Windows 10/11: Microsoft pfuscht an den Grafikeinstellungen herum

Windows[English]Noch ein kurzer Hinweis für Gamer, auf den mich ein Leser gebracht hat. Microsoft pfuscht wohl seit Windows 10 21H2 wieder an den Grafikdarstellungen und den Vorgaben für die Grafik-Performance herum. Das führt dazu, dass Einstellungen (z.B. die GPU), die die Grafikhersteller für bestimmte Spiele vorsehen, überschrieben werden. Am Ende des Tages wird das alles dann schlechter für den Anwender.


Anzeige

Blog-Leser Tom hat mich bereits vor einigen Tagen auf das Thema hingewiesen (danke dafür), weil er wohl auf Spieleseiten auf den Sachverhalt gestoßen ist. Das Thema dürfte Gamern schon seit längerem bekannt sein, ich hatte es aber noch nicht mit bekommen  In einer Mail schrieb Tom:

Hallo Günter,

es sieht wohl wieder so aus, wie wenn Microsoft nur an den Grafikdarstellungen und -performance rumfuscht, wie schon mal am Anfang der Win10-Veröffentlichungen.

Tom hatte mir dann einen Link zum Beitrag INI presets for Skyrim SE Performance and Graphics Boost at Skyrim Special Edition Nexus – Mods and Community (nexusmods.com) mitgeschickt. Im betreffenden Beitrag geht es um empfohlene Skyrim INIs Einstellungen für Leistung und Grafik-Boost bei Skyrim Special Edition und verschiedene andere Empfehlungen für das Spiel. Dieses ist seit dem 15. Dezember 2020 im Xbox Game Pass, der Spiele-Flatrate, für Xbox und Windows 10 PC erhältlich.

Im Artikel heißt es, dass Besitzer von neuen Windows 11 Versionen wieder schlechte Erfahrungen mit der Leistung von Spielen machen werden. Der Artikel bietet einen Link zu einem Artikel über Optionen zur Optimierung der Spieleleistung unter Windows 11 an. Eine einfache Möglichkeit, mehr Leistung zu erhalten, sei die Einstellung Address Space Layout Randomization (ASLR) im Defender Security Center unter "App- und Browser-Steuerung" – "Exploid-Schutzeinstellungen" heißt es. Dort ist die Option "Ramdomisierung für Bilder erzwingen (obligatorische ASLR)" standardmäßig auf Ein zu setzen. Diese Option gilt auch für Windows 10-Versionen. Auch die 3D-Beschleunigung soll davon auf beiden Betriebssystemen profitieren. Das Ganze wird aber nur für Gamer des betreffenden Spiels von Interesse sein. Interessanter ist aber eine Information, die sich im Artikel findet.

Windows überschreibt Vorgaben


Anzeige

Geht man den oben verlinkten Beitrag durch, stößt man auf die Information, dass Microsoft mit Windows massiv in die Vorgaben der Grafikhersteller für Spiele eingreift. In einem Einschub im Artikel heißt es dazu:

But, starting with Windows 10 Version 20H1 the operating system (OS) applies the graphics processor (GPU) to applications. That means, the profile settings from GPU vendors are overwritten. Only if the OS has no GPU settings for an application, GPU vendors settings will be applied.

Ab Windows 10 Version 20H1 überschreibt das Betriebssystem (OS) die Profileinstellungen von GPU-Anbietern für den Grafikprozessor (GPU) beim Ausführen von Anwendungen. Nur wenn das Betriebssystem keine GPU-Einstellungen für eine Anwendung findet, werden die Einstellungen des GPU-Anbieters übernommen. Der Artikel von Nvidia befasst sich mit solchen Einstellmöglichkeiten, wo der Nutzer für ein Spiel den zu verwendenden Grafikprozessor (GPU) und ggf. auch Einstellungen per Kontextmenü auswählen bzw. anpassen kann. NVidia hat dazu dieses Dokument mit folgendem Hinweis veröffentlicht.

Den bevorzugten Grafikprozessor einstellen

Ab Windows 10 20H1 weist das Windows-Betriebssystem den in verschiedenen Anwendungen zu verwendenden Grafikprozessor zu und überschreibt die unter NVIDIA Systemsteuerung > 3D-Einstellungen verwalten > Bevorzugter Grafikprozessor vorgenommenen Einstellungen für die betreffende Anwendung.

  • In den Windows Grafikeinstellungen können Sie ändern, welche GPU das Betriebssystem für ein Programm verwenden soll.

  • Liegt dem Betriebssystem für ein Programm keine GPU-Einstellung vor, kann der bevorzugt zu verwendende Grafikprozessor unter NVIDIA Systemsteuerung > 3D-Einstellungen verwalten > Bevorzugter Grafikprozessor eingestellt werden.

Frage: War euch das so bekannt?


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Windows, Windows 10 abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

12 Antworten zu Windows 10/11: Microsoft pfuscht an den Grafikeinstellungen herum

  1. Luzifer sagt:

    Frage ist das relevant? Ich stelle die Grafikoptionen im Spiel selbst ein und diese überschreiben sowohl die Windows Einstellungen wie auch die GPU Hersteller Einstellungen! Wen ich im AMD Treiber die Einstellungen vornehme sind die im Spiel entsprechend gesetzt, aber das Feintung passiert im Spielmenu selbst.

    Ist mir bisher auch nicht aufgefallen das Windows mir da dazwischen funken würde.
    Außerdem kann man doch Einstellen ob Windows oder die App das steuern soll, wenn da natürlich Windows steht ist das nicht verwunderlich.

    (alles auf Win 10 bezogen, Win11 kommt mir nicht aufs Rig)

    • Daniel A. sagt:

      Das ist dann relevant, wenn mehr als ein Grafikprozessor im System vorhanden ist, z.Bsp. bei Notebooks mit Nvidia Optimus Technik (dort gibt es eine On-Board GPU von z.Bsp. Intel für den Standardkrams und eine dedizierte NVIDIA GPU für anspruchsvolle Anwendungen und Spiele) oder auch bei Mainboards, wo es eine On-Board Grafikkarte gibt und die im Bios/UEFI nicht ausgeschaltet wird.
      In dem Fall muss man Windows mitteilen, welchen Grafikprozessor für welches Programm verwendet werden soll. NVIDIA liefert mit den Treibern auch eine Liste mit aktuellen Spielen mit und stellt dann automatisch die richtige Grafikkarte ein. Bei Spielen, die dort nicht aufgeführt sind kann man dass dann manuell auswählen. Und hier grätscht MS seit Windows 10 20H1 dazwischen und nimmt seine eigene Präferenz, egal was im Treiber eingestellt ist. Hier muss man dann noch mal extra in den Einstellungen von Windows (natürlich schön verschachtelt und versteckt) die Zuordnung Programm zu Grafikkarte selber vornehmen.
      Bekannt ist das aber eigentlich schon länger, der NVIDIA Treiber hat schon seit etlichen Versionen den Hinweis im entsprechenden Menü.

      • Luzifer sagt:

        also wie ich bereits sagte: einstellen ob Windows oder App (Spiel) die "Steuerung" übernimmt. Muss man halt mal machen ;-P
        dann läufts aber auch.

        • Daniel A. sagt:

          Eben nicht. Im Spiel selbst kannst du i.d.R. die Grafikoptionen (Auflösung, Detailstufen, etc.) einstellen, aber nicht den zu verwendenden Grafikprozessor.
          Das machte bis Win 10 20H1 der Treiber, der je nach Spiel das automatisch "richtig" gemacht hat oder man dort halt einstellen musste. Inzwischen ist das aber irrelevant und es muss zwingend in Windows selbst eingestellt werden.
          Wenn man das nicht macht, nimmt Windows mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die falsche GPU und dann mangelt es massiv an Leistung.

          Wie gesagt, nur relevant bei Systemen mit mehreren GPUs. Wenn nur eine GPU vorhanden ist kann auch nur die genommen werden.

      • Günter Simmeth sagt:

        Ich hab so ein Optimus -Gerät. Nutze es aber nicht zum Spielen, also reicht die integrierte Grafik. Komisch aber ist dass Outlook immer die GT 540M aufruft obwohl schon in Nvidia und Windows auf die integrierte Grafik gestellt ist.
        btw. ist es normal ,dass bei Optimus die Nvidia Systemsteuerung nur 3D Einstellungen anzeigt?

    • Christian Krause sagt:

      Gegenfrage: würdest du 20% Leistungsunterschied bemerken?
      vermutlich betrifft das nur die Leute, deren Hardware grenzwertig ist, um das Spiel darzustellen. Deshalb fällt es vermutlich nicht immer auf.

  2. squat0001 sagt:

    Nur ein Gamer kann. Auf die Idee kommen an ASLR Einstellungen rumzubasteln.

  3. Jan sagt:

    Ok Leute das hier betrifft nicht nur Gamer sondern auch leute die mit ihrer GPU arbeiten und da merkt man die Unterschiede schon. Beim Videorendering bzw rendering allgemein ist es schon bemerkbar. Hier sind solche Einstellungen wichtiger als in einem Game.

  4. Tom sagt:

    Und es sieht wohl so aus, wie wenn man das nicht rückgängig machen kann unter Win11. Jedenfalls zeigt die nVidia Systemsteuerung weiterhin an, dass die GPU vom Betriebssystem verwaltet wird, obwohl das in Win11 deaktiviert wurde.

    • Tom sagt:

      Daraufhin habe ich mir mal die Mühe gemacht und mir die NVIDIA-GPU-Aktivitäten angesehen. Und da lädt Windows 11 doch fast alles in die Hochleistungs-GPU anstatt in die integrierte Intel Grafik. Das sind zum Großteil alle die Anwendungen, die in der NVIDIA Systemsteuerung extra für die integrierte GPU deklariert sind. Aber das zieht ja nicht mehr.
      Fazit: dieses Grafik-Management in Windows funktioniert nicht.
      Deshalb kein Wunder, dass nach der Umstellung die Performance der Grafik deutlich schlechter geworden ist. Wo früher 55 – 60 FPS gingen, als NVIDIA das noch gesteuert hat, werden nur noch 40 – 50 FPS oder weniger erreicht.
      Habe jetzt manuell alle die Anwendungen, die Windows in die NVIDIA GPU lädt, als Energiesparend in den Windows Grafikeinstellungen für die Intel GPU eingetragen. Mal sehen was es bringt.

      • Tom sagt:

        Auch zum Energiesparmodus zugeordnete Anwendungen werden teilweise dennoch in die Hochleistungs-GPU geladen. Was auch immer Windows 11 dazu veranlasst. Funktioniert also alles nicht korrekt mit der GPU-Zuweisung.

  5. Volkmar sagt:

    Dann braucht man sich nicht wundern das bei meinen monitor freesync und hdr nicht läuft

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.