[English]In den letzten Wochen haben sich diverse Bugs (teilweise durch Updates aber auch während der Entwicklung) in diversen Windows-Versionen eingeschlichen. So gibt es sowohl unter Windows 10 als auch unter Windows 11 Probleme beim Kopieren von Dateien – die Operation kann scheitern. Weiterhin hakt es bei der Windows-Suche, beim Startmenü sowie beim Öffnen von Apps. Microsoft hat die betreffenden Probleme eingeräumt und teilweise korrigiert. So sind die Probleme bei der Spracherkennung (Chinesisch, Japanisch) per Update behoben. Ich fasse die Punkte nachfolgende zusammen.
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Dateioperationen (Kopieren, Speichern) scheitern
Sowohl in Windows 10 als auch in Windows 11 gibt es temporär Probleme mit Dateioperationen wie Kopieren oder Speichern von Dateien, die scheitern können. Microsoft hat zum 24. Mai 2022 dieses Problem im Beitrag Saving or copying files might intermittently fail bestätigt und schreibt:
Beim Speichern, Kopieren oder Anhängen von Dateien mit 32-Bit-Anwendungen, die große Adressen berücksichtigen und die CopyFile-API verwenden, können gelegentlich Probleme auftreten.
Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass Systeme von diesem Problem betroffen sind, wenn kommerzielle/Unternehmenssicherheitssoftware eingesetzt wird, die die erweiterte Dateiattribute nutzt. Das Kopieren von Dateien im Datei-Explorer scheint dagegen nicht betroffen zu sein. Aber die in Anwendungen verwendete CopyFile-API könnte von diesem Problem betroffen sein.
Microsoft Office-Anwendungen wie Microsoft Word oder Microsoft Excel sind nur betroffen, wenn Sie 32-Bit-Versionen verwenden. Dann erhalten Nutzer beim Sichern möglicherweise die Fehlermeldung "Dokument nicht gespeichert". Tritt der Fehler auf, soll man die letzte Dateioperation wiederholen, schreibt Microsoft in seiner Empfehlung für einen Workaround.
Microsoft schreibt, dass Endverbraucher im Home-Bereich oder in kleinen Unternehmen, die Windows in nicht verwalteten Umgebungen einsetzen, wohl auch nicht betroffen sind. Aktuell arbeitet Microsoft an einer Lösung für das Problem, welches folgende Windows Clients betrifft.
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- Windows 11 21H2 bis 22H2
- Windows 10 21H2 bis 22H2
Startmenü, Suche, UWP-Apps
Das zweite Problem, welches bereits am 18. Mai 2023 im Windows Release Health Dashboard unter Known Issue erwähnt wurde, betrifft das Startmenü, die Windows Suche sowie das Startverhalten von UWP-Apps. Die Probleme, die bereits seit Januar 2023 bekannt sind, werden im Beitrag Start menu, Windows Search and UWP apps might have issues opening als "mitigated" (also als entschärft) aufgeführt. Microsoft schreibt dazu:
Das Startmenü, die Windows-Suche und Universal Windows Platform (UWP)-Apps funktionieren möglicherweise nicht wie erwartet oder haben Probleme beim Öffnen.
Microsoft gibt an, dass die Ursache beschädigte Registrierungseinträge oder Daten in Windows seien. Dies wirke sich auf die Microsoft Office-APIs zur Integration mit Windows, Microsoft Office oder Microsoft Outlook oder Outlook Calendar aus.
Ein Beispiel für eine von diesem Problem betroffene Anwendung ist ClickShare, schreibt Microsoft. Ich hatte in meinem meinen Blog-Beitrag Windows 10: Taskleiste und Office-Anwendungen streiken (18. Jan. 2023) auf genau dieses Problem hingewiesen. Microsoft führt nun aus, dass das zugrundeliegende Problem nicht durch die Installation eines Windows-Updates verursacht wird. Vielmehr könnte dies durch ein Update für eine betroffene Anwendung auftreten. Betroffen sind folgende Windows Clients.
- Windows 11 21H2 bis 22H2
- Windows 10 21H2 bis 22H2
Microsoft arbeitet weiterhin an einer Lösung dieses Problems und will diese mit einem der nächsten Updates bereitstellen. Um das Problem zu entschärfen, schlägt Microsoft die Deinstallation der Sie Anwendungen, die mit Windows, Microsoft Office, Microsoft Outlook oder Outlook Calendar integriert sind und Probleme verursachen, vor. Ein Strohhalm der Hoffnung bei Microsoft ist noch, dass die Anbieter dieser Anwendungen ein Updates bereitstellen, welches das Problem beseitigt. Für Sie ClickShare von Barco gibt es die beiden Artikel
Symptom: Start Menu and other shell components fail when Apps including Barco's ClickShare access Office APIs
Unresponsive Windows taskbar or user shell folder permissions issues with ClickShare App Calendar integration
Probleme mit Spracherkennung (chinesisch, japanisch)
In Windows 11 22H2 hatten Nutzer aus China und Japan ggf. das Problem, dass die Spracherkennung nicht immer funktioniert. Mit Datum vom 24. Mai 2023 schreibt Microsoft im Beitrag Intermittent issues with speech recognition when using Chinese or Japanese, dass diese Probleme durch das Update KB5026446 behoben seien.
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Die Empfehlung von Microsoft die BARCO Clickshare Anwendung zu deinstallieren um das Problem zu beheben sind ja recht radikal. Eigentlich genügt es doch schon, die Kalender Integration in Clickshare zu deaktivieren und die Berechtigungen auf den durch die API entfernten Registry Berechtigungen wiederherzustellen. Den Betroffenen sollte das aber mittlerweile hinlänglich bekannt sein.
Das Problem mit dem nicht funktionierenden Startmenü hatten wir bisher bei nur einem unserer Rechner, aber da war kein BARCO o.ä. installiert. Der Fehler hier war, dass die Berechtigungen auf den Registryzweig HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\User Shell Folders bzw. \Shell Folders nicht mehr passten. Als Lösung haben wir dort nur die Vererbung wieder aktiviert und die vorhandenen Berechtigungen durch die Vererbung ersetzen lassen. Danach funktionierte es wieder einwandfrei, es war nicht mal ein Reboot nötig.
Den Lösungsansatz hatte ich aus einem MS Answer Thread aus 2022.
Interessant! Habe ich mir mal notiert, Startmenü geht nicht hatte ich bei mir 2x und beim Kunden 4x
Bisher immer das Profil kopiert, die Benutzer Reg gesichert, das Profil eliminiert und von Windows neu anlegen lassen, dann Reise rückwärts.
Alle Tipps & Lösungen im Internet auch Heise noch nie einen Erfolg erzielt und nur Zeit verschwendet.
Mal sehen, wenn der nächste kommt
Wir hatten das Problem tatsächlich mit dem Clickshare auf mehreren 100 Rechnern. Ließ sich dann aber recht einfach beheben.
Das passiert halt wenn man das OS zur Bloatware aufbläst! Hinzu kommt dann noch ne stiefmütterliche QS und wir haben den Salat.
Microsoft hat da doch längst die Kontrolle verloren.
Bester, nützlichster, schönster, tollster, informativster, intelligentester Beitrag des Tages! Ich gratuliere ganz herzlich zu dieser Glanzleistung!
Ach komm, recht hat er doch
Warum die Ironie 1ST1? Er hat doch Recht in Windows ist so viel Zeug rein gekommen was da absolut nichts zu suchen hat. Dass hier Microsoft Fanboys im Forum aktiv sind hat Günter ja vor längerem schon festgestellt. Mit solchen Kommentaren outen sie sich eben. Die Qualitätskontrolle von MS ist halt nur noch in Spuren vorhanden und jeder der Windows einsetzt oder einsetzen muss weiß das auch.
Würde heute noch jemand ein Auto kaufen, das nur 4 Räder, Motor, Pedale, Lenkrad, Licht, Bremse und Sitz hat?
Hier sehe ich inzwischen etliche Autos mit einem "H"-Kennzeichen herumfahren. Teilweise sind das eben nicht "richtig alte" Autos, sondern Trabbis, Ladas, Wartburgs umd Moskwitch, natürlich auch z.B. Bullis und Mercedesse, die das nötige Alter gerade so erreicht haben. Von Simson-Motorrädern aus Suhl ganz zu schweigen.
Grund ist weniger die Liebe zu alten Fahrzeugen, sondern daß sie eben in der Anschaffung, dem Verbrauch (Normalbenzin), Versicherung und der Steuer ("H") billig sind. Manche Leute haben eben nicht das Geld, eine aktuelle "Fahrmaschine" zu kaufen und können z.B. auf eine Klimaanlage oder ein Navi dankend verzichten.
Mal davon abgesehen, dass der Vergleich mehr als hinkt,
das nennt sich Grundausstattung!
Und die Leute ordern dann, vor dem Kauf!!, nach.
Servolenkung, Klima, ABS, usw.
Gut meist sind es solche Sachen schon zum Teil schon dabei.
QC Ist meines erachtens nach nicht nur MS Schwachstelle.
Software und services werden komplexer und schnell lebiger. Früher gab es auch in Unternehmen nur eine Handvoll von Beidem. Heute sehe ich mikro kleine Scrollbalken und Page up/downs durch Listen da brauchs schon minutenlanges lesen.
Die Wahrheit tut einem Fanboy weh, ist aber trotzdem die Wahrheit.
Das Hauptprodukt bei Microsoft ist inzwischen nicht mehr ein stabiles OS mit dem einfach nur gearbeitet wird sondern das Entwicklen von Updates für Update-Mechanismen für die man trotzdem Halbwissen Know how zur Reihenfolge von Einspielen und Zurückrollen von KBs und Fixes und Powershell Hacks und Registry Keys braucht.
Das nennt man Kontrolle verloren.
Ich sehe in dem Punkt wenig Veränderung seit den 00er Jahren. Der Kommentar könnte auch aus dieser Zeit stammen.
Soweit ich Statistiken aus den helpdesks kenne, sind zeitliche Aufwendungen durch fehlerhafte Updates nicht exorbitant angestiegen. Sehr wohl aber die Bandbreite der eingesetzten Produkte und deren Bekanntheit bzw. erforderliches KnowHow. Spezialsoftware oder Anwendungen werden support seitig aber gern ausgelagert. Wer das nicht kann erlebt das miteinander in der Praxis vielleicht auch anders.
@1ST1 : Stimme ich voll auf zu!
das bekannteste Problem ist Windows selbst…
… und die ignoranten Fanboys, die es immer noch in den Himmel loben
Zweitbester, nützlichster, schönster, tollster, informativster, intelligentester Beitrag des Tages! Ich gratuliere ganz herzlich zu dieser Glanzleistung!
Stellt bitte die Kommentierung auf diesem Niveau ein – danke. Bringt niemanden sonst aus der Leserschaft wirklich weiter.
Ok, aber Ottlilius und Konsorten ihre Beiträge sind wertvoll genug?
Bei der Windows-Suche hakt es massiv seit Windows Vista bzw. Microsoft Search 4.0 (war optional bei Windows XP).
Seit diesem Mist funktioniert die Suche nicht mehr richtig, findet entweder keine Dateien oder findet Dateien, die nicht der Suche entsprechen. Bekannte Suchmuster wie die Platzhalterzeichen * und ? werden ignoriert, etc. etc.
Bei mir habe ich deshalb ein kleines Tool, das sich ins Kontextmenü einhängt, installiert, das mir die von Windows XP bekannte Suche zurückbringt.
Damit finde ich genau das, was ich suche und nicht weniger oder mehr, und es ist zudem sogar schneller als die Windows-Suche.
Auf Fremdsystemen verwende ich statt dessen die Eingabeaufforderung. Selbst die Suche damit ist besser als die im Windows Explorer.
Komisch, bei mir funktioniert die Suche.
Mit passenden Suchmustern?
Wenn ich z.B. das Suchmuster *.doc eingebe, dann will ich nur Dateien, deren Dateiendung .doc ist
Die Windows.Suche findet aber auch z.B. Dateien, deren Dateiendung .docx ist. Dieses Ergebnis ist FALSCH, da es NICHT dem Suchmuster entspricht.
Das richtige Suchmuster für dieses Ergebnis wäre *.doc*
Oder wenn ich als Suchmuster ABC*.* eingebe, dann will ich nur Dateien, deren Name mit ABC beginnt.
Die Suche findet aber auch Dateien, bei denen das ABC nicht am Anfang steht. Auch dieses Ergebnis ist falsch, da es nicht dem Suchmuster entspricht.
Scheint generell die amerikanische Auffassung von Suchen zu sein. Amazon fing damit an, Google und alle anderen Suchmaschinen zogen nach, Ebay ebenso:
Hauptsache, eine lange Liste mit ganz ganz vielen Ergebnissen präsentieren. Dass die Ergebnisse aber kaum Treffer, sondern hauptsächlich Kollateralschaden enthalten, schert die Macher nicht.
Ich weiß nicht, welches Publikum damit begeistert wird. Die Klagen von uns exakten Deutschen über diesen Murks interessieren bei den Machern dort drüben augenscheinlich keinen.
Stimmt.
Die Amazon-Suche ist auch eine Seuche, da die meisten der Treffer mit der Suche nichts zu tun haben.
Wenn ich z.B. nach einem Autor suche und da "Vorname Nachname" eingebe, dann bekomme ich auch Treffer, bei denen nur der Vorname oder nur der Nachname enthalten ist. Da hilft auch kein Setzen des Suchbegriffs in "".
Es begeistert das Publikum, das nicht erkennt, dass Ergebnisse unsinnig/falsch/fehlend sind, sobald man die Funktion ernsthaft benutzen will/muss. Also ein Publikum, das in einem Blog wie hier eigentlich an der falschen Adresse ist.
Ja, genau diese Suche nach Dateiendungen funktioniert bei mir hervorragend. Neulich habe ich ein riesen Archiv on "Mod-Files" bekommen. Soundtracker-Module, bekannt vom Amiga. Da gibts inzwischen unzählige Formate, das originale *.mod, aber auch *.xm, *.s3m, *.oct, usw., ein gutes Dutzend abweichende Formate. Aber nicht jeder Player auf Althardware kann jedes dieser Formate. Also möchte ich vermeiden, dass auf der immer zu kleinen Festplatte eines Alt-Systems (z.B. Amiga, MS-DOS) mit Mod-Player XY Dateien landen, die der jeweilige Player nicht kann. Ich sortiere daher nach Erweiterung in unterschiedlichen Verzeichnissen, dann jeweils in Ordner nach erstem Zeichen des Dateinamens getrennt (a, b, c, …) weil es sonst zu viel wird. Diese Trennung mache ich im ersten Schritt mit dem Explorer, in dem ich mir in einem Verzeichnis einer neu aufgetriebenen Mod-Flie-Sammlung alle Dateien mit einer dieser Dateiendung suchen lasse, um sie und dann im Zielordner mit STRG+V zu verschieben, und dann verschiebt mir eine selbstgeschriebene Batch die Dateien nach meinem Muster in die passenden Unterordner (also in einer Schleife move a*.mod .\a\, move b*.mod .\b\ usw. Klappt hervorragend!
Die known issues waren schon immer eine Quelle der Freude.
Ich erinnere mich an amüsante Abende bei Lesungen zum Thema Small Business Server.