[English]Heute noch ein schöner "Bashing-Artikel" zu euren Lieblings-Anbietern Microsoft und Oracle. Je nach Sichtweise werden die ja abgöttisch geliebt oder abgrundtief gehasst. Manche werden locker bzw. freudig ihre Kohle für Lizenzen spendieren – man tut ein gutes Werk (ist ja alternativlos), andere fluchen wie die Rohrspatzen, schlucken es aber doch. Ein Leser hat mich informiert, dass er für die Erneuerung einer MS SQL-Server-Lizenz den dreifachen Preis zahlen darf. Und Oracle-User jubeln nicht wirklich, weil neue Java SE-Lizenzen jetzt nach Nutzer abgerechnet werden. Das hat mich dazu bewegt, einen kleinen Artikel dazu zu schreiben.
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MS SQL-Server Lizenz a bisserl teurer
Blog-Leser Oliver P. trat bereits zum 14. Februar 2023 an mich heran, um die frohe Botschaft für Microsofts Aktionäre zu verkünden (danke für den Hinweis). Oliver schrieb unter dem Titel SQL 2022 verdreifacht die Preise:
Hallo Günter,
hab dazu gesucht aber noch nix gefunden im Blog…
Wir machen gerade unseren SQL 2014 neu und joar… ich brauche keine Mistgabeln, ich brauche Sturmgewehre und Granaten. Es ist wirklich mal gut langsam.
Obigem Ausriss zufolge wird SQL Server 2022 nur noch mit Abo oder Software Assurance für virtuelle Maschinen lizenziert. Da freut sich doch der Aktionär und Oliver meint:
Was zur… WAS?! Habt ihr GEKOKST?!
Konnte ich eine SQL 2019 VM mit 8 Cores noch für 15k€ kaufen, kostet mich das mit SQL 2022 schon 45k€.
Das ist eine VERDREIFACHUNG!!! des Preises!!
Also die 4840€ (CSP 3Y Subscription) /3 *7 (übliche Betriebszeit Server) * 4 (4x 2 Kerne)
Ganz ehrlich: Wir schauen jetzt ob man 2019 noch kaufen kann, weil das kann es nicht sein.
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Aber vmtl. geht das nicht mehr, weil garantiert per CSP nur noch das aktuelle angeboten wird und Open Value ja zu 2022 eingestellt wurde (siehe).
Oder wir setzen die Möhre wieder physisch auf, klar. Da gelten diese Beschränkungen nicht, muss ich nur aufpassen dass ich die SQL-Prozesse an die Cores binde…
So möchte ich mal zu unseren Kunden in Verhandlungen gehen. "Joar Leute also das wird alles 3x so teuer wie bisher. Läuft, oder? Ok wir gehen dann auch schon wieder, tschauiiiii "
Freue mich schon, wenn es in 5 Jahren heißt "ach ihr wollt das on premise betreiben? Ohhh das geht nur noch ab der Enterprise".
Und bezüglich der Bugs dieser alternativlosen Software hat Oliver auch was zum Besten geben und sich unbeliebt gemacht. Dazu schrieb er mir:
Ich hab mich letztes Jahr schonmal an die Spitze des QM-Teams (EU halt, keine Ahnung, wie weit die Teams geshared sind) bei Microsoft eskaliert, weil ich diese Unmengen an nie behobenen Bugs nicht mehr sehen kann.
Hätte uns gefühlt fast gebannt als Firma, falls es so was bei MS gibt.
Also Geld nehmen die immer an, klar… aber die haben mir schon gedroht unsere GF zu kontaktieren. Auf die Bugmeldungen haben sie dann natürlich nicht mehr reagiert. […]
Darf ich mit dir in Rente gehen? Weil so macht das keinen Spaß mehr. […] Ich mach was mit Pflanzen
Das mit den Pflanzen oder Balkonblumen höre ich aus Administratorkreisen neuerdings im Microsoft Umfeld ja öfters. Ich habe ja so meine Theorie, dass das irgendwie mit Microsofts "Green IT-Initiative" zu tun haben muss.
Wenn ich es richtig interpretiere, ist wohl die Lizenzierung der MS SQL-Server 2022-Lizenzen in virtuellen Umgebungen ziemlich teuer geworden. Hat jemand eine Erklärung dazu?
PS: Ist mir nachträglich noch eingefallen (hat aber mit SQL-Server nicht szu tun, obwohl damals Oracle schon evil war) – bin nun ja schon etwas älter im Geschäft. So 1983/1984, als recht junger Ingenieur in der prozessnahen Datenverarbeitung aktiv, habe ich den ersten IBM PC/XT, den IBM nach Europa gekarrt hat, an einen Kunden ausgeliefert. Damals setzten die Leute alles daran, ihre IT-Lösungen auf einen PC zu bekommen, um von der Gängelei der Großrechnerabteilung weg zu kommen. Kosten, die einfach mal umgelegt wurden, war einer der Gründe. Gab eine Zeit bis ca. 2010, wo ich das Gefühl hatte, dass die Stärken beider Welten clever kombiniert werden. Und nun drängt die junge Generation der Entscheidungsträger wieder in genau diese Abhängigkeiten …
Darf's noch ein bisschen Oracle Java SE sein?
Bin vor einigen Tagen über Mastodon auf den Post von IT News gestoßen, die auf den Artikel Oracle Criticized Over Price Change for New Oracle Java SE Licenses – While Oracle's existing Java corporate licensing agreements are still in effect von slashdot verlinken.
Oracle hat sich für die Lizenzierung von Java SE etwas feines ausgedacht. Das neue Preismodell basiert auf der Anzahl der Mitarbeiter, wobei es verschiedene Preisstufen für unterschiedliche Mitarbeiterzahlen gibt. Dies hat zur Folge, dass jeder Mitarbeiter im Unternehmen für die Lizenzierung gezählt wird, auch wenn er keine Java-Software verwendet.
Dies hat zur Folge, dass Unternehmen, die Java SE einsetzen, mit erheblichen Preissteigerungen rechnen müssen. Die Änderung wird sich vor allem auf große Unternehmen mit vielen Mitarbeitern auswirken, aber auch mittelständische Unternehmen werden davon stark betroffen sein. Obwohl Oracle verspricht, den bisherigen Nutzern die Möglichkeit zu geben, ihren Vertrag zu den derzeitigen Bedingungen zu verlängern, wird das Unternehmen die Nutzer wahrscheinlich dazu drängen, das neue Modell mit der Zeit zu übernehmen.
Und jetzt sitze ich am Schreibtisch und hadere "Warum bist Du kein Software-Entwickler geworden, kriegste Kohle ohne Ende". Ein Unternehmen mit 20.000 Mitarbeitern als Lizenznehmer und 1 Euro/Nase und Monat, ich könnte die Füße hoch legen. Aber halt, ich war das ja schon mal, aber damals wollte ich "doch nur schreiben" – hach, ich glaube, ich blogge weiter, was ist schon schnöder Mammon.
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Was für ein peinlicher Artikel.
Nach fast 16 Jahren ist mir nichts mehr fremd und peinlich – und die Spitzen mussten mal wieder sein – war schließlich Rosenmontag, als der Text geschrieben wurde. Kann ja auch sein, dass die Leute in den Betrieben freudig die Lizenz- und Preisänderungen mitmachen – "was nichts kostet, ist nichts wert"
Wenn's dir besser geht, sieh es als verspätete Büttenrede – Helau.
Natürlich gibt es die Grautöne und weitere Abstufungen.
Benutze selbst win10 und oder office16, softmaker, libreoffice, drei Browser, kein edge und ersetze MS, wo es nur geht. Schließt Linuxdistris mit ein.
Aber hassen oder lieben?
Brauche diese Kraft für die Pflege innerhalb der Sippe.
Warum? Was ist daran peinlich? Ein paar Infos mehr wären schon förderlich.
Ich habe innerlich zugestimmt und mich einerseits amüsiert und andererseits inspiriert gefühlt etwas mit Blumen zu machen…
Den Kommentar kann ich nicht nachvollziehen. Klar ist der Artikel überspitzt, aber er spricht einem auch aus der Seele. Ich bin jedes Jahr bei uns für die Lizenzzählung zuständig und einem wird regelrecht schlecht, wenn man die steigenden Kosten sieht…
"Je nach Sichtweise werden die ja abgöttisch geliebt oder abgrundtief gehasst."
Finde ich ja prinzipiell nicht schön, wenn Du deine Leser in zwei Schubladen steckst. Meinst du nicht, dass es da auch noch Grautöne dazwischen gibt?
Für MS gibt es keine Grautöne, genauso wie für Apple, Google und alle großen Konzerne, bei denen $$ an erster Stelle stehen. Es sind mittlerweile notwendige Übel, denen Menschlichkeit fremd ist. Gäbe es gangbare Alternativen, wäre ich weg von denen. Bei Apple habe ich es schon geschafft :).
Es gibt diese "Zwischentöne" – aber als Bashing-Artikel ziehe ich natürlich die beiden Extreme, die mir hier im Blog durchaus begegnen, überspitzt heraus ;-)
Und ich kann noch eine Konfession aus meiner (politisch unkorrekt) schwarzen Seele offen legen: Da sind durchaus beide Seiten vertreten. Als Micro-Aktionär liebe ich dieses Microsoft wegen der Dividende – als Blogger liebe ich dieses Microsoft noch mehr (keine Minute, wo dir nicht x Themen auf die Füße fallen) – und wenn ich mal wieder eines der neueren Produkte in den Fingern hatte, kommt neben Flüchen "die gehören alle in eine Chain-Gang" raus. War erst vor wenigen Stunden so, als ich mal wieder ein Win 10 gebootet habe und durch die Oberfläche mit den Micky-Maus-Symbolen in der Taskleiste (Suchhervorhebungen etc.) begrüßt wurde – hatte vergessen, diesen Micky abzudrehen.
PS: Stelle gerade fest, sind keine Oracle-Nutzer unter der Leserschaft ;-)
"weil ich diese Unmengen an nie behobenen Bugs nicht mehr sehen kann."
Das wollen die Kunden so!
Gates hat mal eine Umfrage machen lassen.
Wo für seine Kunden lieber zahlen würden :
Für beseitigte Fehler oder neue Features.
Völlig überraschend ergab sich, das die Kunden lieber für neue Features zahlen wollen. Und da dss der Kunden Wunsch ist, läßt man es mit der Fehlersuche sondern baut neue Features ein.
Ist doch nett, oder?
(Dass die Kunden natürlich davon ausgehen, das Bugs kostenlos behoben werden erreichte garnicht den Horizont von Gates…?)
War doch klar das M$ die Preise für nicht Cloud Produkte so hart anzieht, das die Cloud billiger erscheint.
Oracle war ja schon vor 10 Jahren richtig kacke als alle Hypervisor eine Lizenz brauchten , da wurden viele Oracle Server auf Hardware installiert um den Lizenzkosten zu entfliehen. Das selbe werden wir hier wohl auch M$ sehen.
Wo wir wieder bei dem Thema Open Source wären, damit wäre das nicht passiert.
Ich kann jedem nur Raten sich in anderen Themen um zu schauen außerhalb der M$ Welt.
Kubernetes ist eine sehr faszinierende Umgebung, da werden genug Leute gesucht die sich damit beschäftigen wollen.
Der IT-Nachwuchs wird dümmer, ist jetzt hart, es so zu schreiben, ist aber so. Die Masse der junen Leute wollen nicht mehr in die Tiefe gehen. Es hat zu funktionieren und tüfteln, ausprobieren ist nun Mal nicht Sache der Mehrheit. Backups sind schon fast am Rande der Wahrnehmung, gibt doch die Windows-Wiederherstellung…die dann meist nicht mal aktiviert ist… Man kann LTSC über Enterprise legen, wissen viele nicht, funktioniert aber…
Wir kennen noch Dos und damit verbunden die Autoexec.bat und die Config.sys und haben in der Win.ini und System.ini rumhantiert. Heute hantieren wir analog in der Registry und den Gruppenrichtlinien rum.
Ich meine ausdrücklich nicht alle aber die Mehrheit.
Das hier ist nun mal ein Technik- und Insiderblog, dementsprechend sind auch die Leute hier entsprechend motiviert und dankt wem auch immer (Günter natürlich), das er uns noch lange erhalten bleiben möge.
Ich gehöre zwar selbst zur Gruppe, die gerne bastelt, muss aber die "jungen Menschen" teilweise in Schutz nehmen: Basteln ist nicht gut, sobald man eine gewisse Komplexität erreicht.
Ich habe viele IT-Abteilungen auditiert, die von "alten ITler" geführt wurden und dort war es teilweise katastrophal, weil jeder irgendwie etwas bastelt – ohne zu wissen, was er tut. Um mir dann zu erklären, dass ich einfach keine Ahnung hätte und es völlig in Ordnung sei, wenn man z.B. als internes Netz einen öffentlichen IP-Kreis einer amerikanischen Gemeinde verwendet – immerhin funktioniert es ja.
Ich weiß, was Du meinst – in der Regel liegt der Kern der Wahrheit in der Mitte. Erinnere mich an die Zeit mit meiner Entwickler-Truppe – die sehr viel Älteren waren oft eine harte Nuss, aber von den Erfahrungen konntest Du profitieren, wenn man die Nuss knacken konnte. Die Jungen haben unbedarft irgend etwas hingerotzt, wo mir oft die Haare zu Berge standen – waren (oft die damaligen MATAS) gut ausgebildet. Also beide Gruppen führen und kombinieren müssen. Zum Schluss hatte ich eine geniale Truppe an Entwicklern in meinem Bereich.
Problem waren immer diese Strömungen – "das Produkt xyz ist en vogue, ist ja Generation 4 von, das macht man heute so, ihr habt ja alle keine Ahnung …". Alles ist drauf gehüpft und ich habe gewartet, dass es knallt. Da wurde dann der größte Unsinn entwickelt und eingesetzt und ich sollte oft genug als Feuerwehr die Projekte retten. Mancher Kelch ging aber dann doch an meinen Mannen/Frauen und mir vorbei, weil wir alle Hände voll zu tun und keine Kapazitäten hatten. Lang ist's her und ich hab ja vor fast 30 Jahren den Exit ins Schlaraffenland gewählt – hatte aber andere Gründe als das "Leid der SW-Entwickler" ;-).
Hanmer schon immer so jemaaht, et ess bess hee noch alles joot jejenage…! (Um mal es mal in einem karnevalistischen Dialekt zu sagen!)
Ja, das sind die alltäglichen Dinge, mit denen man zu tun hat, historisch gewachsene Altlasten. Dauert Jahre, die wegzuräumen, weil man erstmal verstehen muss, wie sie funktionieren, Doku ist für Memmen, und was alles damit gemacht (streiche letztes Wort) gebastelt wurde.
Inzwischen gehöre ich vermutlich auch schon zu "alten ITlern" und kenne einige solche historisch gewachsenen Altlasten, habe sogar einige zu verantworten.
1ST1 hat recht, dass man erstmal die Gründe, warum manche Lösungen erdacht wurden, verstehen muss, bevor man versucht, diese "Altlasten" wegzuräumen. In meinen Fällen ging (bzw. geht) es oft um den Datenaustausch zwischen Anwendungen unterschiedlicher Hersteller, und da gibt es manchmal nur einen sehr kleinen gemeinsamen Nenner, den man dann nur mit einer – wie manche es nennen – "Bastellösung" erreicht. Ich würde mich freuen, wenn es da komplexere Standards gäbe, an die sich die Hersteller halten müssten. Aber wenn nur eine Seite mitspielt, muss man bisweilen individuelle Lösungen austüfteln, weil man die andere, unkooperative Anwendung nicht unbedingt einfach durch eine andere ersetzen kann.
Meine Einschätzung zum Microsoft SQL:
Ohne Software Assurance war bisher schon keine Lizenzmobilität gegeben. Ich denke da eher, dass schon dies im VM-Betrieb eher lasch ausgelegt wurde durch den Nutzer & Lizenznehmer. Oder habt ihr beim ESXi-Update oder HyperV-Update dann immer den SQL-Server, der darauf läuft ausgeschaltet? Ich glaube eher nicht, weil wahrscheinlich auch die Wenigstens hier einen SQL-Cluster haben werden.
Klar, kann ich die SQL-VM auch fest auf einem Server laufen lassen und mit neu starten, so machen wir es am Ende auch noch, trotz SA inzwischen.
Beim Exchange-Server handhaben wir das übrigens lizenzrechtlich so, dass wir den SQL-Server wirklich in der Zeit ausschalten, aber bei Exchange ist auch der Cluster etwas einfacher zu gestalten. Aber mit der nächsten Exchange-Generation wird das nun wohl microsoftseitig auch ein Abo werden müssen.
Klar, die Entwicklung ist nicht unbedingt toll, das will ich nicht sagen. Ohne Abo war man halt nicht abhängig, gerade diese Abhängigkeit ist echt schwer. Im KMU-Bereich wird es wohl auch schwer die Preise 10 Jahre oder mehr festzuzerren. Jede Erhöhung kann also schmerzhaft sein.
Seit wann basiert Exchange auf SQL? Dachte das läuft immer noch auf ESE, da SQL echt mies performt?
Habe mich da verschrieben. Wir machen da nicht den "SQL-Server" aus, sondern den Exchange-Server. Das macht dann mehr Sinn
Das war also nur ein Vergleich, wo die Lizenzmobilität auch auf einer VM abbildbar ist, ohne einen Ausfall. Kein direkter Zusammenhang zum SQL-Server.
Die Preise für viele Dienste bei KMU werden sich verdreifachen, nicht nur SQL. Da werden einige noch komisch aus der Wäsche gucken. Egal ob sie lokal bleiben oder Hybrid fahren.
Ich mag ja diesen Blog hier auch wegen seinem beißenden Humor! Aber hier musste ich echt (mal wieder) lachen:
"als recht junger Ingenieur in der prozessnahen Datenverarbeitung aktiv, habe ich den ersten IBM PC/XT, den IBM nach Europa gekarrt hat, an einen Kunden ausgeliefert"
Jojo, wisst ihr, wieviele ehemals (!) junge Ingenieure/Techniker/Vertriebler ich inzwischen kenne, die den wirklich (!) allerersten von IBM nach Europa importierten PC exclusiv an ihren Kunden augeliefert haben??? Oder selbst benutzt haben??? Natürlich noch mit PC-DOS Beta Version 0.99. Idealerweise bevor IBM sich selbst einen hingestellt hat, um ihn selbst mal auszuprobieren? Ja, wir sind ja sooo wichtig!
Das wird langsam zu einer Urban Legend! Die Welt ist ein Dorf und jeder hatte den ersten IBM PC, den allerersten! Irgendwo muss er doch jetzt noch sein, wertvoller als ein Apple I…
Zumindest hat mir da das IBM-Dos irgend etwas mit 1.x ausgeworfen (konnte noch keine geschachtelten Verzeichnisse sondern hatte das von CPM bekannte flache Dateisystem. Die fotokopierte Dokumentation habe ich vor Jahren im Rahmen einer AKtion "Büro entrümpeln, Frau wollte das" zu meinem Leidwesen entsorgt. Die fotokopierte und gebundene Dokumentation stammte von IBM!
Sagen wir es so: IBM hat keinen einzelnen IBM/PC XT für den Kunden von Born aus den USA nach Europa gekarrt, sondern wohl eine Schiffsladung. Aber das Teil war am Anfang Bastellösung, die man von IBM so nicht kannte. Die Leute von der "Zentral EDV" wollten mit dem Schrott nichts zu tun haben, war kein "echter IBM" – das sollte der blöde Ingenieur wuppen – "man werde dem beim Scheitern zusehen". War eine spannende Zeit – mit dBASE II, USCD Pascal, CM/M 86 und IBM-DOS, die alle der Maschine beilagen. Hab damals viel gelernt. Und in der Dokumentation waren noch alle BIOS-Einsprungfunktionen dokumentiert – wurde später ein Teil des Grundstocks meiner ersten Ausgaben des MS-DOS Programmierhandbuchs.
Will mal was zu Oracle sagen.
Lt dem Artikel
https://www.windowspro.de/news/java-se-universal-subscription-oracle-lizenziert-anhand-mitarbeiterzahl/05284.html?utm_source=WindowsPro&utm_medium=rss&utm_campaign=Feed
muss ein Unternehmen auch ALLE externen Dienstleister lizensieren.
Geht da nicht noch mehr ?
Ich mache demnächst definitiv was mit Blumen!
Solange es nicht "Blumen von unten angucken" ist, ist das in Ordnung!
Als Bauing muss man aber manchmal unter die Blumen…
Ende der 90er habe ich mit dem SQL Server gearbeitet. Ich war begeistert was MS hier geschaffen hat… Wobei, eigentlich ja Grundlagen von Sybase kamen…
Nach einigen Jahren war ich in einem anderen Unternehmen zur ORACLE DB gezwungen. Schon alleine die Treiberinstallation (unter Windows) machte mich narrisch ;-) Als dann aber Oracle nach Jahren die Preise ähnlich wie MS jetzt immer stärker erhöhte und dann pro Kern und mehr verlange – beschlossen wir in den sauren Apfel zu beißen und auf Postgres umzusteigen. MariaDB wäre auch eine Option gewesen. Der Umstieg war nicht immer einfach. Viele Spezialitäten von ORACLE waren in Postgres anders zu handeln. Manche Features hatte Postgres einfach noch nicht.
Inzwischen bin ich froh über den Umstieg. Postgres erwies sich als gute Entscheidung. Viele Features sind hinzugekommen. Die Performance ist erfreulich. Natürlich hängt alles vom Umfang und der Größe des Systems ab. Aber ich rate allen die sich über die preisliche Gestaltung der Großfirmen zur Weißglut ärgern, doch einfach Postgres zu evaluieren. Ist einem der Aufwand zu groß, oder Postgres für das System zu klein (was ich eigentlich nicht glauben würde), dann weiß man warum man den Unternehmen so viel in den Rachen wirft. Erweist sich das als machbare Sache, dann wird es ein einmaliger Aufwand, der einem dann den Puls für Jahre ruhiger schlagen lässt. Vor allem bleibt man schon mal verschont von den stetigen Marketinganrufen, die einem alle möglichen Upgrades verkaufen wollen.
Zum Thema ORACLE und Java, auch da gibt es günstige Alternativen…
Zum Thema junge Mitarbeiter und nicht in die Tiefer gehen. Ich wette als viele von uns so jung waren wie diese jungen Mitarbeiter, war die IT Welt auch noch nicht so in voller Breite verfügbar. Aktuell ist stetig irgendwo das neue Ding am Start, das man einfach nicht verpassen soll. Selbst MS alleine hat immer zig Sachen am Start, die die Welt erobern sollen. Wie soll da jemand der erst beginnt, in die Tiefe gehen können, wenn er womöglich dabei dann aufs falsche Pferd setzt, ist alles Wissen umsonst aufgebaut. Ja auch wir haben vieles gelernt und erarbeitet, was oft eine Sackgasse war, aber die Verzweigungen im Labyrinth (eigentlich Irrgarten) waren nicht so viele und nicht so beworben wie das heutzutage der Fall ist.
Leider geben viele Anwendungen vor, welchen SQL-Server man (nur) verwenden kann. Früher war ich so naiv zu glauben, SQL sei SQL.
Dann bleibt es natürlich alternativlos. Wir hatten eigentlich so ziemlich alles selbst implementiert, dadurch war es möglich. Aber davor habe ich in einer anderen Ecke bei uns die Befürchtung in eine solche Abhängigkeit von MS zu geraten.