WSUS zeigt alle Windows 11-Clients als Windows 10 Enterprise an

Windows[English]Kurze Frage an die WSUS-Administratoren in meiner Blog-Leserschaft, die vielleicht schon Windows 11-Clients mit integriert haben. Momentan gibt es da etwas Verwirrung, was die Verwaltung von Windows 11 Clients in WSUS betrifft. Ich wurde darauf hingewiesen, dass alle Clients mit Windows 11 im WSUS als Windows 10 Enterprise angezeigt werden. Dann können die Clients nicht per WSUS mit Update versorgt werden.


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WSUS zeigt Windows 11-Clients als Windows 10

Blog-Leser Tobias B. hat mich auf Facebook in einer privaten Nachricht kontaktiert und seine Beobachtung unter WSUS folgendermaßen geschildert:

Ich habe eine kleine Anfrage bezüglich Windows 11 und dem WSUS. Mir war aufgefallen dass im WSUS alle Windows 11 Clients als Windows 10 Enterprise angezeigt werden.

Ich meine zum Release von Windows 10 war dieses ähnlich. Haben Sie schon etwas gehört ob MS hier an einer Lösung arbeitet oder gibt es gar schon eine? Im Netz habe ich bislang leider noch nicht so viel zu dem Thema gefunden.

Microsoft hat im Oktober 2021 einen Supportbeitrag veröffentlicht, demzufolge Windows 11 im WSUS unterstützt wird. Aber so ganz scheint dies nach obigem Post nicht zu funktionieren.

Fundstellen im Web

In der Techcommunity gibt es den Beitrag Server 2022 WSUS shows Windows 11 clients as Windows 10, in dem der Thread-Starter die fehlerhafte Darstellung der Windows 11-Clients unter Windows Server 2022 bemängelt.

Server 2022 WSUS shows Windows 11 clients as Windows 10

Title; See attached image I did as a test since our production WSUS is still on Server 2019.

Windows 11 sticks out by build number so it's not an Earth-shattering ordeal, but still. Any chance of this being accounted for via future updates to Server 2022? (or downlevel for those not on the bleeding edge)  Microsoft had to know this was coming, right?

Windows 11-Client in WSUS
Windows 11-Client im WSUS, Zum Vergrößern klicken


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Dort findet sich der Hinweis, dass Windows 11 den Produktnamen nicht korrekt in der Registrierung ablegt. Hier der betreffende Kommentar vom 21. Oktober 2021:

Looks like it's Windows 11 at fault and not WSUS, which is simply relaying the "ProductName" value under HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion. This is currently "Windows 10 [edition]" on Windows 11, even the latest Insider builds. Change the string & check into WSUS, and that's what will show up.
A search on the registry shows Windows 11 littered with "Windows 10" references. Great attention to detail there guys.

Das erinnert mich an meinen Beitrag Windows 10 V1909: WSUS-Bug verhindert eine korrekte Anzeige der Build-Nummer vom Februar 2021, wo etwas ähnliches angesprochen wurde. Der obige Thread bezog sich aber auf Windows Server 2022, bei der Suche bin ich in der Microsoft Q&A auf den Beitrag WSUS not show client OS Windows 11 correctly gestoßen. Auch aboddi86-0005 bestätigt dort den fehlerhaften Registrierungseintrag. Im Thread schreibt jemand, dass der Web Account Manager (WAM) erst im Januar 2022 die korrekte Windows 11-Benennung unterstütze.

Das Problem bei der Geschichte: Wenn die Windows 11-Clients im WSUS fehlerhaft erkannt werden, können keine Updates über WSUS verteilt werden. Das wird im Thread auch explizit angesprochen. Der oben erwähnte Blog-Leser schrieb mir aber, dass seine Windows 11-Clients Updates ziehen. Jemand von euch mit gleichen Beobachtungen? Gibt es erweiterte Informationen zu den obigen Ausführungen?

Ergänzung: Von Blog-Leser Karl Wester-Ebbinghaus gibt es diesen Thread auf Twitter mit folgender Aussage:

There will be no official fix as per my talks to several people at Microsoft. Windows Server are reported as Windows 10.0 for years. Enablement Updates report wrong Versions since 1909.

Die Folgetweets von Karl sind auch aufschlussreich: WSUS hat bisher kein End of Support-Datum, aber die Fehler werden einfach nicht ausgebügelt.

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10 Antworten zu WSUS zeigt alle Windows 11-Clients als Windows 10 Enterprise an

  1. Fritz sagt:

    Ja, das ist auch bei mir so.
    In irgendeinem MS-Forum hatte ich gelesen, daß die String-Tabelle mit dem nächsten regulären Update im Februar (bezog sich zwar auf den SCCM, aber es ist ja dieselbe Datenbank) aktualisiert werden soll.
    Alte WSUS-Versionen konnten ja auch die verschiedenen Windows10-Versionen nicht auseinander halten.
    Jedenfalls wird die Build-Nummer korrekt mit 22000 angezeigt.
    Auf die Verteilung der Updates sollte es keinen Einfluß haben, hier ist ja der Mechanismus so, daß der Client zunächst eine kleine XML-Datei mit den Erkennungsregeln herunterlädt und dann selbstständig meldet, welche Updates er gerne hätte.
    Ich kann es aber gerade nicht testen, weil alle W11-Clients aktuell installiert sind.
    Aber nächste Woche kommen bestimmt wieder Updates für W11, dann wissen wir mehr.

    • Fritz sagt:

      Ich kann inzwischen bestätigen, daß der WSUS das Sonderupdate KB5008295 an Windows11-Clients korrekt verteilt.
      Es ist also wirklich nur ein kosmetisches Problem in der Anzeige, die Metadaten in der DetectOID des Updates werden richtig ausgewertet.

  2. Jona sagt:

    Das kann ich bestätigen.
    Wir wunderten uns schon, warum unsere Win11-Testmaschinen nicht mit Updates versorgt werden – das erklärt den Umstand natürlich… (WSUS Version 10.0.17763.1)

  3. mvo sagt:

    Auf dem WSUS 3.0 wurden die Windows 10 Clients auch fälschlicherweise als Vista Clients angezeigt aber dennoch mit Updates versorgt. Ich vermute, dass ist eher ein "kosmetisches" als ein echtes Problem.

  4. Dietmar sagt:

    Microsoft hat das auch super hinbekommen. Windows 11 ist kein Windows 11. Das ist ein Windows 10.0.22000. Das lässt mich an die Begründung erinnern, warum Edge Edge heißt und nicht mehr Internet Explorer. Der war einfach marketingmäßig nicht mehr zu retten. Deshalb musste ein neuer Name her. In den Augen von MSFT dürfte es mit Windows 10 das Gleiche sein. Marketingmäßig tot. Technisch haben die Wahnsinnigen einfach ein 11 nach Windows gemalt, unter der Haube ist es natürlich einfach ein Windows 10 Build wie alle anderen auch. Unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion steht unter ProductName Windows 10 Enterprise. Das einzige Merkmal auf Windows 11 ist CurrentBuild bzw. CurrentBuildNumber 22000. Sonst gar nichts. Ich glaube, die Entscheidung das Ding nicht mehr Windows 10 zu nennen ist in der letzten Minute vor dem Release gefallen. Die hatten gar keine Zeit, das anzupassen. Man hat das Gefühl, dass MSFT selbst den Überblick über den Versions-Wahnsinn verloren hat.

  5. Anonymous sagt:

    den kosmetischen bug gab es immer schon.
    Der Client liefert nicht den Klarnamen an den WSUS, der WSUS muss die gelieferten Daten interpretieren und dementsprechend korrekt ausgeben.
    Ist der WSUS älter als das neue OS kann das idR nicht klappen.
    Grade bei Server 2022 hätte MS, da der Releasezeitpunkt ja nicht zu weit auseinander liegt das schon vorher anpassen können und sollen.
    Das gleiche Problem gibt es schon immer beim Hyper-V Server 2016/2019
    der wird nur als "Windows (Version 10.0)) erkannt.

  6. Hein Solo sagt:

    Hier wurde ein Rechner von Windows 10 Pro 21h1 auf Windows 11 (Pro) zum Testen aktualisiert. Dieser wird weiterhin als "Windows 10 Pro" im WSUS angezeigt, bekam das letzte kumulative Update für Windows 11 aber ganz normal angeboten und hat es installiert. Hier also eher ein kosmetischer Effekt.

  7. riedenthied sagt:

    Kann bestätigen, dass die ganz normal ihre Updates ziehen und installieren, auch wenn sie beim WSUS als Windows 10 angezeigt werden.

  8. ich sagt:

    Das lässt sich mit ein klein wenig TSQL selbst dauerhaft anpassen: https://www.wsus.de/windows-editionen-anzeigen/ Die Editionen können auch angegeben werden. Das Script muss mehrmals täglich laufen, da die Clients immer die Description ändern, wenn sich wieder am WSUS melden.

  9. Dat Bundesferkel sagt:

    Es ist lediglich ein Anzeige"fehler" im WSUS. Die Windows-Versionsnummer wird korrekt erkannt und letztlich kommt es nur auf diese an. Die Clients melden selber Bedarf an bestimmten Updates – und das funktioniert einwandfrei.
    Man kann ja auch gerne mit Gruppen/Mitgliedschaften arbeiten, funktioniert ebenfalls astrein, und zwischen Windows 10 / 11 unterscheiden – macht in der Praxis aber nicht viel Sinn, da doppelt gemoppelt und bei falscher Mitgliedschaft der Rechner ein "nicht genehmigt" das Resultat sein wird (bspw. ein Rechner Mitglied in Windows 10 UND Windows 11, Update aber nur für eine Gruppe freigegeben = "nicht genehmigt" unter 2012 R2 WSUS).

    Also nur um das nochmal festzunageln und zu untermauern: Selbst im WSUS des 2012 R2 werden Windows 11 Clients problemlos mit Updates versorgt.

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