Microsoft, die Nachhaltigkeit und Windows 11 als Umweltkatastrophe – Teil 2

[English]Microsoft wirbt seit kurzem ja offensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit, betreibt in meinen Augen aber Green Washing. In Teil 1 hatte ich mich ja mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit bei Microsoft in Verbindung mit den Surface Tablet PCs befasst, deren Reparierbarkeitsindex unter aller Sau bei 1 oder 2 von 10 möglichen Punkten liegt. Aber da wäre da noch die Sache mit dem gerade freigegebenen Windows 11. So um die 50 Prozent der aktuellen Geräte erfüllen nicht die Mindestanforderungen für Windows 11. Januar 2023 fallen alle Geräte mit Windows 7 ESU und Windows 8.1 aus dem Support – und Oktober 2025 endet der Support für Windows 10. Da fallen weltweit Millionen Tonnen Elektroschrott durch PCs an, die nicht für die nächste Windows Generation geeignet sind. Ist das gelebte Nachhaltigkeit?


Anzeige

Der Schlag ins Kontor mit Windows 11

Gänzlich zur Nullnummer verkommt das Bekenntnis Microsofts zur Nachhaltigkeit, wenn man sich die Entwicklung Windows 11 anschaut. Microsoft hat ja – wohl vom Marketing erzwungen – recht harsche Kriterien für die Hardware-Kompatibilität festgelegt (siehe Windows 11: Die Hardware-Anforderungen). Im Artikel Windows 11: Mindestanforderungen bei Masse der Hardware nicht erfüllt, Microsoft verrät By-Passing-Trick hatte ich eine Umfrage der Firma Lansweeper zitiert. Dazu wurden Daten von schätzungsweise 30 Millionen Windows-Geräten aus 60.000 Unternehmen in Bezug auf die Windows 11-Mindestanforderungen erhoben.

Die Auswertung dieser Daten zeigt, dass im Durchschnitt nur 44,4 % der Workstations für das Upgrade auf Windows 11 in Frage kommen. Im Umkehrschluss sind gut 55 % der Workstations nicht für ein Upgrade auf Windows 11 geeignet. Andererseits endet der Support von Windows 10 im Oktober 2025. Das sind zwar noch einige Tage und es bleibt zu hoffen, dass bis dahin einige Geräte geplant ersetzt wurden.

Aber unter dem Strich sind die Mindestanforderungen an die Hardware für Windows 11 ein ökonomischer und ökologischer GAU. Wenn wir davon ausgehen, dass mehr als 1,5 Milliarden Geräte mit irgend einer Windows-Version laufen, und aktuell nur 44% der Geräte für Windows 11 geeignet sind, dürften im Oktober 2025 irgendwo um die 500 Millionen Geräte Elektro-Edelschrott werden. Von unbrauchbarer Peripherie, die nicht mehr mit Windows 11 harmoniert, ganz zu schweigen. Das wird alleine vom Chip-Markt und von den Geräteherstellern nicht zu schaffen sein – dass noch gut funktionierende Geräte durch Windows 11 als Elektroschrott landen, ist ein Skandal.

Windows 11, an ecological disaster


Anzeige

Der Brite Kevin Beaumont, Sicherheitsexperte und für kurze Zeit sogar Microsoft-Mitarbeiter hat es in obigem Tweet in einem Bild auf den Punkt gebracht, was Windows 11 bedeutet: Windows 11 ist eine Umweltkatastrophe, während Microsoft sich als Umweltschützer aufspielt. Weiterhin schreibt er in Folgetweets: Microsoft wird auf Kosten des Umweltschutzes Umsätze mit seinen neue Surface-Modellen für Windows 11 machen. Und Microsoft könnte sich jederzeit dazu verpflichten, in Windows 11 auf das TPM zu verzichten, und so Unmengen an perfekt funktionierenden PCs einsparen, die auf dem Müll landen.

Man soll ja nicht päpstlicher als der Papst sein – aber unter diesen Gesichtspunkten klingt Microsofts obiger Startschuss für Nachhaltigkeit nur noch hohl – Green Washing ist noch ein viel zu zahmer Ausdruck. Oder wie seht ihr das so?

Hatte mal die EU-Kommission im Hinterkopf, die man kontaktieren könnte. Aber mir liegen inzwischen Infos vor, dass die nicht springen wollen. Erinnert mich an meinen Schlagabtausch mit der EU-Kommission wegen nicht wechselbarer Akkus in Mobilgeräten im Jahr 2012 – nachlesbar im Blog-Beitrag Mobilgeräteakkus und die Umwelt – Teil 2. Hatte sogar noch den Ombudsmann eingeschaltet und eine Beschwerde wegen Nichttätigkeit der EU-Kommission eingelegt. Wurde alles abgebügelt.

Ähnliche Artikel:
Surface Laptop 3: Brickt ein Serienfehler die Bildschirme?
Kostenlose Surface Laptop 3-Reparatur bei Bildschirmrissen
Surface Book: Firmware-Update fixt Bildschirmflackern
Einige Surface Pro 4 mit TouchScreen-Problemen werden getauscht
Surface Pro 7 schaltet sich einfach ab
Die Surface Books und die geblähten Akkus
Updates für ältere Surfaces und Ärger mit der Akku-Laufzeit des Surface Pro 7
Microsoft Surface Go: Reparaturdesaster und Firmware-Update
Glücksspiel Surface Firmware-Update?
Gibt es mal wieder Akku-Probleme bei den Surfaces?
Preise für Surface-Service außerhalb der Garantiezeit
Surface: Firmware-Updates und neues zum SP4 #Flickergate
Windows 11: Die Hardware-Anforderungen
Windows 11: Microsoft präzisiert Hardwareanforderungen, keine Blockade auf inkompatiblen Geräten
Windows 11: Microsoft erzwingt TPM 2.0 auf virtuellen Maschinen
Windows 11: Mindestanforderungen bei Masse der Hardware nicht erfüllt, Microsoft verrät By-Passing-Trick


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Geräte, Windows abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

31 Antworten zu Microsoft, die Nachhaltigkeit und Windows 11 als Umweltkatastrophe – Teil 2

  1. Dat Bundesferkel sagt:

    Auch wenn Du absolut Recht hast – Du verdrängst aber die andere Seite der Medaille:

    Seit Personal Computer "heimtauglich" sind, werden sie von den Konsumenten fortwährend, ohne nennenswerte Notwendigkeit, durch neuere, schnellere Produkte ersetzt. Ständig erfindet man irgendwelche Begründungen, um sich die kostspieligen Anschaffungen schön zu reden.
    Da war auch ich als privater Pimpf nicht frei von: 286 AT (NEAT), 486 DX4/100, Pentium 60, 90, 133, MMX 233, Athlon 1400C, Athlon XP 2500, Athlon X2, Intel C2D usw. usf..
    War das eine Notwendigkeit? Nö! Reines "haben-wollen" und Spaß an der Freude beim Zusammenbau. Also das, was die Pimpfe heute auch machen, wie auch bei Smartphones.

    Was ich damit sagen will: Die "Umweltkatastrophe" ist nicht Windows 11. Das sind wir, die Konsumenten. Wir haben die Wahl zuzugreifen, oder darauf zu verzichten. Böse Zungen behaupten sogar, es gäbe Betriebssysteme fernab von Windows – die meisten Windows-Anwendungen laufen auch unter Wine sehr gut, nötigenfalls kann man Windows auch unter Linux/BSD/etc. virtualisieren und so "EOL"-Varianten mehr oder minder sicher einsperren.

    Im Übrigen hat Microsoft bei Windows 11 doch genau das gemacht, wonach alle immer geschrien haben: "Schneidet endlich alte Zöpfe ab, konzentriert euch auf aktuelle Technologien – die Hardware ist der Software 10 Generationen voraus und wird nicht ansatzweise genutzt".

    Meine Windows 11 Test-Ballons laufen so weit. Etwas unzuverlässiger, als die Windows 10-Systeme und bedeutend unzuverlässiger, als die 8.1/(2012R2)-Systeme.
    Aber mit anfänglichen Problemen habe ich gerechnet. Und reche auch jetzt damit (plötzliche Abschaltung der diskreten Grafikkarte bei simultaner Ausführung eines DX12 Spiele-Titels in Verbindung mit Videobeschleunigung im Browser und Medienanwendung -> Triple-Display).

    Aber in punkto Umweltkatastrophe sollten wir uns doch alle gepflegt selbst an die Nase fassen, egal ob als private Personen, oder Unternehmen. "Höher, schneller, doller, neuer… kaufen, kaufen, kaufen… alt auf den Müll, da ebay nicht mehr lohnt".

    Und noch viel, viel, viel schlimmer finde ich diese Riesensauerei mit Mobilverträgen, wo Kunden sich alle naselang – völlig ohne Notwendigkeit, nur des haben-wollens wegen, neue Smartphones geben lassen können. Das ist krank. Geisteskrank. Gestört. Scheinheilig.

    Als Kind fragte ich mich öfter: "Wo kommen all die Ressourcen her, um Häuser zu bauen, Geräte zu erstellen… die müssen doch irgendwann mal verbraucht sein, nichts ist unendlich". Hätte nicht gedacht, daß es "so wenige Jahre" dauert, bis sich meine Fragen – für die ich oftmals belächelt wurde – von selbst beantworten würden.

    • Singlethreaded sagt:

      Früher haben Hardware-Wechsel irgendwie mehr gebracht, heute spielen Sie meiner Meinung nach ehr weniger eine Rolle. Die Performance von Smartphones, PCs und Laptops der letzten Jahre ist für tägliche Arbeiten völlig überdimensioniert. Wenn man nicht gerade Gaming betreibt, dann taugt auch ein älteres Gerät für Mail, Internet und Office völlig.

      Wird aber die Hardware nicht mehr supported oder bekomme ich keine Sicherheitsupdates mehr, dann stehe ich ziemlich im Regen. Dann muss ich neu kaufen und die alte funktionsfähige Hardware landet erst im Keller, dann im Schrott.

      Als Konsument würde ich die Geräte gerne länger nutzen, wenn der Hersteller mich denn lassen würde.

    • DavidXanatos sagt:

      > die meisten Windows-Anwendungen laufen auch unter Wine sehr gut
      >

      nein nein NEEIIIIN!!!!
      Wein ist zum weinen, eine Katastrophe.

      Bei allem Hass auf Windows der sich bei mir seid win 8 aufgestaut hat, Linux suxxxxx donkey balls, das ist einfach _keine_ alternative für Menschen die mehr als firefox, thunderbird, VLC und open office brauchen. Vom Laptop Benutzern ganz zu schweigen.

      Von der Software die ich so im Berufsalltag brauche können gerade mal 3 von 10 Programmen unter Linux laufen und das liegt nicht an wine sondern daran das es eine Linux Version gibt.

      Cad Software die ich brauche, Solidworks nix keine Chancegeht ums verrecken nicht um wine.
      Visual Studio, das ist nun mal die beste C/C++ IDE auch keine Chance,
      chemoffice, nope,
      labview, gibts für linux, nur dan laufen die ganzen plugins für die hardware nicht weil das alles eigentlcih einfach nur dll's sind und es die von den HW herstellern nur für windows gibt.

      etc etc….

      imho muss die EU MSFT auf die Finger klopfen bis zur enteignung/ zwangs offenlegung der windows sourcen.
      Sprich Es muss nicht umsonst sein aber jeder der eine windows lizenz kauft bekommt muss von MSFT die vollen kompilierbahren sourcen mit bekommen.

      • weingeist sagt:

        Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
        Wir drehen uns im Kreis.
        Solange die Mehrheit diese Meinung teilt, warum sollte jetzt wer was ändern ?
        Microsoft ? Wozu ? Ihr wechselt doch eh nicht !
        Softwarehersteller ? Wozu ? Ihr wechselt doch eh nicht !
        Das einzige was wechseln wird ist deine Hardware für Win11, damit alle ganz bequem in der Komfortzone bleiben können.

        Microsoft macht so weiter
        Die Softwarehersteller können mit minimalsten Aufwand eine neue Version für viel Geld verkaufen

    • Steter Tropfen sagt:

      Als ich mir meinen ersten eigenen PC im Laden zusammenstellen ließ, meinte ich, das Ding solle (soweit bezahlbar) doch bitte leistungsmäßig so dimensioniert sein, daß es für die nächsten 10, naja, 5 Jahre ausreichen würde. Der Verkäufer sah mich groß an und meinte dann etwas atemlos, 5 Jahre seien im Computerbereich eine immens lange Spanne.
      Später war es mir peinlich, einen derart absurden Anspruch geäußert zu haben, mit dem ich mich als ahnungsloser Laie entlarvt hatte. Mein zweiter PC, nur zwei Jahre später, hatte zig mal so viel RAM, eine zehnmal so große Festplatte und einen unvergleichbar schnelleren Prozessor.

      Aber das ist inzwischen lange her. Längst sind die Rechner so schnell, dass sich Bildeffekte unmittelbar ohne Wartezeit anwenden lassen (bei den aktuellen Bildgrößen hätte mein erster PC wahrscheinlich Stunden dran gerechnet, wenn er nicht mittendrin abgestürzt wäre). Videoschnitt geht flüssig. Wenn sich eine Seite im Browser nur schleppend aufbaut, ist nicht die Hardware schuld, sondern die Webdesigner (die schaffen es, auch mit Glasfaser für 56k-Surferlebnisse zu sorgen).
      Mein jetziger PC wird nächstens 5 Jahre alt und ich hoffe inständig, dass alle seine Komponenten noch lange halten. Im vergangenen Jahr habe ich bei vier Second-Hand-Notebooks die altersschwache BIOS-Batterie erneuert. Deren sonst immer noch gute Hardware war mir die Mühe wert.

      Computerhardware ist längst ausgereift. Nur durch Kunstgriffe wie etwa 4K-Standard, willkürliche Betriebssystem-Anforderungen und immer neue, absichtlich nicht abwärtskompatible Anschlüsse lässt sich der Bedarf beständig hoch halten. Und wenn Leistungszuwächse keinen mehr vom Hocker reißen: Sicherheitsargumente ziehen immer. Sicherheit ist nämlich Glaubenssache, keiner will's drauf ankommen lassen.
      Insofern ist MS einfach Teil des Systems. Wachstum um jeden Preis, bis zum Untergang.

    • weingeist sagt:

      "Im Übrigen hat Microsoft bei Windows 11 doch genau das gemacht, wonach alle immer geschrien haben: "Schneidet endlich alte Zöpfe ab"

      Das einzige was abgeschnitten wurde ist die Hardwarekompatibilitätsliste. Die ganzen alten Fehler und Murks wird doch nach wie vor mitgeschleppt.

  2. Andy sagt:

    "Aber in punkto Umweltkatastrophe sollten wir uns doch alle gepflegt selbst an die Nase fassen, egal ob als private Personen, oder Unternehmen."

    Das ist wohl richtig, allerdings lässt sich damit das Problem bei Windows 11 nicht wegreden.
    Um meinen Punkt zu illustrieren:
    Bei uns feiern Windows-Clients durchaus auch mal ihren 10. Geburtstag oder sogar noch höhere. Die fliegen an einigen Stellen halt erst raus, wenn sie nicht mehr geeignet, aufrüst- oder reparierbar sind. Ich habe da auch schon mit Herstellern die Garantie bis auf 8 Jahre ausgeweitet bekommen, so dass auch wichtige Clients sehr, sehr lange genutzt werden konnten.
    Wenn wir jetzt nicht bis 2025 von Microsoft wegkommen, dann schlägt Windows 11 eine Schneise durch die Strategie.
    Und wir sollten mit dieser geordneten Langnutzung nicht die Ausnahme sein. Wer sich die Tipps des Bundesumweltamtes dazu anschaut (https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/computer-pc-laptop#unsere-tipps), der sollte das als anzustrebenden Regelfall betrachten. Ich habe auf Arbeit auch eine Empfehlung für Behörden in den Akten, die einen nahezu bindenden Charakter hat und auf "weiternutzen" hinausläuft.
    Zumindest in etlichen Behörden wird Windows 11 also auch aus dieser Richtung sehr sauer aufstoßen.

    Die üblichen Diskussionen zu veralteter IT in Behörden, die losgelöst von einer sachlich-fachlichen Bewertung geführt werden, zeigen aber leider auch deutlich, dass es negativ konnotiert ist, wenn man nachhaltig arbeitet.
    Und da bin ich wieder ganz bei dir, dass wir als Gesellschaft noch viel zu tun haben.

  3. 1ST1 sagt:

    Ich denke, man sollte diverse Umwelschutztorganisationen und auch das Bundesumweltministerium mal auf diese beiden Artikel aufmerksam machen. Das Ministerium aber besser erst, wenn der Regierungswechsel statt gefunden hat. Vielleicht passiert dann was.

  4. T Sommer sagt:

    Viele Unternehmen Kauf die Geräte nicht sondern leasen diese über einen Zeitraum von 3 oder ggf. mehr Jahren. Bei diesen stellt sich also die Frage der Nachhaltigkeit nicht und auch nicht ob die Geräte in 2025 Windows 11 können. Dort steht dann eher der Wechsel auch Windows 11 auf dem Prüfstand und das wann.
    Die Geräte sind dann eher für die leasingfirma ein Problem, wenn diese nach unseren Maßstäben Elektroschrott sind. Aber auch dort finden sich noch Absatzmärkte und die juckt es auch nicht, wenn das erfolgreich vermietet und bezahlte gerät mit veraltetem Windows oder Sonstwas irgendwo läuft.

  5. LOL sagt:

    Die "du brauchst neue Hardware" Geschichte nervt zunehmends:
    Im Betrieb und privat kaufe ich so möglich gebraucht ("refurbished") nach, so ca. 3-5 Jahre alte Kisten. Das IT Budget reicht nie, aber ich bin dafür lieber Lohnkosten als Produktkosten zu zahlen – wenn Excel performance-relevant ist, macht man als Unternehmen etwas falsch und will lieber eine Datenbank verwenden.

    Insofern stinkt mich die Windows 11-Hardwarekompatibiliät an:
    Nicht mal junge gebrauchte PCs/Notebooks erfüllen die mit Sicherheit, und die Leasingrückläufer, die den in Deutschland florierenden Refurbished-Markt treiben dürften dadurch zum Ladenhüter werden. Bin mal gespannt, was aus den ganzen professionellen Refurbishern wird (zur Erinnerung: Es gibt sogar MAR – Microsoft Authorized Refurbisher – Lizenzen für diese Firmen!), wenn deren Markt wegbricht.

  6. Renate sagt:

    Ich habe noch Hardware zuhause, die über 15 Jahre alt ist, aber leider noch funktioniert. Was soll man damit anstellen? Verkaufen/Verschenken lohnt nicht, aktuelle Systeme laufen nicht drauf bzw. viel zu lahm, um damit was anstellen zu können -> bleibt nur die Entsorgung.

    Als Privatnutzer muss man nach 2025 nicht zwingend bei Windows bleiben, und selbst wenn doch: Die kommende LTSC wird voraussichtlich bis 2030 unterstützt und könnte eine Alternative sein.

    Richtig schlimm in dem Zusammenhang mit Nachhaltigkeit ist Apple. Man bekommt ein Nutzungsrecht für ein paar Jahre, danach EOL und mit alternativen Betriebssystemen ist Essig, da die Hardware zugenagelt ist (iPhone, iPad, ARM-Macs). Von der Reparierbarkeit braucht man erst garnicht anzufangen, aber an den Absatzzahlen sieht man, dass die meisten Kunden das nicht interessiert.

    • Zocker sagt:

      Die kommende LTSC bietet Support bis 2026, also ein Jahr länger. LTSC ist ohnehin recht unbrauchbar, weil es künstlich limitiert wird und auch von Hardware- und Softwareherstellern nicht immer berücksichtigt wird.
      Für Privatnutzer steht es zudem nicht zur Verfügung und wenn du es doch kaufen willst, bist du 350€ los für einen Key, der zumindest legal sein könnte.

      • Renate sagt:

        Echt? Erkläre mal, was da beschnitten wurde und welche Hard- und Software inkompatibel ist.
        Ich hatte jedenfalls bei einigen PCs bei meinem Arbeitgeber nicht den Eindruck, dass da was fehlt, abgesehen von der Bloatware, die im Alltagsgebrauch eh niemand vermisst. Dass auf einen älteren Build gesetzt wird, sollte kein Problem sein; abgesehen von Gaming-Kisten.

        • Zocker sagt:

          Dass auf einen alten Build gesetzt wird, IST das Problem. Diverse Software setzt nämlich einen aktuellen Build voraus. Und nein, das sind nicht Gaming-Kisten. Bei Hardware ist es ähnlich, manche braucht ein Mindestbuild. Aktuelle CPUs werden auch nicht unterstützt. Natürlich kannst du dann auf eine neuere LTSC umsteigen. Kostet halt nochmal und erfordert eine Neuinstallation.
          Ohne den Store könnte es auch Probleme geben, denn bei Hardware geht der Trend immer mehr dahin, Dienstprogramme in den Store auszulagern. Ob man da auch ohne diesen ohne Weiteres rankommt? Mit Bastelarbeit vielleicht.
          Je länger du damit arbeiten willst, desto mehr Einschränkungen wirst du haben. Selbst Win7 wäre hier ggf. noch sinnvoller. Im Vergleich zu LTSC 2016 in jedem Fall. LTSC wurde von MS bewusst so kastriert, dass der Einsatzzweck sehr speziell ist. Sonst würde es auch jeder nehmen.
          Kann sein, dass die PCs deines Arbeitgebers die Zwecke eines Privatnutzers erfüllen (um die ging es dir ja). Er dürfte damit jedoch eine Ausnahme sein.

          • Andy sagt:

            "Dass auf einen alten Build gesetzt wird, IST das Problem."
            Nö. Office in derselben Version wird genauso lange supported und funktioniert auch. Und das 2016er kann man sogar noch lokal deployen. Alleine dieser Umstand ist es wert, nicht zu aktualisieren.
            Wir haben wirklich einen irren Softwarezoo und nichts davon macht Probleme mit LTSC.
            Es gibt auch bei uns diverse Software, wo der Hersteller öffentlich angibt, nur die neueste Windows-Version zu unterstützen. Fragt man nach, bekommt man trotzdem die volle Supportzusage. Diese Differenz zwischen veröffentlichten Angaben und dem tatsächlichen wird immer ärger.
            Aber die Software-Häuser wären ja auch schön blöd, wenn sie sich aus den ganzen Enterprise-Infrastrukturen mit höheren Sicherheitsanforderungen selbst aussperren würden.

          • Zocker sagt:

            Nö, bei 2019 ist es nicht mehr so (da wird LTSC nämlich länger supportet). Und wenn MS Office die einzige Software ist, die man einsetzt, dann ist man wieder bei dem ganz speziellen Einsatzszenario.
            2016 ist übrigens keine sinnvolle Option, da nur ein Jahr mehr Support.
            Wenn du eine offizielle Supportzusage bekommst, ist das schön. Trotzdem sitzt du die ganze Zeit auf glühenden Kohlen.
            Vor allem musst du erst mal an eine Lizenz rankommen. Kleine Firmen und Privatnutzer sind für diese nämlich gar nicht erst vorgesehen.

    • mindgame sagt:

      Dem Bezug auf Apple Produkte kann ich nur zustimmen. Ich habe hier einen iMac stehen, welchen ich vor 5 Jahren gebraucht erstanden habe. Dieser bekommt schon in der vierten Generation kein neues OSX mehr. Ich hätte gedacht , der i5 samt dedizierter GPU und 16GB RAM würde auch ein Update auf eine neues Version packen, aber Apple sieht das wohl anders. Zweimal musste und konnte ich ihn bereits reparieren, aber das bringt mir auch keine neue Version vom OS. Da hatte MS in diesem Punk besser gemacht.
      Bei Ultrabooks (egal welcher Hersteller) ist die Reparierbarkeit besonders schlimm. Alles verlötet, damit das Gerät noch dünner und leichter ist. Da wird selbst auf die Ports verzichtet, die man dann lieber als Zubehör nachkauft, obwohl das einst gar nicht nötig war, da bereits im Gerät vorhanden. Aber, der Markt (das Groß der Kunden) gibt ihnen recht, leider.

  7. Mathias sagt:

    Ich habe für mich selbst schon beschlossen, dass ich nach EOL von Windows 10 auf Linux umschwenken werde.

    Abgesehen von den Hardware-Anforderungen von Windows 11, die ich erfüllen würde, bin ich kein großer Fan von diesen ganzen Update-Problemen, die Microsoft seit Windows 10 fabriziert hat.

  8. rthx sagt:

    Also ich sitze hier an einem selbst-zusammengebauten PC von 2011 – und der läuft und läuft und läuft… Obwohl ich den täglich nutze und Performance ist für mich auch noch OK.
    Es wurden damals nur sehr hochwertige Komponenten verbaut. Klar hat die Kiste in der Zwischenzeit auch mal neuere Komponenten wie SSD erhalten, aber MoBo, CPU, Netzteil, Big-Tower sind immer noch die von 2011.
    Und dank BypassESU läuft da auch noch Win7 neben Win10 (Dual-Boot).
    Soviel zur Nachhaltigkeit.

  9. RE sagt:

    10 Jahre und älter mit SSD genügen auch heutigen Anforderungen in Bezug auf Inet Standardkram und Office. Selbst mein uraltes 17" Core2Duo von 2008 ist mit SSD noch immer mehr als brauchbar.
    Win11 ist ein Rohrkrepierer den kein Mensch braucht. Von diversen Zwangsmaßnahmen wie online Konto ganz zu schweigen. Läuft W10 läuft eben auch M$ aus. Ich brauche die nicht.

    • Dat Bundesferkel sagt:

      Sowas lese ich bei jeder neuen Windows-Version. Erst wird gemeckert, wie bei den Rohrspatzen, dann wird brav gewechselt und geschluckt. Von einem lange überfälligem Wechsel ist dann nicht mehr die Rede (Dann kann ich ja nicht mehr aktuelle Spiele zocken, dann läuft ja Fachanwendung XYZ mit Uralt-Schnittstellen und -komponenten nicht mehr).

      Ich verstehe auch dieses typisch menschliche Verhalten nicht. "Wenn A passiert, dann wechsele ich zu B.". Gibt es nur schwarz/weiß? Wer hält den Nutzer denn davon ab mehreres parallel zu nutzen? Physisch? Virtualisiert? Dual-Boot? Nur der Nutzer selbst läßt sich bevormunden.
      Man sollte die "Freiheiten" nutzen, die man (noch) hat. Es sah phasenweise auch mal so aus, daß neue IT-Komponenten regelrecht mittels UEFI an Microsoft zwangsgebunden werden und Linux ausgeschlossen würde.

      • Zocker sagt:

        Eben, Win11 wird sich durchsetzen. Der Testballon 10 war ein voller Erfolg und so wird das weiter gehen. 99%, die heute sagen, sie wechseln nicht, sehen wir spätestens 2025 auf 11.

        • Michael Bickel sagt:

          Das wird sich über die Zeit durch einen Neukauf Geräten von ganz alleine ergeben :) Ich brauche aktuell auch noch kein Windows 11, aber jedes mal wenn etwas neues kommt, dann wird das alte verklärt. Obwohl man hier bei Erscheinen genauso gemeckert hatte.

          Abgesehen davon finde ich hier so manche Argumente für zu kurz gegriffen. Ein neues Notebook ist zum Beispiel nicht nur eine Frage der Leistung, auch die Qualität der Displays ist doch heute deutlich besser, zumindest bei den etwas besseren Geräten.

          Dazu kommen Features wie Fingerabdruckleser, Type-C Ports, Tastaturbeleuchtung und anderes.

          Daher ist ein Neukauf nicht nur eine Frage der Leistung alleine, selbst wenn das 10 Jahre alte Gerät an sich noch läuft.

          Jedes Jahr muss es natürlich nicht sein, aber auf ein Display zu schauen, welches 10 Jahre alt ist, muss für mich auch nicht sein.

  10. Triceratops sagt:

    Ich nutze Geräte und PC Hardware immer so lange bis diese von selbst Kaputt gehen. Bei mir halten Spiele PCs immer so 6 bis 7 Jahre (Nach der zeit verabschiedet sich meist das Mittelklasse Mainboard, was mir schon 3x Passiert ist). Und mein Monitor ist mittlerweile 9 Jahre alt /mit DVI-D und VGA anschluss), und verwende den heute noch mit einem HDMI zu DVI-D Kabel. Und Smatphone nutze ich auch immer so lange, bis es Kaputt geht (Hab nach wie vor mein erstes Smartphone). Und wenn mal ein PC Kaputt geht, verkaufe ich die Teile bei eBay die noch Funktionieren (Nur defekte Bauteile wandern in den E-Schrott). Das Kuriose ist manche haben eine Regelrechte Umweltschutz hysterie, sagen aber gegen solche Aktionen wie bei Windows 11 (Alte Hardware ausschließen) nichts (Hier anwesende sind nicht gemeint). Da sag ich nur finde den Fehler.

  11. Markus K sagt:

    Ich erkenne hier eine durchaus Nachhaltige Strategie!
    Nachhaltig Gewinn machen und wenns mal weniger wird, dann machen wir was neues und im Zuge dessen, schauen wir auch darauf, dass man neue Hardware braucht, damit wir auch in Zukunft Partner haben, die dadurch auch Gewinne machen.

    Bei dieser "Strategier" dürfte es doch wohl egal sein, auf wessen Kosten das ganze geht… nicht?

    • Triceratops sagt:

      Jap. Ironie ist nur, diese Strategie funktioniert nur so lange wie es Rohstoffe gibt auf der Erde. Denn keine Rohstoffe mehr, keine neu Hardware verkäufe. Ausser wir Menschen finden einen weg, die Rohstoffe in den Asteroidengürteln und auf dem Mars ab zu bauen.

      • chw9999 sagt:

        Sorry, aber das ist nur das Problem von vielen. Die Wenigen stört das nicht, also die 1% und so. Die werden immer ihre Rohstoffe haben.
        Solylent Green, wenn noch nicht gesehen: anschauen! :D

  12. Micha sagt:

    Windows 11 läuft bei mir seit der Installation mit Deskmodder ISO "22000.51.Cobalt-X64-DE-XXL-SUPER-MULTI.ISO" ohne Probleme auf nicht unterstützter Hardware.

    Motherboard: ASUS M5A99X EVO R2.0
    CPU: AMD Phenom II X4 965
    RAM: 8GB DDR3 1600MHz (2x 4GB)
    GPU: AMD Radeon RX480 8GB
    HDD: 80GB Seagate IDE HDD an PCI-E zu IDE Controller Karte.

    Wer wissen möchte ob es in der Praxis läuft sollte eine Multiboot-Installation erstellen. Somit kann man bei Problemen das alte Betriebssystem nutzen.

    • chw9999 sagt:

      Ich bin sicher, das wird kurzfristig gefixt, kann ja wohl nicht sein, weil darf ja nicht ;) /s
      Eine Frage lautet natürlich, wie viele Betriebe 2025 noch auf alten Kisten sitzen und diese *aus ökonomischen Gründen* beibehalten möchten/müssen – und die sich solch einer Strategie bedienen wollen. Vielleicht sind es ja mehr, als man denkt.
      Bei Privatpersonen wird die Hemmschwelle niedriger sein.
      Eine aktuelle Marktanteilstatistik von Windows 7 zum Vergleich habe ich nicht mehr finden könne, vielleicht hat ja jemand was dazu…

      • Zocker sagt:

        "Eine aktuelle Marktanteilstatistik von Windows 7 zum Vergleich habe ich nicht mehr finden könne, vielleicht hat ja jemand was dazu…"

        Es sollen ca. 15% sein. Leider gibt es Netmarketshare nicht mehr. Deren Ansatz zur Ermittlung war der Beste.

      • Micha sagt:

        "Ich bin sicher, das wird kurzfristig gefixt, kann ja wohl nicht sein, weil darf ja nicht ;) /s"

        Das ist der Grund weshalb es nicht auf der Samsung 840 Pro (128GB) Installiert wurde. Wenn Microsoft nicht mehr möchte kann ich einfach Windows 8.1 Pro X64 starten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.