Clubhouse: 3,8 Milliarden Telefonnummern im Darknet verfügbar

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)Ich zitiere jetzt mal nicht den Einstein von der Unendlichkeit des Weltalls und zu den Menschen, da ich nicht sicher bin, ob der Albert das gesagt hat. Aber die Kernbotschaft des Infosplitters lautet: Die Plattform Clubhouse verlässt die Beta-Phase und jeder kann mitmachen. Ach übrigens, damit ich es nicht vergesse: Die Telefonnummern und Kontakte aller Clubhouse-Konten werden wohl, geordnet nach ihrer Wichtigkeit, im Darknet angeboten.


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Clubhouse ist eine Social-Media-App eines US-Diensts, der seit Anfang 2021 im Hype begriffen ist. Im Gegensatz zu anderen Social Media-Diensten, wo es um Text (Facebook, Twitter), Fotos (Instagram, PInterest) oder Videos (TikTok) geht, fokussiert Clubhouse sich auf Audio. Der Dienst ermöglicht Teilnehmern, virtuellen Gesprächsrunden zuzuhören und ggf. auch an Gesprächen teilzunehmen.

Bis vor kurzem war die Teilnahme von Herr und Frau wichtig nur auf Einladung möglich. Die Leute sind steil gegangen, um eine Einladung zu erhalten. Die Tage habe ich gelesen, dass das nicht mehr erforderlich ist, weil Clubhouse die Beta-Phase verlassen habe. Jeder darf nun mitmachen, der meint, es zu brauchen.

Ich würde ja die Finger davon lassen

Ich hatte das Ganze im Blog-Beitrag Finger weg von der Social-Media-App Clubhouse vorgestellt und meine Einschätzung dazu gegeben. Das Ganze war ein absolutes Marketing-Ding, das Angebot künstlich zu verknappen, um die Leute wild auf den Dienst zu machen. Was störte, waren die zahlreichen Restriktionen und die datenschutzkritischen Sachverhalte. So wurden Gespräche aufgezeichnet und vor allem die Kontaktdaten der Teilnehmer von den Smartphones abgezogen. Geht ja mal gar nicht.

Ich habe mich bezüglich Clubhouse dann in letzter Zeit arg zurückgehalten und das Ende der Beta-Phase schon gar nicht mehr thematisiert. Der Hintergrund ist auch, dass ich einigen Leuten im Artikel Aller guten Dinge sind Drei: Clubhouse-Datenbank mit 1,3 Millionen Datensätzen zum Kauf angeboten vielleicht (ungewollt) zu arg auf die Füße gestiegen bin, denn ich sprach von Influencern und nützlichen Idioten. Die Idioten hätte ich besser weg gelassen und eher "naive Willige" schreiben sollen – separiert weniger; vielleicht.


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Hätte mich aber trotzdem nicht so arg tangiert, aber es war auch so, dass mit das Thema Clubhouse nicht mehr wirklich interessierte – ich habe mich nie um diesen Dienst und eine Einladung bemüht. Wenn ich diesen FAZ-Artikel, den ich gerade bei der Recherche gefunden habe, richtig interpretiere, ist das Ganze eh seit Wochen kollabiert.

Aus 1,3 wurden es 3,8 Milliarden Telefonnummern

Nun muss ich das Thema doch noch aus der Gruft holen, denn gerade ist mit der Tweet von Golem unter die Augen gekommen. Der betreffende Artikel ist hier zu finden.

Die Kurzfassung des Golem-Artikels: Die Telefonnummern und Kontakte aller Clubhouse-Konten werden wohl, geordnet nach ihrer Wichtigkeit, im Darknet angeboten. Statt "nur" 1,3 Milliarden, sind wir nun auf 3,8 Milliarden Telefonnummern. Clubhouse hatte nie diese Benutzerzahl, sondern hat als Datensenke gedient, um über naive "Influencer" die Kontaktdaten von 3,8 Milliarden Menschen abzufischen. Und die sind halt jetzt im Darknet verfügbar.

Mir geht Digitalministerin im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär (CSU), jetzt durch den Kopf, die sich nicht nur vor den Karren spannen ließ. Frau Bär warnt in diesem Kontext davor, Innovation »mit der Datenschutzkeule zu zerschlagen« (Referenz ist mein Artikel Aller guten Dinge sind Drei: Clubhouse-Datenbank mit 1,3 Millionen Datensätzen zum Kauf angeboten). Ist ja die gleiche Dame, die über Flugtaxis in München als wichtig spekuliert. Passt irgendwie, denn aus der Ecke der CDU/CSU höre ich ja immer, dass man den Datenschutz schleifen wolle (siehe Datenschutzsplitter: Johannes Caspar hört auf; CDU will beim Datenschutz aufräumen).

Ergänzung: Die Kollegen bei heise berichten hier ebenfalls, zitieren aber einen Sicherheitsforscher, dass der Beispieldatensatz, den der Besitzer der 3,8 Milliarden Telefonnummern freigegeben habe, nichts wert seien. Es wären ja nur Telefonnummern ohne weitere Daten. Muss man sehen, ich wäre jedenfalls angepisst, wenn meine Telefonnummer im Adressverzeichnis irgend einer Dumpfbacke steht und diese dann über dessen Clubhouse-App zu diesem Dienst hochgeladen wird.


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4 Antworten zu Clubhouse: 3,8 Milliarden Telefonnummern im Darknet verfügbar

  1. Gert sagt:

    3,8 Milliarden Telefonnummern… ja sicher

    • Niels sagt:

      Wenn Sie von jedem Handy mit der App alle Kontakte abschöpfen kommen die fix Zusammen. Nicht selten hat gerade im Business Bereich ein Kontakt ja sowohl Festnetz als auch Mobil, vielleicht sogar noch Fax. Zusätzlich noch der Sync über die Emailapp mit den Firmenkontakten.

      Sehr viele Menschen pflegen Ihre Kontaktdaten auch nie, es werden also auch viele Leichen dabei sei.

      So zumindest meine Einschätzung

  2. Fritz sagt:

    Trotzdem kommt mir die Zahl merkwürdig vor. Das wäre eine Telefonnummer für jeden zweiten Menschen auf dieser Erde.
    Vermutlich liegt hier einer der beliebten Übersetzungsfehler (million/billion) vor und es sind 3,8 Millionen.
    Falls wirklich 3,8 Milliarden Nummern verkauft werden (als Textdatei ohne weitere Informationen schon mal > 40GB) sind das einfach nur die Nummernblöcke aller Telcos dieser Welt…

  3. Mario H. sagt:

    Mir scheint es einen Fehler im Artikel zu geben: Clubhouse war letztes Jahr ein Hype und hat sich dann schnell in der Normalität (oder Desinteresse) verloren.

    Heise meldet übrigens, dass nur Telefonnummern (ohne weitere Informationen oder Kontext) die in der Datei gelistet sind, sodass diese de facto keinen Wert hätte: https://www.heise.de/news/Angeblicher-Clubhouse-Leak-3-8-Milliarden-Telefonnummern-im-Darknet-angekuendigt-6147052.html

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