[English]Kleiner Schlenker zu Microsoft und einem Thema, was mich doch bewegt. Da wirbt das Unternehmen mit Nachhaltigkeit und betreibt Green Washing. Gerade ist mir eine Ankündigung für ein Microsoft Sustainability Kick-Off-Event unter die Augen gekommen. Auf der anderen Seite gibt es Surface-Modelle, die im Reparierbarkeitsindex unter aller Sau bei 1 oder 2 von 10 möglichen Punkten liegen. Zudem wäre da noch die Sache mit dem gerade freigegebenen Windows 11. Ist das gelebte Nachhaltigkeit?
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Das Thema dümpelt hier schon länger auf meiner Agenda. Aber ich hole es mal hoch, nachdem mir nachfolgender Tweet gerade unter die Augen gekommen ist.
Es ist ja löblich, wenn da ein Startschuss für Nachhaltigkeit mit einem Meeting gegeben wird. Jedes bisschen hilft. Aber es stellt sind die Frage: Wie ist Microsoft sonst aufgestellt. Ist das Green Washing und Marketing-Sprech?
Die Surface-Katastrophe
Microsoft bietet ja diverse Surface-Modelle für seine Kundschaft an. Wer seit Jahren meinen Blog verfolgt hat, weiß, das die Surfaces teilweise unter Serienfehlern und Frühausfällen leiden. Die Mannschaft von iFixit haben sich in den letzten Jahren zahlreiche neue Surface-Modelle geholt, zerlegt und auf ihre Reparierbarkeit geprüft. Dabei kamen die Geräte durchwegs auf einen saumäßigen Reparierbarkeitsindex zwischen 1 und 2 auf einer Skala bis 10 (beste Reparierbarkeit).
Die Geräte sind verklebt und nur durch Zerstörung zu öffnen. An einem Surface lässt sich nichts mehr reparieren – bei Garantiefällen oder Hardware-Ausfällen wird das Gerät verschrottet und der Nutzer bekommt ein Ersatzgerät. Ich hatte es hier im Blog nicht thematisiert, aber Martin Geuß ist in diesem Beitrag auf das Thema eingegangen. Microsoft-Aktionäre haben im Juli 2021 über die Umweltschutzorganisation „As you Sow" diese Resulution aufgesetzt, um die Reparierbarkeit der Geräte abseits des Herstellers zu verbessern. Microsoft wurde aufgefordert, die ökologischen und sozialen Vorteile einer leichteren Reparierbarkeit seiner Geräte durch Maßnahmen wie die öffentliche Bereitstellung von Werkzeugen, Teilen und Reparaturanleitungen zu analysieren.
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Bei Neowin hatte die Organisation angekündigt, die frühere Resolution teilweise wieder zurückzuziehen. Denn Microsoft hat sich bereit erklärt, an verschiedenen Punkten (Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Dokumentation, Studie zu besserer Reparierbarkeit von Surface-Geräten und Xbox-Konsolen, Prozesse etablieren, um die Reparierbarkeit von Surfaces durch Nutzer zu erleichtern) dieses Themenbereichs zu arbeiten – Details finden sich bei Martin.
Auch mit der Software tut sich Microsoft schwer – das Fetteste, was ich mal gelesen habe, war die Antwort eines von Windows 10-Fehlern genervten Surface-Besitzers. Der hatte sich dann ein Linux installiert und das Gerät lief plötzlich Problemlos. Hier muss man einfach schauen, wie die Produkte diesbezüglich in 1-2 Jahren ausschauen. Aber es sah mir bisher nicht so aus, als ob Microsoft auf diesem Gebiet hart an Nachhaltigkeit interessiert ist und da was tut.
In Teil 2 werfe ich dann noch einen Blick auf das Thema Windows 11 in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Schonung der Ressourcen dieses Planeten.
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"Was lange hält, bringt kein Geld".
Man darf immer davon ausgehen, dass "Nachhaltigkeit" bei Unternehmen immer den Gesetzen der Marktwirtschaft unterworfen ist. Ja, Rohstoffbeschaffung wird umweltschonender. Ja, Kinderarbeit wird geächtet. Aber dass deswegen weniger neue Produkte auf den Markt kommen oder etwas in Richtung Werterhalt alter Produkte getan wird ist mir noch nicht untergekommen – es soll ja auch verkauft werden.
Selbst Recycling am Lebensende, was eigentlich dazu gehören sollte ist oftmals ein Fremdwort. Insofern sehe ich solche Ankündigungen eigentlich immer als greenwashing – man muss das Kleingedruckte lesen und beobachten, was am Ende überhaupt umgesetzt wird. Ist auch verständlich: Man muss den Besitzern/Aktionären ja positive Zahlen liefern können – nur wie erkläre ich, dass ich aus Uweltgründen das neue Produkt nicht bringe, sondern das alte laufen lasse? Selbst bei Netflix & Co. schauen alle immer nur auf Neukundenzahlen…
IMHO kann und wird sich an dieser Stelle nur dann etwas ändern, wenn der Kunde das einfordert (was schwer ist, weil teurer – "Geiz ist Geil") oder ein Regulierer das erzwingt (starke Gegenlobby und Politiker die willig sind und sich auskennen sind eher selten).
Was übrig bleibt, sind Sofortmaßnahmen, die man selbst ergreifen kann:
– Produkte kaufen, die man reparieren lassen kann, zu denen es öffentliche Service-Doku und eine Community gibt. – Andere beraten, dass sie nicht zum wegwerfen kaufen müssen, weil sie es nicht besser wissen.
– Maßnahmen ergreifen, dass Produkte länger halten (z.B. externe Schalter schützen vom dem Tod des Standby-Netzteils)
– Wenn man kann: Reparieren zum Hobby machen – ohne Lohnkosten ist der wirtschaftliche Totalschaden viel seltener.
– Dritte ermutigen, es einem gleich zu tun in dem man sein Verhalten begründet
""Was lange hält, bringt kein Geld".
Man darf immer davon ausgehen, dass "Nachhaltigkeit" bei Unternehmen immer den Gesetzen der Marktwirtschaft unterworfen ist."
Nennt sich geplante Obsoleszenz.
Naja, dass es bei PCs üblicherweise keine geplante Obsolszenz gibt, wurde schon mehrfach durch Gutachten gezeigt. Auch dass noch so viele alte PCs in Betrieb sind, auch Office-PCs der namhaften Hersteller die üblicherwiese in das 3-5 Jährige Leasing von Firmen wandern, und danach eigentlich weg könnten, die aber 10 Jahre später immer noch problemlos laufen, beweist das. Es gibt ein paar Fälle, geplatze Kondensatoren, an Hitze gestorbene Spannungsregler, geschenkt, das ist keine Obsoleszenz sondern mangelnde Qualität bei den damaligen (chinesischen) Kondensator-Herstellern und Unvermögen bei manchen Ingeniereuren bei der Konstruktion der Kühlung. In dem Bereich kann ich aus "zweiter Front" aus dem Nähkästchen plaudern, das bestätigen auch diese Gutachten.
Unterdimensionierte Spannungswandler, billige Kondensatoren sind auch geplante Obsoleszenz, lassen sich halt nur nicht nachweisen ob Absichtlich oder fehlendes Wissen Schuld daran ist. Leiterbahnen die absichtlich kleiner dimensioniert werden, fehlende ESD Härtung an den I/O … usw.
Läßt sich halt alles weniger beweisen wie nen Zähler in ner Tintenpatrone!
Im Ernstfall wars halt nen Entwickler mit mangelnder Erfahrung … und schon ist man aus dem Schneider! In dubio pro reo
Wenn dann halt mal Spiele wie New World rauskommen zeigt sich halt wer am meisten "spart". Deswegen ist es aber nicht weniger präsent … der smarte Entwickler ist sowieso der, der die Obsoleszenz so einbaut das sie nicht nachgewiesen wird.
Der Nachweis ist schwierig aber vielleicht nicht unmöglich. Nimmt man den Klassiker des Elkos unter dem Umgebogenen Kühlblech kann man eigentlich nicht mehr von einem Versehen reden.
Mit den Kondensatoren auf den Mainboards ist das nicht viel anderes, da finden sich doch glatt ganze Serien wo die Elkos bis maximal 85°C ausgelegt sind. Neben dem CPU-Kühlkörper gehören da andere. Interessant wirds dann wenn leisere Kühler zum Einsatz kommen. Die haben oft die Eigenschaft den Luftstrom nicht direkt aufs Mainboard zu lenken. Kondensatoren die für 105°C spezifiziert sind halten das in der Regel aus, die 85°C-Typen trocknen an der Stelle aber vor sich hin bis sie ausfallen und für die Spannungswandler ist das auch nicht das Paradies.
Eine Zeit lang hatte ich oft Mainboards in der Firma u.a. von z.B. Intel aber auch anderen bei denen das der Fall war. Bei neueren Boardrevisionen waren dann die 105°C-Typen auf den Mainboards und die hielten. Es ist schon komisch was da manchmal so verbaut wird, aber man scheint manchmal auch zu reagieren. Interessant und einen Blick wert sind oft OEM-Boards von Billigheimern, da wird bei der Herstellung auf Kundenwunsch oft gespart.
Letztlich ist Geiz dann mal wieder geil, besonders für die Umwelt.
Kannst ja mal versuchen als Verbraucher gegen den Hersteller vorzugehen. Viel Spaß dabei! Oder erwartest du etwa Unterstützung von den Behörden?
Das mit dem Nachweis ist letztendlich Auslegungssache. Der Hersteller wird normalerweise immer eine Ausrede finden.
Was heißt da wird auf Kundenwunsch gespart? Welcher Kunde? Der Endverbraucher? Zeig mir einen, der wegen ein paar Cent schlechtere Qualität will. Es geht nur darum, die HERSTELLUNGSKOSTEN für den OEM zu minimieren, der VERKAUFSPREIS eines Fertig PCs bleibt derselbe. Egal welche Kondensatoren da eingebaut werden.
???
Warum solte ich irgendetwas versuchen oder erwarten? Die Problematik ist bereits Thema bei den Verbraucherzentralen.
Hier schrieb ich nur von meinen Erfahrungen aus der Praxis und ich denke es ließ sich erkennen, dass ich Probleme bei den Herstellern sehe, aber auch durch den Endkunden ein Problem im Umgang mit der Hardware bestehen kann. Nicht selten muss in Zocker-Kreisen unbedingt der Silent-Lüfter "Blah-X" auf die CPU weil der ja so toll ist. Das Wissen, dass dann andere Bauteile damit in Probleme kommen können fehlt jedoch oft. Die wenigsten Zocker kontrollieren bei einem Wechsel der Kühlung die Elkos und tauschen diese dann ebenfalls aus, wundern sich aber wenn das Board nach einem Jahr nicht mehr will.
Kurz gesagt müssen die Hersteller nicht immer eine Ausrede finden, jedoch denke ich sie könnten weitsichtiger planen und manchmal sollte man den Herstellern wirklich auf die Finger klopfen – was tatsächlich nicht so einfach ist. Darüber hinaus kann man das Thema auch von weiteren Seiten beleuchten. Letztlich ist auch der OEM ein Kunde auf dessen Kundenwunsch der Boardhersteller eben günstigeres Material verbaut. Da wird zum Teil mit Beträgen von wenigen zehntel Cent gerechnet. Sollte man vielleicht bedeken ehe man mich anblafft.
Beispiel gefällig? Schaue man mal bei Blödion (Name frei erfunden, eventuelle Ähnlichkeiten sind ungewollt) – wo kommen die günstigen Preise her. Da wird hier und da etwas in Auftrag gegeben um es anderswo zusammenbauen zu lassen. Nichts wird selbst gefertigt und das Zeug hält natürlich ewig, wenn man der Werbung glaubt.
"Da wird zum Teil mit Beträgen von wenigen zehntel Cent gerechnet. Sollte man vielleicht bedeken ehe man mich anblafft."
Vielleicht sollte man erst mal lesen, bevor man blafft. Aber wenn selbst Fettschrift nicht hilft…
Ist das mit den Verbaucherzentralen ernst gemeint? Solch eine Naivität möchte ich auch haben. Die erreichen meist wenig und das wird hier nicht anders sein. Als ob die großen Hersteller sich deswegen ändern.
Du tauschst also Elkos aus? Respekt! Scheinst dich ja richtig auszukennen, wie der Hase läuft…
Es kommt darauf an. Wer einen 105 Watt Ryzen mit aktiven Turbo (140Watt) auf eine Hauptplatine steckt die keine Spannungswandler Kühlung besitzt wird bald einen Motherboard Ausfall haben. Die Verantwortung sowas zu unterbinden sollte eigentlich beim Hersteller des Motherboards liegen.
Weshalb mittlerweile immer mehr A320 Hauptplatinen für AMD Ryzen 5000 CPUs freigegeben werden erschließt sich mir nicht. z.B. Das Gigabyte GA-A320M-S2H oder das PRIME A320M-A. Auf beide darf man alles bis zum Ryzen 9 5950X stecken.
Weshalb ich als Besitzer eines ASUS ROG CROSSHAIR VI HERO keine Freigabe bekomme kann mir höchstens ASUS erklären. Die Spannungswandler sollten das schaffen. Der Rest ist nur eine Firmwarefrage. Das hat ASRock mit dem X370 Taichi und einem Betabios von JZ Computer schon vor langer Zeit klargestellt.
Windows 11 würde ich nicht als Nachhaltigkeitskiller ansehen. Es läuft ja bis jetzt problemlos auf meinen alten AMD Phenom II basierten PC.
Danke, danke, danke!!!
Warum wird das von den Menschen nicht kritischer gesehen?
Grün wählen, aber dem Microsoft-Wahn gut finden?
Ich kann immer noch alte (Ubuntu)-Linux-Computer verwenden, nur bei Windows muss ich ständig neue Hardware kaufen?
Wie bescheuert ist das???
Alles begann mit CERN !
Die Evolution im Internett wird sich zugunsten der Nachhaltigkeit entwickeln !