Hack einer Krypto-Plattform: Südafrikanische Brüder 'verschwinden' mit 3,6 Milliarden $ in Bitcoins

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)Ein Brüderpaar aus Südafrika ist verschwunden. Gut, wäre jetzt keine Meldung wert. Verschwunden sind aber auch Bitcoins im Wert von ca. 3,6 Milliarden Dollar. Da wird es schon interessanter, und wenn man noch weiß, dass dieser Betrag von der Kryptowährungs-Investmentplattform, die die Brüder gegründet haben, verschwunden ist, wird eine Geschichte draus.


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Ich bin über US-Medien wie Bloomberg auf diesen Fall gestoßen, der auf Moneyweb beschrieben wird und die Handelsplattform Africrypt für Krypto-Investments betrifft. Es ist eine extrem undurchsichtige Geschichte, die nach viel Investoren-Geld riecht, welches da abgezogen wurde – die Nigeria-Connection wäre stolz auf so was.

Africrypt war eine Börse für Crypto-Geld, die von einem südafrikanischen Brüderpaar Raees und Ameer Cajee gegründet wurde und in Johannesburg residierte (die Webseite ist inzwischen gelöscht). Vor allem Investoren aus Afrika hatten wohl Gelder in Bitcoins über diese Firma angelegt. Bei Africrypt waren Berichten zufolge mehrere hochkarätige Südafrikaner und Prominente als Investoren aktiv, wie Moneyweb aus Zaire berichtet.

Angeblicher Hack der Wallets

Im April 2021 erreichte der Bitcoin-Kurs einen neuen Höchststand. Zu diesem Zeitpunkt informierte Africrypt Chief Operating Officer Ameer Cajee, der ältere der beiden Brüder, die Kunden, dass die Firma Opfer eines Hacks geworden sei. Aus den Wallets von Direktoren des Unternehmens sei am 13. 4. die Summe von 69.000 Bitcoins (entspricht ca. 3,6 Milliarden US-Dollar binnen Stunden abgezogen worden. Gleichzeitig bat der CEO darum, den Vorfall nicht an Anwälte und Behörden zu melden, da dies den "Prozess der Wiederbeschaffung der fehlenden Gelder" verzögern würde.


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Bitcoins
(Quelle: Pexels David McBee CC0 License)

Geld weg, Gründer weg

Nun deutet es sich an, dass Südafrika einen riesigen Finanzskandal hat (größer als Wirecard in Deutschland). Denn inzwischen sind die beiden Gründer von Africrypt – die Brüder Raees und Ameer Cajee – Berichten zufolge, innerhalb weniger Tage nach diesem Vorfall, nach Großbritannien verschwunden.

Einige skeptische Investoren schalteten darauf hin die Anwaltskanzlei Hanekom Attorneys ein, um den Vorgang zu untersuchen. Eine separate Gruppe startete zudem ein Liquidationsverfahren gegen Africrypt. Die beauftragte Kanzlei, Hanekom Attorneys, teilte auf Anfragen von Medien mit:

Wir waren sofort misstrauisch, als die Ankündigung Investoren dazu aufforderte, keine rechtlichen Schritte einzuleiten. Denn die Mitarbeiter von Africrypt verloren sieben Tage vor dem angeblichen Hack den Zugang zu den Back-End-Plattformen.

Die Untersuchung der Kanzlei fand heraus, dass die gepoolten Gelder von Africrypt von den südafrikanischen Konten und Kunden-Wallets abgezogen und zu Tumbler sowie Mixer anderen großen Bitcoin-Pools transferiert wurden. Ziel war es, den Verbleib der Gelder zu verschleiern. Obwohl die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und mehrere Aufsichtsbehörden die Angelegenheit untersuchen, könnte sich dieser Fall, laut Moneyweb, als einer der größten Finanzskandale in der Geschichte Südafrikas herausstellen.

Die "Prinzen aus Nigeria" wären stolz auf die beiden Brüder. Und ich bin mir auch sicher, dass die Gebrüder sich keine Teslas für die abgezogene Summe gekauft haben, den so viele Autos braucht kein Mensch, auch wenn ich nachvollziehen könnte, dass man für das Laden vieler Tausend Elektroautos eine Menge Kleingeld braucht. Und in die "Höhle der Löwen" hat man eher auch nicht investiert. Wo ist der Zaster abgeblieben? Ergänzung: Inzwischen gibt es bei heise diesen Artikel mit einigen zusätzlichen Informationen.


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5 Antworten zu Hack einer Krypto-Plattform: Südafrikanische Brüder 'verschwinden' mit 3,6 Milliarden $ in Bitcoins

  1. DWE sagt:

    Hoch leben die Krypto Währungen!
    Wenn mal jemand einen _echten_ Benefit für legale Anwendungen gefunden hat, bitte melden.

    • Anonymous sagt:

      Als wenn sowas mit anderen Währungen nicht auch passieren könnte!

      Ich sehe auch in normalen Geld keinen Benefit für die meisten. Schließlich werden auch mit normalen Geld die meisten immer mehr enteignet und das Geld nach oben umverteilt, ich sage nur Stafzinsen und niedrige Zinsätze.

      Kritisch sehe ich Krpytowährungen nur auf Grund ihres Ressourcenverbeauchs aber auch da sehe ich genug Probleme beim normalen Geld mit Banken und Kreditkarten.

  2. DerT sagt:

    Wie immer … auch in der realen Welt wird Geld verschoben, werden Scheinfirmen gegründet, Insolvenzen geplant sowie Gläubiger und der Staat (und damit die Gesellschaft) hintergangen.

    In der digitalen Welt ist es halt noch undurchschaubarer. So manch eine(r) wäre versucht, von "Neuland" zu sprechen.

    Die Crypto-Kohle ist nicht verloren – die haben jetzt andere!

  3. Foegi sagt:

    Kann man für die beiden Brüder nur hoffen das keine kriminellen Organisationen unter den Investoren dabei waren. Die reagieren auf sowas in der Regel ziemlich empfindlich und haben andere Mittel und Wege die Zwei aufzuspüren…

    • Mac sagt:

      Die 69.000 Bitcoin sind dann wohl das höchste Kopfgeld aller Zeiten. Die werden für den Rest ihres Lebens, von Behörden, Kopfgeldjägern und Kriminellen gejagt werden. Die können einen fast Leid tun.

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