Windows365 Frontline vorgestellt

Windows[English]Microsoft hat gerade sein Windows365 Frontline vorgestellt – ein auf Windows 11 basierendes System, welches aus der Cloud gestreamt wird. Das System soll ein personalisiertes Windows bieten, welche neben Cloud-PCs und physischen Geräten über  Microsoft Intune bereitgestellt und verwaltet werden kann. Die Idee bei der Einführung von Windows 365 Frontline ist, Schicht- und Teilzeitarbeitern die Flexibilität des Cloud-PCs zu bieten.


Anzeige

In Krankenhäusern läuft oft ein Betrieb mit drei Schichten. Hinzu kommen Sitzungen per Telemedizin. Callcenter-Mitarbeiter können ihre Arbeit Remote oder im Büro erledigen, ähnlich wie Informationsmitarbeiter. Ein Mitarbeiter im Baugewerbe oder im Einzelhandel, der überwiegend vor Ort arbeitet, braucht mobile Flexibilität, da seine Arbeit oft über mehrere Baustellen oder verschiedene Geschäfte verteilt ist. Microsoft bezeichnet diese Arbeitsplätze als Frontline, die besondere Bedürfnisse haben.

Gartner schätzt, dass es 2,7 Milliarden Frontline-Mitarbeiter gibt – mehr als doppelt so viele wie Sachbearbeiter, die fest an einem Schreibtisch tätigt sind.  Unternehmen stehen vor der Herausforderung, um ihre IT- und Arbeitsplatzanforderungen zu erfüllen. Unternehmen müssen Technologien schneller und für eine viel größere Anzahl von Menschen skalieren.

Alle Mitarbeiter mit eigenen Geräten auszustatten, ist für viele Unternehmen wirtschaftlich nicht machbar, vor allem, wenn viele nur während der Arbeit Zugang benötigen. Frontline-Mitarbeiter teilen sich oft physische PCs oder Kioske, die Sicherheits- und Identitätsprobleme mit sich bringen. Dies kann die Produktivität beeinträchtigen und wichtige Informationen wie geistiges Eigentum oder Kundendaten gefährden.

Windows365 Frontline


Anzeige

Genau hier setzt Microsoft mit Windows365 Frontline an, wie Panos Panay in obigem Tweet und Wangui McKelvey, General Manager bei Microsoft, im Beitrag Windows 365 offers flexibility from the office or home to the frontline ankündigen. Dazu soll  Windows 365 – ein Windows aus der Cloud – mit Windows 365 Frontline erweitern werden. Windows 365 Frontline ist ab sofort als öffentliche Vorschau verfügbar und hilft Unternehmen, die Anforderungen ihrer gesamten Belegschaft zu erfüllen.

Im Beitrag heißt es, das man mit Windows365 Frontline Unternehmen eine einfache und erschwingliche Möglichkeit bieten will, die Leistung und Sicherheit von Cloud-PCs auf Schichtarbeiter und Außendienstmitarbeitern auszuweiten. Windows 365 Frontline Cloud-PCs bieten diesen Mitarbeitern Zugriff auf ihre personalisierten Windows-Apps, Einstellungen und Daten, und ermöglichen diesen Mitarbeitern in Teilzeit oder im Schichtdienst von überall und auf jedem Gerät zu arbeiten. Für IT-Administratoren bietet der Ansatz neue Funktionen, um Frontline-Mitarbeiter besser zu unterstützen.

Bei Schichtbeginn melden sich die die Mitarbeiter einfach über das Internet oder die Windows 365-App bei Windows 365 an. Am Ende des Arbeitstages erfolgt die Abmeldung und der personalisierte Cloud-PC ist für den nächsten Mitarbeiter verfügbar.

Um die Sicherheit der Daten eines Unternehmens zu gewährleisten, IT-Investitionen zu maximieren und Schichtarbeitern ein nahtloses, personalisiertes Arbeiten zu ermöglichen, enthält Windows 365 Frontline zusätzliche Funktionen wie:

  • Automatischer Sperrbildschirm: Schützt Unternehmen vor unberechtigtem Zugriff durch Dritte, das eine Einstellung die Benutzer nach einer von Ihnen festgelegten Zeitspanne automatisch von ihren Cloud-PCs abmeldet.
  • Automatische Abmeldung: Wenn ein Mitarbeiter vergisst, sich am Ende seiner Schicht abzumelden, können Administratoren die Abmeldung der Benutzer automatisieren. Dadurch lässt sich sicherzustellen, dass der Zugriff auf einen Cloud-PC für den nächsten Mitarbeiter verfügbar ist.
  • Automatisches Zurücksetzen: In Situationen, in denen Daten am Ende einer Schicht von einem Cloud PC gelöscht werden müssen, stellt die Auto-Reset-Funktion den Cloud PC für jede neue Sitzung in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Mitarbeiter in hochsicheren Situationen oder solche, die mit sensiblen Daten umgehen – wie Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Kundendienstmitarbeiter und technische Support-Teams – können auf Cloud-PCs in Übereinstimmung mit den Sicherheitsrichtlinien ihres Unternehmens produktiv sein. Diese Funktion wird während der öffentlichen Vorschau nicht verfügbar sein.
  • Optimierte Updates: Diese Funktion nutzt bestehende Windows Update for Business-Richtlinien, die von der Organisation festgelegt wurden, und hilft, den Zeitpunkt der Anwendung von Windows-Updates intelligent zu optimieren, um Neustarts während der Schicht zu minimieren.
  • Frontline-Nutzungsbericht: Die Nutzungsmuster von Cloud-PCs lassen sich in Microsoft Intune leicht überwachen. Mit Hilfe von Berichten können Kunden sicherstellen, dass sie über genügend Cloud-PCs verfügen, um die Anforderungen ihrer Mitarbeiter während ihrer Schichten zu erfüllen.

Das dürften durchaus Funktionen sein, die in diesem Bereich gefragt sind. Wie es aber mit Datenschutz beim Cloud-PC mit Windows365 Frontline ausschaut, muss man abwarten. Details und die Anmeldung für die Preview finden sich im Beitrag Windows 365 offers flexibility from the office or home to the frontline.


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Cloud, Windows abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

14 Antworten zu Windows365 Frontline vorgestellt

  1. rpr sagt:

    Der nächste Schritt in die totale Abhängigkeit.
    Und es wird genügend Entscheider geben die auf den Zug aufspringen werden.
    Gut das ich bald in Rente gehe und mich dann mit dem Scheiß erst wieder beschäftigen muss wenn ich im Krankenhaus verrecke weil deren IT gerade hops gegangen ist.
    Nur zur Info:
    Es gibt seit Jahrzehnten Terminallösungen aber ja man solle 1 bis 2 gute Leute im Haus haben die solche Systeme im Griff haben.
    Gruß

    • squat sagt:

      Das Zauberwort hier heisst "stream" es geht um komplette Abschottung des PCs, damit die Leute welche mit Kundendaten also Mails usw wenn sie auf was klicken was nicht so toll war sich nix einfangen. Deshalb auch die Betonung auf automatisches Rückseiten.
      Mal testen hört sich nach einer tollen Lösung für FrontDesk und Service Mitarbeiter an.

      Und Abhängigkeit… ob ich Windows lokal oder woanders nutze.. wo Ist das die "neue" Abhängigkeit?

      • botti sagt:

        und Du glaubst, es ist dann sicherer (oder 'besser'), weil es in der MS Cloud liegt?

        • squat sagt:

          um das geht gar nicht.
          Die Fixierung auf Cloud nicht Cloud, ist ja eh zu 99% gelaufen. Die beiden größten Mail Anbieter sind Google und Microsoft, d.h. zu 90% wahrscheinlichkeit liegt jedes Mail bei denen, entweder als Antwort, oder als Ursprung. Sehr viele verwenden OneDrive/GoogleDrive/Dropbox/Icloud, und noch mehr verwenden Android Backup oder IOS Backup.
          Die Daten liegen schon bei sehr sehr vielen Menschen dort. Direkt oder Indirekt.

          Sagen wir du hast 10 Mitabeiter die den ganzen Kundenmails auswerten für Support Tickets. Die bekommen laufend Mails, Bilder, office und zip Dokumente.
          Anstatt diese PCs in der eigenen Umgebung laufen zu lassen.. das Ticketing System ist wahrscheinleich ein Webbasiertes System, kannst du also den ganzen PC wie bei einem Video woandes betreiben.

      • Bernd Bachmann sagt:

        Abhängigkeit zum Beispiel
        – von der Internet-Verfügbarkeit,
        – von der Verfügbarkeit der Microsoft-Infrastruktur,
        – von den Entscheidungen bei Microsoft, wie der Cloud-PC, den ich verwende, nun konkret aussieht.

        Seit bei uns auf MS365 umgestellt wurde (also nicht einmal Cloud PC) funktioniert der nahtlose Übergang zwischen Online- und Offline-Betrieb nicht mehr. Es reicht, das Stockwerk zu wechseln (d.h. kurzzeitig kein Internet-Zugang), um gleich jede Menge Fehlermeldungen zu bekommen. Oder die Synchronisierung baut einfach komplett Mist („Die Datei xxx ist vom User Bernd Bachmann zur Bearbeitung gesperrt. Möchten Sie sie read-only öffnen?"), und Änderungen gehen verloren.

        Dieses Zeugs nervt einfach nur. Nun gut, solange ich dafür bezahlt werde, mich damit herumzuplagen, statt produktiv zu arbeiten, soll's mir egal sein.

  2. Jens sagt:

    Das ist ja total innovativ:

    > … die Leistung und Sicherheit von Cloud-PCs …
    Selten so gelacht. "Leistung" bei den in Deutschland üblichen Internetgeschwindigkeiten? Und welche Sicherheit? Daten-Sicherheit wird ja wohl eher nicht gemeint sein.

    > Bei Schichtbeginn melden sich die die Mitarbeiter einfach an.
    > Am Ende des Arbeitstages erfolgt die Abmeldung und der PC ist für
    > den nächsten Mitarbeiter verfügbar.
    Boah, wenn man das Cloud-Geschwurbel im Satz einfach weglässt erkennt man die gesamte Innovation dieses neuen Frontline-Modells auf einen Blick :-D

  3. Fachkraft IT sagt:

    So absurd das Konzept auch ist, wird es von den vielen naiven Zeitgenossen trotzdem als Fortschritt uä. bejubelt werden. Frohe Ostern.

  4. Andy sagt:

    Naja, ich könnte mir dafür durchaus Anwendungszwecke vorstellen, wenn da ein paar Fragen zum Datenschutz und verschiedenen Gängelthemen geklärt werden.
    Ist ja leider nicht so, dass man alleine selbst entscheidet, was die Mitarbeiter zum Arbeiten angeboten bekommen.
    Den bisher üblichen Kampf GEGEN Microsoft, der sich darum dreht zu verhindern, dass mit neuen Versionen neue, für das eigene Umfeld destruktive Funktionen aktiviert werden, sehe ich bei Cloudbereitstellung als von vorneherein verloren an.
    Hier müssten also umfangreiche Commitments von Microsoft gemacht werden oder das ist eine Totgeburt.

    Wobei die Überlegungen für mich rein akademisch sind.
    Denn unsere konkret möglichen Anwendungszwecke (tatsächlich u.a. Baustellentermine), scheitern nicht an den Machbarkeiten mit unserer On-Premise-Infrastruktur, sondern an den mehr als lausigen Mobilfunk- und Breitbandnetzen.
    Gerade in Ausbaubereichen ist der Mobilfunk so lausig ausgebaut, dass schon Telefonieren ein Abenteuer ist. Selbst die Standardanwendung Homeoffice scheitert in der Praxis an ständigen Ausfällen und Bandbreitenverlust bei unseren Mitarbeitern zu Hause.
    Bei einigen Mitarbeitern gehen zeitweilig real noch ein paar Kilobyte durch die Leitung, wo dutzende Megabyte/s versprochen sind. Das ist Deutschlands Infrastruktur in 2023.
    Auch, dass in vielen Bereichen das Betreten eines Stahlbeton-Hauses genügt, um den Mobilfunkempfang auf Null zu senken, ist der Ausbaustand (hier von der Telekom) in Deutschland 2023.
    Wir telefonieren schon meist über VOIP auf selbst aufgespannten WLAN-Netzen, weil man sonst kein Wort versteht oder gar keine Verbindung bekommt.
    Wir verlegen Glasfasern zwischen nahen Standorten selbst, weil die TK-Anbieter das nicht hinkriegen oder absurd hohe monatliche Kosten verlangen, um das mit ihren eigenen Netzen zu verbinden. Was im besten Fall viele Monate dauert und dann ausfällt, weil irgendwo in Hintertupfingen ein Kaffee umgekippt ist.
    Ist ja nett, dass die Telekom-Glasfasern für irgendwelche Umschaltungen in deren Kernnetz nicht 3 Mal im letzten Monat tagsüber offline gingen, sondern gegen halb fünf in der Frühe.
    Aber es steht ja im Artikel: Schichten.
    Und eigene Fasern gehen – wenn überhaupt – dann offline, wenn es gerade passt.
    Und Breitband für alle ab 2018? Nach aktuellem Stand vielleicht 2024 und dann auch nur entsprechend der neuen Definition der Worte "für alle", die sich am besten mit "für alle, wo es billig zu machen ist" übersetzen lässt.
    Also nicht dort, wo es bisher schon zu teuer war zu versorgen.
    Da fährt dann der Mitarbeiter vom Bauhof von der Hauptstraße ab und zack ist das Netz weg. Am Standort angekommen, gibt es immerhin 16Mbit/s auf dem Papier und ein eigenes WLAN. Natürlich ist der heftig durch öffentliche Gelder finanzierte Glasfaserausbau erst verschoben und dann ohne Kommentar gestrichen. Wie zuvor der Mobilfunkausbau.

    In einem Land, wo man für zuverlässige Infrastruktur alles selbst on premise aufbauen muss, scheint mir das Geschäftsmodell zumindest beschwert zu sein.
    Selbst wenn Microsoft nicht ständig selbst die Kunden sabotieren würde.

    Natürlich wird das Modell trotzdem viele Fans in den Entscheideretagen finden, weil es viel verspricht. Was sich davon wirklich einhalten lässt, interessiert hier zunehmend ja eh niemanden oberhalb der praktischen Umsetzungsebene.

    Irgendwie vertrage ich das Marketing-Geschwurbel über Zukunftstechnologien von einer Firma, die nicht mal ihr aktuelles Portfolio einen Monat lang unbeschädigt lassen kann, nicht wirklich gut. Da kommt mir gleich alles mit hoch, was unsere Politik so an gleichartigem Geschwurbel loslässt und nicht reflektiert haben möchte.
    Irgendwo muss da ein Realitätsabzweig in eine abweichende Realitätsblase gewesen sein, den entweder meine tägliche Praxis oder die gesammelte Führungsebene von Politik und Wirtschaft genommen hat.

    Sorry für den etwas ausufernden Rant.
    Übrigens geschrieben an einem ganz anderen Ort am anderen Ende von Deutschland, wo derzeit das Internet der Telekom über DSL das einzig mögliche ist und durchschnittlich 3 Mal am Tag komplett ausfällt. Während der Mobilfunk pausenlos zwischen einem und allen Balken wechselt, wenn er nicht auch ganz weg ist.
    Infrastruktur vom Feinsten.
    Und das ist hier keine abgelegene Ecke in den Bergen, hier wohnen 6stellig Leute im (weiteren) Umkreis…

  5. Sebastian sagt:

    Sehr nah an dem 1.April Artikel.
    Und ich weise immer wieder gerne darauf hin.
    Gartner Group ist -imho- eine unseriöse Bande von Schwachköpfen die auch den Siegeszug von Windows Phone vorhergesagt haben weil man von denen jede Marktanalyse und die gewünschte Interpretation bekommt.

    • botti sagt:

      Ich kann nur zustimmen.
      Ich habe mich in den 90er und Nuller-Jahren bei meinem früheren Arbeitgeber mit Gartner-Studien und Analysen beschäftigt.
      KEINE EINZIGE deren Prognosen hat sich in irgendeiner Form bewahrheitet.

      Die haben nur das geschrieben, was ihre Auftraggeber lesen und hören wollten.

  6. Karl sagt:

    "Wie es aber mit Datenschutz beim Cloud-PC mit Windows365 Frontline ausschaut, muss man abwarten."
    Was muss man denn da "abwarten". Die VMs werden kaum verschlüsselt laufen. Der Datenschutz ist so gut und so schlecht, wie er in den USA eben ist. Grundsätzlich sind derartige Systeme ohnehin interessante Angriffsziele auf die entsprechend Aufwand geworfen wird. MS hat einen sehr vollen TrackRecord was die Missachtung von berechtigten Kundeninteressen und massivem Eindringen in datenrechtliche Hoheiten angeht.
    Ausfallsicherheit durch Diversität und Nicht-Zentralisierung sind immer noch anerkannte Konzepte. Warum versuchen wir denn das Gegenteil?

    • McAlex777 sagt:

      Und wie sollte man einer "Microsoft" VM-Verschlüsselung trauen nachdem sie den Datenschutz laufend mit Füßen treten?

      Allein in Edge "nachgelagert" das Nutzen eines OnlineAccounts als eine Synchronisations-Erlaubnis für Kennwörter zu missbrauchen war ein willentlicher Angriff auf jedwedes "Vertrauen".

  7. R.S. sagt:

    Das "Windows in der Cloud" hat Microsoft doch schon vor vielen Jahren, noch zu Windows 7-Zeiten als Endziel der Windows-Entwicklung proklamiert.
    Damals hat wohl niemand das für Ernst genommen.
    Aber jetzt startet Microsoft den ersten Versuchsballon dafür.
    Wundert mich nicht und war vorhersehbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.