Cyberangriffe auf Industrieanlagen kostet durchschnittlich 2,9 Millionen Euro

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)[English]Cyberangriffe auf Industrieanlagen bzw. deren Steuerungs- und Regelungssysteme sind eine zunehmende Bedrohung. Trend Micro gibt an, dass 90 Prozent der deutschen Unternehmen in den Bereichen Strom-, Öl- und Gasversorgung sowie Fertigung in den letzten zwölf Monaten von Cyberangriffen betroffen waren. Der durchschnittliche Schaden, den diese Angriffe verursachten, betrug 2,9 Millionen Euro.


Anzeige

Was es kostet, Zahlen bitte

Diese Studie von Trend Micro gibt Entscheidungsträgern endlich erste Zahlen an die Hand, was für Schäden ein erfolgreicher Cyberangriff auf die Infrastruktur eines Unternehmens kostet. Trend Micro befragte für seine Studie 900 Verantwortliche für industrielle Cybersicherheit in Deutschland, den USA und Japan aus den Branchen Fertigung, Öl und Gas sowie Elektrizität, darunter 300 in Deutschland.

  • Für deutsche Unternehmen, deren OT (Operational Technology) und industrielle Steuerungssysteme von Cyberangriffen betroffen waren, beläuft sich nach eigenen Angaben der finanzielle Schaden im Durchschnitt auf etwa 2,9 Millionen Euro.
  • Im Vergleich zu Japan (2,1 Millionen Euro) und den USA (2,6 Millionen Euro) ist die Schadenssumme in Deutschland damit am höchsten.

Den größten Verlust verzeichnen dabei die Öl- und Gasindustrie. Bei 90 Prozent der deutschen Unternehmen war zusätzlich zum Kernbetrieb auch die Lieferkette betroffen, sodass sie Lieferungen vorübergehend reduzieren bzw. die Lieferplanung umstellen mussten.

Industriesteuerung, Quelle: Pexels
Industriesteuerung, Quelle: Pexels, freie Verwendung

Erkennung mangelhaft

Ein Blick hinter die Kulissen offenbart: 48 Prozent der befragten deutsche Unternehmen geben zwar an, auf einen erfolgten Angriff „immer" oder „meistens" mit Verbesserungen ihrer Cybersecurity-Infrastruktur zu reagieren. Trotzdem verfügen noch immer nicht alle Unternehmen über ausreichende Ressourcen oder Kenntnisse, um sich gegen künftige Bedrohungen zu schützen. 52 Prozent reagieren deswegen nur „manchmal" oder „kaum".


Anzeige

Drei Viertel (75 Prozent) der deutschen Befragten gaben an, dass sie im Laufe eines Jahres sogar mindestens sechsmal von Cyberangriffen auf ihre Industrieumgebungen betroffen waren. Außerdem kommt die Studie von Trend Micro (Registrierung erforderlich) zu folgenden Ergebnissen:

  • 41 Prozent der deutschen Unternehmen konnten bereits den initialen Angriff nicht abwehren.
  • Die beiden wichtigsten Faktoren für eine Verbesserung des Cybersicherheitsniveaus sind zukünftige Investitionen in Cloud-Systeme (31 Prozent) und die Implementierung von 5G-Campusnetzen (27 Prozent).
  • Die OT-Security ist im Vergleich zur IT-Security im Hinblick auf die risikobasierte Bedrohungsabwehr weniger ausgereift.

Die Integration von Cloud-Computing, Edge-Computing und 5G in gemischte IT- und OT-Umgebungen hat industrielle Systeme und Prozesse grundlegend verändert. Unternehmen sollten dieser Entwicklung einen Schritt voraus sein und proaktiv Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um ihre Geschäftswerte zu schützen, schreibt Trend Micro. Die Verbesserung der Risiko- und Bedrohungstransparenz sei ein wichtiger erster Schritt zur Absicherung des privaten Netzwerks und der industriellen Cloud.

"Weltweit setzen Industriestandorte auf die Digitalisierung, um nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Dies hat jedoch zu einer Flut von Sicherheitsbedrohungen geführt, gegen die viele Unternehmen nicht gewappnet sind und die großen Schaden verursachen können – sowohl finanziell als auch bei der Reputation", sagt Udo Schneider, IoT Security Evangelist Europe bei Trend Micro. "Um die mittlerweile stark vernetzten IT- und OT-Umgebungen abzusichern, benötigen Unternehmen erfahrene Partner, die über den nötigen Weitblick und den richtigen Werkzeugkasten an Lösungen verfügen."


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Sicherheit abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.