[English]Windows 10 bzw. Windows 11 und AMD sind keine Traumkombination und sorgen immer wieder für Ärger. Der Prozessorhersteller AMD hat jetzt in einem Supportdokument bestätigt, dass Systeme mit fTPM Probleme unter Windows 10 und 11 verursachen. Es kann zu einem intermittierenden Systemstottern bei aktiviertem fTPM unter Windows 10 und 11 kommen. Abhilfe schafft das Abschalten von fTPM, wie der Hersteller in einem Supportdokument schreibt.
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In Verbindung mit Windows 11 waren ja diverse Performance-Probleme bekannt. Ich hatte in den Blog-Beiträgen AMD warnt: CPUs laufen mit Windows 11 bis zu 15% langsamer und Windows 11: AMD-Probleme, weitere Leistungseinbußen durch Update KB5006674, Patch durch Update KB5006746 darüber berichtet. Die neuen Probleme haben aber eine besondere Qualität, stehen diese doch in Zusammenhang mit dem von Windows 11 geforderten TPM.
Was ist fTPM?
Das Kürzel fTPM steht für für Firmware-TPM (Trusted Platform Module). Dies bedeutet, dass die TPM-Funktionalität per Firmware über Module im Prozessor und / oder im Chipsatz bereitgestellt wird. Die betreffende Funktionalität lässt sich per BIOS/UEFI aktivieren oder deaktivieren. Da Windows 11 ein TPM als Voraussetzung für eine Kompatibilität fordert, werden Nutzer die fTPM auf ihren Systemen aktivieren, um das Betriebssystem installieren zu können.
fTPM verursacht Ruckler auf AMD-Systemen
Der Hersteller AMD hat kürzlich in einem Support-Dokument Intermittent System Stutter Experienced with fTPM Enabled on Windows® 10 and 11 auf Probleme mit fTPM in Verbindung mit den beiden genannten Windows-Versionen hingewiesen. Im Dokument heißt es, dass AMD festgestellt hat, dass bestimmte AMD Ryzen™ Systemkonfigurationen zeitweise erweiterte fTPM-bezogene Speichertransaktionen im SPI-Flash-Speicher ("SPIROM") auf der Hauptplatine durchführen. Das kann zu vorübergehenden Pausen in der Systeminteraktivität oder Reaktionsfähigkeit führen, bis die Transaktion abgeschlossen ist.
Eine technische Umschreibung für Sekunden-lange Systemruckler, die die Nutzer von Windows 10 und Windows 11 nerven. Als Folge hängen Maus und Tastatur sowie die Soundausgabe stottert.
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BIOS-Update durch Hersteller bis Mai 2022
Um das Problem zu lösen, benötigen betroffene Nutzer ein System-BIOS-Update (sBIOS) für das betreffende Motherboard. Dieses BIOS-Update soll verbesserten Module für die fTPM-Interaktion mit SPIROM bereitstellen. Dem veröffentlichten Support-Dokument nach geht AMD davon aus, dass flashbare sBIOS-Dateien für Kunden ab Anfang Mai 2022 verfügbar sein werden. Der genaue Zeitpunkt der BIOS-Verfügbarkeit für ein bestimmtes Motherboard hängt vom Test- und Integrationsplan des jeweiligen Herstellers ab. Flashbare Updates für Motherboards werden auf AMD AGESA 1207 (oder neuer) basieren.
Workaround für das Problem
Wer von dem oben genannten Problem betroffen ist, kann laut AMD verschiedene Workarounds versuchen. Eine Möglichkeit besteht darin, die fTPM-Funktionalität im BIOS zu deaktivieren und stattdessen ein Hardware-TPM ("dTPM") zu verwenden. Dies setzt aber voraus, dass das Mainboard auch einen TPM-Chip besitzt.
Sofern das getestet werden soll und das Mainboard dies unterstützt, müssen vor der Umstellung TPM-gestützte Verschlüsselungssysteme (z. B. BitLocker Drive Encryption) deaktiviert werden. Zudem sollten wichtige Systemdaten vorher gesichert werden.
Die andere Möglichkeit besteht darin, die fTPM-Funktionalität im BIOS zu deaktivieren, sofern diese nicht für den Betrieb von Windows 10 oder Windows 11 benötigt wird. Insgesamt entbehrt es aber nicht einer gewissen Komik, dass Microsoft TMP für den sicheren Betrieb von Windows 10/11 propagiert, dann aber solche Probleme auftreten. (via).
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Und man noch jemand verraten wieso das must windows mut dem murks TPM die ganze zeit redet?
Tja TPM kommt mir nicht auf den Rechner! Wieder eine Entscheidung die ich in keiner Weise bereue.
Es gibt einfach so Sachen die haben auf dem PC nix verloren. DRM & Gängelung gehören zum Beispiel dazu … und TPM ist nix anderes.
Dem User mit einer Sicherheitslüge schmackhaft gemacht.
Die Diskussion über TPM ist hier fehl am Platz. Die Frage ist doch eher die, was Microsoft da gemacht hat. Windows 11 ist nicht viel anders als Windows 10, und von Anfang an gab es Probleme mir AMD-Prozessoren. Jetzt ist Windows 11 seit einem halben Jahr auf dem Markt, und es läuft immer noch nicht sauber…
Wird fTPM bzw. TPM zum BETRIEB von Win 11 benötigt oder nur während der Installation? Was passiert, wenn ich Win 11 installiere und nach der Installation das TPM wieder deaktiviere?
Falsche Frage! Aktuell kann Windows 11 auch ohne TPM installiert und betrieben werden. Da das Ganze as-a-service kommt, weiß niemand, wann Microsoft einen Schalter umlegt und TPM verpflichtend macht.
Auf unseren AMD Systemen konnten wir bisher keine Probleme feststellen.
Auf meinem alten Zweitrecher mit einem AMD Phenom II X4 965 läuft Windows 11 ohne TPM, UEFI Boot und Secureboot problemlos.
Auf meinem AMD Ryzen basierten PC (x370 Chipsatz) läuft Windows 8.1 Pro x64 problemlos ohne TPM, UEFI Boot und Secureboot.
Ich würde es blöd finden wenn nach dem Installieren eines "Modernen Betriebssystems mit empfohlenen Einstellungen" die Probleme mit dem PC anfangen würden.
Alternativ dazu unterstützt das Asus Crosshair VI Hero auch noch das stecken eines externen TPMs. Somit könnte man das Problem notfalls mit diskreter Hardware umgehen.
Warum genau benötigt Win 11 während des Betriebs "tpm Speichertransaktionen" die diese Ruckler verursachen?
Wenn Winn 11 ohne tpm doch (derzeit) auch zu funktionieren scheint?
Zwingend zum Betrieb sind diese "Transaktionen" daher offenbar eindeutig nicht nötig.
Warum gibt es sie dann? Was machen sie? Was passiert da im Hintergrund?