Netflix testet Zusatzgebühren für gemeinsame Nutzung von Passwörtern

Der US-Streaming-Dienst Netflix experimentiert aktuell in Süd- und Mittelamerika mit Zusatzgebühren für Abonnenten, die sich Streams längere Zeit außerhalb ihrer Wohnung anschauen. Damit soll die Monetarisierung von Konten verbessert werden, die sich ein Passwort mit mehreren Personen in unterschiedlichen Wohnungen teilen.


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Ich bin da nicht so Netflix-affin, aber die Tage mit einem Nachbarn gesprochen. Älteste Tochter studiert an einem anderen Ort und er erwähnte, dass die Familie kürzlich ein Netflix-Abo für die Kinder abgeschlossen habe. Die Tochter können damit am Studienort auch diesen Streaming-Dienst verwenden, wäre ja ein Familien-Abo.

Netflix testet Zusatzgebühren

Dies ging mir durch den Kopf, als ich heute früh in einem News-Aggregator auf den Netflix-Beitrag An Update to Paid Sharing stieß. Netflix wurde die letzten 15 Jahre als Streaming-Dienst aufgebaut. Ziel war es, dass der Dienst einfach zu nutzen war – auch für Menschen, die reisen oder im Familienverbund bzw. Partnerschaften zusammen leben. Allerdings wird für Netflix die weit verbreitete gemeinsame Nutzung von Konten zwischen Haushalten zum Problem, da es langfristig die Finanzierung des Diensts untergräbt, wie das Unternehmen schreibt. Laut Netflix teilen sich 100 Millionen Haushalte Passwörter mit weiteren Nutzern.

Daher hat man verschiedene Möglichkeiten untersucht, wie Menschen, die ihr Konto mit anderen Nutzern (Familien etc.) teilen möchten, etwas mehr bezahlen müssen. Im März 2022 hat Netflix wir in Chile, Costa Rica und Peru die Funktion "Zusätzliches Mitglied hinzufügen" eingeführt. Ab dem nächsten Monat wird in Argentinien, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Guatemala und Honduras eine alternative Funktion zum Hinzufügen einer Wohnung eingeführt. Damit deutet sich an, dass mittelfristig weltweit folgendes gelten könnte.


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  • Ein Zuhause pro Konto: Jedes Netflix-Konto – unabhängig vom Tarif – umfasst ein Zuhause, in dem Abonnenten Netflix auf jedem ihrer Geräte verwenden können.
  • Reisen inklusive: Abonnenten können auch außerhalb des Hauses auf ihren Tablet, Laptop oder Handy Netflix-Streams abrufen.
  • Zusätzliche Haushalte kaufen: Um das Netflix-Konto in weiteren Wohnungen zu nutzen, müssen Abonnenten aber einen Aufpreis zahlen, der aktuell bei umgerechnet 2,99 US-Dollar  pro Monat und zusätzlicher Wohnung beträgt.

Mitglieder des Basic-Tarifs können eine weitere Wohnung als Zusatz-Abo hinzufügen. Mitglieder des Standard-Tarifs dürfen bis zu zwei weitere Wohnungen zusätzlich buchen und Mitglieder des Premium-Tarifs können bis zu drei weitere Wohnungen als Abo zum Konto hinzufügen. Sollte das Experiment ein Erfolg sein, wird dieses Modell auf weitere Länder in Nordamerika und Europa etc. ausgeweitet. Wenn ich mir die Länder in Süd- und Mittelamerika so anschaue, ist es denkbar, dass es in den USA, Kanada und Europa doch teurer als 2,99 US-Dollar oder Euro werden dürfte.


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14 Antworten zu Netflix testet Zusatzgebühren für gemeinsame Nutzung von Passwörtern

  1. McAlex777 sagt:

    Seit das Gefühl von Gängelei bei Netflix auftritt, teste ich mehr Inhalte bei niedrigeren Preisen durch wechselnde Abos.

    • Frankel sagt:

      Microsoft erhöht auch und keiner redet von "Gängelung":
      https://www.borncity.com/blog/2021/08/20/microsoft-365-es-wird-teurer-in-2022/

      Das sind Firmen und die loten aus wo die Schmerzgrenze ist. Wenn du den Preis 10% erhöhst und 5% Nutzer verlierst an einem erfundenen Bsp:
      100*10€=1000€
      95*11€=1045€

      Nettogewinn von 45€. Und jetzt in Dimensionen von 221.64 Millionen Nutzern statt 95 oder 100. Das wird schon ein schlauer Analyst bei Netflix ausgerechnet haben ob das klappt. Und Rückgewinnung und ködern mit Angeboten geht immer.

      Den Firmen ist das Leid des Einzelnen recht egal!

    • Singlethreaded sagt:

      Der ganze Streaming-Markt zerfasert ohnehin immer weiter. Am Anfang war Netflix und man konnte dort quasi alles sehen. Will ich heute Star Wars, dann muss ich zu Disney+. Will ich morgen Star Trek, dann brauche ich Paramount+. Netflix Originals laufen nur bei Netflix, anderes nur bei Amazon Prime Video und Sport ist nochmal eine eigene Liga.
      Aus meiner Sicht werden die Dienste immer austauschbarer und alle gleichzeitig zu buchen wird schlicht zu teuer.
      Ich denke eine langfristige Bindung der Kunden wird immer schwerer für die Anbieter. Will man als Kunde eine bestimmte Serie sehen, dann wechselt man im nächsten Monat eben zu diesem Anbieter und kündigt dem vorherigen. Ist ja nur Unterhaltung und nichts wirklich Wichtiges.

      Gruß Singlethreaded

    • Anton Pedron sagt:

      Das problem ist doch das es doch bereits höhere ABOS gibt wenn es mehrere nutzen
      wieso sollte man 4 streams in 4k zahlen wenn kaum was in 4k gesendet wird und dann noch dreist gefragt wird du wenn deine Tochter beim Freund am Laptop was kuckt das geht ned bitte zahl da noch mehr also machst du das?

      sorry dafür hab ich extra von 2 auf 4 Streams gleichzeitig geupgraded

  2. Anonymous sagt:

    Netflix seien die Preiserhöhungen gegönnt. Es besteht für mich als Endkunde keinerlei Notwendigkeit bei diesem Anbieter zu verbleiben, Buchungen können auf einen Monat begrenzt werden (das genügt, um interessante Fortsetzungen zu sehen).

    Ich verstehe die Position bei Netflix. Auch, daß der Katalog mit Dritt-Produkten ganz schön ins Geld geht (Lizenzen) nebst dem Geo-Unterscheide.

    Als Endkunde hingegen stimme ich mit meiner Brieftasche ab. Und in Zeiten fortwährender Verarmung ist es für die Kundenbindung eine schlechte Idee, die Preise effektiv zu erhöhen.

  3. Anonymous sagt:

    Wäre spannend, wenn mal irgendjemand in der Woke-Wolke ausrechnen würde, welche Unmengen von Energie mit welchen Unmengen von CO2 Freisetzung eigentlich all die Serverfarmen für netflix, amazon, disney, youtube, twitch, instagram, mediatheken usw. mit weiteren nachgeschalteten Cache Serverfarmen für die täglichen Petabytes von Wegwerfdaten zu den jeweiligen Endgeräten eigentlich so verbrauchen – also falls das irgendjemand ausrechnen wollte.

    • Luzifer sagt:

      wir können auch zurück in die Steinzeit, hausen in Höhlen, essen nur dann wenn wir jagen und erlegen mit Steinspeeren … garantiert CO2 neutraler als alles heute … wollen wir das aber?

      Netflix & Co. haben noch etwas entspannendes, das Leben ist anstrengend genug.

      Bitcoin & Co. das ist nutzlose Verbrennung von Energie!

    • Anonymous sagt:

      Alles 101 % CO²-Neutral. Im Zweifel werden Zertifikate gekauft, die bescheinigen, daß man CO²-Neutral sei.

      So, wie es fast alle in Deutschland ansäßigen Firmen auch tun. CO²-Säue³, aber fleißig Papiere und Zertifikate kaufen/schieben um rein zu sein. :-)

      Offtopic: Gibt ja auch genug Leute, die auf so einen Mumpitz reinfallen (siehe Duales System, Der Grüne Punkt, Terracycle… die ARD hatte vor kurzem eine erstklassige Doku zu dem Thema (Die Recyclinglüge). Wir zahlen mehr (für das Gewissen) und nix wird recycled… immer nur weggeworfen oder verbrannt.

      Um zum Thema zurückzukehren: Welche Zahlen wolltest Du jetzt noch mal ausrechnen (lassen)? Davon stimmt doch eh rein gar nichts und gibt nur genau das wieder, was der Auftraggeber haben möchte (viel/wenig/nix). Und Interessenskonflikte haben sie alle.

      • Bernd B. sagt:

        "Davon stimmt doch eh rein gar nichts und gibt nur genau das wieder, was der Auftraggeber haben möchte (viel/wenig/nix). Und Interessenskonflikte haben sie alle."

        Dazu habe ich jüngst "recht​sradik​ales Gedankengut!!!" auf Twitter gefunden:
        »97% of scientists agree with whoever is funding them.
        The other 3% are banned from social networks.«

      • Günter Born sagt:

        So berechtigt das Anliegen CO2-Emission durch Streaming ist – die Diskussion führt hier aber deutlich vom Ursprungsthema (Gebühren für Mehrfachnutzer) weg. Ihr solltet die Diskussion an dieser Stelle zum Thema Umweltschutz auslaufen lassen. Danke.

  4. Luzifer sagt:

    Tja die Dienste werden immer teurer und das Angebot immer schlechter durch Fragmentierung … da sucht man sich eben wieder einen Dienst der alles bietet und günstig ist … Pech für die gierigen Aasgeier der ContentMAFIA, wenn das die Piraterieseiten sind, die bessere Qualität, vollen Umfang und das Ganze auch noch günstiger (nicht umsonst, OCH kosten auch Geld) bieten. Nur haben die das mit ihrer Gier selber zu verschulden!

    sick semper tyrannis!

    • Anonymous sagt:

      Brauchst keine Piraterie-Seiten. Gibt nette Werkzeuge, mit denen Du die Streams der von Dir gebuchten Anbieter einfach ohne DRM herunterlädst und archivierst.

      Ist natürlich nicht erwünscht und funktioniert mit Sicherheitslücken der Anbieter. So what…

  5. Phadda sagt:

    Bin ich mal gespannt wie sich das im Ausland auswirkt, wenn wer z.B. ein Account in Türkeit hat und hier dann schaut. Was ja theoretisch so ohne Probleme möglich ist, da die Lira im Verhältniss zu € einiges günstiger ist, wie Premium mit 78TL ~ 4,34€ :D

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