Hat WhatsApp nun einen Mittelweg für seine AGB-Benutzerzustimmung gefunden?

Anfang des Jahres 2021 wollte Facebook-Tochter WhatsApp ja die Zustimmung der Benutzer zu geänderten AGB erzwingen. Das hat nur nicht so geklappt, wie man sich das erhofft hat. Inzwischen schaut es so aus, als ob WhatsApp einen Mittelweg gefunden hat – die Leute können den neuen AGB zustimmen, müssen das aber nicht. Mir drängt sich die Frage auf: Warum nicht gleich so.


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Das WhatsApp-AGB-Problem

Ich hatte im Januar 2021 im Blog-Beitrag WhatsApp aktualisiert Datenschutzbedingungen, Daten werden mit Facebook geteilt berichtet, dass der zu Facebook gehörende Messenger-Dienst WhatsApp seine Datenschutzbedingungen geändert habe. Es geht um die Weitergabe der Benutzerdaten an den Mutterkonzern Facebook, der beim WhatsApp-Kauf durch Facebook ausgeschlossen worden war. Seit diesem Zeitpunkt gab es immer wieder Versuche Facebooks diese Datenübernahme doch noch durchzuführen.  WhatsApp-Nutzer erhielten einen In-App-Hinweis zu den neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien des Dienstes.

WhatsApp Nutzungsbedingungen

Nutzer sollten ursprünglich bereits bis zum 8. Februar 2021 dieser Änderung zustimmen, oder sie würden gesperrt, hieß es. Es kam zu einer massiven Abwanderung zu anderen Diensten/Messengern wie Signal, Threema, Telegram (ich habe gerade diesen Beitrag zu den Anmeldezahlen bei alternativen Messenger-Diensten gefunden). Bewog Facebook dazu, diese Änderung um 3 Monate zu verzögern (siehe Rückzieher: WhatsApp verzögert neue Regeln um 3 Monate).

Zustimmung zu AGB krachend gescheitert

Nach der Karenzzeit von 3 Monaten sollte die neuen AGB am 15. Mai 2021 in Kraft treten. Nutzer, die bis dahin nicht zugestimmt hatten, sollten ursprünglich ja aus dem Dienst geworfen werden. Zum 15. Mai 2021 hieß es dann, dass die AGB akzeptiert werden müssen, um alle Funktionen weiter verwenden zu können. WhatsApp hatte angekündigt, die Leute an die Zustimmung zu den AGB zu erinnern und diese Erinnerung nach Ablauf einiger Wochen permanent anzuzeigen. Im Blog-Beitrag WhatsApp-AGB-Änderung zum 15. Mai 2021 hatte ich die überraschende Volte im Detail angesprochen. Schon da deutete sich an, dass die Zustimmung zur AGB-Änderung krachend gescheitert war.


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Ende Mai 2021 wurde durch WhatsApp dann die endgültige Kehrtwende vollzogen. WhatsApp machte die Zustimmung zur neuen AGB nicht mehr zur Pflicht, um alle Funktionen verwenden zu können. Angesichts der jüngsten Diskussionen mit verschiedenen Behörden und Datenschutzexperten hatte sich WhatsApp entschlossen, die Funktionalität für diejenigen, die das Update noch nicht angenommen haben, auf absehbare Zeit nicht einzuschränken. Ich hatte im Blog-Beitrag Kehrtwende bei WhatsApp-Nutzerzustimmung … (29.5.2021) darüber berichtet.

Nun berichtet die Seite wabetainfo.com, dass WhatsApp für sich wohl einen Mittelweg gefunden habe, um mit der Situation umzugehen. Die Seite schreibt, WhatsApp werde offiziell bekannt geben, dass Nutzer WhatsApp weiterhin zum Chatten mit Freunden und der Familie nutzen können, ohne die aktualisierten Nutzungsbedingungen zu akzeptieren.

Die Zustimmung zur neuen AGB wird nach einem kommenden WhatsApp-Update für die oben beschriebenen Privat-Funktionen optional sein. Aber es gibt doch noch eine Restriktion: Nutzer, die eine Nachricht an Geschäftskonten senden möchten, das einen sicheren Facebook-Dienst für Chats nutzen, werden Sie nicht in der Lage sein, diese Nachrichten ohne Zustimmung zu den geänderten AGB-Bedingungen zu senden. Auf der Seite wabetainfo.com finden sich Screenshots mit der entsprechenden Benachrichtigung.

WhatsApp Nutzungsbedingungen(Quelle: WhatsApp/wabetainfo.com)

Damit scheint sich WhatsApp auf die Wünsche der Nutzerschaft zubewegt zu haben – die meisten Nutzer werden damit leben können, dass die Zustimmung zur AGB nur bei einer Kommunikation mit Geschäftskonten gefordert wird. Es scheint so, dass die Abstimmung der Benutzer mit den Füßen doch etwas bewirken kann.  (via)

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9 Antworten zu Hat WhatsApp nun einen Mittelweg für seine AGB-Benutzerzustimmung gefunden?

  1. Singlethreaded sagt:

    Für mich zu spät. Ich bin weg und komme auch nicht mehr wieder. Nach Monaten ohne WhatsApp stelle ich kaum Nachteile fest. Es gibt sogar eine erfreuliche Verminderung von Kettenbriefen, Witzbildern und anderem Zeugs. 😉

    • Stephan sagt:

      "Es gibt sogar eine erfreuliche Verminderung von Kettenbriefen, Witzbildern und anderem Zeugs."

      Macht auch Sinn, wenn niemand mehr vorhanden ist, der dir schreibt, dann bekommst du eben auch keine Nachrichten mehr.

      Das Verhält sich Ähnlich, wie wenn man sein Auto verkauft, steht man entsprechend weniger an Roten Ampeln.

      • Singlethreaded sagt:

        Ich habe den Status von WhatsApp genutzt um meinen Ausstieg einige Wochen vorher anzukündigen und das Thema in wichtigen Gruppen angesprochen.
        Ich war mit der Resonanz zufrieden. Familie, Freunde und wichtige Arbeitskollegen wurden ebenfalls migriert. Einige nutzen WhatsApp parallel, aber das ist deren Sache. Insofern habe ich eigentlich nur Personen verloren, welche sich nur melden wenn sie ein IT Problem haben: Kein so großer Verlust. Außerdem ein paar Gruppen welche wenig bis keine wirklich sinnvollen Inhalte teilen. Ich kann mit dem Mehr an Ruhe gut um 😎, habe es nicht bereut.

        Gruß Singlethreaded

        • Stephan sagt:

          Und diejenigen, die Whatsapp parallel nutzen haben deine Nummer nicht in ihrer Kontaktliste ?

          Aber gut, das du dort weg bist.

          • Singlethreaded sagt:

            Die haben meine Nummer und mir ist auch bewusst, dass deren WhatsApp diese zum Abgleich an WhatsApp / Facebook überträgt.
            Ich sehe nur nicht was ich dagegen tun könnte? Diese Leute sollen meine Nummer ja haben und eine selektive Sperrung der Nummer für den Upload durch WhatsApp ist ja nicht möglich.

          • Stephan sagt:

            @Singlethreaded
            "Ich sehe nur nicht was ich dagegen tun könnte?"

            Nichts, darum ist es ja Ironie, das du nun von Whatsapp weg bist und keinen Spam mehr bekommst, weil du alleine in irgend einem Messager rumdümpelst.

            Du kannst genauso auch zurück zu Whatsapp, weil es sowieso keinen Unterschied macht.

    • Günter Born sagt:

      Kann ich gut nachvollziehen, bin seit Mai 2018 wegen DSGVO weg.

    • Zocker sagt:

      Ich war noch nie da und werde auch nie kommen. Das Gefühl etwas verpasst zu haben, habe ich nicht. Es gibt um Längen bessere Alternativen, bei denen man sich mit so etwas nicht rumärgern muss.

  2. Andreas K. sagt:

    Das ganze Szenario trifft aber nicht auf Leute zu, die Whatsapp neu installieren oder? Da hat man ja nur die Möglichkeit zuzustimmen, oder gibt es eine Option, nur die Datenweitergabe abzuwählen?
    Bin auch weg von Whatsapp aber gefühlt 90% meiner Bekannten sind dabei geblieben.

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