EU-Kommission genehmigt Activision Blizzard-Übernahme durch Microsoft

ParagraphMicrosoft will ja den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen, was seit über einem Jahr bekannt ist. Wettbewerbsbehörden prüfen weltweit diese Übernahmepläne. Während die Übernahme in Großbritannien abgelehnt wurde, macht die EU den Weg für diese Übernahme durch Microsoft unter Auflagen frei.


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Ich hatte ja im Januar 2022 über die Pläne Microsofts zur Übernahme von Activision Blizzard berichtet (siehe Microsoft will Activision Blizzard übernehmen). Activision Blizzard ist eines der führenden Unternehmen in der Spieleentwicklung. Zudem ist Activision Blizzard ein Herausgeber interaktiver Unterhaltungsinhalte. Die geplante Übernahme umfasst Franchises der Studios von Activision, Blizzard und King wie "Warcraft", "Diablo", "Overwatch", "Call of Duty" und "Candy Crush".

Das will Microsoft sich die kleine Summe von ca. 60 Milliarden Euro kosten lassen. Mit drei Milliarden Menschen, die heute aktiv Spiele spielen, und einer neuen Generation, die von einer interaktiven Unterhaltung begeistert ist, ist das Segment der Spiele aktuell die größte und am schnellsten wachsende Form der Unterhaltung. Die Übernahme soll das Wachstum von Microsofts Spielegeschäft in den Bereichen Mobile, PC, Konsole und Cloud beschleunigen und Bausteine für das Metaverse liefern.

FTC in USA und CMA in Großbritannien dagegen

In Großbritannien hatten sich die Wettbewerbshüter Ende April 2023 gegen die Activision Blizzard-Übernahme durch Microsoft gestellt – ich verweise an dieser Stelle auf diesen FAZ-Artikel, der das aufbereitet. In den USA klagt die Federal Trade Commission (FTC) gegen diese Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft.

Die EU genehmigt unter Auflagen

Nun hat die EU-Kommission zum 15. Mai 2023 die Activision Blizzard-Übernahme durch Microsoft nach einer längeren Prüfung unter Auflagen genehmigt.  Die vorläufige Untersuchung der Kommission ergab zwar, dass Microsoft den Wettbewerb in folgenden Bereichen:


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  • beim Vertrieb von Konsolen- und PC-Spielen, einschließlich mehrere Spiele umfassender Abonnementdienste („Spiele-Abonnementdienste") und Cloud-Gaming-Dienste, und
  • bei der Bereitstellung von PC-Betriebssystemen

beeinträchtigen könnte. Die eingehende Marktuntersuchung der Kommission ergab, dass Microsoft nicht in der Lage wäre, konkurrierende Konsolenanbieter und Spiele-Abonnementdienste im Wettbewerb zu beeinträchtigen.

Allerdings bestätigte die Untersuchung, dass Microsoft den Wettbewerb beim Vertrieb von Spielen über Cloud-Gaming-Dienste beeinträchtigen könnte und seine Stellung auf dem Markt für PC-Betriebssysteme gestärkt würde. Die Genehmigung der EU-Kommission unterliegt der Auflage, dass Microsoft seine Verpflichtungszusagen vollständig einhält. Microsoft hatte der EU-Kommission vorgeschlagen, die wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf dem Markt für den Vertrieb von PC- und Konsolenspielen über Cloud-Gaming-Dienste mit folgenden umfassenden Lizenzierungszusagen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auszuräumen:

  • Erteilung einer kostenlosen Lizenz für Verbraucher im EWR, die es ihnen erlaubt, alle aktuellen und künftigen PC- und Konsolenspiele von Activision Blizzard, für die sie eine Spielelizenz besitzen, über einen Cloud-Gaming-Dienst ihrer Wahl zu spielen;
  • Erteilung einer entsprechenden kostenlosen Lizenz für Anbieter von Cloud-Gaming-Diensten, damit Spielenutzer im EWR alle PC- und Konsolenspiele von Activision Blizzard spielen können.

Mit diesen Verpflichtungszusagen sieht die EU-Kommission die wettbewerbsrechtlichen Bedenken in vollem Umfang ausgeräumt. Die Zusagen gewährleisten im Vergleich zur derzeitigen Situation eine erhebliche Verbesserung für das Streamen von Spielen über die Cloud, schreibt die EU-Kommission.

Wie die Karten allerdings in 10 Jahren aussehen, steht auf einem anderen Blatt. Und dass die Position Microsofts im Bereich PC-Betriebssysteme durch diesen Deal gestärkt wird, stört die EU-Kommission wohl auch nicht. Vielmehr sieht die EU-Kommission in den Verpflichtungszusagen erhebliche Vorteile für den Wettbewerb und die Verbraucher, weil die Spiele von Activision auf neuen Plattformen, einschließlich Plattformen kleinerer EU-Akteure, und auf mehr Geräten als bisher zur Verfügung stehen werden.

Das geht wohl auch auf positive Rückmeldungen von Cloud-Gaming-Diensten zurück, die Interesse an solchen Lizenz zeigten. Einige dieser Anbieter haben bereits bilaterale Vereinbarungen mit Microsoft geschlossen, die sich auf die geplanten Lizenzen zur Cloud-Nutzung der Spiele von Activision stützen und in Kraft treten, sobald die Übernahme abgeschlossen ist.


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4 Antworten zu EU-Kommission genehmigt Activision Blizzard-Übernahme durch Microsoft

  1. Joerg sagt:

    Hach Schade, Blizzard war mal so gut, jetzt kann es nur noch weiter Bergab gehen wenn M$ da auch noch mitmischt :(. Seit der Verschmelzung Blizzard & Activision haben die "originalen" Produkte von Blizzard (Diablo, WoW usw.) qualitativ schon sehr nachgelassen, Blizzard war mal eines der "Guten" Studios, genauso Bioware bis die von EA geschluckt wurde – wobei, schlimmer wie EA geht wohl fast nicht mehr. Oder ID-Software, erst Bethesda und dann M$ …

    Finde es ein wenig Schade, dass die damals "guten" Hersteller mittlerweile durch irgendwelche Großkonzerne geschluckt wurden und an sich nichts mehr von denen vorhanden ist (weder in Sachen Innovation noch in Qualität)

  2. Marc sagt:

    Sehr gut. Als nächstes bitte Sony kaufen.

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