Die Verwendung von Emojis in Social Media-Posts, E-Mails und Nachrichten ist ja allgemein gebräuchlich. Im Arbeitsalltag sollte man aber bei der Kommunikation im geschäftlichen Umfeld auf so etwas verzichten, da die Interpretation von Emojis immer wieder zu Missverständnissen und Irritationen führen kann. Das wurde jetzt sogar in einer Umfrage bestätigt.
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Häufig sieht man in Mails, SMS- oder Messenger-Nachrichten sowie in Social Media-Posts Emojis. Was im Privaten vielleicht noch durchgehen mag (ich sitze oft und frage mich, was hat der Schreiber jetzt gemeint), kann bei hybrider Arbeitsweise im geschäftlichen Alltag zu Missverständnissen und Irritationen führen.
Eine Studie legt Details offen
Der World Emoji Day am 17. Juli ist zwar schon ein paar Tage vorbei. Aber das Thema ist weiterhin relevant. Die Anbieter Slack und Duolingo haben in einer Studie 9.400 Arbeitnehmer aus elf Ländern (Deutschland, Australien, China, Frankreich, Indien, Japan, Kanada, Singapur, Südkorea, UK, USA) zu ihrer Emoji-Nutzung befragt. Besonderes Augenmerk lag darauf, wie bestimmte Emojis interpretiert und in welchem Kontext sie genutzt werden. Ich finde die Ergebnisse recht interessant, zumal ich diese für die 1.000 befragten deutschen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen vorliegen habe:
- 60 Prozent nutzen Emojis, wenn sie Nachrichten an Kollegen bzw. Kolleginnen schicken
- 61 Prozent stimmen der Aussage zu, dass sich eine Nachricht ohne Emojis "nicht vollständig" anfühlt
- 47 Prozent der Befragten finden, dass Emojis die Kommunikation beschleunigen
- 58 Prozent stimmen der Aussage zu, dass sie durch die Nutzung von Emojis am Arbeitsplatz mehr Nuancen in ihre Unterhaltungen bringen – und das, obwohl sie weniger Wörter benutzen
Hier bin ich zu sehr old school, um den obigen Aussagen zuzustimmen – im beruflichen Umfeld verwende ich eigentlich keine Emojis, weil sie nichts bringen und eher stören. Ein deutlicher Unterschied ist übrigend bei den Befragten zu erkennen, wenn es darum geht, welchen Personengruppen die meisten Emojis gesendet werden.
- 24 Prozent nennen ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, nur 5 Prozent hingegen ihre Vorgesetzten.
- Doch selbst bei der Kommunikation mit den Kolleg:innen gibt es Grenzen. So findet ein Großteil, dass die Nutzung des Kussmund-Emoji und des Zungenemoji im Arbeitsumfeld zu viel des Guten sind
- 26 Prozent geben an, dass sie schon einmal ein Emoji selbst missinterpretiert haben und ebenfalls 26 Prozent, dass ein von ihnen verwendetes Emoji missinterpretiert wurde. 19 Prozent ist bereits beides passiert.
Die obigen Aussagen sollten ein deutliches Signal sein, die Verwendung von Emojis in der geschäftlichen Kommunikation dringend zu überdenken. Die Studie wirft auch noch einen Blick auf die Frage, was falsch läuft bzw. wie Leute Emojis in der geschäftlichen Kommunikation interpretieren.
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- 39 Prozent sehen das Kuss-Emoji als ein Zeichen platonischer Zuneigung, 30 Prozent interpretieren es als „Ich liebe dich"
- Während über die Hälfte (54%) das Zwinker-Emoji als „Ich mache nur Spaß" interpretiert, glauben immerhin 24 Prozent, dass es auf einen Insiderwitz hinweist. Ganze 14 Prozent nutzen es wiederum, um ihrer Aussage einen Flirtfaktor zu verleihen
- Das Auberginen-Emoji repräsentiert für 46 Prozent auch im wörtlichen Sinne eine Aubergine. 14 Prozent nutzen dieses Emoji hingegen um ihren Aussagen einen Flirtfaktor zu verleihen. 25 Prozent finden, dass das Auberginen-Emoji nicht angemessen für die Nutzung im Arbeitsumfeld ist
- Das Kot-Emoji erzeugt eine interessante Diskrepanz zwischen wörtlicher und metaphorischer Bedeutung. 42 Prozent der Deutschen nutzen es, um einen tatsächlichen Kothaufen zu symbolisieren. 34 Prozent möchten hingegen ausdrücken, dass etwas schief gegangen ist und 14 Prozent, dass etwas ekelerregend ist
- Spannend wird es auch bei dem Totenkopf-Emoji: Für 59 Prozent symbolisiert es den Tod. 19 Prozent geben ihm hingegen eine ganz andere Bedeutung und nutzen ihn, wenn etwas „zum Totlachen" ist
- Jeder Fünfte kann den „schluchzenden"-Emoji " nicht vom "Weinen vor Lachen"-Emoji unterscheiden. Auf den „schluchzenden"-Emoji angesprochen, gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie es verwenden, um Trauer oder Enttäuschung auszudrücken – 14 Prozent hingegen wählten "Ich weine Freudentränen" und 6 Prozent "Das finde ich komisch"
42 Prozent verwenden das Augen-Emoji um „Wir sehen uns" auszudrücken, 11 Prozent wiederum für die Aussage „Weiß ich" oder „Ich sehe es mir an"
Der Blog-Beitrag hier fasst die Ergebnisse der Umfrage zusammen und bringt weitere Einsichten. Gut, einen Großteil der Emojis (z.B. Aubergine) kannte ich nicht, das "Häufchen" würde ich mir eh verkneifen und beim Rest habe ich auch das Problem "wie hat der Absender dies gemeint". Daher vermeide ich i.d. Regel auch im Privaten Emojis bei der Kommunikation. Sehe ich mir die obigen Aussagen an, tut jeder Arbeitnehmer gut daran, dies auch zu beherzigen. Wie seht ihr das eigentlich? Und wie wird das bei euch im geschäftlichen Umfeld gehandhabt?
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Wer beruflich kommunikativ quasi in Teams (oder auch E-Mail) "lebt", nutzt hoffentlich auch ab und an ein Emoji genau so, wie er/sei auch beim persönlichen Gespräch Mimik nutzt. Missverständnisse sind mir auch bei beruflichen Chats – und das nutze ich seit Jahrzehnten – noch nie bewusst untergekommen, warum auch?
Gerade bei z. B. ironisch gemeinten Hinweisen ist das ;-) eher Pflicht in meinen Augen, d. h. umgedreht kann eher ein Schuh daraus werden.
Da kann ich meinen Namenskollegen 100% zustimmen, sehe ich genauso! Ach hab was vergessen :-D
"Im Arbeitsalltag sollte man aber bei der Kommunikation im geschäftlichen Umfeld auf so etwas verzichten, da die Interpretation von Emojis immer wieder zu Missverständnissen und Irritationen führen kann."
Was soll das heißen? Im privaten Umfeld sind Missverständnisse und Irritationen egal???
Ein genereller Nachteil in der schriftlichen Kommunikation ist der, daß die Hälfte fehlt: Mimik, Körperhaltung, Betonung…
Das kann man zum Teil beispielsweise mit Fettdruck oder Unterstreichung etwas kompensieren, aber auch daran stören sich Sicherheitsfanatiker und "Klicki-Bunti-Gegner", für die E-Mails grundsätzlich im Nur-Text-Format gehalten werden müssen.
Aber auch in HTML-Nachrichten gibt es immer wieder Probleme mit den Emojis. Nicht nur, daß die auf jedem System anders aussehen und in Ihrer Vielfalt inzwischen oft kaum noch eindeutig zu deuten sind, nein, da gibt es auch ein ganz modernes technisches Problem, zumindest in E-Mails. Da werden die Emojis nämlich oft gar nicht angezeigt, weil die Standardeinstellungen oft die ist, daß externe Bilder nicht nachgeladen werden. Das hat etwas mit Datenschutz zu tun und mit Schutz vor Tracking. Und weil Emojis zu groß sind, um sie in die Nachricht einzubetten [Ironie], werden sie nur verlinkt. Bei mir werden aus diesem Grunde 90% der Emojis nicht angezeigt.
Ein ;-) oder :-) könnte sinvoll sein, wenn sie denn auch so als einfache Schriftzeichen gesendet und beim Empfäbger angezeigt würden. Aber selbst das ist oft zweifelhaft.
Das Problem sind dabei nicht die Emojis selbst. Das wäre Geschmackssache. Das Problem ist die Konkurrenz und daß jeder sein eigenes Technik-Süppchen kocht. Und wie gesagt, die Vielfalt: Geschätzt bei mindestens der Hälfte dieser Symbole rate ich regelmäßig, was das denn wohl bedeuten könnte. Ich verwende Emojis aus den genannten Gründen so gut wie nie!
"Das kann man zum Teil beispielsweise mit Fettdruck oder Unterstreichung etwas kompensieren, aber auch daran stören sich Sicherheitsfanatiker und "Klicki-Bunti-Gegner", für die E-Mails grundsätzlich im Nur-Text-Format gehalten werden müssen."
"Nur-Text-Format" ist auch Ihr Kommentar, Plaintext != Nur-Text.
Aber ich glaube Sie kennen die _Ausdrucks_möglichkeiten von *Plaintext*nachrichten bloss nicht.
Ganz richtig. Eine eMail ist eben kein elektronischer Brief, der entsprechend Auszeichnungen hätte, sondern eine elektronisch übermittelte Nachricht. Und Optik gehört genausowenig wie Haptik zum Wesen einer Nachricht. Plain text zu verwenden hat nichts mit Klicki-Bunti Gegner oder Sicherheitsfanatiker zu tun. Obwohl plain text natürlich immer ein Sicherheitsgewinn gegenüber HTML und MIME ist. Im Netz gibt es übrigens keine Emojis, sondern nru Smileys (RFC1855). Neben der richtigen Verwendung gehört auch das richtige Antworten und Zitieren beim Antworten. Bestimmt 90% aller Antworten sind schrecklich und da hat Microsoft 995 Schuld daran, weil Outlook bis heute nicht richtig zitieren kann. Ich gehe mal davon aus, daß mehr 90% der Internet Nutzer noch nie von der netiquette gehört haben geschweige denn den RFC 1855 gelesen oder mal vom Usenet und seiner Konventionen gehört haben.
"Das Auberginen-Emoji repräsentiert (…)"
Also "eigentlich" repräsentiert die Aubergine eigentlich das männliche Gemächt und ist im Regelfall als äußerst anzüglich zu sehen. Im Arbeitsumfeld hat es tatsächlich nur dann was zu suchen, wenn eindeutige Absichten auf dem Personalklo/Lagerraum/Treppenhaus (whatever) zu erwarten sind…
Insgesamt schließe ich mich dem Fazit aber an: Im Geschäftsumfeld haben Emojis nichts, aber auch rein gar nichts zu suchen.
Also in zukunft werden die leute nicht mehr lesen oder schreiben können und nor noch via emojis kommunizieren.
Idiocracy läst grüsen
Ja, so sieht es wohl aus! Und wenn selbst Ministerpräsidenten wie ein Hr. Kretschmann aus Ba.-Wü. (der wohlgemerkt selbst auf Lehramt studiert und auch unterrichtet hat …) dann auch noch solche Aussagen tätigt:
"Kretschmann hatte die Ansicht vertreten, dass die Bedeutung, Rechtschreibung zu pauken, abnehme, «weil wir heute ja nur noch selten handschriftlich schreiben». Außerdem gebe es «kluge Geräte», die Grammatik und Fehler korrigierten.«Ich glaube nicht, dass Rechtschreibung jetzt zu den großen, gravierenden Problemen der Bildungspolitik gehört»"
Quelle:
https[:]//www.news4teachers.de/2020/01/debatte-um-rechtschreibung-philologen-kritisieren-kretschmann-und-die-grundschulen/
Damit dürfte dann zumindest sehr Vieles (oder besser Alles??) gesagt sein …
(Im Moment hat er allerdings eher seine Vorliebe zu Waschlappen entdeckt … Ist auch besser so, denn da kann weniger passieren … :-) Schon schlimm, das alles …)
Waschlappen bringt doch nix!
Die Badewanne voll laufen lassen. Dann baden erst die Kinder, dann Oma und Opa, dann Vati und zum Schluss Mutti. Und während Vati badet, macht Mutti Schnittchen, denn Vati hat nach dem Baden immer mächtig Hunger.
So spart man Wasser und Heizkosten und senkt die Scheidungsrate!
Wer jetzt Ironie-Tags sucht, sucht vergebens. Hier im Blog mache ich mal erhöhte Schwierigkeitsstufe.
Beruflich verwende ich gelegentlich Ironie-Tags vorbeugend und wenn ich mich für etwas bedanke auch mal den einfachen Smiley. Das war es dann aber auch. Mehr wäre zu viel Hilfestellung.
Freundliche Grüße
Das braucht aber viel mehr Wasser, als Waschlappen.
Und vieeeel mehr Energie, denn Mutti kocht das Badewasser hinterher und macht Schmalz daraus (für die Schnittchen die Woche drauf).
Auf Mobilgeräten werden mir die Emoji zu klein angezeigt, um überhaupt erkennen zu können, welches es sein könnte. Trotz optimaler, neuer Brille.
Dazu kommt noch, dass der Absender oft nicht die Bedeutung des Emoji kennt, es aber einfügt, weil es schön aussieht. Und der Empfänger rätselt darüber, was damit ausgesagt werden soll.
Vielleicht doch lieber ausführlicher schreiben, wenn man keine Zeit für einen kurzen, präzisen Text hat…
Haha, auf Twitter nutze ich das Umarmen-Emoji, um helle Freue auszudrücken (weil es eben genau so aussieht und nicht wie Umarmen).
P.S. gegen zu kleine Emojis hilft zoomen oder ein _breiteres_ (Seitenverhältnis 16:9 (max. 18:9) gibt's heute fast nicht mehr) Telefon .
Weniger ist mehr, aber ohne ist zu wenig ;)
Da, und schon ist eins reingerutscht….! Ich sehe die einfachen Textzeichen-Emojis, z.B. :) ;) ergänzend zu den Satzzeichen, die ja durchaus auch was ausdrücken!?!
Im Team benutzen wir Emojis, außerhalb selten bis nie. Leider ist die Voreinstellung bei uns in Outlook die bildliche, ich habe es erst Mal umstellen müssen :/
Auch wenn das Smiley der Urvater des Emojis ist: Smiley != Emoji.
"Insgesamt schließe ich mich dem Fazit aber an: Im Geschäftsumfeld haben Emojis nichts, aber auch rein gar nichts zu suchen.."
Stimmt 😊