wahrscheinlich unverschlüsselt zu kommunizieren mit Tarnbegriffen und Codewörtern. Denn merke, wer verschlüsselt hat etwas zu verbergen und führt was im Schilde.

      • Roli sagt:

        Mann und Frau haben das wo sie Verdienen respektive Wählen. Aber Bequemlichkeit war schon immer teuer. Mobilisiert euch endlich. Nicht ein Mal eine EU mit deren 3.- bis 4.-Klass-Politikern und mit deren ewigen Eigentoren bringt es hin ohne das ein Volk es zulässt und mitmacht.

        • Dat Bundesferkel sagt:

          Diese Mär wird auch immer und immer wieder ausgerollt. Volksmund sagt: "Wenn Wahlen etwas bewirken würden, wären sie verboten."

          Und tatsächlich: Rückblickend auf die letzten Jahrzehnte hat sich immer wieder gezeigt, daß es völlig egal ist, wen man wählte. Parteien, die sich "Sozial" auf die Fahnen schrieben, waren plötzlich sehr wirtschaftlich orientiert.
          Piraten? Predigen Wasser, aber saufen Wein. Ich habe Probleme damit, wenn eine Partei "Meinungsfreiheit" propagiert und dann im selben Atemzug unbequeme Meinungen nicht toleriert.
          Die Linken? Nun, wenn schon eine Sarah Wagenknecht äußerst, daß sie Trump toll findet…
          Bnd'90/Grüne haben mir zu abstrakte Vorlieben – die Umwelt ist keines ihrer primären Anliegen.

          Also bitte: Was wählen? Was bewirken? Was verändern? Wahlversprechen sind ja leider nicht verbindlich und wer immer an der Macht ist, hat sie nachher vergessen. Und ganz blöderweise erlaubt uns unsere "repräsentative" Demokratie keine Direktwahl des Kanzlers/der Kanzlerin. Ergo: Mogelpackung incoming.

          Bewirken könnte man nur noch etwas, wenn man Wahlen ausdrücklich mit ganz viel Nachdruck a) ignoriert oder b) seine Stimme ungültig macht. Und das müßte dann wirklich zu einem erheblichen Anteil der Bevölkerung geschehen.

          Man hat aus der Vergangenheit in punkto Überwachung und Datenerfassung leider nichts gelernt… und wozu diese in "späteren, bösen" Händen genutzt werden kann.

    • Alfred Neumann sagt:

      WinRAR, 7zip, Veracrypt u.s.w sind davon – vorerst – noch nicht betroffen, da es hierbei in Ersterlinie um Onlinedienste geht.

      • Anonymous sagt:

        Die wollen aber doch auch wissen, was du in einer E-Mail als verschlüsseltes Datenarchiv (ZIP,RAR) mit sendest. Genauso PGP-E-Mails wären ja dann sicher. Für Festplattenverschlüsselung speichern die dann bestimmt im UEFI/BIOS/NVRAM das Kennwort inklusive Keylogger für alle Tastatureingaben.

  3. Paul sagt:

    Gerne wird übersehen, dass manche Geheimdienste
    auch Wirtschafts- und Industriespionage betreiben (dürfen), aber nicht alle.
    Die der USA dürfen, unsere dürfen m.W. nicht.
    (Vgl. Echelon, Enercon)

  4. Alfred Neumann sagt:

    Ich muß gestehen, das ich schon länger mit so etwas gerechnet habe.
    Ebenso muß ich aber zugeben, das es mir eine scheiß Angst macht, wo das noch hinführt.

    Wenn die Kommunikation im Netz nicht mehr sicher ist, weiß man nie wer da noch seine Finger oder seine Buchstaben mit drin hat.
    Für alle Bezahldienste bedeutet dies – in meinen Augen – den Todesstoß, da man ihnen, bzw. der Übertragung dorthin, nicht mehr vertrauen kann.

    Ebenso werden sich dann ausländische – nicht EU Dienste – daran machen, möglichst schnell einen Fuß in diese Hintertür zu bekommen…. ebenso wie Betrüger und Abzocker.

    • Günter Born sagt:

      Das Stichwort Bezahldienste ging mir im Kopf herum: Man kann es dann auch auf die Kurzform bringen -> Da geht nix mehr, denn auch dein Geldautomat kommuniziert verschlüsselt mit dem Server der Bank, genau so der Kontoauszugsdrucker oder der Client, über den der Bank-Mitarbeiter mit dem Server auf die Konten schaut. Kein PIN, TAN, Kennwort wäre bei gebrochener Verschlüsselung mehr sicher.

      • Alfred Neumann sagt:

        Und der Dumme ist am Ende der Bankkunde, dem unterstellt wird, seine PIN irgendwo notiert zu haben. Nur damit die Bank nicht haften muß.

        Wenn bei einer Bank dann mal ein Konto einer dieser "Eliten Politiker" betroffen ist, vielleicht beginnt dann mal ein umdenken.

        • Paul sagt:

          Jein. Es ging damals eher so:
          "Jemand kennt ihre PIN. Wenn Sie zugeben, dass die Möglichkeit bestand, dass ein Dritter sie erspät hat, dann übernimmt unsere Versicherung den Schaden. Wenn Sie dieses Ausschließen müssen wir leider Strafanzeige gegen Sie erstatten, weil es unmöglich ist, an die PIN auf anderem Weg zu kommen.".
          Anderenfalls hätten die Banker ja zugegeben, das die PINs durchaus errechnet werden werden konnte, resp einen lächerlich geringen Zahlenraum nutzten. (Keine führende Nullen, keine gleichen Ziffern, keine aufsteigende Reihe…)

          Es war aber nicht unmöglich die PIN zu berechnen wie wir heute wissen. Kriminelle konnten sich die PIN "besorgen"….die z.B. ausgerechnet werden konnten

          Da kommen wir wieder hin….

  5. Anonymous sagt:

    TOR und verschlüsseltes VPN werden dann auch ausgehebelt – falls die überhaupt jemals sicher waren – Uploafilter wird's ja auch geben zwecks Schutz von Copyright etc. – aber auch mit Möglichkeit der Zensur von (politischen) Meinungen

  6. Bolko sagt:

    Der Anschlag in Wien geschah unter Wissen und Mithilfe des Staates, um solche Gesetze leichter durchbringen zu können.

    0.
    Der Täter war vorbestraft wegen der Mitgliederschaft in einer terroristischen Vereinigung und wurde nach gerade mal 8 statt 22 Monaten vorzeitig aus der Haft entlassen.
    Normalerweise muss man auch bei guter Führung zwei Drittel der Strafe absitzen.
    Da hatte also offensichtlich jemand ein gutes Wort für ihn eingelegt.
    Vermutlich weil er mit den Behörden zusammen arbeitete, denn wie sonst soll das funktioniert haben?

    1.
    Der Täter ist mit dem Auto eines anderen polizeibekannten islamistischen Gefährders in die Slowakei gefahren. Die Wahrscheinlichkeit, dass man gleich zwei Gefährder unbeobachtet lässt ist eigentlich zu klein.

    2.
    Der österreichische Verfassungsschutz blieb untätig, obwohl er von den slowakischen Behörden über den versuchten Munitionskauf informiert wurde. Da hätten doch sämtliche Alarmglocken klingeln müssen.

    3.
    Der österreichische Verfassungsschutz überwachte im Auftrag des deutschen Verfassungsschutzes mehrere Gefährder und zu diesen Personen hatte auch der Täter Kontakt. Der Täter hätte also den Behörden auch dabei wieder auffallen müssen.

    4.
    Der Täter posierte mit dem automatischen Gewehr, einer Pistole und einer Machete in mehreren Fotos auf seiner eigenen Instagramseite, aber die Behörden, die Gefährder überwachen sollen, unternehmen wieder nichts.

    5.
    Es war vorher bereits geplant, dass in der selben Nacht des Terroranschlags mehrere Razzien bei islamistischen Gefährdern in Wien stattfinden sollten, also unabhängig von diesem Anschlag. Zu diesem Zweck war bereits viel Polizei in Wien zusammengezogen worden. Irgend jemand muss den Täter über diese Razzien rechtzeitig informiert haben, so dass er vorher zur Tat schritt. So ganz plötzlich war die Warnung aber auch nicht, denn er hatte noch genug Zeit, um sich vorher noch eine Sprengstoffgürtelattrappe zu basteln.

    Wie kann es da also sein, dass der Täter angeblich unbeobachtet war?

    Der Innenminister fand aber selbst für Punkt 2 keinerlei plausible Erklärung.
    Er meinte, da muss die Information beim VS versickert sein.
    Zusammen mit den anderen Punkten kann man kaum von "Versagen" ausgehen, sondern man muss Absicht unterstellen.

    So läuft das immer. Man gibt nur zu, was man nicht mehr leugnen kann (limited-hangout) und dann versucht man sich auf Schlampigkeit und Inkompetenz rauszureden (damit man keine Absicht zugeben muss und weil man die Konsequenzen fürchtet).

    Das sieht doch eher nach LIHOP (let it happen on purpose) oder MIHOP (make it happen on purpose) aus.

    Wenn es nur um die Sicherheit gehen würde, dann müsste man diese Gefährder entweder ausweisen oder in Abschiebehaft nehmen oder gar nicht erst ins Land lassen.
    Statt dessen schaut man bewusst weg und ignoriert alle Warnungen und bürgert sogar ein.

    Bei dem Anschlag spielte Verschlüsselung keine Rolle, also ist er nur ein Vorwand für das neue Gesetz, aber ohne konkrete kausale Begründung.

    Das bedeutet im Klartext, wir haben es mit organisierter Kriminalität zu tun, die staatliche Organisationen okkupiert hat und die islamistische Gefährder dazu benutzt, um Gesetze zu mehr Kontrolle über die Bürger durchzusetzen und damit den Widerstand der Bürger gegen den neuen Faschismus zu bekämpfen.
    Ziel ist es, die Bürger noch besser ausbeuten zu können und Geldströme zu Großkapitalbesitzern umzuleiten.

    (die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht)
    Die Konzerne haben sich den Staat zur Beute gemacht und benutzen korrupte Politiker zur Durchsetzung ihrer Kapitalinteressen.
    Die Verschmelzung von Kapital und Politik ist die ursprüngliche Definition von Faschismus, so wie es dessen Erfinder Benito Mussolini mal erklärt hatte.
    Das kommt jetzt wieder und Terror wird als Druckmittel eingesetzt, um den Widerstand der Bürger gegen die Überwachung und Kontrolle bzw Gängelei zu brechen.
    Dazu passt auch, dass dieser Terror nicht gegen Politiker oder Konzern-Vorstände eingesetzt wird, obwohl das für zu allem bereite Selbstmordattentäter mit automatischen Waffen kein großes Problem wäre.

    • Alfred Neumann sagt:

      Der EU Apparat war noch nie wirklich als demokratisch anzusehen.
      Hier ist der erste Hebel anzusetzen.

      Der 2. dabei, das Abgewrackte Politgenossen in die EU "verschoben werden" um deren Auskommen zu sichern und die Macht einzelner Parteien zu sichern.

      Sollte dies nicht geändert werden, wird die EU in allzulanger Zeit zerbrechen.

    • Hmmm sagt:

      Und wo ist nun der schlagende Breweis für die Aussage im ersten Satz?

  7. danie sagt:

    das wird keinen einzigen Terroranschlag verhindern.

    bei (fast) allen Terroranschläge der letzten Jahre kam danach jeweils heraus, dass die beteiligten Personen auf der Liste verdächtiger Personen standen und die Personen z.T. sogar unter Beobachtung standen – verhindert hat dies trotzdem nichts.

    Es geht effektiv darum, dass die rechtschaffenen Personen noch mehr durch den Staat überwacht werden können – die grossen Kriminellen stören sich an diesem Verschlüsselungsverbot nicht, da sie bereits andere Mittel verfügen.

    • Paul sagt:

      Dass, obwohl die Täter bekannt waren, sie agieren konnten, liegt klar daran, dass diese Dienste zu wenig Mitarbeiter haben und zu viele Verdächtige auf der Liste. Könnte man die verschlüsselte Daten mitlesen könnte man natürlich viel besser den Spreu aussortieren und sich auf den richtigen Weizen beschränken….

  8. Steter Tropfen sagt:

    Wo hören die berechtigten Interessen auf und wo fängt der Datenklau an?
    Die Geschichte, ob Apple helfen muss, die iphones von Kriminellen zu knacken, schwelt doch auch schon seit Jahren.

    Ich frage mich wirklich: Staat oder Terroristen – vom wem fühlen wir uns eigentlich mehr bedroht?
    Klar ist, eine EU, die regelmäßig demokratisch-parlamentarische Grundregeln mit Füßen tritt, sich das Parlament nur zu Dekorationszwecken hält und die wirklich wichtigen Entscheidungen doch immer in irgendwelchen „Kommissionen" fällt, ist nicht gerade geeignet, das Vertrauen in die Regierung zu stärken.

    Aber schon immer konnten Siegel abgehoben, Briefumschläge geöffnet und Telefone abgehört werden. War allgemein bekannt. Dass es mit der digitalen Kommunikation möglich wäre, Nachrichten absolut vertraulich auszutauschen, war eine Illusion. Die wird nun offiziell zum Platzen gebracht.
    Als Laie habe ich mich aber nie der Gewissheit hingegeben, dass nicht irgendwer irgendwo mitkriegt, was ich in die Rechenkiste reinklopfe. Wenn etwa MS per Keylogger meine Tastatureingabe bereits ausgespäht hat, kann ich hinterher viel verschlüsseln…

  9. Ärgere das Böse! sagt:

    Das Regime nützt jede Gelegenheit, um seine Möglichkeiten auszubauen und Vorhandene zu festigen.

    • Anonymous sagt:

      In einem anderen Thread hier waren so viele (indirekt) Pro-Biden und ganz offensiv Contra-Trump. Unvergessen die damalige Belauschung von Merkels Handy durch Obama. Die EU freut sich ja jetzt so sehr und rüstet eben auf und will mithalten.

  10. Thierry sagt:

    Ob Verschlüsselung oder nicht. Wenn ich jemandem etwas Wichtiges und Geheimes kommunizieren will, dann gehe ich mit dieser Person im Wald spazieren.

    • Nobody sagt:

      Du bist ja ein ganz ausgefuchster. ;-)

    • Schwarzes_Einhorn sagt:

      Aber wahrschehnlich haben inzwischen sogar die Bäume Ohren… Ich hab mir in den letzten Jahren wieder das Briefschreiben angewöhnt, richtig mit Füller – bis jetzt werden die noch nicht geöffnet. Kann aber noch kommen. Wer allerdings meine handschriftliche Sauklaue lesen kann…

      • Anonymous sagt:

        Abfotografiert werden sie zumindest alle von außen – kannste dir auch zukommen lassen über Briefankündigung von gmx oder web.de . Das Aufmachen und Einscannen soll demnächst als Service hinzukommen durch Anordnung von dir oder wahrscheinlich auch anderen Stellen.

  11. daniel sagt:

    das wird keinen einzigen Terroranschlag verhindern.

    Bei (fast) allen Terroranschlägen in den letzten Jahren wurde im Nachhinein bekannt, dass die Attentäter auf der Liste von Terrorverdächtiger standen und z.T. sogar überwacht wurden und doch wurde kein einziger Anschlag verhindert.

    Es geht einzig darum rechtschaffene Bürger noch mehr überwachen zu können. Die grossen Kriminellen benutzen andere Mittel die sicher sind.

  12. Nano sagt:

    Bei Corona heulen sie alle rum dass ihre Grundrechte eingeschränkt werden, aber bei dreckigem Überwachungsgedöns seitens der EU regt sich niemand auf. Ist halt die schöne Europäische Mentalität alles so hinzunehmen. Muss man einfach nicht verstehen.

    Und da Biden jetzt Präsident ist, kann man sich auch wieder vom Big Brother abhängig machen, anstatt endlich mal unabhängig zu werden.

  13. voko sagt:

    Ich bin sprachlos……

  14. 1ST1 sagt:

    Das hier ist doch ein IT-Blog?

  15. DiWÜ sagt:

    WhatsApp beginnt zu reagieren:
    Neue WhatsApp-Funktion: Diese Nachricht zerstört sich selbst
    https://web.de/magazine/digital/whatsapp-funktion-nachricht-zerstoert-35240664

    -das lässt sich ja auch noch viel schneller vorgeben-

  16. Dat Bundesferkel sagt:

    Vermutlich habe ich Tomaten auf den Augen, aber ich suche die ganze Zeit etwas: Die präzise Definition von "Online-Dienst".

    Wann soll man dazu verpflichtet sein, einen Zweitschlüssel rauszurücken? Gilt das nur für "große, kommerzielle" Dienstleister? Oder auch für Karl-Otto, der seinen Familien-XMPP-Server betreibt?

    Persönlich hatte ich schon viele meiner Seiten / Services komplett eingestellt bzw. die Registrierung für Außenstehende abgestellt, weil ich sonst unter das TMG gefallen wäre.

    Hat ja schon lange gedauert, bis man sich darauf geeinigt hat, wann ein Streamer eine Rundfunklizenz benötigt:
    https://www.heise.de/news/Medienstaatsvertrag-und-Streamer-Rundfunklizenz-ab-20-000-Zuschauern-noetig-4959915.html

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