Nach COVID-19: Bringt die neue Arbeitskultur mehr Frauen in die IT?

Der Mangel an Frauen in der IT ist nach wie vor eine große Herausforderung für die gesamte Branche. Können die jüngsten Veränderungen in der Arbeitskultur Unternehmen helfen, den Fachkräftemangel zu überwinden – und mehr Frauen in die IT-Branche bringen?


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Der Fachkräftemangel ist seit vielen Jahren ein Problem für viele Branchen. In der IT sind Hundertausende Stellen unbesetzt und trotz vieler Versuche von Politik und Fachverbänden, tut sich seit langem wenig. Insbesondere kleinere Unternehmen in eher ländlichen Regionen haben oft Schwierigkeiten qualifizierte Mitarbeiter für die Besetzung offener Stellen zu finden. Dies beeinträchtigt nicht nur das Tagesgeschäft, sondern hindert Unternehmen auch daran, wichtige Projekte für die digitale Transformation umzusetzen.

Mehr Frauen in der IT-Branche könnten die Lösung des Problems für eine Branche sein, die nach neuen Talenten lechzt. Die Pandemie könnte nun einen Wandel einleiten: Denn die neuen flexiblen Arbeitsmodelle, vor Covid-19 hierzulande oft unerwünscht, bieten nun zahlreiche neue Chancen Stellen zu besetzen. Dabei können vor allem Frauen profitieren, für die so mancher Job wegen mangelnder Flexibilität bisher unerreichbar blieb.

Samantha Humphries ist Senior Security Strategist bei Exabeam. Sie engagiert sich aktiv durch Mentoring und Vorträge dafür, mehr Frauen in die IT zu bringen. Anlässlich der durch die Coronakrise veränderten Arbeitskultur, hat sie ihre Gedanken zu diesem Thema zu Papier gebracht. 

Homeoffice
(Homeoffice, Quelle: Pexels)


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Pandemie bietet Chancen für einen Wandel

Nationale Lockdowns und Social Distancing haben viele Arbeitskräfte in das Home-Office getrieben und berufstätige Eltern zu Teilzeitlehrern gemacht. Was einst im professionellen Umfeld als undenkbar galt, wird heute als menschlich akzeptiert: Der Postbote klingelt während des Zoom-Meetings an der Tür, Kinder tauchen am Schreibtisch auf und fordern Aufmerksamkeit, und Katzen finden den Weg vor die Web-Kamera.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Home-Office auch nach der Coronakrise deutlich häufiger genutzt werden wird als vorher. Dies könnte nicht nur die Work-Life-Balance der Mitarbeiter verbessern, sondern auch dazu beitragen, zwei wichtige Probleme in der IT zu beseitigen: den Mangel an Fachkräften und die Erhöhung des Frauenanteils in der Branche.

Ein spezifischer Blick auf die Cybersicherheit – eine der wichtigsten Wachstumsbranchen der IT – unterstreicht die Tiefe des Problems, aber auch die potenziellen Chancen für alle Beteiligten. Zwar liegt nach neuen Untersuchungen von ISC2 (The International Information System Security Certification Consortium) der weltweite Arbeitskräftemangel im Bereich der Cybersicherheit im Jahr 2020 bei 3,12 Millionen Beschäftigten – ein Rückgang von über vier Millionen Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr. Trotzdem ist das noch eine riesige Anzahl und eine anhaltende Quelle von Schwierigkeiten für Organisationen, die händeringend nach Mitarbeitenden suchen.

Der Wert unterschiedlicher Talente

Wie viele andere Industriezweige, müsste auch die Cybersicherheit mehr Frauen auf allen Ebenen einstellen. Angefangen bei den Frauen, die ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, bis hin zu etablierteren, erfahrenen Fachkräften. Ein Haupthindernis für viele Frauen, Karriere zu machen ist es jedoch, nach einer längeren Pause in den Beruf zurückzukehren. Grund dafür ist meist die fehlende Flexibilität der Arbeitgeber: Nach dem Mutterschaftsurlaub haben Mütter faktisch zwei Vollzeitarbeitsplätze – einen im Job und einen Zuhause.

Teilzeitarbeit ist jedoch in der IT- und Sicherheitsbranche eher eine Seltenheit, und bisher war es in vielen Betrieben verpönt, von zu Hause aus zu arbeiten. Und während der Mutterschaftsurlaub nicht der einzige Grund für eine berufliche Auszeit ist, hat die Industrie heute sehr wohl die Möglichkeit, Technologie und gezielte Programme zu nutzen, um Fachkräften zu helfen, wieder ins Berufsleben zurückzukehren oder sich neu zu integrieren.

Programme zur Rückkehr an den Arbeitsplatz sind selten

Diese Programme zur Rückkehr an den Arbeitsplatz sind zwar nicht neu, aber immer noch selten. Ursprünglich wurden sie von größeren Organisationen ins Leben gerufen, um Frauen nach der Geburt eines Babys den Weg zur Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ebnen. Heute werden sie jedoch oft nach einer längeren Pause für ein breiteres Spektrum von Situationen auf alle Frauen ausgeweitet. Um qualifizierte Frauen anzuwerben, haben einige größere Unternehmen damit begonnen, umfassendere Programme zur Unterstützung anzubieten, in denen sie feste Stellen mit Teilzeit oder flexiblen Arbeitszeiten ausschreiben.

Diese Initiativen kombinieren in der Regel flexible Arbeitszeiten mit Schulungen, Mentorschaften, Gemeinschaften innerhalb einer Organisation und anderer Unterstützung. Auch kleinere Unternehmen können sich stärker bewusst machen, dass die Integration von Frauen in das Unternehmen von Vorteil sein und die Qualifikationslücke bei erfahrenen Mitarbeitern schließen kann. Dies kann für Arbeitgeber enorme Vorteile bringen. Denn viele Fachkräfte verfügen bereits über Fähigkeiten, die sie für neue Aufgaben interessant machen.

Es gibt zum Beispiel einen wachsenden Trend, dass Fachkräfte aus der allgemeinen IT in die Cybersecurity wechseln. Personen mit Erfahrung in Helpdesk-Rollen sind ein gutes Beispiel: Die kreative und hilfsbereite Denkweise, die in diesen Fällen gut funktioniert, sowie das IT-Wissen, das sie mitbringen, bietet eine ideale Grundlage für eine Karriere in der IT-Security. Es obliegt der Branche, dafür zu sorgen, dass diese Möglichkeiten allen gleichermaßen geboten werden, unabhängig vom Geschlecht und der Station ihres Karrierewegs.

Automatisierung ist ein wichtiger Wachstumsbereich

In ähnlicher Weise entwickelt sich die Automatisierung der IT-Security zu einem wichtigen Wachstumsbereich in der Branche. Sie hilft Fachleuten, sich leichter mit den alltäglichen Aspekten ihrer Arbeit auseinanderzusetzen und unterstützt sie dabei, priorisierte Aufgaben zu erledigen. Dies wird spezifische Jobs für die „Sicherheitsautomatisierung" eröffnen, die sich nicht so sehr auf das technische Know-how konzentrieren, sondern stattdessen logische Denkprozesse erfordern, um zu verstehen, was auf einer höheren Ebene geschieht. Diese Rollen könnten ideal für Frauen geeignet sein, die funktionsübergreifende Fähigkeiten aus früheren Rollen nutzen können.

Die Welt wird zum Talentpool

Da Fernarbeit in den meisten Organisationen wahrscheinlich eine Option bleiben wird und vielerorts langfristig die „neue Normalität" ist, haben leitende Manager und Personalabteilungen jetzt eine sehr gute Gelegenheit, ihre Belegschaft zu diversifizieren, indem sie Talente aus der ganzen Welt rekrutieren. Dies kann Vorteile bieten, da vielfältige Teams Kreativität und neue Perspektiven in Branchen wie der Cybersicherheit einbringen können. Außerdem verfügen Frauen in der Regel über einen hohen emotionalen IQ und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, was die Zusammenarbeit im Team fördern kann. Studien haben bereits gezeigt, dass vielfältige Teams in 87 Prozent der Fälle bessere Entscheidungen treffen.

Trotz der enormen Herausforderungen, die COVID-19 mit sich bringt, könnte der Impuls, den es hinter Arbeitskulturen mit einer besseren Ausgewogenheit, größerer Flexibilität und mehr Einfühlungsvermögen ausgelöst hat, durchaus einen willkommenen zusätzlichen Impuls für Frauen im IT-Bereich bieten. Und das sowohl im Allgemeinen als auch in der Cybersicherheit im Besonderen. Diejenigen Organisationen, die jetzt handeln, um die Gleichstellung in der Cybersicherheit und in der IT-Branche aufzubauen und aufrechtzuerhalten, werden zukünftig viel besser in der Lage sein, dem Fachkräftemangel zu trotzen.

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29 Antworten zu Nach COVID-19: Bringt die neue Arbeitskultur mehr Frauen in die IT?

  1. Uwe Bieser sagt:

    Ich halte das für reines Wunschdenken. Ein schlüssiges Argument kann ich nicht, darin sehen das IT jetzt angeblich ein work-life-balance Potential bieten soll. Dann dürfte es ja auch nicht so viele Frauen in den Pflegeberufen geben. Nicht das ich etwas dagegen habe. Ich bezweifle jedoch den Effekt, denn die Bestrebungen und Aktionstage um Frauen vermehrt für MINT zu begeistern sind ja nicht gerade neu und der Effekt ist enttäuschend. Und ich frage mich, ob in der Mathematik nicht längst möglich ist, was nun aufgrund der Pandemie in der IT möglich sein soll.

    Ärgerlich ist übrigens diese Aussage im Artikel: "Studien haben bereits gezeigt, dass vielfältige Teams in 87 Prozent der Fälle bessere Entscheidungen treffen."

    Wenn bei allen Studien genau dasselbe herauskommt, liegt der Verdacht nahe, dass es wohl nur eine einzige Studie ist. Es scheint sich wohl um "Eine" Studie – des MIT – zu handeln. Es gibt zu dieser Fragestellung durchaus andere Studien, die durchaus zu einem anderen Ergebnis kommen. Manche auch zu einem Negativen.

  2. Lars Obel sagt:

    Der Mangel an Frauen in der IT ist nach wie vor eine große Herausforderung für die gesamte Branche.

    Soso,erklären sie doch mal warum.Das ist reinste Propaganda.Frauen haben eben weniger interesse daran.In Skandinivien wurde schon lange mit zig Millionen versucht(wozu?)Frauen in Männberberufe zu bringen.Ergebnis-so gut wie NULL.

    Wie lächerlich das ganze ist zeigt das Frauen bei der Bundeswehr weniger heben dürfen als Männer.Im Krieg wird dann der Gegner angerufen.Warten sie bitte wir haben nur Frauen hier und das Material ist zu schwer.

    Es ist ja auch komisch das niemals mehr Frauen beim Kanalbau oder im Schlachthof gefordert werden.Man hetzt Frauen gegen Männer auf.Mit FFF Kinder gegen die Eltern,Schwarze gegen Weisse usw. Alles kommt von den selben Leute.

    Master und Slave soll in der PC Branche abgeschaft werden,Linux ist auch schon kaputt gemacht worden weil mehr Wert auf politiche Korrektheit als Programmierfähigkeiten gelegt wird.

    • Günter Born sagt:

      Ist aber schon sehr Stammtisch …

      Ich ergänze mal – hatte heute Morgen keine Lust auf die ausführliche Replik. Statt auf Sterotypen zu setzen, kann ich nur eigene Erfahrungen reflektieren.

      Vor gut 30 Jahren habe ich Entwicklerteams mit bis zu 15 Ingenieuren geführt. Erfahrung: Die Frauen haben ihren Job mindestens so gut wie die männlichen Pendants gemacht. Klar, es war ein Problem, das ich eine junge Mutter auf Halbtagsstelle nicht auf Auslandsprojekte schicken konnte – aber die Herausforderung haben wir gemeistert.

      Seinerzeit habe ich Technische Informatik in Mata-Kursen (heue Industrieinformatiker) gegeben. Die beste Absolventin war eine junge Frau …

      Ach ja, als ich das erste Projekt in Japan geholt hatte, dachte ich, die Entwickler rennen mir die Bude ein, um da mit arbeiten zu dürfen und hatte mir schon überlegt, wie ich es den Mitarbeitern nahebringe, dass sie nicht dabei sein können …

      am Ende des Tages musste ich jemanden bequatschen – einen jungen Deutsch-Türken – an der Implementierung und Inbetriebnahme mitzumachen. Er hat diese Chance nicht bereut.

      Als ich dann ein Projekt in Thailand geholt hatte, gab es wenigstens einen Mitarbeiter, der kam und meinte 'ich könnte mir vorgestellen …'. Habe die Implementierung und Inbetriebnahme mit dem Mitarbeiter durchgezogen und denke, es war für ihn eine lehrreiche Erfahrung.

      So viel zu den 'Männern', die ich zum Jagen tragen musste. Mag heute vielleicht alles anders sein … aber meine Erinnerung an diese Zeit waren 'Old School Boys Clubs mit "mir sind die Größten" Gehabe, die bestenfalls mittelmäßige Leistungen geliefert haben'. Das, fehlende Freiheiten zum Umsetzen meiner Ideen und die 'gläserne Decke', die ein Vorstand für mich eingezogen hatte, waren Beweggründe, den Job im Management dort an den Nagel zu hängen und seit 27 Jahren als Freiberufler auf eigene Kappe zu ackern.

      In dieser Zeit habe ich mit einigen Freien und Angestellten zusammen gearbeitet. Ich bin ja eher so in der Art von Kommissar Bienzle 'Net geschennt, isch gelobt genug.' gestrickt. Was ich aber aus den 27 Jahren mitgenommen habe: Von den absoluten Profis unter den Freien, mit denen ich erfolgreich und gerne zusammen gearbeitet habe, waren oft die Frauen der Part vom 'Dream-Team', weil oft neue Sichtweisen mit herein kamen, die auf meinen Radar nicht aufgetaucht waren. Geht mir bis heute so, wenn ich mit Redaktionen wie heise zusammen arbeite.

      Um ganz klar zu sein: Ich halte nichts von der political correctness-Diskussion, die aus den USA herüberschwappt und aus einem Master-Slave-Ansatz irgend etwas macht oder Quote vergeben will.

      Was aber gar nicht geht: Wenn ich zwei Köpfe für eine Aufgabe vor mir habe, einer die besseren Qualifikationen aufweist, den Job aber nicht bekommt, weil das Geschlecht nicht passt.

      Ich überlege mir i.d.R. schon, welche Themen ich hier im Blog aufnehmen – und habe den obigen Artikel nochmals gelesen, ob ich vielleicht was übersehen habe. Aber nach wie vor unterschreibe ich jedes Wort.

      Die Diskussion hier empfinde ich persönlich als 'grottig' – auch wenn ich diese als Meinung stehen lasse.

      Der Beitrag richtet sich bevorzugt an Entscheider im IT-Bereich bzw. in Firmen im Mittelstand. Ich kann nur für die Positionen im obigen Artikel werben – speziell wenn die Unternehmen in der Provinz angesiedelt sind. Kümmert euch aktiv um die Talente unter den Frauen aus der IT-Branche … sonst wird der Markt euch überrollen.

      Ich persönlich habe mich die letzten 40 Jahre eigentlich zig mal häuten und neu erfinden müssen, und habe mich letztendlich aus diversen Gründen vor 20 Jahren gegen Startup-Gründungen entschieden. Wenn ich mir aber den 'Hut eines Entscheiders' aufsetze, gilt ganz klar: 'Scheuklappen runter und schauen, was geht'. Und da geht was. Einfach mal drüber nachdenken.

      • Ärgere das Böse! sagt:

        Männer und Frauen sind anders. Auch wenn wir etwas anderes glauben müssen.

      • Noname sagt:

        Ich stelle ein wer die Arbeit am besten macht! Ich gehe sogar so weit und sage egal wer den Job macht, muss gleich bezahlt werden. Und da ist es dann auch völlig egal ob er oder sie keine Ausbildung, eine Ausbildung oder ein Studium hat. Das sind Kriterien nach denen ich bei der Bewerbung sieben könnte, wenn ich wollte. Aber danach gilt für mich gleiche Leistung für gleiches Gehalt. Das Treue belohnt werden darf oder besondere Leistung auch einen Bonus verdient ist klar.
        Ich denke was Lars schlecht ausdrückt ist: Es sollte echte Gleichberechtigung gelten das ist wohl in der IT weniger ein Problem. Allerdings ist dann eine Quote halt eigentlich auch wieder Mist. Ich bin gegen Bevorzugung zum Ausgleich gegen Diskriminierung. Das erzeugt wieder Nachteile die nicht unbedingt die treffen die vorher Vorteile hatten. Es gibt aber sicher Berufe bei denen die Größe und Kraft eine Rolle spielt. Wie soll man hier vorgehen, mir fällt da eigentlich keine richtige Lösung ein. Bei der Polizei muss eine Frau, meiner Meinung nach, das gleiche leisten können wie der Mann. Es kann hier sinnvollerweise nur gleiche Kriterien für den gleichen Job geben. Ich habe schon häufiger das Gerücht gehört das Frauen bei der Einstellung weniger schnell laufen oder weniger heben können müssen. Ich habe das nie verfolgt und kann daher nichts dazu sagen. Gleichberechtigung heißt aber auch die Jungs mit der Wampe sind dann halt eigentlich auch nicht mehr tauglich ;)

        Ich als Mann habe nie verstanden warum Männer unter sich sein wollen. Das war in der Grundschule vielleicht Mal so aber danach? Auch ist es doch einfach bescheuert, sind denn wirklich alle Männer gleich? Ich fühle mich oft nicht sehr wohl in Herrenrunden. Der manchmal derbe Ton gefällt mir nicht. Das eigentliche Problem ist das wir in einer Gesellschaft leben die zu einem großen Teil auf Diskriminierung und Neid basiert. Ich sage nur 1. Klasse Abteile, Markenartikel. Es geht immer darum zu zeigen das man besser als andere ist oder sich mehr leisten kann. So sucht man sich eine Gruppe von Gleichgesinnten in der man sich profilieren kann, bei manchen bleibt da halt nur Mann sein übrig. Ich bin der festen Überzeugung in einer Welt in der alle ohne Sorge leben könnten würde es weniger Diskriminierung geben. Vorallem Angst und Armut sorgen für radikales und diskriminierendes Denken.

    • Dat Bundesferkel sagt:

      "Linux ist auch schon kaputt gemacht worden(…)"

      Ich denke, Du spielst eher auf BSD und den eingebrachten CoC an. Da pflichte ich Dir bei, der geht regulatorisch eindeutig zu weit. Darum haben auch viele Entwickler dem Projekt den Rücken gekehrt und es dümpelt allmählich in der Bedeutungslosigkeit daher.

      Zu dem Rest enthalte ich mich. Ich habe da zwar meine Meinung, aber sie trifft nicht den gegenwärtigen Zeitgeist der (abflauenden) Political Correctness.

    • Ärgere das Böse! sagt:

      Sehe ich noch viel schlimmer.

  3. Deutschland braucht mehr und bessere Programmierer, egal welchen Geschlechts.
    Es wäre Aufgabe des Informatikunterrichts, Begeisterung für Technik und Programmieren zu wecken. Das schafft man leider nicht, wenn man in der 7.Klasse Gymnasium die Schüler nutzlos mit dem Auswendiglernen von Grundbegriffen der objektorientierten Programmierung penetriert, wenn sie noch nicht mal ein kleines Basic-Programm wie
    10 a$ = "Hello world"
    20 print a$
    30 goto 10
    geschrieben, damit herumgespielt haben und funktionales Programmierung gelernt haben.
    Geschweige denn, ohne einen alten PC auseinander und zusammengschraubt zu haben.

    Deutschland hat seine Zukunft längst verspielt in der ständigen Manie, alles Jedem recht und gleichmachen zu wollen. Chancengleichheit erreicht man nicht durch Quoten, sondern durch ein Bildungssystem, das dafür sorgt, dass möglichst viele Kinder während der Schulzeit Blut an einem Hobby oder Schulfach lecken, welches sie später zu ihrer Berufung (= zum Beruf) machen, und nicht nur zu einem "Job".

    • Günter Born sagt:

      Ich habe jetzt mal die Suchfunktion bemüht, weil ich dachte, etwas überlesen zu haben. Das Wort 'Quote' kommt im originären Artikel mit keiner Silbe vor, da plädiert Frau Samantha Humphries dafür, dass Entscheider in den Firmen die 'Chancen sehen und ergreifen'. Ist für mich etwas anderes als Quoten. Nur mal angemerkt – aber ich möchte die Diskussion an dieser Stelle jetzt nicht abwürgen.

  4. Gert sagt:

    Quoten sind der falsche weg… die Qualifikation muss stimmen

    • Tom sagt:

      Korrekt. Der Chef, der neue Mitarbeiter sucht, ist doch froh, wenn er überhaupt jemand qualifiziertes findet.

      Der ganze Genderwahnsinn und Political Correctness nervt ohnehin nur noch.

    • micha45 sagt:

      Quoten sind leider der einzig effektive Weg.
      Grundsätzlich sollten Bewerber nach ihrer fachlichen Qualifikation bewertet und eingestellt werden.
      Leider gibt es hierbei ein (männergemachtes) Problem:
      Sind unter den Bewerbern Frauen, die fachlich auf oder sogar über dem Niveau von männlichen Mitbewerbern stehen, werden die weiblichen Bewerber trotzdem nicht eingestellt.
      Dieser Ungerechtigkeit, die sich flächendeckend durch alle Unternehmen gezogen hatte, versucht man nun mit dem Einziehen von Quoten Einhalt zu gebieten.
      Da sich die meisten Unternehmer nicht freiwillig auf die rein fachliche Kompetenz der Bewerber beziehen und die Anstellungen vom Schwerpunkt rein geschlechtsbezogen ausrichten, müssen sie eben per Gesetz dazu gezwungen werden.

      • Dat Bundesferkel sagt:

        "Sind unter den Bewerbern Frauen, die fachlich auf oder sogar über dem Niveau von männlichen Mitbewerbern stehen, werden die weiblichen Bewerber trotzdem nicht eingestellt."
        *Das* halte ich für ein Gerücht, bei allem anderen stimme ich Dir zu.

        Das zuvor genannte ist Propaganda selbsternannter Gleichstellungs-Emanzen. Abgelehnten Damen steht sogar der Rechtsweg offen, wenn sie nach einer Bewerbung nicht eingestellt werden. Dafür gibt es seit 2006 das AGG. Und ich kenne keinen einzigen Betrieb im Bürowesen, der bei gleicher Qualifikation einen Mann einer Frau bevorzugt hat.
        Und bevor das Stammtisch-Argument wieder kommt: Das Frauen angeblich weniger verdienen basiert auf dem Mythos bunter Milchmädchenrechnungen mit Elternzeit, reserviertem Arbeitsplatz und in Folge dessen geringeren Einnahmen.
        Aber man malt sich halt die Welt, wie sie einem gefällt.

        • micha45 sagt:

          Ja klar, denen steht der Rechtsweg offen. Ob der Rechtsweg dann letztendlich zum Erfolg führen wird, ist zumindest fragwürdig.
          Dann werden eben seitens der Unternehmer andere Gründe vorgeschoben, um die Einstellung zu verhindern. Und genau das ist gängige Praxis, da ändert auch das AAG nichts daran. Deshalb -und nur deshalb- ist man seitens des Gesetzgebers gezwungen, die Quoten per Gesetz einzuziehen.

          Was die ungerechte Bezahlung angeht: Auch da gibt es ein nicht wegzudiskutierendes Problem. Frauen werden nach wie vor, für die gleiche Arbeit, schlechter bezahlt, als Männer.
          Das ist keine Behauptung von sog. "selbsternannten Gleichstellungsemanzen", sondern pure Realität.

          Ich bin so erzogen worden, dass ich Menschen, egal welchen Geschlechts, egal welcher Herkunft, egal welcher Hautfarbe und egal welcher Glaubenszugehörigkeit, nur nach dem Charakter und nur nach deren Verhalten gegenüber anderen Menschen beurteile und demzufolge mein Verhalten denen gegenüber entsprechend ausrichte. Das ist keine Einbahnstraße. So sollte es jedenfalls sein, ist es aber leider nicht.
          Und solange es Ungerechtigkeit dieser Art gibt und Appelle an den gesunden Menschenverstand fruchtlos verlaufen, solange muss man dahingehend mit Zwangsmaßnahmen nachhelfen. So einfach ist das, auch wenn es beschämend ist.

          • Uwe Bieser sagt:

            "Was die ungerechte Bezahlung angeht: Auch da gibt es ein nicht wegzudiskutierendes Problem. Frauen werden nach wie vor, für die gleiche Arbeit, schlechter bezahlt, als Männer.
            Das ist keine Behauptung von sog. „selbsternannten Gleichstellungsemanzen", sondern pure Realität"

            Belegen lässt sich diese Realität auf die Breite bezogen nicht. Es gibt viele Behauptungen die ständig wiederholt werden und eine Benachteiligung von Frauen behaupten. So wird auch immer wieder behauptet, Frauen würden bei den Professuren benachteiligt. In der Realität ist, bezogen auf die Bewerberzahl, sogar eine leichte Bevorzugung feststellbar.
            Das statistische Bundesamt ermittelt in Punkto Lohngerechtigkeit eine Differenz von 6%. Wenn man nicht bei den typischen Schagzeilen halt macht und auch die Schlussbemerkung des Bundesamtes ließt, findet man einen kleinen Nachsatz der sinngemäß lautet, dass weitere unberücksichtigte Faktoren diese Lohndifferenz weiter schrumpfen lassen könnten, diese aber aus Gründen der (internationalen) Vergleichbarkeit nicht berücksichtigt werden (dürfen). Andere Einrichtungen berücksichtigen diese statistischen Variablen und kommen zu geringeren Differenzen, die im Fehlerbereich der Erhebungen liegen.

            Ich bin übrigens dafür, dass Frauen keine Nachteile durch eine Schwangerschaft erfahren dürfen, denn nur sie können gebären. Allerdings halte ich das für eine gesellschaftliche Aufgabe hier für den Ausgleich zu Sorgen und nicht die eines Arbeitgebers. Würde man jegliche Ausgleiche aus Steuergeldern begleichen, haben Arbeitnehmerinnnen und Arbeitgeber ein entspannteres Arbeitsverhältnis.

  5. Noname sagt:

    Ich denke die IT hat als Arbeitsplatz insgesamt ein Problem. Ich bin auch für mehr Frauen in der IT aber das Problem ist nicht nur von Männern gemacht. Grundsätzlich steht man selbst als IT-Führungskraft von der Rangordnung her praktisch auf dem Level des Hausmeisters. Genau so wird man dann halt leider auch behandelt. Auch als Mann finde ich den Mangel von Teilzeitstellen in der IT extrem ärgerlich, auf ständige Rufbereitschaft habe ich schon gar keine Lust. Die Leute weigern sich auf der einen Seite selber den Toner zu wechseln. Wenn aber etwas nicht so läuft wie sie es sich wünschen wissen sie aber immer besser wie das zu lösen ist. Schließlich haben sie auch schon mal Windows installiert und jetzt denken sie sie können direkt in der IT anfangen. Jede noch so kleine Unannehmlichkeit muss sofort gelöst werden egal ob irgendwo anders gerade echt die Hütte brennt. Wegen der Corona Pandemie musste schnell eine Lösung fürs HomeOffice eingeführt werden, da hatte wirklich jeder was zu melden inklusive Buchhaltung! Wie einfach das doch alles einzurichten sei. Klar die Infrastruktur war halt auch schon vorher völlig überlastet und ungeeignet aber das interessiert keinen. Den ganzen Tag hat man irgendwelche Diskussionen und kommt nicht zur Arbeit. Wegen Personalmangel ist die Arbeit eh nicht zu schaffen aber externe kommen natürlich auch nicht in Frage. Ein zusätzlicher Bildschirm für die IT im Wert von 100€ ist halt auch einfach nicht drin. Davon abgesehen stehen Verantwortung und Gehalt oft in keinerlei Relation. Ich glaube das größte Problem ist die fehlende Wertschätzung für IT. Auch in Zeiten der Pandemie hat sich da nichts geändert. Pflegekräfte, Kassierer, Busfahrer und selbst die Studentin waren Helden. Die IT die wirlich alles am Laufen hält wurde hier wieder nicht genannt. Die IT wird leider oft nur als nötiges Übel gesehen das nur viel Geld kostet. Ein Danke hört man praktisch nie, die gesamte Atmosphäre in der IT vergrault viele Menschen. Oft bleiben dann nur Zyniker und Leute denen einfach alles egal ist übrig. Das widerum hält Neueinsteiger egal ob Frau oder Mann ab.

  6. Anonymous sagt:

    Was ich interessant finde ist, daß es noch gar nicht so lange her ist, daß Frauen in den Berufen Mathematik, Physik, Informatik und Co Vorreiter waren. Wir erinnern uns an die Frauen, die für die Apollo Mission die Programmierung gemacht haben.
    Erst wo diese Berufe für "Männer" interessant wurden, sind die Frauen verträgt worden.
    Stellt sich mir die Frage, warum auf einmal Frauen keine Lust mehr haben?
    Vielleicht geht Frauen dieses Machogehabe auf den Senkel?

    • Günter Born sagt:

      Sind so Fragen, die mir auch durch den Kopf gingen. Und zum letzten Satz: Das geht nicht nur Frauen auf den Senkel.

    • Uwe Bieser sagt:

      "Stellt sich mir die Frage, warum auf einmal Frauen keine Lust mehr haben?"

      Kann ja eigentlich nicht sein. Das waren nur wenige Frauen und die sind ja nicht anschließend damit hausieren gegangen, bloß nicht einen MINT Beruf zu ergreifen. Einige haben das ja auch bis zum Ruhestand durchgezogen. Zum Teil war es auch dem WW2 geschuldet. Man griff auf Frauen zurück, weil Männer überwiegend für Fronteinsätze herangezogen würden. Nachdem der Krieg vorbei war, griffen die alten Rollenbilder wieder.

      Die Apollo Mission war der Startschuss für die Produktion und Weiterentwicklung der integrierten Schaltkreise, weil die NASA die damals noch sündhaft teuren ICs brauchte und bezahlte. Daraus entstanden wiederum neue Berufsfelder. Das wird wohl eher ein Grund sein weshalb Männer verstärkt in der Informatik Fuss fassten. Wodurch Frauen in den MINT-Bereichen Vorreiter sind erschließt sich mir nicht (Ada Lovelace ist mir durchaus ein Begriff). Trotzdem haben sie ihren Beitrag in der Wissenschaft und Technik geleistet. Jedoch bin ich der Meinung, dass hochbegabte Frauen ihren Weg trotz Widerständen gemacht haben. Die brauchte man nicht ermuntern es doch mal mit MINT zu versuchen.

      Und ja, auch ich habe in meiner Lehrzeit mit jungen Kollegen zu tun gehabt, die nicht allzuviel drauf hatten, aber unbedingt den Modeberuf des Elektronikers erlernen wollten. Man hat sofort gemerkt, ob jemand wirklich aus Interesse die Ausbildung machte oder weil es halt irgendwie interessant geklungen hatte. Der Versuch junge Menschen in Berufe zu locken, kann genau dies zur Folge haben.

    • Noname sagt:

      Ich kann nur für Informatik sprechen. Ich glaube Informatik ist technischer geworden. Ich möchte damit sagen man hat heute mehr mit der Hardware selber in der Informatik zu tun. Zu Zeiten der Apollo Missionen waren Computer sehr teuer und groß. Da hatten nur wenige Auserwählte mit der Hardware selber zu tun. Auch was ich von älteren Informatikern und ihrer Ausbildung höre ist eher Software als Hardware gewesen. Ich habe bis jetzt noch keine Frau gesehen die sich für das was in der Box ist interessiert hat. Die Ursachen dafür dürften häufig in der Erziehung liegen, leider habe ich tatsächlich Männer und Väter getroffen die der Meinung waren das Frauen das nicht können. Waren aber komischerwiese auch alle nicht die hellsten Leuchten im Sortiment :)

      Ich habe noch nie in richtig großen Teams gearbeitet und kenne daher nur diese zwei bis fünf ITler müssen alle Facetten der IT abdecken Teams. Hier fällt es mir schwer Hard- und Software zu trennen. Heißt wenn ICH mich zwischen zwei Bewerbenden entscheiden müsste und einer von beiden interessiert sich auch für Hardware dann würde ich den oder die nehmen. Irgendwann möchte ich auch Mal Urlaub machen und dann will ich diesen ohne Angst vor einem Hardwaredefekt genießen können. Ich habe aber genügend Kollegen getroffen die sagen Hardware fass ich nicht an, das vergebe ich extern. Ich glaube und hoffe das die IT aktuell in starkem Wandel ist. Einiges davon gefällt mir nicht, ich spiele hier auf Cloud Dienste an und dadurch verloren gehendes eigenes Können. Gerade dieser Wandel sorgt aber auch dafür das alte Strukturen aufgebrochen werden. Die IT wird vielfältiger. Selbst in KMUs wird es zunehmend schwierig mit einer Person alle relevanten Bereiche der IT abzubilden. Ich denke den Allrounder der einfach irgendwie alles kann wird es in Zukunft nicht mehr geben. Damit wird es mehr verschiedene IT Jobs geben. Ich hoffe das man veilleicht auch auf diesem Weg mehr Frauen in die IT bringt. Einfach weil die alteingesessenen abgelöst werden müssen und neue interessante Jobs ohne Vorurteile entstehen.

      Wobei ich jetzt noch eine provokative Frage am Schluss tätigen möchte. Wer schließt eigentlich die Frauen aus der IT aus? Sind es tatsächlich ITler oder geschieht das auf anderen Ebenen. Bis jetzt habe ich häufig erlebt das Kandidaten die ich wollte von der Personalabteilung oder dem Chef abgelehnt worden sind! Somit häufig von Menschen die gar nicht nach Qualifikation auswählen konnten da sie diese mangels eigenem Wissen gar nicht beurteilen können.

  7. Shadena sagt:

    Hallo Männer,

    als Frau möchte ich auch einmal etwas dazu sagen.
    Ich bin eine studierte Nachrichtentechnikerin, die als Quereinstieg (da gab es noch nicht so viele Informatiker) in der IT als Administrator gelandet ist. Ich habe es nie bereut…
    In meiner Studienzeit habe ich als Tutor junge Mädchen im Schnupperstudium betreut. Ich glaube, dass die Informationstechnik viel zu falsch beworben wird. Mittlerweile sind viele Jobs in der IT gar nicht mehr so techikaffin ausgelegt. Leider weiß das kaum einer. Die Mädels haben genauso viel Ahnung mit PCs und Co wie ihre männlichen Kollegen. Unsere Azubis wissen am Anfang meistens auch nur, wie man einen PC einschaltet und bedient. Ich habe Kollegen und Kolleginnen, die keine Ahnung haben, wie die Domäne oder ihr PC funktioniert. Wenn was nicht geht, rufen sie uns. Und trotzdem arbeiten sie in der IT, aber eben als Admin für ihre Anwendung. Sie müssen also sich da auskennen.
    Möglicherweise denken aber noch viele Leute zu abstrakt…
    Und was flexible Arbeitsweisen angeht, das ist ein Thema was Frauen UND Männer entgegen kommt. Hallo, wer ist hier Single, wer vielleicht alleinerziehender Vater? Single müssen auch alles alleine machen! Wird nur immer wieder vergessen. Und wer dazu noch ein Kind hat… Hut ab vor dieser Leistung.
    Es gibt viele Aufgaben, die nicht zeitkritisch sind. Da könnte man seine Arbeitszeit auch in die Abendstunden legen. Wichtig ist nur, dass die Kommunikation funktioniert. Es muss also Zeiten geben, in denen man sich abstimmen kann.
    Wenn Corona bewirkt, dass wir eine andere Arbeitsform schaffen, ist das gut.
    Zu dem Thema Einstellung/Qualifikation Männer und Frauen: Bisher habe ich in meiner 30jährigen Berufserfahrung 4 Herren (tatsächlich nur Männer) erlebt, die der Meinung waren, ich solle mich doch lieber von einem Mann versorgen lassen, Kinderwagen schieben und Wolle verstricken. Diese Herren waren ergraute Querköppe. Was sich aber nicht geändert hat, das Gefühl ständig mehr leisten zu müssen als meine männlichen Kollegen, damit meine Arbeit anerkannt wird. Ob es dazu Studien gibt, die beweisen oder widerlegen, wie wahr dieses Gefühl ist, ist mir nicht bekannt.

    • Uwe Bieser sagt:

      Den Sinn flexibler Arbeitszeiten möchte ich auch gar nicht in Abrede stellen, denn ich genieße diese derzeit auch. Ich bezweifle lediglich, dass dies ein Big Point ist und deshalb mehr Frauen an der IT gefallen finden könnten. Meine Erfahrung stellt sich für mich so dar, dass Frauen durchaus ganz gut mit PCs klarkommen und das Verständnis für den Umgang mit Hardware, Software und Betriebssystem vorhanden ist, wenn man ihnen die einzelnen Details erläutert. Mal mehr, mal weniger gut, genau wie bei ihren männlichen Kollegen. Allerdings habe ich bei Frauen eher den Eindruck, dass Sie das Thema weniger anspricht. Das liegt aber vermutlich auch an den unterschiedlichen Arbeitsthemen, für die sie beschäftigt werden. Daher hüte ich mich davor das zu verallgemeinern.

      Kurz nachgetragen: die flexibleren Arbeitszeiten lassen auch die Uberstundenzahl schneller anwachsen. Das ist die Kehrseite des home Office.

  8. Youang sagt:

    Wo ist denn dieser allgegenwärtig herraufbeschworene Fachkräftmangel?
    Ich spüre seit 15 Jahren nichts davon. Natürlich hat es jemand schwer, der seine Firma irgendwo in der Pampa aufstellt Leute zu bekommen, sie wollen ja auch nicht vereinsamen. Quotenregelung macht für mich keinen Sinn, wenn man sich beim Staat bewirbt, dann spürt man durchaus, wie sehr man als Mann benachteiligt wird, durch eine Quote. Letzlich betrachte ich es mitlerweile schon als Zeitverschwendung mich beim Staat zu bewerben, da jedesmal eingeladen worden, aber immer eine Frau platz machen mußte. An Bewerbern mangelt es jedenfalls nicht, so war immer das, was ich gesehen hatte.

    Die Bitcom hat mit ihren Lügenmärchen schon genug Unheil im Land verbeitet, meiner Meinung nach liegt in Deutscland das Problem an ganz anderer Stelle.
    1) Es gibt zu viele Firmen, die niemanden einstellen wollen, der Kariere machen will.
    Ein Wissenstransfer kann so nicht stattfinden.
    2)Die Firmen haben außer gewaltige Forderungskataloge nichts zu bieten. Selber was tun, macht nicht mal das sogenannte Rückrad deutschlands.
    3)Wenn sie als IT-ler mal die Konsequenzen gezogen hatten und die IT verlassen hatten, dann lässt sie keiner mehr zurrück kehren. Da gibt es bessere Länder. Was würden sie auch tun, wenn sie praktisch festsitzen mit ihrem Abschluss und nichts anfangen können damit?

    Sie sind 18 Jahre alt, haben ihr Studium gerade erst abgeschlossen, 10 Jahre Beruferfahrung, dieses Schema f Zieht sich durch Deutschland für mich und auch bei einigen Kommentatoren durch.
    Ich kann diese Lügenmärchen um den Fachkräftemangel, von der Bitcom und anderen Konsorten schon nicht mehr hören, alles, was man möchte sind billige Arbeitskräfte, die man knechten kann.

    Man sollte wirklich mal aufhören alles dieser Genderideologie gleich zu machen und die Fragen der Zeit mal anders beantworten. Wenn ich keine Familie hätte, wäre ich längst weg von Deutschland.

    • Dat Bundesferkel sagt:

      Zum Fachkräftemangel: Da hat die Bundesagentur für Arbeit schon vor Jahren gegensteuert und eben belegt, daß dieser nicht vorherrscht (gibt da sogar 'ne PDF zu).

      Was "der Pöbel" als Fachkräftemangel bezeichnet ist lediglich ein reduzierter Pool (10 statt 1.000 Bewerber), was letztlich die Lohnverhandlung erschwert. Bei 1.000 Bewerbern läßt sich die eierlegende, gefolgsame Wollmilchsau zum Niedriglohn schneller finden, als unter 10 Bewerbern, die unverschämterweise auch noch ihren Marktwert kennen. DAS – und nichts anderes – ist Fachkräftemangel. Und da ist es völlig gleich, ob IT, Handwerk oder irgendwas Anderes.

      Wer einen (vorerst) sicheren Job sucht, sollte LKW-Fahrer werden. Die derzeit vorhandenen stehen größtenteils kurz vor der Rente, da wird es einen Mangel geben.

  9. Ärgere das Böse! sagt:

    Männer und Frauen sind ungleich.
    Männer und Frauen sind anders.
    Deshalb haben sie auch andere Vorlieben, auch was den Beruf oder das Mutter-Sein betrifft.
    Eigentlich ist es ganz einfach: Lasst alle frei wählen, was sie wollen. Aber dann müssten gewisse Subjekte aufhören, Frauen in Rollen zu zwingen, welche die Frauen gar nicht wollen. Und das wollen die Subjekte nicht, weil es eben Subjekte sind.

    • Nobody sagt:

      Wenn man Jungen und Mädchen nicht von Kindheit an in ihre Rollen presst, sind die Unterschiede eher gering.

      • Dat Bundesferkel sagt:

        Ja!

        Im Grunde ist es primär das Geschlecht und geringfügig körperlich. Geistig ist doch das, was die Erziehung macht.

        Man sollte sogar so weit gehen und aufhören, Heranwachsende ständig trennen zu wollen (Die da darfst Du nicht nackt sehen, das gehört sich nicht! Getrennte Umkleiden! Getrennte Duschen/Toiletten – warum?).
        Es wird doch erst dadurch "besonders" "anrüchig" "verboten" "ungeziehm" weil man es durch diese Verhalten so macht!
        Kein Ar… würde sich drum scheren, wenn alle unter gleichen Bedingungen ohne Einschränkungen aufwachsen würden. Aber dafür sind wir West-Europäer noch nicht emanzipiert genug (wir zeigen nur gerne mit dem Finger auf andere "rückständige, barbarische Völker" im Regenwald.

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