Kevin Gallo ist seit 1993 bei Microsoft als Entwickler tätig und bekleidete bis zuletzt die Position eines "Corporate Vice President" für die Windows Developer Platform. Gallo hat gerade bekannt gegeben, diesen Posten und Microsoft nach fast 30 Jahren zu verlassen. Dazu schreibt er:
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Nach fast 30 Jahren bei Microsoft habe ich in der vergangenen Woche die schwierige Entscheidung getroffen, mich für einige Zeit von meinem Schreibtisch bei Microsoft zu verabschieden. Es war eine große Ehre und ein Privileg, mit so vielen großartigen Menschen zusammenzuarbeiten – gemeinsam haben wir die Technologie erfunden, die jeder im täglichen Leben nutzt. Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir vorstellen können, dass ich ein Teil von all dem sein könnte. Wir haben gemeinsam einige wunderbare Produkte und Plattformen entwickelt und mit so vielen großartigen Kunden, Partnern und Entwicklern zusammengearbeitet. Ich bin so stolz auf all das, was wir erreicht haben. Ich habe gerade auf einige meiner Ship-It-Auszeichnungen gestarrt und war erstaunt, wie viele Teams, denen ich angehören durfte, Produkte entwickelt haben, die zu Beginn unserer Arbeit unmöglich schienen. Gemeinsam haben wir uns durchgebissen und etwas geschaffen, das unsere Kunden liebten.
Es ist nie einfach, sich zurückzuziehen und Veränderungen im Leben vorzunehmen – aber das gibt mir die Möglichkeit, mehr Zeit mit anderen Interessen zu verbringen. Meine ehrenamtliche Arbeit mit jungen Erwachsenen und Teenagern war mir schon immer sehr wichtig, und ich habe vor, mich eine Saison lang stärker darauf zu konzentrieren. Vielleicht werde ich mich sogar direkt in der Bildung und im Unterricht engagieren.
Und natürlich werde ich meinen Entwicklerhut nicht an den Nagel hängen – ich werde weiterhin programmieren und Erfahrungen sammeln – also erwarten Sie, dass Sie von mir hören, wenn ich Fehler und Probleme finde. Ich weiß, wer Sie alle sind. Mit anderen Worten, ich werde mich weiterhin in der Entwickler-Sphäre aufhalten und einige neue Dinge ausprobieren. Allerdings habe ich NICHT vor, einen Mac zu benutzen – das wäre einfach zu viel.
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"Gemeinsam haben wir uns durchgebissen und etwas geschaffen, das unsere Kunden liebten."
So sooo … Na ja, an Selbstbewusstsein scheint es ihm nicht gerade zu mangeln. Klar, wenn man mal nur die reinen Quasi-Monopol-Zwangszahlen sieht, scheint das mit dem "lieben" in seiner eigenen, reinen Anwender-Zahlenwelt schon zu passen. Allerdings: Die Betonung sollte wohl vielleicht eher auch auf "liebten" – also der Vergangenheitsform – liegen?! Stimmt zumindest bei mir auch irgendwie: Habe Windows 2000, XP und 7 vielleicht nicht gerade geliebt, aber doch zumindest (bis heute) irgendwie gemocht. Was ich vom Rest nicht gerade behaupten konnte und kann …
Er will ja auch nach (s)einer Auszeit wohl wieder zurück kommen. Kann man durchaus auch als Drohung auslegen … ;-)
Besser hätte ich es nicht schreiben können ;)
Ich frage mich an dieser Stelle, ob er freiwillig gegangen ist oder ein Opfer des Stellenabbau von Microsoft ist.
"etwas geschaffen, das unsere Kunden liebten"?
Ich muss aufpassen, dass ich morgen keinen Lachmuskelkater bekomme :-)
Oh, ich sehe gerade, dass das im Präteritum steht. OK, das mag sein, in der Vergangenheit hatte Microsoft durchaus einige "liebenswerte" Produkte. Ohne Cloudzwang …