[English]Ungewöhnliche Erfahrung, die ein Blog-Leser mir berichtete. Er fand sich plötzlich vor dem Problem, dass er plötzlich ein angefertigtes Backup auf seinem Acer Swift 3 mit einem Intel Core i5 der 11. Generation nicht mehr zurücklesen konnte. Das Problem trat laut Leser bei den Vorgängern dieses Prozessors nie auf. Aber mit einigen Tricks gelang es dem Leser das Backup zurück zu lesen. Ich habe dann noch kurz recherchiert, das Ganze hängt mit Intels VDM zusammen, welches bei Core i5 CPUs der 11. Generation genutzt werden kann.
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Blog-Leser Peter N. meldete sich bereits Ende 2022 per Mail bei mir, um über ein Problem zu berichten, welches ihm in den 27 Jahren, in denen er mit Rechnern umgeht, noch nie untergekommen ist. Peter schrieb mir folgendes:
Sehr geehrter Herr Born – ich wende mich an Sie, weil mir ein Problem untergekommen ist, das ich in den 27 Jahren am PC noch nie angetroffen habe. Es ist mittlerweile gelöst, ich wollte Ihnen aber kurz mitteilen, wie das lief.
Zu seiner Situation sei folgendes angemerkt. Peter benutzt seit kurzem einen Acer Swift 3 mit einem Intel Core i5 der 11. Generation. Das sei wichtig zu wissen, schreibt er, weil das Problem bei den Vorgängern dieses Prozessors nie auftrat. Peter fertigt regelmäßig Backups an:
Ich fertige einmal pro Woche ein Backup der C- und der D-Partition an und benutze dazu neben O&O DiskImage 17 das generische Backup-System aus Windows 7 (inzwischen wieder in der Systemsteuerung vorhanden). [GB: Ich gehe davon aus, dass damit Windows 10 gemeint ist.]
Beim letzten Rückspielen eines solchen Backups per USB-Stick und ext. Festplatte erkannte der Laptop zwar das Backup, konnte es aber nicht aufspielen, weil er die Partition nicht fand.
Das ist natürlich eine Worst-Case-Situation, vor der wohl jedem Anwender graut. Aber Peter schrieb, dass nach einem Besuch bei einem hiesigen Spezialisten das Problem gelöst werden konnte. Dabei wurde folgender Workaround gefunden:
- Bevor das Backup per USB-Stick und ext. Festplatte eingespielt wird, muss man beim Acer Swift 3 das Bios/UEFI aufrufen und zum Reiter Hauptmenü (Peter hat die die deutsche Version darin) navigieren.
- Durch Drücken der Tastenkombination STRG + S (STRG gedrückt halten und S antippen) erscheint nach kurzer Verzögerung ein verstecktes Menü.
- Mit Pfeiltasten zum Punkt "VDM Controller" navigieren.
- Durch Drücken der Enter-Taste öffnet sich ein Untermenü, in dem man den Status umstellen kann:Aktiviert: Wird benötigt, um Windows nach einer Wiederherstellung zu starten,
Deaktiviert: Wird benötigt, damit das Backup-Programm Zugriff auf die Festplatte erhält. - Am Ende mittels F10 Taste bestätigen oder über die Reiter "Beenden" und "Sichern und Schließen" das Uefi/Bios verlassen.
Peter meint, da er noch nie über das neue Problem gehört hatte, dass dies für die Leserschaft des Blogs evtl. von Wichtigkeit sein könnte – vor allem für Leute mit neuester Ausstattung (Intel Core i5 etc. ab 11. Generation), die plötzlich vor einem solchen Fall stehen. Auch das O&O-DiskImage Programm erkannte, so Peter, beim Versuch, das Backup zurück zu lesen, die Festplatte nicht als Ziel. Im Gegenteil: die C-Partition, die wieder hergestellt werden sollte, war im Verzeichnis überhaupt nicht mehr sichtbar.
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Sucht man nach dem Begriff "VDM Controller" findet man bei Intel diese Erklärung zu VDM. Intel® VMD ist eine Funktion diverser Intel Prozessoren, die die direkte Steuerung und Verwaltung von NVMe-SSDs vom PCIe-Bus aus und ohne zusätzliche Hardware-Adapter ermöglicht. Intel® Volume Management Device (Intel® VMD) wurde speziell für die Verwaltung von unternehmenstauglichen NVMe-SSDs entwickelt, die mit Intel® Xeon® CPUs verbunden sind.
Weitere Fundstellen
Sucht man weiter, gelangt man ggf. zu den Supportbeiträgen NVMe-SSD-PCI-Gerät ist unsichtbar, wenn Intel VMD aktiviert ist – Lenovo ThinkSystem (Lenovo), Wie behebt man das Problem, dass bei der Installation von Windows 11/10 keine Laufwerke gefunden werden? (ASUS), oder der Acer-Community-Beitrag Wieso wird im UEFI meine SSD erkannt und im Installationsmenü nicht?. Auch auf administrator.de gibt es einen Beitrag Acer: Ärger mit dem VMD-Controller – inaccessible boot device, der sich mit dem Problem befasst. Es betrifft immer Intel-Prozessoren der 11. Generation. Vielleicht hilft es jemandem weiter – danke an Peter für den Hinweis.
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Danke,
Gut zu wissen das solche Controller existieren, und den direkten Zugriff auf die Disk blockieren.
DELL hat auf seinen Geräten im BIOS unter "SATA-Optionen" auch oft einen "RAID-Modus" aktiv. Ist dieser aktiv kann man oftmals unter GNU/Linux nicht auf die Disk zugreifen. Erst mit Umstellung im BIOS auf "AHCI-Modus" ist dann der Zugriff möglich.
Vor dem Windows-Start ist ein zurückstellen ratsam, sonst läuft gern mal die Windows-Reparatur ins Nirvana an :-)
Ach herrje, macht DELL das immer noch? Sei's drum, man kann es dauerhaft auf AHCI belassen, einfach vor dem kompletten Herunterfahren in einer adm. CMD folgendes eingeben:
REG ADD HKLM\System\CurrentControlSet\Services\msahci /v Start /d 0 /f /t REG_DWORD
REG ADD HKLM\System\CurrentControlSet\Services\atapi /v Start /d 0 /f /t REG_DWORD
Danach im UEFI/BIOS umstellen, Windows wieder starten, Festplatte im neuen Modus erkennen lassen und fertig!
Bez. VDM-Controller, gut zu wissen, dass es sowas gibt, auch wenn es mir noch nicht untergekommen ist!
Vielen Dank für diese Information, das war mir nicht bekannt.
Etwas ähnliches habe ich vor kurzem erlebt, als ich mittels USB-Bootstick ein Backup meines OS auf einem ziemlich aktuellen Notebook (Medion Art.: 30032441) von SSD1 auf SSD2 machen wollte.
Ursprünglich wurde es mit Win11 ausgeliefert, ich habe es aber mit Win10 Pro 22H2 neu aufgesetzt. Die USB-Software erzählte mir irgendwas von Bitlocker …
(ich habe NIE bewusst Bitlocker eingeschaltet!)
Also im Windows nachgeschaut: Bitlocker stand auf "Warte auf Aktivierung …", also nach meinem Verständnis inaktiv.
Via CMD manage-bde -status überprüft. C:\ und D:\ waren durch Win10 Pro tatsächlich (ab Neuinstallation und ohne mein Zutun) irgendwie "grundverschlüsselt" … warum auch immer.
Unter Windows kann ich problemlos ein Backup anlegen, da die Partitionen dann "entschlüsselt" sind.
Ich habe also mittels manage-bde -off c: und d: beide SSDs entschlüsselt (dauert auf einer 2 TB-NVMe-SSD mit rund 1,5TB Daten rund 45min.
Danach waren auch vom USB-Bootstick C:\ und D:\ lesbar/schreibbar.
Eigentlich habe ich mir bisher eingebildet, im Hardware und Win-OS-Bereich recht gut informiert zu sein.
Das Zustandekommen und die Logik des "halbaktiven" Bitlockers (ohne Zutun des Anwenders) war mir bisher nicht bekannt und ich habe dazu auch bisher nichts gelesen.
Ein Arbeitskollege, der dienstlich permanent mit Bitlocker und Co. zu tun hat, kannte das auch nicht …
Derselbe Effekt tritt übrigens auf auf anderen aktuellen Notebooks (in meinen Fällen mit Intel Core i-11000er Series) verschiedenster Hersteller auf.
Wie ist da eure Erfahrung?
Sehr interessante Info. Habe mich schon häufiger gefragt, warum mir ein verschlüsseltes System gemeldet wurde und die Leute meinten „hab nix gemacht".
Kenne das. Wenn Secure Start, TPM u.a. aktiv sind dann wird das aktiviert, hatte das bei unattend install. Google mal nach PreventDeviceEncryption, so konnte ich es in der Unattended-Datei abschalten. Oder mal nach TPM, ADK, Bitlocker. Hat mich einige Zeit damals gekostet.
Das mit dem "ab Werk" halb aktiviertem Bitlocker, kommt mir hin und wieder über HP-Laptops, unter die Finger. Ich aktiviere dann die Verschlüsselung, drucke den Key als PDF auf nem USB-Stick und deaktiviere die Verschlüsselung.
In der kurzen Wartezeit deinstalliere ich die Bloatware ^^
Ist mir beim Fujitsu A3511 auch auffallen. (CPU I5 1135 G7) Beim erstellen eines Systemabbildes über "Sichern und Wiederherstellen" in der Windows Systemsteuerung wurde ich gewarnt. Meine Externe Festplatte ist nicht verschlüsselt. Bitlocker hat zum entschlüsseln von Partition C und D mehre Minuten gebraucht.
Ich finde es dreist von Microsoft das Bitlocker ohne Zustimmung vom Nutzer einfach aktiv ist.
Das Windows 11 Pro 22H2 wurde vor der Einrichtung des PCs neu Installiert.
Wieso ist das dreist? Meiner Meinung nach sollte das wie bei Android und iOS seit Jahren zum Standard gehören, aber wer es braucht deaktivierbar sein, nicht umgekehrt.
Auf vielen aktuellen Notebooks kann man VMD nicht mehr deaktvivieren.
Langfristig sollte Peter N. sich also ein Backupprogramm besorgen welches bei seinem Bootmedium auch VMD unterstützt.
Alternativ kann er auch mal versuchen den VMD-Treiber manuell bei seinem Bootmedium nachzuladen.
Beschreibung dazu gibts hier.
https://docs.oo-software.com/de/oodiskimage-17/von-bootfahigem-datentrager-starten-oodi17/treiber-laden-oodi17
Treiber gibts auf der Intel Webseite.
Viel Erfolg
Mal Clonezilla probieren, das läuft bei bisher sehr gut. Lässt sich automatisieren, erfordert dafür einiges an Einarbeitung, zumindest bei mir war das so.
P.S. Da Clonezilla ja auf Linux basiert, sollte man das anpassen können
Falls sein Bootmedium aber noch auf Windows 7/Server 2008 Basiert, kann es sein das er den VMD-Treiber nicht installieren kann, weil dieser nur für Windows 10 und 11 sowie deren Serverpendant ist.
Das ist der Nachfolger des Intel RST Raid…
Ist dieser Modus aus, läuft der SATA als AHCI ohne RAID.
Ist er an, laufen die SATA Ports im RAID Modus und zeitgleich wird der Zugriff auf die NVMe's nur noch über den Intel (RAID) Treiber ermöglicht. (den braucht man dann für die Desaster Recovery).
Es kann nur ein RAID auf gleichem Anschlusstyp angelegt werden, also SATA-SATA und NVMe – NVMe. SATA-NVMe geht nicht.
Zur RAID Verwaltung gibt es nur noch eine bescheuerte Windows App OHNE jegliche Infomöglichkeit (WMI,SNMP,SMTP, WarnIcon rot unten rechts …) im Fehlerfall. Den einen Eintrag im Eventlog ist unbrauchbar. In einer älteren Version war SMTP enthalten, das hat Intel bewußt wieder entfernt …
Es gibt keine API um den Zustand abzufragen. Ein Konsolenprogramm gibt es für die aktuelle Treiberversion nicht (muss passen, die älteren verweigern den Dienst).
Und es kommt noch schlimmer …
Testet man den Fehlerfall (zBsp. 2 SATA Platten,RAID1) friert der Rechner beim Zugriff auf dieses Laufwerk für 30sec – 1Minute ein. Wenn man Glück hat kommt EINE kurze Meldung im Info Bereich. Danach NIE wieder, auch nach Neustart nicht …
Genau SO stell ich mir RAID vor …
Ein DRECK !
Hallo, dieses Problem ist uns schon seit über einem Jahr bekannt und nicht nur auf acer oder die 11. Generation der INTEL Core i5 CPU beschränkt. Wir kennen dieses Problem auch von anderen Herstellern wie ASUS, Lenovo oder Dell und ebenso auch nicht nur bei Notebooks, sondern auch auf Desktop PCs bzw. Workstations. Allerdings ist auch uns die Lösung über ein verstecktes Menü im BIOS völlig neu. Wir hatten uns bisher immer damit abgemüht den fehlenden VDM Treiber von Intel dem Backup-Programm beim Restore irgendwie überzuhelfen. Hat auch tatsächlich immer funktioniert. Trotzdem noch mal vielen Dank für diese Info mit dem versteckten Menü im BIOS. Wir werden das bei nächster Gelegenheit auch mal ausprobieren.
Und vielleicht noch ein Hinweis für alle, die auch oft Images zurückspielen müssen. Das beschriebene Problem betrifft offensichtlich nicht alle Programme, die eine Backup- und Restore-Funktionen bereitstellen. Bisher hatten wir dieses Problem nur beim windowseigenen "Windows Image Backup" (Windows 7), bei Acronis True Image und bei O&O Disk Image. Bei HD Clone und dem AOMEI Backupper hatten wir das beschriebene Problem bisher noch nicht, hier wurde immer die SSD, respektive die zu bespielende Partition gefunden.
Was ich testen würde ist Neuinstallation ohne aktiviertes VDM, dann sollte Windows es auch nicht benötigen. Und Backup und Restore sollten dann laufen. Neue Rechner installiere ich am liebsten eh neu, dann weiß ich was ich habe.
Zu Rainer Friedrichs Kommentar: wenn man vor einer kompletten Neu-Installation von Windows 11 VDM deaktiviert, kann es dann nicht sein, dass beim ersten Start die Installation nicht erkannt wird und Windows nicht startet? Bin mir da nicht so ganz sicher….
Peter
Den Treiber kannst Du auch unter Speichercontroller im Devicemanager deinstallieren (Haken für den Treiber natürlich setzen…). Evtl. gleich den Abgesicherten Modus in der MSCONFIG unter Start / Abgesicherter Start.. aktivieren… Dann nach dem Reboot gleich ins Bios und den VMD Controller deaktivieren. Aus dem abgesicherten Modus könnt ihr gleich wieder raus und einen normalen Neustart machen…. Dann seid ihr die Chose los.
Ich weiß ist lange her seit dem letzten Thread – Bin aber gerade darüber gestolpert.