Diese Woche wurde in den USA eine Klage gegen Google eingereicht. Es geht um einen mysteriösen Datentransfer von 260 Megabyte, die ein Android-Nutzer auf seinem Android-Smartphone beobachtet haben will.
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Die Klage eines Android-Nutzers wurde vergangene Woche vor einem US-Bundesbezirksgericht in San Jose im Namen von vier Klägern mit Sitz in Illinois, Iowa und Wisconsin eingereicht. Es geht um nicht offengelegte Übertragungen von Daten an die Server des Webgiganten, die Android-Geräte verschicken. Dieser Transfer sei angeblich von den Android-Benutzern nicht genehmigt worden. Die 260 MByte an transferierten Daten belasten aber das Kontingent an Mobilfunkdaten.
In der Klage Taylor et al. gegen Google [PDF] wird geltend gemacht, dass Google die begrenzten Mobilfunkdaten von Android-Nutzern ohne Erlaubnis verwendet, um Informationen über diese Personen zu übermitteln, die in keinem Zusammenhang mit ihrer Nutzung der Google-Dienste stehen. Offenbar geht es den Klägern ums Prinzip, denn die 260 MByte Daten hätten bei einer ausschließlichen Übertragung per Mobilfunk Kosten von ca. 1 US $ pro Monat verursacht. Die Kläger hoffen, dass der Fall von einem Richter als Sammelklage bestätigt wird. Details zu diesem Sachverhalt lassen sich bei The Register nachlesen.
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Es sollte hinreichend bekannt sein, das Google DER Datensammler weltweit ist. Wenn wundert also diese Nachricht. Es wird daher schwer werden, mit dieser Anklage gegen Google etwas zu erreichen. Aber einen Versuch ist es ja wert.
Ich gehe mal davon aus, dass das Smartphone auch regelmäßig mit dem Appstore kommuniziert und dort neueste Softwareupdates herunterlädt. Da ist doch eigentlich ständig irgendeine App, die aktualisiert wird.
Erstens werden die Downloads des Playstore vom Nutzer autorisiert und man kann die Automatik ganz unterbinden oder auf WLAN beschränken und zweitens geht es hier offensichtlich um einen UPLOAD von 260 MB, der zudem nicht autorisiert gewesen sein soll.
Zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Waren auch meine Gedanken. Solche Verfahren haben aber ihre Berechtigung, denn die Anbieter müssen dann i.d.R. offen legen, was passiert ist.
Ja natürlich, das sehe ich genauso. 260 MB sind ein ganz schöner Klotz an Daten und der Nutzer hat ein Recht darauf, zu erfahren welche seiner Daten wann und wohin und zu welchem Zweck gesendet werden.
Ich befürchte allerdings (ohne es zu wissen), dass irgendwo in den AGB und den vielen "Ich stimme zu" Fenstern bei Inbetriebnahme bzw. Installation dieser Datenversand eben doch autorisiert wurde…
Warten wir mal ab.
Android von Google wird von mir über Play Dienst seit gut sechs Monaten nicht mehr aktualisiert. Ich habe alles verriegelt. Vielleicht steige demnächst auf Android ohne Google, denn das geht (https://www.giga.de/extra/android-spezials/specials/android-ohne-google/) oder auf Graphene OS (https://grapheneos.org/). Nächstes Smartphone wird wohl Vollaphone oder XDA sein.