Zum Jahresende dreht sich das Karussell der Übernahmen bzw. Käufe und der Kooperationen munter weiter. Mein Blog-Beitrag, dass Oracle den Klinik-Medizinsoftware-Dienstleister Cerner kauft, hat sich bestätigt. Weiterhin gibt es einen Kooperation zwischen Microsoft und Taboola, was Werbung betrifft. Und Microsoft kauft die Werbeplattform Xandr von AT&T. Hier ein kurzer Überblick zu diesen einzelnen Themen.
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Oracle kauft Cerner
Im Blog-Beitrag Oracle verhandelt angeblich über die Übernahme des Medizinsoftware-Anbieters Cerner hatte ich ja über die sich anbahnende Übernahme eines Anbieters im Gesundheitswesen berichtet. Der Inhalt meines Blog-Beitrags: Die Oracle Corp. befände sich in Gesprächen über den Kauf des Unternehmens Cerner Corp. Der Preis für die Übernahme liegt nach Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, soll im Bereich von rund 30 Milliarden Dollar liegen. Jetzt las ich bei heise, dass die Übernahme verkündet wurde – der Preis liegt bei 28,3 Milliarden US-Dollar. Die Cerner Corporation ist ein US-Unternehmen aus aus North Kansas City, Missouri, welches Informationstechnik für den Bereich Gesundheitswesens entwickelt. Cerner ist auch in Deutschland in Kliniken vertreten, und bietet Software zur Datenanalyse im Gesundheitswesen an. Ob das eine gute Nachricht für die Nutzer und Patienten ist? Zumindest für mich ist der Name Oracle ziemlich verbrannt.
Microsoft kauft xandr von AT&T
Dann gibt es noch die Nachricht von variety.com, dass AT&T verkündet hat, seinen programmatischen Werbemarktplatz an Microsoft zu verkaufen. Details über den Preis wurden keine genannt. Xandr war formell Teil von WarnerMedia, und der Verkauf der Werbeeinheit an Microsoft kommt zu einem Zeitpunkt, an dem WarnerMedia eine Fusion mit Discovery plant.
Laut Microsoft ergänzt die Technologie von Xandr strategisch das aktuelle Werbeangebot von Microsoft und soll, so die Hoffnung, dazu beitragen, die Bereitstellung digitaler Werbe- und Medienlösungen für das offene Web zu beschleunigen, indem die Audience Intelligence, die Technologie und der globale Werbekundenstamm von Microsoft mit der datengesteuerten Plattform von Xandr kombiniert werden. Mir geht dazu so "Da wird das nächste Groschengrab geschaufelt" durch den Kopf. Im Vergleich zu Googles Werbeplattformen konnte Microsoft nie wirklich punkten.
Microsoft und Taboola kooperieren
Axio berichtet hier, dass Taboola, ein Unternehmen für Content-Empfehlungen, ein Audience Netzwerk für Werbetreibende, die Native Ads im Open Web schalten wollen, startet. Das erscheint wichtig, weil Unternehmen wie Facebook, Amazon, Google und Spotify bereits Audience Networks gestartet haben, um ihre Werbereichweite in Bereichen wie Social, Commerce, Search und Audio zu vergrößern. Das Ziel: In diesen Bereich dominant sein.
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Taboola versucht nun ein Audience Network aufzubauen, das Menschen außerhalb dieser großen Plattformen erreicht. Taboola will mit Microsoft zusammen arbeiten, um einen Echtzeitdienst zu entwickeln. Dieser soll es Werbetreibenden ermöglichen, an vielen Stellen im Open Web auf Anzeigeninventar zu bieten. Taboola klatscht auf den betreffenden Werbeplätzen von Webseiten und Blogs dann seine Inhalte-Empfehlungen raus. Und zwischen den Inhalte-Empfehlungen könnten dann die Anzeigen der Werbetreibenden auftauchen.
Aus dem Nähkästchen geplaudert …
Für Blog-Leser/innen, die nicht so firm in der Materie sind – das ist so etwas wie der Block am Artikelende meiner Blog-Beiträge, in dem Kacheln mit Links zu empfohlenen Artikeln von borncity.com, angereichert mit Anzeigen-Verlinkungen von Werbekunden, zu finden sind. Ich habe das Ganze über Google Adsense realisiert, überlege mir aber, das Ganze eventuell auszubauen. Mir sieht es nämlich so aus, als ob das bezüglich der Werbeerlöse nicht so der Burner ist und nur "Pfennige" reintröpfeln.
Google Adsense Inhaltsempfehlungen
Der Grund, warum ich so etwas mal mit Google Adsense realisiert habe: Im Sommer 2020 war Taboola an mir dran, dass ich doch deren Inventar mit Artikelvorschlägen einbinden möge. Es wurde das Blaue vom Himmel versprochen – nach Adam Riese müsste ich jetzt schon den Dritten Porsche Cayenne auf dem Hof stehen haben, wenn ich mich auf das Ganze eingelassen hätte. Hätte, hätte Fahrradkette … aber bevor ich auf's Rad steige, überlege ich mir, wo der Weg hin führt, schaue mir die Details ganz genau an und entscheide dann, ob das überhaupt zu schaffen und realistisch ist und nachdem ich auch einen Plan habe, wie ich vom Rad absteigen kann.
Jedenfalls war es so, dass die Konditionen des israelischen Unternehmens ziemliche Knebel waren – alles mit Exklusiv-Klauseln versehen, hat mir hinten und vorne nicht geschmeckt. Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe den auf Englisch gehaltenen Vertrag sehr genau gelesen, einige Anmerkungen dran geschrieben und mitgeteilt, dass ich ohne Korrekturen nicht akzeptiere. Ende vom Lied: Ich habe den Vertrag wegen nicht akzeptabler Bedingungen nie unterschrieben.
Porsche Cayenne Nummer 1, 2 und 3 bye, bye. Aber das hat mir dann doch keine Ruhe gelassen. Dann sah ich, dass ich das Gleiche mit Google Adsense auch realisieren kann. Und um einen Eindruck zu kriegen, wie das läuft, habe ich den entsprechenden Block mal eingebaut. Ich formuliere es an dieser Stelle mal salomonisch: Leute, der Porsche Cayenne Nummer 1 kommt irgendwann – als Modell-Auto – wenn ich noch die nächsten 1.000 Jahre blogge und die Einnahmen aus den Inhaltsempfehlungen auf ein Konto zum Bezahlen des Porschemodells packe. Momentan bin ich am Rätseln, wo in meiner Kalkulation der Fehler liegt. Na gut, ich geh eh lieber zu Fuß, brauche kein Angeber-Auto, um meine Brötchen vom Bäcker zu holen.
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…das dann eh dauernd in der Werkstatt steht,wenn man dem einschlägigen Tratsch Glauben schenken darf.
Das heißt: Du müsstest eh zu Fuß zum Bäcker..
Da ich mit uMatrix/uBlock "browsere", scheint mir Taboola zumindest in deutschen journalistischen Medien sowieso das wesentlich häufiger eingesetzte Tool zu sein, weil ich das dort auf vielen Seiten blockieren muss.
So gesehen finde ich den Einkauf von Microsoft schon von deren Standpunkt her gesehen als gelungen. Als Internetnutzer dagegen höchst bedenklich!
Moin,
@Günter, die Reihe kann fortgesetzt werden mit Microsoft/Nuance (https://www.heise.de/news/EU-erlaubt-Microsoft-Spracherkennungs-Firma-Nuance-zu-kaufen-6303784.html).
Wünsche demnächst friedvolle und erholsame Weihnachtsfeiertage.
Gruß
VGem-e
Hatte das gelesen – irgendwie aber beschlossen, das unter den Tisch fallen zu lassen – der Kauf ist ja schon einige Tage her (April 2021, siehe Link) – aktuell hat nur die EU grünes Licht für die Übernahme gegeben.
Microsoft kauft Nuance für 19,7 Milliarden US-Dollar
Du hast noch einen Bäcker in der Nähe, wo die Brötchen genießbar sind? Na komm, mehr Luxus braucht man doch nicht zum Leben :-))
Schöne Weihnachten