Microsoft hatte kürzlich diversen Xbox-Nutzern ihre Entwicklerkonten gesperrt. Vermutet wurde, weil die Leute sich PS1-, PS2-, GameCube- und Wii-Emulatoren auf ihrer Xbox-Konsole installiert hatten. Die Nutzer und Nutzerinnen bekamen einen Brief mit einer Kündigung. Nun macht Microsoft einen Rückzieher und entschuldigt sich. Es seien nur inaktive Entwicklerkonten deaktiviert worden.
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Eine Mitteilung an die Entwickler
Ich hatte das Thema bereits einige Tage auf der Agenda, als ich es hier gesehen habe. Eine Reihe von Xbox-Benutzern haben wohl ihre Xbox Entwicklerkonten verwendet, um PS1-, PS2-, GameCube- und Wii-Emulatoren auf ihre Xbox-Konsolen zu laden. Hätte ich soweit als normal angesehen. Die Leute haben dann aber von Microsoft jeweils einen Brief erhalten, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass ihre Entwicklerkonten deaktiviert wurden. Laut MSPU enthielt der Brief folgende Information:
We have disabled the Windows and Xbox enrollment in your Microsoft Partner Center account because it did not have an active presence in the Store. For reference, see the Developer Code of Conduct which says that an active presence in the Store must be maintained.
Befeuerte natürlich Verschwörungstheorien, die vermuten, dass Microsoft gegen die Installation von Emulatoren auf Xbox-Konsolen vorgeht. Es schaut aber so aus, als ob nur inaktive Entwickler-Accounts deaktiviert wurden, wie folgende Tweets nahelegen.
Entwickler, deren Konten irrtümlich deaktiviert wurden, können diese über einen Mail-Account Microsofts (hoffentlich) wieder aktivieren lassen.
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Alles nur ein Missverständnis?
Der Vorfall zeigt mir wieder einmal, wie wackelig das ganze Online-Zeugs mit den Microsoft-, Apple- oder Google-Konten ist. Macht ein Anbieter dicht und schließt dein Benutzerkonto, bist Du angeschmiert – dann geht nichts mehr. Ich bin mir sicher, dass hier genügend Leute mit "wird schon seinen Grund haben, warum ein Konto deaktiviert wrude". Mir geht immer Eddi Stoiber und sein Spruch "Nur die dümmsten Kälber, wählen ihren Metzger selber" durch den Kopf. Nachfolgende Artikel gehen auf weitere Fälle von Kontensperren ein.
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"Der Vorfall zeigt mir wieder einmal, wie wackelig das ganze Online-Zeugs mit den Microsoft-, Apple- oder Google-Konten ist."
Gibt es tatsächlich Menschen, die (noch) glauben, dass wenn ein Konto aus welchen Gründen auch immer nicht mehr verfügbar ist, man dieses trotzdem noch bis in alle Ewigkeit weiterverwenden kann?
Zum Thema: Die tollen Algorithmen laufen doch regelmäßig Amok, insbesondere bei MS. Daher ist dieser Vorfall alles andere als eine Überraschung, sondern wurde eher erwartet.
Mal ne Frage: sind diese Entwicklerkonten getrennt vom MS-Konto oder können sich betroffene Entwickler gleich aufhängen, weil ihre Existenz ggf. vernichtet wurde? Denn ob die Wiederherstellung funktioniert, muss sich im Einzelfall erst zeigen.
An der Stelle frage ich mich auch, ob und warum es keine Warnung mit einer angemessenen Frist gab. Der Brief scheint ja erst mit Deaktivierung des Kontos verschickt worden zu sein.
Die Automation mit KI beinhaltet einen gewissen Prozentsatz an Fehlern.
Das ist eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung, die mit der Kostenersparnis für Personal gegengerechnet wird und unter dem Strich bleibt ein hoher Gewinn übrig, weshalb das Ganze überall forciert wird. Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Das Vorgehen gibt es schon immer in Form von Rationalisierung.
Sogar die Kontrolle wird eingespart, weil es immer Leute gibt, die etwas melden. Bei MS sind das die Insider auf die vertraut wird. Bei Redaktionen sind das die Leser, die Fehler in Artikeln melden u.s.w. Die Kunden sollen die Produkte nicht nur kaufen, sondern sie marktreif mit ihren Daten (Nutzererfahrung) machen, nachdem sie schon auf dem Markt sind.
Das spart Zeit und Geld. So weit kann das akzeptiert werden. Aber wenn dabei über Leichen gegangen wird, hört der Spaß auf. Und die KI kann nicht angeklagt werden, aber sie soll über Leute richten!? Völlig emotionslos können so ganze Gruppen eliminiert werden, ohne das jemand dafür verantwortlich ist.
Für eine KI sollt immer eine natürliche Person haftbar sein. Das würde Vertrauen schaffen.
Die Fehlerquote wäre ja halb so wild, wenn es wenigstens eine Widerspruchsmöglichkeit gäbe. Aber genau diese gibt es bei MS eben nicht. Einmal gesperrt, ist alles futsch, was dranhängt. Von Daten (sollte man noch als Backup haben) über Office bis zur Spielekonsole. Beruflich kann das das Ende bedeuten. Auch weil der einzige Weg eine Klage vor Gericht wäre, was sich ewig hinauszögern kann.
Verantwortlich und haftbar sollte eigentlich die Firma sein, zur Not deren CEO.
Eine Widerspruchsmöglichkeit ist sicher toll oder auch nicht. Also je nachdem …
Dazu bin ich über einen interessanten Artiel gestolpert und es ist gut möglich, dass es genau in diese Richtung geht, einen Teil des Weges haben wir ja schon geschafft, die weitere (mögliche) Zukunft findet sich hier.
https://www.heise.de/tp/features/Judge-KI-6321097.html
Könnte man mal darüber nachdenken ob man in so einer Welt wirtschaftlich abhängig sein will.