Die Standard-Schriftart in den Microsoft Office-Anwendungen war bisher Calibri. Nun ersetzt Microsoft diese Schriftart durch den neuen Fot mit dem Namen Aptos. Die Schriftart hatte vor zwei Jahren schon mal als Bierstadt Schlagzeilen gemacht. Ergänzung: Es mag gute Gründe für diesen Schritt geben – solange Microsoft aber die Nutzer in Windows 10/11 mit einem kaputten ClearType-Font-Rendering abspeist, ist das alles hohl.
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Neues Beispiel für "sinnlose Umbenennungen" im Microsoft Universum. Seit 15 Jahren hat Microsoft den Font Calibri als Standardschriftart in Office verwendet. Calibri ist seit 2007 die Standardschriftart für alles, was mit Microsoft zu tun hat. Dieser Font hatte Times New Roman in Microsoft Office abgelöst. Damit ist nun erneut Schluss, die Office-Apps in Microsoft 365 bekommen einen neuen Font mit dem Namen Aptos verpasst.
Font-Austausch 2021 angekündigt
Der Austausch der Standardschriftart in den Office-Anwendungen war aber bereits 2021 durch Microsoft angekündigt worden. Ich hatte seinerzeit im Blog-Beitrag Microsoft will Office neue Standard-Fonts verpassen – alles aus der Cloud? Details berichtet.
Die Verwendung einer neuen Schriftart war angedacht worden, um Monitore mit höherer Auflösung besser bei der Textanzeige zu unterstützen. Microsoft hatte dazu fünf spezielle Schriftarten (Bierstadt, Tenorite, Skeena, Seaford, und Grandview) zur Auswahl gestellt, von denen die Nutzerschaft eine auswählen sollte. Diese sollte dann die Calibri als Standard ersetzen.
Im obigem Blog-Beitrag schrieb ich auch, dass alle fünf Schriftarten "in der Cloud" verfügbar sein sollten. Das geht aus einem Blog-Beitrag hervor, der besagt, dass die fünf Schriftarten-Familien in allen Microsoft 365 Apps aus der Cloud verfügbar sein werden. Ich hatte im Blog-Beitrag auf die Implikationen, von der DSGVO-Problematik bis hin zur Weiterverwendung von Dokumenten mit diesen Schriftarten durch Drittanwendungen hingewiesen.
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Microsoft kündigt den Font-Wechsel an
Im Beitrag A change of typeface: Microsoft's new default font has arrived hat nun Microsoft Design seine Pläne zum Ersetzen der Schriftart Calibri durch Aptos auf Medium bekannt gegeben. Im Artikel erfährt man, dass die Schriftart Bierstadt von den Benutzern 2021 als Favorit für die Standardschriftart in den Microsoft 365 Office-Anwendungen ausgewählt wurde. Allerdings wurden alle fünf Schriftarten im Font-Auswahl-Dialog bereitgestellt.
Wie so oft im Leben mit Microsoft gibt aber "nichts ist beständiger als die täglichen Änderungen". Konnte man sich Calibri oder Bierstadt noch halbwegs merken, heißt der neue Standardfont nun Aptos.
Microsoft beginnt ab sofort damit, Aptos als neue Standardschriftart in Word, Outlook, PowerPoint und Excel zu verwenden. Der Font soll in den nächsten Monaten für alle unsere Kunden als Standardschrift ausgerollt werden.
Microsoft hat noch einige Informationen rausgelassen, wie es zum kruden Namen des Standardfonts Aptos kam (klingt für mich wie ein Blutdrucksenker oder ein Schlafmittel oder ein verunglückter Schluckauf).
Die Schrift wurde vom Schriftdesigner Steve Matteson als Bierstadt entworfen, der auch ursprünglichen Windows-TrueType-Core-Schriften und die die Schriftart Segoe entwickelt hat. Steve Matteson benannte die von ihm entworfene Schrift von Bierstadt in Aptos um. Das ist der Name einer Stadt, die zehn Kilometer östlich von Santa Cruz am Highway 1 in Kalifornien liegt. Der Name stammt aus der Sprache der Ohlone und meint "Zusammentreffen von zwei Bächen" – passt, wenn die Office-Welt über die neuen Schlenker Microsofts weint. Die Stadt Aptos hatte nach der Volkszählung aus dem Jahr 2010 rund 6220 Einwohner, und soll die Lieblingsstadt des Schriftdesigners sein. Der Name der Schrift soll die weitläufige Landschaft und das Klima, den Nebel, die Strände, die Mammutbäume und die Berge verkörpern.
Ähnlich wie die Schweizer Typografie aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Aptos eine serifenlose Schrift. Serifenlose Schriften, die auch als Grotesk oder Gotik bezeichnet werden, haben einfache Buchstabenformen, gleichmäßige Striche und sind gut lesbar. Aptos, die aus verschiedenen geometrischen Formen besteht, ist fett, klar definiert, direktiv und streng, heißt es von Microsoft. Mit der Schriftart lassen sich viele verschiedene Sprachen und Töne ausdrücken.
Die Wortstämme sind sauber geschnitten. Subtile kreisförmige Quadrate innerhalb der Buchstabenkonturen ermöglichen eine bessere Lesbarkeit, insbesondere bei kleinen Größen. Das Kleinbuchstaben-L habe einen markanten Schweif, der es vom Großbuchstaben-I trennt, heißt es. Die Köpfe der i's und j's sind runde Punkte anstelle von grotesken Quadraten. Die 6 ist einfach gestrichen, während zwei gestapelte Ellipsen die 8 ergeben.
Kaputtes ClearType-Rendering
Ergänzung: Der Artikel ist ja irgendwie "mächtig eingeschlagen" und sorgt für Diskussionen der Art "warum aufregen, ist doch gut, wenn was passiert und ansonsten merkt das keiner". Ich hätte ja nichts dagegen, wenn das MS-Software-Universum ein Hort der Qualität und Stabilität wäre. Und es mag gute Gründe für diesen Schritt geben, eine neue Schrift für hochauflösende Bildschirme einzuführen.
Solange Microsoft aber die Nutzer in Windows 10/11 mit einem kaputten ClearType-Font-Rendering abspeist, ist das alles hohl. Ich spare mir die Details und verlinke auf den Artikel Windows' Schrift-Renderer ist seit 4 Jahren kaputt und Microsoft juckt's nicht. der das Thema aufgreift. Das dann genau der Punkt, warum ich hier im Blog vieles aus der Microsoft-Software-Schmiede bewusst "spitz" aufgreife.
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Naja ne Font Änderung ist jetzt kein Beinbruch, erst recht wenn diese Lokal und nicht aus der Cloud kommen.
Da sind die Windows GUI an sich schon ne schlimmere Sache… unausgegoren, nicht durchgezogen, potthässlich!
Mein System passe ich sowieso meinen Vorlieben an, und was der andere Standardmässig zu sehen bekommt kann mir da ja egal sein.
Microsoft hat genug Ecken und Kanten und Bugs, ein neuer Standardfont macht mir jetzt wirklich keine grauen Haare!
/Edit/
außer Microsoft bleibt sich treu und pfuscht auch da! könnte mir durchaus vorstellen das dann wieder etliche Dialoge etc. nicht mehr korrekt dargestellt werden und zu Fehlern führen… MS eben!
Die Problematik ist doch genau, dass der Font aus der Cloud kommt und anscheinend zur lokalen Installation nicht vorgesehen ist. D.h. nur Microsoftprodukte diesen Font unterstützen. Es wird genügend Leute geben, die den Standard nicht ändern und du kannst dann schauen, wie du mit solchen Dokumenten umgehst.
also ich weis ja ned wie es bei dir ist, aber wenn ich Windows verbiete Fonts "Nachzuladen" und er Dokumente mit unbekannten Fonts öffnen will, nimmt er den voreingestellten Standard Font! Gibt da höchstens mit Sonderzeichen und Umlauten Probleme wenn die im Standardfont nicht vorhanden sind.
Fehlende Umlaute oder falsche Formatierung wären bei uns brandgefährlich. Auch Fonts die bei der PDF-Wandlung nicht eingebettet werden können sind ein NoGo.
Wenn es ein Unicode-Font ist (und davon gehe ich aus, andere Fonts machen heutzutage keinen Sinn mehr, da nicht universell und sprachunabhängig nutzbar), dann gibt es absolut gar keine Probleme mit Sonderzeichen und Umlauten.
Und ganz ehrlich, der Name Aptos ist dann noch besser als Bierstadt.
Finde ich nicht – mir geht "Aptamil" (Babynahrung), "Domestos" (Reinigungsmittel) und so ähnliche durch den Kopf – ich musste heute Nacht beim Schreiben des Beitrags jedes Mal nachschlagen, wie der neue Font Aptos heißt.
Während Bierstadt bei mir sofort "saß" – gut, der Ortsteil Wiesbaden-Bierstadt ist gerade mal so ca. 20 km von mir entfernt …
Naja, so ist jeder anders. Ich assoziiere Bierstadt eher mit Alkoholexzessen…. obwohl ich gar kein Bier trinke. Können sie die Schrift gleich Mallorca nennen ;-)
Als Calibri neu war, war der Name vermutlich genauso wenig eingängig wie jetzt Aptos.
So unterschiedlich können Auffassungen sein. Während ich bei Calibri an Kolibri gedacht hatte und bei Bierstadt an Wiesbaden, statt an eine Schriftart, wäre ich bei Aptos niemals auf Aptamil und Domestos gekommen, sondern eher auf APTOS – Advanced Packaging Tool (APT) OS.
Auch keine Schriftart, aber zumindest technisch assoziiert.
Bierstadt ist in den USA als Beer Town nicht positiv konnotiert, sondern negativ. Für ein amerikanisches Unternehmen sicherlich nicht "sinnlos".
Nö wirklich, keine Schrift hat es verdient, mit einem peinlichen Namen wie „Bierstadt" belegt zu werden. Warum nicht gleich „Käseburg"?
Und wie klang das, wenn es den Amis zwischen den Lippen rauskam?
Wie man „Seagoe UI" aussprechen soll, hat mir im deutschsprachigen Raum auch keiner sagen können. „Seekuh uii"?
Das war die erste von unzähligen Fonts, die ohne aktiviertes Augenkrebs-Cleartype aussehen wie von den Kohlweißlingen zerfressen. – Lang lebe Arial, Georgia & Co.!
Sag das mal den Leuten in Bierstadt.
Ist ja nach Mount Bierstadt in den Rocky Mountains benannt. Neben Murmeltieren und anderem Getier, wohnen wohl nicht wirklich Leute da.
also 'Bierwurst' wäre mir auch lieber gewesen
Es wäre sinnvoller, einen Font für Dyslexie-Betroffene zu integrieren und diesen Font in amtlichen Schriftstücken zu empfehlen.
LEGASTHENIE / DYSLEXIE Wenn das Hirn die Buchstaben verwechselt
Nach bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen haben sich keinerlei Hinweise gefunden, dass ein spezieller Font die Auswirkungen der Dyslexie abmildert. "Dyslexie font does not benefit reading in children with or without dyslexia" –> https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5934461/
Es hapert bei Dsylexie nicht an der Erkennung, sondern an der Verarbeitung. Das wird ja auch in dem von dir verlinkten Artikel deutlich.
"Subtile kreisförmige Quadrate"
Ich hab mich weggeworfen vor Lachen…
Da bin ich auch gerade darüber gestolpert.
Endlich, eines der großen Rätsel und Geheimnisse der Mathematik gelöst: die Quadratur des Kreises.
Großartig!
Hoffentlich haben die vorher mit Apple gesprochen! Nicht, dass es wieder Gezänk wegen runder Ecken gibt.
Was Microsoft da als Standardfont vorgibt, interessiert mich nicht, wird eh sofort umgestellt.
Ich nutze seit 30 Jahren Arial als Standardschriftart und daran wird sich wohl auch in den nächsten 30 Jahren nichts ändern.
Im Übrigen:
Die Standardschriftart von Windows (Desktop, Startmenü, Titelleiste, etc.) ist seit Ewigkeiten "Segoe UI".
Kann man auch ändern.
Eben, wenn man sich wegen jeder Kleinigkeit aufregt, wird das eh nix mehr mit nochmal 30 Jahre.
"seit Ewigkeiten" heißt "seit Windows Vista". Davor war Tahoma die Schriftart für Desktopelemente.
Ich werde auch lieber bei Comic Sans bleiben, so wie die meisten hier.
Serifenlose Antiqua-Schriften (wie die Aptos) zählen zur Gattung Grotesk. Das ist soweit richtig. Gotik ist jedoch etwas anderes. Mit Gothic oder Blackletter werden sogenannte gebrochene Schriften wie die Fraktur bezeichnet. Deshalb ist die synonyme Verwendung beider Begriffe im Beitrag falsch.
Gebrochene Schriften werden im Englischen *eben nicht" als "Gothic" bezeichnet, sondern wie erwähnt als "Blackletter".
Besonders in den USA ist "Gothic" oft eine Bezeichnung für nicht zu konstruiert wirkende, eher schmal laufende Serifenlose, siehe die weit verbreitete "Franklin Gothic".
Von https://en.m.wikipedia.org/wiki/Sans-serif
'Before the term "sans-serif" became common in English typography, a number of other terms had been used. One of these outmoded terms for sans-serif was gothic, which is still used in East Asian typography and sometimes seen in typeface names like News Gothic, Highway Gothic, Franklin Gothic or Trade Gothic.'
Wenn der Font gut aussieht (Ich hätte jetzt hier eine Voransicht mit Schriftprobe erwartet, Screenshot hätte gereicht) und auch neben 640×480 auch auf hochauflösenden 8k-Monitoren gut funktioniert, dann sehe ich hier keinen Aufreger. Im Gegenteil, zeigt es doch, dass Microsoft beim Thema Qualität durchaus um die Ecke und in die Zukunft schauen kann.
Warum dann diese negative Grundhaltung, welche dieser Artikel bei einer doch harmlosen Änderung durchscheinen lässt? Als Autor sollte man durchaus ausgewogen berichten, und das hier ist ja schließlich keine schlechte Geschichte!
Das MS einen Font, gut technisch begründet, einführt, ist kein Thema. Warum ich das "aufgespießt" habe, ist der Verlauf der Geschichte. Ich suche also eine neue Schriftart – ist ok. Ich befrage die Community, welches Schweinerl es denn sein soll – ist auch ok. Dann muss ich auf den letzten Metern vor der Zielgeraden die Benennung des Teils ändern … wie hipp ist das denn?
Technisch habe ich kein Problem (solange es nicht nur Fonts aus der Cloud gibt und der Mitbewerb ausgebremst wird). Wie es dann aber gelaufen ist – war Aufhänger für den Beitrag. Gut, 99 % der Leute interessiert es nicht, ob das Ding Callibri oder Aptos heißt. Mal schauen, wie es technisch mit der Umstellung klappt, und ob "net geschennt, isch gelobt genug" greift oder der eine oder andere Artikel fällig wird.
Das mit der Namensänderung können wir als Font-Laien doch garnicht wissen. Vielleicht gibts mit den Namen "Bierstadt" ein Problem, und wenns nur ist, dass die Wiesbadener Vorstadt das nicht erlaubt, oder wie oben das mit einem großen Besäufniss in Verbindung gebracht wird, oder es wurde eben doch an dem Font eine Winzigkeit geändert, weils besser ist, oder weil ein anderer Fontdesigner sich über eine zu große Ähnlichkeit mit seinem Font beschwert hat, und deswegen dann auch gleich ein neuer Name, wer weiß. Und einen Font nach einem Ort zu benennen, den man mag und auf diese Weise mal seine 15 Minuten Berühmtheit gibt, geschenkt. Windows 95 hatte den Codenamen "Chicago", eine Stadt die man nicht unbedingt mit Positiven verbindet, aber mit Win 95 philosophisch viel gemeinsam hat, und alle alten Intel-CPU-Familie-Bezeichnungen, nehmen wir mal Wilamette, Klamath, Silverlake, Prescott, usw. die findet man alle auf einer US-Landkarte. Also wirklich nichts besonderes!
Ich denke übrigens bei "TOS" zuerst an das gleichnamige Betriebssystem von ATARI für die ST/STE/TT-Modellreihe und habe damit durchaus positive Assozationen.
Ich könnte mir wirklich vorstellen, dass der Name Bierstadt in der Testphase negativ aufgenommen wurde, auch wenn es sich hier wohl um einen Berg in der USA handelt. Und deshalb die Umbenennung stattgefunden hat.
Aber ganz ehrlich, bei Windows gibt es weitaus schlimmeres, über das wir uns aufregen könnten, da ist der Name einer Schriftart wirklich das kleinste Problem.
Aptos liegt in Kalifornien: https://de.wikipedia.org/wiki/Aptos
Ein böses Omen ist vielleicht das Aptos wohl ein census-designated place ist, es werden also jede Menge Daten gesammelt.
Hätte MS das nicht umbenannt, dann hätten noch weniger Leute das mitbekommen…billige Werbung im redaktionellen Teil.
MS wird wohl einige Dollar auf den Tisch gelegt haben…
Ja verdammt, jetzt wo Du dass so schreibst. Hatte mich schon gewundert, warum der lokale Radiosender in den Verkehrsnachrichten die Warnung herausgab, meinen Wohnort großräumig zu umfahren. Dabei hatte der Laster mit dem Zaster – war ein längere Sattelschlepper – sich nur etwas in der Straße verkeilt. Dauerte auch etwas länger, bis die Kohle per Gabelstapler abgeladen und mit Schubkarre im Keller verstaut war. Ich sollte wirklich auf Schecks wechseln … oder auf Zahlung in 500er alten Euroscheinen bestehen. Da passt die Million in ein Köfferchen.
PS: Unter dem Strich sitze ich hier und staune – ein Nonesense-Thema, was ich heute Nacht in einer "Nacht und Nebel-Aktion" in den Blog geklopft habe, und was überhaupt keinen tangiert/interessiert, geht in den Abrufzahlen ab wie Nachbars Lumpi. Das imho wichtige Thema, dass Windows-Kerneltreiber mit Malware geladen werden können, verhungert dagegen. Ich sollte wirklich über "IT for the redlight district" schreiben ;-).
Nur ist es a bisserl doof – als ich den letzten Beitrag über eine Schwachstelle bei einem bestimmtes Wollust-Gedöns-Dingens in den Blog eingestellt habe, wurde ich von Google mehrfach wegen Schweinkram im Blog von Werbeanzeigen gesperrt (war nicht das erste Mal – damals standen wir schon vorm Abgrund, weil die hatten seinerzeit noch keine KI zur Erkennung, heute sind wir einen großen Schritt weiter) … verrückte Welt.
Sorry, ich meinte natürlich das MS für den neuen Font ordentlich geblecht haben dürfte.
Das Du Dich angesprochen fühlen könntest kam mir nicht einen Moment in den Sinn.
Das erwähnen im redaktionellen Teil ist man meines Wissens kostenfrei..
ja oft wird den betreffenden auch eine Pressemitteilung angeboten, die manche 1:1 inkl. Übersetzungs Fehlern übernehmen.
Ist aber ein anderes Thema.
Aber erstaunlich wie wichtig die Namens Genug durch MS manchen ist,…
Naja, die meisten von uns haben bestimmt die ganz Evolution des Standard-Fonts jahrzehntelang miterlebt, daher das rege Interesse ! :-))
Und bei der ersten Windows-Version noch mit dem Ausprobieren der vielen mitgelieferten Schriftarten (inkl. Wingdings) herumgespielt, was damals nach den DOS-Zeiten mit fix eingestellter Systemschriftart revolutionär war…
Gedanken:
a) Was, Sie heizen noch mit Kohle?
b) Der Treiber-Artikel war wohl nicht reißerisch genug.
https://medium.com/microsoft-design/beyond-calibri-finding-the-next-microsoft-365-default-font-5ef83f028be2
"Viktor jagt zwölf Boxkämpfer quer über die großen Sylter Teich"
Sieht doch ganz gut aus.
Können die Microsoft'ler doch beim nächsten Patchday mit Windows gleich mit ausrollen! Muss doch nicht im Abo Business sein….
Von Arial, Calibri und Helvetica ist das nicht so weit weg.
Übrigens : https://www.typografie.info/3/Schriften/fonts.html/bierstadt-r1229/
Armer Autor. Kann sich "Aptos" nicht merken. Aber komische Wörter wie "Calibri" sind in Ordnung. Hat er damals auch immer Probleme mit "Arial" gehabt? (wer soll sich das bitte merken können?)
Die Plastizität des Gehirns nimmt mit dem Alter ab
Welches Alter?
Ab 17!
Das Gehirn ist darauf optimiert zu vergessen.
Mit dem Alter hat es darin immer mehr Übung.
Auch Microsoft hat inzwischen sehr viel Übung darin. Das Meiste was derzeit von denen kommt kannste echt vergessen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Aptos_(Schriftart)
Hm, irgendwie springen mir die Buchstaben etwas nach oben und unten und seitwegs, siehe das "s".
Aber schriftenentwerfen wird ja immer schwieriger.
Das abgebildete Fontbeispiel offenbart allerdings einige Schwächen dieser Schrift: Der Abstand zwischen a und d scheint zu breit, dem t fehlt tatsächlich die Bodenhaftung und das runde i-Tüpfelchen passt nicht zu den sonst eckigen Kanten.
Wenn schon im Schriftnamen solche Designschwächen erkennbar sind, benennt man das Ganze lieber um und wählt als Ersatzname was ganz Kurzes…
Namen sind doch nur Schall und Rauch… Da gewöhnt man sich schnell dran, bzw. muss man ja gar nicht, wenn es eh als neue Standardschrift überall eingestellt wird…
Ich glaube nicht, dass das ein Ergebnis einer demokratischen/öffentlichen Abstimmung war. MS wollte bestimmt nur eine Top 3 herausfinden, und daraus selbst den neuen Standard bestimmen…
Was interessanter ist:
MS legt nun anscheinend primär Wert auf eine schnörkellose Klarheit/Lesbarkeit, also das Gegenteil von den früheren Times New Roman-Zeiten, die mich schon vor 30 Jahren vorm Lesen der süddeutschen Zeitung abgehalten hatte.
Im finalen Rennen waren folgende 5 Kandidaten:
https://twitter.com/Microsoft/status/1387421368581455874
Wobei die heißesten Favoriten Bierstadt und Tenorite waren…
Wenn man sich mal in Word 365 das Alphabet eintippt und beide Schriftarten im direkten Vergleich hat bzw. das Alphabet schnell umswitcht, dann erkennt man, dass Tenorite eigentlich eine lupenreine "Druckschrift" wie früher in der Schule gelehrt ist.
Sowie dass Bierstadt dazu fast identisch ist, und der offensichtlichste Unterschied nur beim "g" und "a" liegt: Tenorite sieht auch dabei nach 100% schnörkelfreier Druckschrift aus, während Bierstadt (äh, Aptos) eher an Times New Roman zurückerinnert.
Vermutlich wollte MS keine 100% Druckschrift, weil das insgesamt zu unpersönlich ausgesehen hätte. Mit dem "g" und "a" sieht Aptos etwas mehr nach einer "persönlichen", "menschlichen" Schrift mit einigen Schnörkeln aus (wenn auch nur minimal). Gerade in KI-Chat-Zeiten ein nicht unwesentlicher Faktor !
Die restlichen Kandidaten wirken eher unproportional in die Höhe gezogen oder mit skurilen Strichenden oder mit zuviel Schnörkeln… Also wollte man anscheinend hin zu "klarer Druckschrift mit noch etwas persönlichem Touch", was sowohl für die Desktop-Oberfläche als auch für "persönliche" Word-Texte gleich gut geeignet ist.
Dass ein MS-Designer Aptos mit so blumigen Worten beschreibt und bewirbt, ist ja klar. Er ist schließlich mehr Designer als Techniker. :-)
ref_src und ref_url hättest du im Link besser entfernt. @gü kannst du das machen?
Stimmt, sorry, hatte ich übersehen.
Danke für den Hinweis und die Bitte an Gü !
Hab den Link auf Twitter korrigiert – die fünf Kandidaten waren im Text aber von mir genannt.
"Witzig" finde ich, dass sich MS soviele Gedanken über den neuen Standardfont macht, aber nicht um die Auswirkungen…. Bei uns in der Firma z.B. haben wir ellenlange Konto-/Login-Benutzernamen, weil die volle persönliche Organisationsbezeichnung noch mit drangehangen wird.
Aber MS schafft es nicht, das in voller Breite beim Login darzustellen, und schneidet mittendrin einfach irgendwo ab für einen Zeilenumbruch (bei einem Login-Namen !).
Das sieht dermaßen unprofessionell aus, als ob MS noch nicht mal beim Standardfont auf so etwas achten kann und eine Lösung programmieren könnte…
Aber beim Thema Usability war MS ja noch nie der Klassenbeste… im Gegensatz zu Apple- oder Android-Smartphones.
(Ich sage nur: Mischmasch bei den Systemeinstellung zwischen alter und neuer GUI, sodass man jetzt immer noch von der neuen auf die alte verlinkt/geleitet wird, wenn man per GUI bestimmte Detaileinstellungen machen will… Seit Einführung von Winows 10 jetzt nach fast 10 Jahren später immer noch keine Besserung bei der UX.)
Ich denke das ist sehr komplex und dauert seine Zeit. Die Usability ist gut bei Android aber besch…. (Kindergeburtstag) da finde ich iOS deutlich besser.
"Bei uns in der Firma z.B. haben wir ellenlange Konto-/Login-Benutzernamen, weil die volle persönliche Organisationsbezeichnung noch mit drangehangen wird."
Das hört sich aber auch nicht nach Usability an. Ich habe mal in einem Konzern adminsistriert, mit alleine 50.000 richtigen Usern (keine Serviceaccounts!) in Europa, und da kamen alle Anmeldenamen mit merkbaren 8 Zeichen aus. Diese Sam-Account-Namen bestanden natürlich nicht aus Bestandteilen des Personennamens, sondern waren Zeichenfolgen wie A4NCXDE1, einfacher zu merken als Ihre Romane.
Sorry muss mich etwas korrigieren… Genauer gesagt waren es nicht die Loginnamen, die nur aus [Domäne/Kürzel] bestehen. Sondern der Fullname, der beim/nach Login per Passwort oder Fingerprint angezeigt wird…mit Zeilenumbruch.
So lange Anzeigenamen sind auch quatsch, dafür gibts im User-Objekt andere Felder, z.B. Description und Organisation, wo man auch den Vorgesetzten eintragen kann. Man kann für einzelne Abteilungen auch AD-Gruppen bilden und die User da rein tun. Das hilft einem auch bei Zugriffsrechten auf Shares und Ordnern.
Das zeigt Windows aber alles nicht an beim (bzw. nach dem) Login-Screen…
Wie ein Bericht über die neue Schriftart völlig unaufgeregt geht, zeigt ein Nicht-IT-Online-Portal, sogar mit Schriftprobe und allem drum und dran.
spiegel.de
Das ist halt Spiegel Online – und hier ist Borns Blog mit subjektiver Färbung – der Leser hat die Qual der Wahl – so einfach geht das.
Best of both worlds – einfach beides lesen ! :-)
Und wer noch mehr fachliche Details will, der liest dazu auch noch Heise…
die jüngst ein viel gravierenderes Anzeigeproblem aufgetan haben:
https://www.heise.de/meinung/Windows-Schrift-Renderer-ist-seit-4-Jahren-kaputt-und-Microsoft-juckt-s-nicht-9217225.html
Da nützt auch die schönste, klarste neue Schriftart nüscht…
hab es gesehen …