[English]Microsoft hat Anfang April 2022 die Lizenzierungsregeln für Windows Server 2022 leicht gelockert, um einige Ärgernisse zu korrigieren und besser mit der Konkurrenz mithalten zu können. So wurde die Forderung, dass VMs mit 20 Kernen insgesamt 24 Lizenzen erfordern, beseitigt. Den Kollegen von The Register ist dies aufgefallen und diese haben es im Beitrag Microsoft makes Windows Server 2022 licenses a little less cynical aufgegriffen.
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Das Ganze wird schlicht als nackte Tabelle auf der Microsoft-Seite Product Terms Page, die sich mit der Lizenzierung von Windows Server Standard, Datacenter und Essentials befasst, veröffentlicht. Einen separaten Techcommunity-Beitrag scheint es keinen zu geben.
Anhand der Tabelle steige ich nicht wirklich durch und die Redaktion von The Register wohl auch nicht. Die haben aber die Leute von Licensing School und Cloudy With a Chance zur Seite gehabt, denen wohl drei wichtige Änderungen aufgefallen sind.
- Die Anforderung, dass 16 Core-Lizenzen vorhanden sein müssen, bevor Lizenzen auf virtuelle Maschinen angewendet werden dürfen, oder Nutzung des Azure Hybrid Benefit, der niedrigere Preise für Lizenzen in der Microsoft Cloud bietet, wurde aufgehoben.
- Die Anforderung im Azure Hybrid Benefit, dass Windows Server Core-Lizenzen in Achtergruppen gehalten werden müssen, wenn eine virtuelle Maschine mit mehr als 8 Kernen lizenziert wird, ist wohl entfallen. Vor dieser Änderung benötigte eine VM mit 20 Kernen drei Gruppen von acht Lizenzen (es werden vier Lizenzen eingespart). Microsoft lässt Kunden nun die tatsächliche Anzahl der Kerne mit den lizenzierten Kernen abgleichen.
- Wenn Benutzer Windows Server über ein von einem Cloud-Dienstanbieter verkauftes Abonnement lizenzieren, können sie Standardlizenzen mit virtuellen Windows Server Datacenter-Maschinen verwenden. Dieser kleine Vorteil ist bei der Verwendung von On-Premises VMs oder bei einem autorisierten Outsourcer erlaubt.
Die Veröffentlichung einer undurchschaubaren tabellarischen Auflistung ohne Erklärung der Änderungen hat wohl das Ziel, dass kaum jemand da durchsteigt und die Lockerungen bemerkt. Es sei keine offensichtliche regulatorische Notwendigkeit für die Änderung, schreibt The Register und zielt auf den Fall ab, als Microsoft die Pro-Core-Lizenzierung hauptsächlich auf Druck der Europäischen Union erlaubte. War euch diese Änderung bekannt?
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Die Änderung war mir neu.
Und ich finde es weiterhin traurig, dass man Schulungen buchen kann, in denen gelehrt wird, wie man korrekt lizenziert.
Es einfach und übersichtlich zu gestalten (z.B. eine Lizenz pro Kern) wäre ja zu leicht.
Von den User-CALs oder SQL fange ich lieber nicht an.
Geld wird nicht durch korrekte Lizenzierung ferdient, sondern durch die folgenden Schutzgeldforderungen bei Audits aufgrund angeblich unzureichender Lizenzen.
Die Unternehmen haben es selbst in der Hand, gibt hinreichend Alternativen. Ergo kein Mitgefühl.
Offtopic:
Bei Oracle-Datenbanken ist die Lizenzsituation so undeutlich das der Verein DOAG einen 100 seitigen Lizenzguide allein für Datenbanken vertreibt. Diesen muss man praktisch mehrfach lesen um wirklich zu verstehen was das bedeutet.
Für Oracle-Applikation-Server ist das Oracle Lizensierungsdokument 1.200 Seiten lang. Die Voreinstellungen der Applikationen sind für Enterprise-Umgebungen getroffen, und müssen bei None-Enterprise-Lizenzen manuell angepasst werden. Für die korrekte Lizensierung ist nach Oracle der örtliche Administrator zuständig.
Das macht möglicher Schutzgeld-Erprerssungen denkbar einfach.
Das ist der Grund des Wechsel von Oracle auf Microsoft SQL-Server. Zu unserem Glück hat der ERP-Anbieter diesen Wechsel unterstützt.
Oracle + Java ist im Haus vorbei.