Bericht: Microsoft plant Bing bis März 2023 mit ChatGPT-Suche zu erweitern

Wenn der Bericht stimmt, könnte dies den Markt der Suchmaschinen komplett umwälzen. Microsoft plant, die der Bericht, seine Suchmaschine Bing so umzubauen, dass Suchen über ChatGPT möglich werden. Aktiv gesetzt werden soll dies bereits im März 2023. Ein solcher Schritt würde die Art, wie Informationen im Internet gesucht werden, komplett umwälzen. Ich habe in nachfolgendem Blog-Beitrag mal eine Zusammenfassung samt grober Einordnung der Thematik versucht.


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Bing mit ChatGPT soll kommen

Seit einigen Wochen taucht der Begriff ChatGPT ja regelmäßig in den Medien als reinstes Wundermittel auf. Daher hat der nachfolgende Tweet auch sofort meine Aufmerksamkeit geweckt.

The Information berichtet in diesem Beitrag, dass Microsoft laut einer ungenannten Quelle die Verwendung der OpenAI GPT-Software (Entwickler von ChatGPT) für Bing plane. Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz der OpeAI GPT-Software sollen Suchergebnisse der Microsoft Suchmaschine Bing verbessert werden. Die Technologie soll dabei helfen, Suchanfragen besser zu verstehen und bessere Suchergebnisse zu liefern. Die Hoffnung ist, dass Bing damit endlich Boden gegenüber der Google Suche gut machen oder diese sogar überholen kann.

Das Ganze soll vor Ende März 2023, wenn alles klappt, verfügbar werden. Sofern die Hoffnungen zutreffen, könnte sich die Investition von 1 Milliarde Dollar in OpenAI, den Entwickler des Chatbots ChatGPT, der menschenähnliche Textantworten auf Fragen gibt, für Microsoft auszahlen. Microsoft hatte sich laut diesem Bericht 2020 einen Zugriff auf die GPT-3-Technologie von OpenAI gesichert. Und 2022 gab es diesen Bericht bei heise, dass sich Microsoft bei OpenAI weiter engagieren möchte.


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Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist der Prototyp eines auf künstlicher Intelligenz beruhenden Chatbots, der vom US Unternehmen OpenAI entwickelt und im November 2022 veröffentlicht wurde. Nachdem ChatGPT am 30. November 2022 für die Öffentlichkeit als Textgenerator frei zugänglich gemacht wurde, meldeten sich binnen fünf Tagen eine Million Nutzer an, mehr als bei allen anderen Digitalanwendungen bisher. Der Chatbot wurde mithilfe zweier Arten des sogenannten bestärkenden Lernens trainiert:

  • RLHF (Reinforcement Learning from Human Feedback)
  • (Proximal Policy Optimization).

Der Chatbot nutzt zur Textein- und -ausgabe den KI-Algorithmus GPT-3.5 (GPT steht für Generative Pre-trained Transformer), eine verbesserte Version von GPT-3, die ebenfalls von OpenAI stammt.

Die Trainingsdaten von ChatGPT bestehen aus einer großen Menge von Text, der von Menschen erstellt wurde und verwendet wird, um das Modell zu trainieren. Durch das Training des Modells mit diesen Daten lernt es, wie menschliche Sprache funktioniert und wie es auf bestimmte Fragen oder Anfragen angemessen reagieren soll.

Die Verwendung von Trainingsdaten ist ein wichtiger Bestandteil des Lernprozesses von ChatGPT und trägt dazu bei, dass das Modell in der Lage ist, menschenähnliche Unterhaltungen zu führen. Laut dem oben verlinkten Wikipedia-Artikel hat OpenAI in das Modell Sperren integriert, um schädliche Antworten (den Fall gab es bei einem früheren Microsoft Bot, siehe meinen Blog-Beitrag Microsoft Tay-Chatbot–teilweise missglücktes Experiment) zu verhindern.

Warum ist das relevant?

Die bisherige Suche a la Google setzt voraus, dass der Nutzer ziemlich genaue Suchbegriffe vorgibt. Im Gegenzug bekommt er dann von der Suchmaschine eine Ergebnisliste mit Links zu möglicherweise passenden Treffern angezeigt. Dies ermöglicht erfahrenen Benutzern zwar eine Suche sehr gezielt anzugehen und Ergebnisse durch Variation der Suchbegriffe sehr gut einzukreisen.

Das Problem ist aber, dass dieses Vorgehen nicht so sehr hilft, wenn Menschen die Fragen nicht sehr genau formulieren können (die Google Suche ist häufig etwas für Old School-Anhänger wie meine Wenigkeit, die gezielt nach etwas Speziellem suchen). Generation TikTok geht da aber anders vor und lässt sich in Videos zeigen, wie Wäsche gefaltet oder etwas gekocht oder gebastelt wird.

Sascha Lobo hat das Problem, vor dem auch ich häufiger stehe, in dieser Kolumne auf Spiegel Online treffend beschrieben: Man hat vor einiger Zeit irgendwo eine Information gesehen – sei es auf einer Webseite, sei es in einem Video, in einem sozialen Netzwerk, auf Amazon etc., weiß aber nicht mehr die genauen Zusammenhänge. Bei Google werde ich oft nicht fündig oder benötige unzählige Suchanfragen mit Variationen, bis ich eventuell auf das Ergebnis stoße.

Hier ist nun die große Hoffnung, dass künstliche Intelligenz helfend einspringt. Statt dass der Benutzer sich der Suchmaschine anpasst (also gut "googeln" kann), holt die KI den Suchenden bei seiner normalen Sprache ab und versucht etwas sinnvolles als Antwort. Bei Google haben jedenfalls die roten Lampen geglüht, als ChatGPT als Versuch online ging. Denn die Suchmaschine ist Googles Cash-Cow, da sie mit den Suchergebnislisten auch jede Menge Treffer für Werbeseiten mit auswirft. Über diese Treffer finanziert sich Google mit seiner Suche.

Liefert eine Suchmaschine mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz "bessere" Ergebnisse als das Google Pendant, würden Nutzer abfließen und Googles Einnahmen einbrechen. ChatGPT soll menschliche Fragen auf menschliche Weise beantworten können, schreibt Lobo in seiner Spiegel Kolumne, und das in menschenhafter Sprachqualität. Eine KI, die eine alternative Suchmaschine treibt, muss nur geringfügig bessere als die Google-Suche sein, um das Gefüge der Suchmaschinen verändern zu können.

Warum es nicht so einfach ist

Befasst man sich mit den gegenwärtigen KI-Modellen und speziell ChatGPT, ist zwar oft von beeindruckenden Ergebnissen die Rede. Aber es gibt einerseits das – bereits häufiger diskutierte – Riksiko, dass die Modelle "einseitige" Antworten liefern – man spricht von einem BIAS, weil Annahmen und Wertvorstellungen der Entwickler unbewusst in die Modelle eingeflossen sind.

Die Wikipedia bringt es mit folgendem Zitat auf den Punkt. Gemäß dem KI-Experten Gary Marcus kann sich ChaptGPT "in einem Moment brillant und im nächsten atemberaubend dumm" äußern. ChatGPT kann unter anderem Businesspläne und Hausaufgaben für die Schule schreiben.

Robert Lepenies, Präsident der Karlshochschule International University, urteilt, so die Wikipedia, aufgrund von Tests an seiner Hochschule, die vom ChatGPT erzeugten Texte seien "qualitativ in den Sozialwissenschaften nicht unterscheidbar von der Arbeit der Studierenden." Der Buchwissenschaftler Gerhard Lauer erwartet in naher Zukunft, dass Bücher mit Hilfe solcher Schreibprogramme verfasst werden, speziell bei Sparten, die bestimmten Mustern folgen, nicht nur Fachbücher, sondern auch Krimis oder Liebesromane.

Dieser kurze Ausriss spiegelt bereits die mögliche Bandbreite der Anwendbarkeit. ChatGPT könnte bald Bücher oder Arbeiten verfassen – ob deren Inhalt aber Sinn und Substanz ergeben, steht auf einem anderen Blatt. Und damit kommen wir zum Problem. Auch hier greife ich auf ein Zitat aus einem Süddeutsche Zeitung-Artikel zurück, die die gefühlte Revolution beleuchten und konstatieren, dass viele Nutzer die gelieferten Ergebnisse nicht mehr hinterfragen.

Sascha Lobo sieht die Gefahr für eine Flut an schwer schwer erkennbarem "KI-Quatsch" im Internet. Das zeigt bereits die Bandbreite dessen, was auf uns zukommen wird, sobald KI die Suchergebnisse sponsort. Es kann genial werden und die Leute bekommen Antworte auf Fragen, die sie nicht wirklich stellen konnten. Es kann aber auch im Desaster enden und die Suchergebnisse auf "KI-Quatsch" oder Beeinflussung hinauslaufen. heise sieht in diesem Beitrag disruptives Potential für ChatGPT.  Die FAZ ist sich sicher, dass ChatGPT kein Ersatz für Google, Autoren und Programmierer ist – jedenfalls noch nicht. Vielleicht ist alles auch nur ein Hype, gestartet Ende 2022, dann Anfang 2023 aufgepustet, bis es zum Knall kommt und das Ganze wieder implodiert. Wer weiß, warten wir es ab.


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22 Antworten zu Bericht: Microsoft plant Bing bis März 2023 mit ChatGPT-Suche zu erweitern

  1. janil sagt:

    Habe woanders gelesen, dass die KI von ChatGPT auch nur mit von Menschen hochgeladenem, gepostetem Material arbeitet und es nur auf seine vorprogrammierte Art und Weise präsentiert, die allerdings spektakulär sein soll. Komisch mutet das im ersten Moment schon an. Wenn ich wissen will, wie ich von A nach B komme, erwarte ich, wie z.B. bei "Öffi", die Angabe von Abfahrts- und Ankunftszeiten möglicher Beförderungsmittel. Bei ChatGPT muss man gucken aber eine malerische Umschreibung der wundervollen Landschaft der Fahrstrecke, samt Sehenswürdigkeiten bzw. Gastronomie wäre mir dann zuviel. Aber! Ich habe ChatGPT noch nicht ausprobiert und muss da auch abwarten, was dat Dingens kann. Allerdings frage auch ich mich, was das wird im Zusammenspiel mit Bing, bessere Nachverfolgung bzw. Identifizierung des Anfragenden ala Whatsapp?
    Habe allerdings mit Google, Metager und anderen Suchmaschinen noch immer gefunden, was ich gesucht habe. "Man findet alles im Netz, man muss nur die richtige Frage stellen."

    • Philosoph1 sagt:

      Der Elefant im Raum:
      Die KI wird mit Müll angelernt und Menschen sind in der Masse nicht intelligent. Die wird wahrscheinlich am ersten Tag sofort losschwurblen. Brav angelernt mit den wirrsten Psychosen von manchen Forennutzern.

      Und ich meine nicht diese Seite. Ich meine das Web in seinem vollen Umfang. Die einzige Stimme der Vernunft ist hier auch nur Günni, auch wenn wir ihm manchmal sinnvolle Informationen zusenden.

      Wir kommen ja auch nur hier her, weil Günni uns gut Informiert. Wissen fließt nun mal von den Erschaffern der Inhalte zu den Konsumenten und Lesern.

      Ich möchte keine KI die für mich denkt. Ich habe für mich selbst verifiziert, dass die Informationen auf der Seite sicher sind und ich sie anwenden kann auf meinem PC ohne meine Konfiguration zu beschädigen.

  2. Steter Tropfen sagt:

    Ungeachtet aller Versprechungen werden also die Suchergebnisse noch unpräziser und voreingenommener – sofern das überhaupt noch geht.
    Die Zeiten, wo man mit Operatoren wie Anführungszeichen und +/- genaue Suchergebnisse erzwingen konnte, sind ja schon seit einigen Jahren vorbei (ist freilich vielen nicht mal aufgefallen). Inzwischen kommen haufenweise Ergebnisse, wo bestenfalls einer der angegebenen Suchbegriffe vorkommt, aber oft nicht die gesuchte Kombination. Relevante Treffer ersaufen unter seitenweise Vorschlags-Müll.

    Mit künstlicher Dummheit wird das noch schlimmer werden. Die reicht für Mainstream-Suchen nach dem Liebesleben irgendwelcher Promis, aber bei kniffligeren Recherchen hilft ein auf Quantität programmierter „Der meinte bestimmt dies und das"-Algorithmus nicht die Bohne.
    Die Verblödung durch Digitalisierung kommt damit ein weiteres Stück voran.

    • 1ST1 sagt:

      Bei Google funktioniert das mit Anführungszeichen, + und – noch, nutze ich regelmäßig. Auch eine Suche z.B. mit "site:www.borncity.com" auf eine bestimmte Seite einzuschränken ist toll. Google weiß das auch selbst, wenn man z.B. nach mehreren Suchbegriffen auf einmal sucht, bekommt man manchmal auch Ergebnisse, wo einer der Suchbegriffe fehlt, und dann steht am Ende "muss enthalten: suchbegriff", was man anklicken kann, und wenn man das macht wird automatisch erneut gesucht, und der suchbegriff steht in Anführungszeichen.

      Es gibt noch viel mehr:
      https://www.lichtflut-medien.de/blog/google-suchoperatoren/

    • Ärgere das Böse! sagt:

      Geht aber immer noch.
      Unten rechts auf der Guugel Webseite hat es einen Link "Einstellungen". Anklicken und dann auf "Erweiterte Suche".

      Und die Qualität der Suchergebnisse hat auch aus meiner Sicht massiv gelitten. Ich vermute eine Änderung des Algorythmus.

    • R.S. sagt:

      Dazu muß man nicht mal ins Internet schauen.
      Die Suche im Microsoft Explorer reicht.
      Seit Microsoft Search (war bei XP noch optional, ab Vista Standard) findet die Suche nicht mehr das, was man sucht.
      Suchmuster, die früher mal funktioniert haben, werden komplett ignoriert.
      Z.B. wenn man nach abc*.txt sucht, bekommt man auch Treffer, bei denen das abc mitten im Dateinamen steht, also 123abc456.txt.
      Dieser Treffer entspricht nicht dem Suchmuster und ist daher falsch!
      Das passende Suchmuster für den Treffer 123abc456.txt wäre z.B. *abc*.txt.

      • chw9999 sagt:

        Ich sage nur: Karl Klammer! ja Wo ist er wenn man ihn bräuchte? ;)

        Ja, die Suche treibt besonders in der beruflichen Situation viele in den Wahnsinn, wenn man in einer tiefen Ordnerstruktur was spezielles sucht. Dateinamen, Inhalte, alles wird dann auf einmal durchsucht, wenn man die Such-Syntax nicht kennt. name:~=(Suchbegriff) und die Abarten machen es oft schneller. Warum ist das nicht Standard? Agent Ransack darf ich ja beruflich leider nicht installieren.

        Und da reden wir noch nicht mal von einen sinnvollen Reihenfolge der Ergebnisse…. :/

  3. 1ST1 sagt:

    Google hat sowas auch, kann man selbst ausprobieren. Die Trainingsdaten sind halt recht begrenzt, aber wenn das Ding mal loslegt, ist es zunächst schon beeindruckend.

    auf chat.openai.com findet man das.

    Wenn man allerdings recht ähnliche Fragen stellt, wirken die Antworten aber schon nicht mehr so natürlich. Hier ein Link zur Vereinslaberecke wo wir ein bischen damit gespielt haben:

    https://forum.classic-computing.de/forum/index.php?thread/28780-frag-die-ki-chatgpt-openai/

  4. Ärgere das Böse! sagt:

    "…Bei Google werde ich oft nicht fündig oder benötige unzählige Suchanfragen mit Variationen, bis ich eventuell auf das Ergebnis stoße…"

    Das scheint mir seit ein paar Jahren auch zu passieren. Ich vermute, der Algorythmus wurde geändert. Auf jeden Fall dünken mich die Suchergebnisse seit ein paar Jahren bei Google qualitativ nicht mehr so gut.

  5. Dieter Baumgartner sagt:

    Eines ist heute schon klar – es wird eine Zeit nach Google wie damals bei Altavista kommen.

  6. McAlex777 sagt:

    Ich denke Mittelfristig werden ChatGPT-Dienste den Wissens-Markt weltweit fundamental ändern.

    Es wird kein langes Studium mehr notwendig sein um produktiv zu arbeiten. Administrative Aufgaben können ganz an ChatGPT abgegeben werden. z.B. "Fordere alle Accounts mit schwachen Kennwörtern auf, ihr Passwort zu ändern". Mein PowerShell-Script brauch ich dann jedenfalls nicht mehr.

    Ein lange Berufspraxis um via Photoshop prof. Arbeiten zu können brauch ich auch nicht mehr. Einen Spezialisten für Recht ebenfalls nicht mehr – das wird mir dann ChatGPT mit verweis auf Gerichtsurteile raussuchen.

    So etwas können dann alles Laien – auch wenn die Ergebnisse nochmal geprüft werden müssen.

    Das wird das Lohngefüge immer weiter absenken.
    Das wird "mittelfristig" auch dazu führen das das Fachwissen von Gesellschaften immer weiter absinken wird.

    • McAlex777 sagt:

      Nachtrag:
      =================
      > So etwas können dann alles Laien

      Nach einer deutlich verkürzten Ausbildung, das via Digital-Unterricht erfolgen kann.

      Sicher wird das vorerst auch vorerst keine Fachexperten ersetzen, sondern ihre Leistung und damit den Erfolgsdruck für alle vervielfachen ..

      =================

      Ich habe vor einigen Tagen ChatGPT gefragt ob ich mit einer "Oracle-Database Standard One ein komprimiertes RMAN-Backup lizensiert ist". Die Antwort war ja. Dann war die Frage ob auch Advanced Komprimierung lizensiert ist – Die Antwort war nein. Bingo: korrekt.

      Anschliessend habe ich die gleiche Frage auf das Oracle EXPDP-Backup gestellt – und die Antwort war grundsätzlich nein. Bingo korrekt.

      Es wurden gleich auch mögliche Lösungen via gzip inkl. Commandline vorgeschlagen.

      Das zeigt ein "enormes" Potential.

  7. Fogi sagt:

    ChatGPT hat ein Potential das einem schon ein wenig Angst machen kann und es wird in den nächsten Jahren massiv in unser Leben eingreifen.
    Ich spiele schon eine Weile mit Chat.OpenAI rum, die KI hat mir einen Songtext im Stile einer bestimmten Band erstellt, einen Aufsatz über meine Wohngemeinde erstellt und mir erklärt wie man Scheibenwischer wechselt. Klingt jetzt alles banal und vielleicht lächerlich aber das allein zeigt schon was diese KI jetzt schon kann. Ich muss weder kreativ sein noch mühsam per Suchmaschine Anleitungen oder das Wissen suchen das ich gerade benötige. Ich stelle eine Frage und die KI liefert mir prompt die Antwort.
    Ich verwende die KI mittlerweile um VBA oder Powershell Scripts erstellen zu lassen. Ist man Anfangs geneigt zu sagen, die KI kaut dir nur das vor was in den Online Tutorials steht staunt man nicht schlecht wenn man mit weiteren Angaben erkennt das die KI die Programmiersprache versteht und den kompletten Code erstellt.
    Also kleines Beispiel: Poweshell – alle AD User ohne Mailadresse mit aktiven Acccount
    Anwort: Import-Module ActiveDirectory / Get-ADUser -Filter {EmailAddress -eq $null -and Enabled -eq $true} | Select-Object Name, DistinguishedName
    Klar könnte ich dieses Beispiel selbst schreiben bzw. habe ich es schon längst als Snippet gespeichert und mancher Code beinhaltet noch Fehler aber jetzt denken wir ein paar Jahre weiter. Da muss ich erst gar nicht mehr mit Powershell rumhantieren sondern sage der KI was ich benötige bzw. mein Chef macht das dann selbst weil er mich dazu nicht mehr benötigt.

    Ein weiteres simples Beispiel: Wie alt ist Arnold Schwarzenegger? / Arnold Schwarzenegger ist am 30. Juli 1947 in Thal, Österreich geboren. Das macht ihn derzeit 75 Jahre alt. Er ist ein österreichisch-US-amerikanischer Schauspieler, Filmproduzent, Politiker und ehemaliger professioneller Bodybuilder. Er wurde vor allem durch seine Rollen in Actionfilmen wie "Conan der Barbar", "Terminator" und "True Lies" bekannt. Er war von 2003 bis 2011 Gouverneur von Kalifornien.

    Und jetzt lasst mal eure Phantasie spielen was noch so alles mit dieser KI möglich ist…

    • Windowsnutzer1969 sagt:

      Ja, stimmt.
      Und gleichzeitig wird Unmengen an (vor allem alten) Wissen verloren gehen (wie ja aktuell auch schon immer mehr ersichtlich und spürbar …) da man "ja nix mehr wissen muss", denn Chat GPT weiß ja alles immer und überall auf Abruf … Das eigentliche Wissen – und vor allem wie und wo man dies herleitet – wird immer mehr nur noch Wenigen vorbehalten sein. Eben denjenigen, welche dazu bereit sind/sein werden, sich SELBST (!) Wissen anzueignen. Und genau dieser – folglich auch immer kleiner werdende – Personenkreis wird dann die KI "füttern". Und hat in der Folge dann eben auch "die Fäden über Umwege" in der Hand. Ist sehr fraglich, ob dies für die Welt und jeden Einzelnen wünschenswert und sinnvoll ist.

      Was ich mich gerade in diesem Zusammenhang in letzter Zeit nämlich auch immer häufiger frage, ist, ob wir das weltweite Chaos, das wir z. Zt. vorfinden, auch bekommen hätten, wenn es es das Internet nicht gäbe. Und ob gerade solche neuen und (mal wieder) "tollen" Errungenschaften wie ChatGPT, nicht auch noch zusätzlich maßgeblich dazu beitragen werden, dass das Chaos noch größer werden wird?

      • Foegi sagt:

        Darüber habe ich auch mit einem Freund diskutiert und er steht der Chat GPT Geschichte deutlich positiver gegenüber als ich.
        Er meint das im Laufe der Geschichte immer Entwicklungen gegeben hat welche unser Leben verändert haben und zum positiven wie negativen genutzt werden kann.
        Es sieht in der KI die Chance das wir den Kopf wieder mehr frei bekommen um uns auf das wesentliche konzentrieren zu können anstatt mit Informationen und Wissen vollgestopft zu werden das wir aufgrund des Menge schon nicht mehr verarbeiten können.

        Was mir bei der Spielerrei mit der KI aufgefallen ist das der Lerneffekt ungemein höher ist als wenn man sich die Infos aus einem Handbuch raussucht, die KI erklärt schon sehr viel wenn sie für dich was erstellt, für mich zb. einen Powershellcode und man kann nachfragen oder diskutieren warum wie was im Code steht. Es ist also auch eine Frage wie man sowas nutzt.

        Was dem weltweiten Chaos angeht ist meine Meinung das jahrzehntelange Intransparenz in der Politik, einseitige Medienlandschaft und wirtschaftlicher Lobbyismus diese Entwicklung gefördert haben und nun leider den falschen Leuten in die Hände spielt. Das Internet war nur der Katalysator dafür.

        • Windowsnutzer1969 sagt:

          "Es ist also auch eine Frage wie man sowas nutzt."

          Richtig. Auch hier Zustimmung. Dies ist allerdings bei so vielen Dingen so, die eigentlich ein Segen sein könnten, wenn, ja wenn sie nicht regelmäßig missbraucht werden würden. Simpelstes Beispiel wie immer "das Messer", mit dem ich Brot schneiden kann und halt auch einen anderen damit umbringen kann … Messer sind per se also nicht schlecht, aber …

          "Das Internet war nur der Katalysator dafür."

          Das denke ich auch, dass dies auf jeden Fall so war. Und, dass dies auch so bleiben, oder sich sogar noch verstärken wird. Und genau eben darin liegt die Gefahr, dass durch ChatGPT nochmals ein weiterer Katalysator Einzug hält, der sich so zu sagen dann durch sich selbst verstärkt. Was in der Folge eine immer weniger, bis gar nicht mehr beherrschbare Kettenreaktion auslösen könnte. Denn es ist ja bekannt, dass sich KI oft nur sehr schwer wieder einfangen und berichtigen lässt, wenn sich mal ein Fehler festgefressen hat. Selbst Google kapiert ja lt. eigener Aussage seinen Algorithmus nicht mehr so ganz richtig … Es ist richtig, dass es schon immer Entwicklungen gegeben hat, die das Leben der Menschen grundlegend verändert haben. Aber die Geschwindigkeit und die Vielfältigkeit dieser Entwicklungen wird langsam bedenklich, wie ich finde. Das was z. B. noch um 1900 eine bahnbrechende neue Entwicklung war, hatte dann für die nächsten 10 – 15 Jahre Bestand, bevor ein neues bahnbrechendes "Ding" erfunden wurde. Die Halbwertzeit von neuen Entwicklungen liegt doch heute nur noch u. U. bei ein paar Monaten … Also auch hier könnten uns unsere eigenen Entwicklungen evtl. mal bald "überrollen". Gerade in der IT jagt doch wirklich eine bedeutende Veränderung die nächste. Und das im Dauerturbo-Modus. Und was man eben selbst nicht versteht/verstehen kann, das macht schnell Angst und kann halt dadurch auch sehr schnell von denen missbraucht werden, die es eben sehr genau verstehen. Und damit sind wir dann wieder beim "Messer" angekommen …

          • Foegi sagt:

            +1
            Kann ihnen nur zustimmen.

            Ich habe gestern eine Kollegin die wenig bis gar nichts mit IT zu tun hat mit der ChatGPT spielen rumspielen lassen. Anfangs hat sie meine Bedenken als übertrieben abgetan aber je mehr sie ausprobiert hat desto mehr ist ihr klar geworden wie massiv diese KI zb. unser Arbeitsleben verändern wird.
            Und was ihr sofort klar geworden ist, speziell Schulen und Unis werden sich was überlegen müssen ;)

            Ich kann jeden nur empfehlen sich mit ChatGPT zu beschäftigen, früher oder später wird jeder damit in Berührung kommen bzw. beruflich nutzen müssen.

  8. Luzifer sagt:

    naja ChatGP kann dann wenigstens die Google Suche richtig bedienen, was die Post PISA User ja nicht wirklich können.
    Also ein Gewinn für uns alle!

    Damit fallen dann endlich die "lass mich für dich googlen Seiten" weg … die Leute sind dann zwar immer noch zu dumm google zu bedienen, aber das übernimt dann die KI.

    Blöd nur das die KI zwar schlüssig klingende, aber durchaus auch falsche Ergebnisse liefert! Aber das merken die DAUs die google nicht bedienen können ja auch so nicht. Ob die also weiterhin Fratzenbuch hörig glauben oder ChatGP spielt dann keine Rolle.

    Idio(t)crazy Stufe 2.0.
    ;-P

    ******************
    Und jetzt lasst mal eure Phantasie spielen was noch so alles mit dieser KI möglich ist…
    ******************

    Was kann ich Nachbars *hier name einsetzen* anhängen? Welche Einstellung nagelt in ans Kreuz? Welche Verfehlungen hat er begangen?

    Die Antworten werden sicher interessant!

    • Luzifer sagt:

      /edit/ Liste alle Pädophile* im Umkreis von 30km …
      *beliebige unerwünschte Personengruppen einstezen.

      Zeige alle Steuerdaten von XYZ

      etc. ne KI die Zugriff auf jegliche Datenbanken hat … oh ja der feuchte Traum eines jeden Politikers / Lobbisten / Diktators!

      Denn das sowas mißbraucht wird ist kein Frage des ob, sondern wann!

      ChatGP liste/schreibe mir ein Exploit welches deine Sicherheitsbeschränkungen umgeht ;-P
      Zugriffberechtigung erweitertes NetzDG §xyz anno 20xx

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