Kurze Frage in die Runde der Administratoren, die Microsoft Exchange-Server und Nutzer mit Outlook-Clients betreuen. Mir ist gerade eine Meldung eines Lesers auf den Tisch gekommen, dass es seit heute (7. Juni 2022) plötzlich Probleme mit Outlook-Clients gäbe. Diese können nur noch im Cache Modus (ECM) betrieben werden.
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Eine Lesermeldung
Heute Mittag meldete sich Blog-Leser Steffen K. per Mail bei mir, weil er in seiner Administrationsumgebung unter Microsoft Exchange heute früh (7. Juni 2022) plötzlich Nutzermeldungen über Probleme mit ihren Outlook-Clients bekam. Er schrieb in seiner Mail:
[Exchange] Outlook nur noch mit Exchange-Cache-Modus
Bis Freitag letzter Woche, zumindest nach meinem Kenntnisstand, war noch alles in Butter. Heute ereilten mich Anrufe von Usern, bei denen Outlook den Dienst verweigert.
Auf Grund des Hinweises auf Informationsspeicher habe ich den Exchange-Server geprüft, mit dem Ergebnis, dass er läuft.
Ich tippe mal darauf, dass die Meldung "Der Informationsspeicher steht zurzeit nicht zur Verfügung" beim Start von Microsoft Outlook kam und das Programm dann nicht mehr startete (das Fehlerbild ist hier beschrieben).
Steffen betreibt eine recht alte Infrastruktur, die laut seiner Mail aus einem Microsoft Exchange Server 2010, der aber bald abgelöst werden soll. Als unterlagerte Infrastruktur kommt Windows Server 2008 R2 zum Einsatz. Die Outlook-Clients laufen mit Windows 10 Professional, wobei von Version 1909 bis 2xH2 alles dabei ist. Aktuell konnte kein Test mit der geplanten, neueren Exchange Server-Version gefahren werden.
Mit ECM startet Outlook wieder
Da es nicht alle Nutzer der Outlook-Clients im Unternehmen betraf, fühlte sich Steffen in seiner Feststellung bestätigt. Um bei den betroffenen Nutzern Outlook wieder zum Laufen zu bringen, hat er folgendes unternommen.
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Eine Sichtung der Kontoeinstellungen zeigte, dass Outlook ohne ECM arbeiten sollte. Nach dem Anhaken vom ECM startete Outlook wieder und nahm seine Arbeit auf.
Was er also gemacht hat, ist den Exchange Cache Mode (ECM) zu aktivieren. Durch den Exchange-Cache-Modus wird die Verwendung von Exchange-Konten optimiert. In diesem Modus wird auf dem Client eine Kopie des Postfachs gespeichert, und regelmäßig über den Server, auf dem Microsoft Exchange ausgeführt wird aktualisiert. Microsoft hat die die Aktivierung des ECM in seinem Support-Dokument hier beschrieben.
An dieser Stelle stellt sich die Frage, ob es weitere Betroffene gibt, die aktuell von einem ähnlichen Fehlerbild in den Outlook-Clients betroffen sind? Oder ist er ein Einzelfall? Mir sind ad hoc keine Änderungen an Microsoft Outlook in Erinnerung, die so etwas bewirken können (speziell die alten Outlook 2010-Clients werden ja nicht regulär mit monatlichen Updates versorgt).
Auf Microsoft Answers findet sich im Outlook-Forum dieser Forenbeitrag, der sich mit Outlook 2013 und der Fehlermeldung auf einen fehlenden Informationsspeicher beschäftigt. Der Betroffene schrieb dazu.
Ich habe in den Einstellungen vorher den Haken bei Exchange-Cache-Modus deaktiviert. Seitdem startet Outlook nicht mehr, sondern zeigt mir die [nachfolgende] Fehlermeldung an.
Der Fehler kann durch ein beschädigtes Outlook-Profil auftreten. Im Forenbeitrag wird dann skizziert, wie sich ein neues Profil zum Testen erzeugen lässt. Abschließende Frage: Gibt es weitere Betroffen? Oder wurde etwas übersehen, was das Verhalten erklärt.
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Hallo zusammen,
Danke Günter fürs Einstellen im Blog.
Als Ergänzung: Die Clients, inkl. meiner, verwenden Office365. Meiner im aktuellen, die restlichen im halbjährlichen Kanal.
Die Erstellung neuer Profile halte ich mir offen, aber mir erschließt sich nicht, was bzw. warum so unspezifisch Profile geschrottet sein sollten. Update-Welle war noch nicht, das Einzige an Änderungen aber schon Anfang letzter Woche waren Massnahmen gegen MS-MSDT- und SEARCH-MS-Lücke…
VG
Vor nem Monat oder zwei hatten wir den Fall, dass ein User mit zwei Accounts exakt diese Mistmeldung vor der Nase hatte, wenn man Outlook startete.
Bzw. in 80% der Fälle musste man auf die Meldung sogar erstmal mit 5-10 Min Timeout warten.
Beide Accs im selben Tenant, beide Accs eine Lizenz die Office inkludiert….Client war O365.
Ich hab es dann aufgegeben und aus dem zweiten Acc ein SMB gemacht.
Siehe da, nur noch 1 Acc in Outlook, schon geht es wieder wie gewohnt…
Sowas von armselig…
Nicht 100% überschneidend mit deinem Problem, aber so kannste dich zumindest entspannen…"auch modern und viel Kohle drauf geworfen wird von MS zer****" 😂
Puh, auf die Schnelle trotzdem neues Profil probiert. Geht nicht. Beim Erstellen des Kontos gibt es keine Auffälligkeiten, beim Start, nach Auswahl des Testprofils, direkt in die Fehlermeldung…
Eine gefährliche Gradwanderung mit so einem alten Exchange Server. Ich hoffe der zeigt nicht nach außen und es gibt kein OWA etc.
Also diese Meldung der Outlook Clients kann soooo viele Ursachen haben. Exchange 2010 ist schon ein wenig alt und der 2008R2 auch. So spontan: Sendet/Empfängt der Exchange normal? Funktioniert OWA normal? Dann den Fehler eher bei Outlook suchen und auch gerne an so abwegige Dinge wie Zertifikate denken.
Als nächstes dann die Protokollierung auf Client und Server von Standard auf Maximum stellen und mal schauen was in den Eventlogs steht – das ist gerne mal Aufschlussreich.
Was mir noch einfällt: Zufällig eines oder mehrere gp-pack von Mark Heitbrink auf die Clients losgelassen? Da sind Einstellungen dabei die würgen reproduzierbar in gewissen Konstellationen die Verbindung zwischen Outlook und Exchange ab.
Hi Olli,
Exachange sendet und empfängt normal. Mails gehen raus, Mails kommen rein. Ein erster Blick auf die Logs vom Ex ließen mich auch ncihts anderes erkennen.
OWA ist abgedreht.
GP-Packs sind keine genutzt.
Eine Kollegin rief geradde an und meldete _heute_ ebenfalls benanntes Problem. Konnte aber gestern ohne ECM problemlos Outlook nutzen. Das lässt mich eher auf etwas clientseitiges schließen…
Ich hatte in den letzte Wochen/Monaten eher immer wieder das Problem, dass gewisse Inhalte der öffentlichen Ordner mit eingeschaltetem Cache Mode nicht richtig aktualisiert wurden.
https://docs.microsoft.com/en-us/exchange/plan-and-deploy/supportability-matrix?view=exchserver-2019#clients
Laut matrix ist EX2010 mit Outlook 365 nicht mehr supportet?
Könnte ein TLS Problem verbunden mit Autodiscover sein
https://docs.microsoft.com/en-us/exchange/troubleshoot/client-connectivity/outlook-connection-issue-caused-by-rpc-encryption-requirement
Welche Maßnahmen wurden genau getroffen?
Wenn Gpo Settings – welche? Welcher Kontext? Ggf. Proxy-Settings angepasst? Außnahmen ggf? Exchange Logs mal geprüft? Ggf mal einen frisch ausgerollten Client ausprobiert?
Interessanter Ansatz. An so etwas würde ich nicht denken. Gehört für mich in eine Baseline GPO für Outlook.
Wir nutzen Exchange 2013 und Office 2010. ECM ist bei allen Clients im Outlook angeschaltet. Habe gerade mal bei einem Testprofil ECM deaktiviert und den Client neu gestartet. Scheint weiter normal zu laufen.
Hast du eigentlich keine Bedenken bzgl. Sicherheitslücken in Office 2010 nachdem dieses ja nicht mehr gepatcht wird?
Wir hatten dieses Problem auch. Nach dem Update von Exchange 2016 CU21 oder CU22 auf CU23 war dieses verschwunden
Also mal ganz ehrlich,
Ich würde an eurer Stelle das Ganze auf min. Exchange 2016 migrieren.
2022 noch mit Server 2008r2 und Exchange 2010 halte ich für das größere Problem, als das mit dem ECM.
Eine solche Migration ist in ein paar Stunden erledigt.
Schöne Grüße
peppino
Ein Umzug auf andere Lösung ist bereits im Gange. Gänzlich weg von MS als Mail-Server. Es gibt wohl auch eine "globale" Lösng für unser Zielsystem, aber da es von Client/User zu Client/User doch recht spezifisch ist zieht es sich.
Ich frage mal andersrum, warum nutzt ihr den cache mode nicht einfach?
Ohne diesen ist der (Online)Mailboxzugriff doch eh meist extrem langsam.
Weil das zig Gigabytes an Daten auf dem Client bedeuten würde.
Man kann den Cache Mode ja auch zeitlich einschränken, z.B. um nur 1 Jahr an Daten zu cachen.
Hi,
ECM ist per default auch aktiviert. Hin und wieder gab es aber auch mal Probleme, dass nciht alles sauber auf den Client gezogen wurde, obwohl es auf dem server vorhanden war. Die Performance-Probleme, die sich bei Anbindung ohne ECM zeigen, konnten bislang vernachlässigt werden. Dass Outlook mit seinen ost-Dateien bei 50GB dicht macht, ist eine andere Seite. Aber das lässt sich mit einiger Pflege des eigenen Postfachs wieder gerade rücken. Auslagern in pst-Datei und ost-Datei löschen und neu erstellen lassen. Komprimieren wäre alternativ auch möglich.
"Dass Outlook mit seinen ost-Dateien bei 50GB dicht macht"
Kann man per regedit vergrößern (gleiches setting wie für PSTs)
Nicht alles, was man machen kann, muss man auch machen. ;o)
das triff genauso auf nicht mehr supportete Software zu
Servus miteinander,
ich habe bei mehreren Kunden das gleiche Problem. Von heute auf morgen auf vereinzelten Clients keine Outlook Verbindung mehr. Exchange 2016 CU23 mit Outlook 2016. Exchange DAG läuft sauber. Split-DNS in Ordnung.
Keine direkte Reproduzierbarkeit. Keine Kausalität, keine besonderen Updates installiert.
MS Connection autodiscover Test erfolgreich
Outlook Profil gelöscht – keine Änderung
Office online Reparatur – keine Änderung
Windows Benutzer gelöscht – keine Änderung
Bei Erstanmeldung kommt Aufforderung sich via imap zu verbinden. (imap ist für diese Postfach wirklich freigeschaltet).
Manuelle Einrichtung wird als erfolgreich bestätigt, der darauf folgende Outlook Start scheitert jedoch mit der üblichen Outlook Meldung aus der Hölle.
Lässt man hingegen die automatische Einrichtung mit Cache Modus, startet Outlook einwandfrei. Nur eben im ungewünschten Cache Modus.
Auf einem weiteren Client reichte es, eine zusätzlich automatisch installierte APP Namens O365 zu deinstallieren. Warum auch immer. Das kann auch nur Zufall gewesen sein.
Es ist ein absolute Unverschämtheit was MS da einem zumutet. Ein nicht enden wollendes Martyrium.