[English]Kaputte Windows-Installationen lassen sich durch "drüber installieren" des Betriebssystems reparieren. Nun gibt es Berichte, dass Microsoft intern an einer Funktion bastelt, die eine solche Reparatur durch ein "Inplace Upgrade" über die Windows Update-Funktion ermöglichen werde. Zumindest in Windows 11 Insider Preview soll sich diese bisher versteckte Funktion schon testen lassen. Insgesamt wirft das Ganze aber ein Licht auf Microsofts Qualitäts- und Entwicklungsstand – Windows 11 ist so kaputt, dass es eine integrierte Funktion braucht, um das System per Neuinstallation wieder brauchbar zu machen.
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Zurücksetzen oder Inplace-Upgrade
Microsoft selbst versucht ja bereits seit ewigen Zeiten so etwas wie eine "Reparaturfunktion" in Windows zu etablieren. Das reicht von der Systemwiederherstellung, die die Systemdateien auf einen vorherigen Zustand zurückrollen kann (sofern das Feature eingeschaltet ist), bis hin zu den seit Windows 8.x eingeführten Funktionen zum Zurückrücksetzen von Windows (Stichworte "Windows auffrischen" und "Windows auf Werksauslieferungszustand zurücksetzen").
Windows-Nutzer geben sich in Foren den Tipp, Windows bei Problemen (z.B. scheiternden Upgrades etc.) einfach neu zu installieren. Erfahrene Windows-Nutzer verwenden dazu aber ein sogenanntes Inplace Upgrade. Dabei wird unter dem laufenden Windows einfach die setup.exe des Installationsmediums aufgerufen. Dann lässt man eine Neuinstallation von Windows durchführen, wobei die Option zum Behalten von Dateien und ggf. Anwendungen verwendet werden kann. Letzterer Ansatz erspart meist das mühsame Einrichten des Betriebssystems nach der Neuinstallation, verhindert einen Datenverlust und kann mitunter hartnäckige Fehler, die aus einem beschädigten Windows resultieren, beseitigen.
Windows 11 Insider mit Inplace-Update-Feature
Ich selbst teste keine Insider Previews mehr, aber in der neuen Windows 11 Insider Preview Build 23516 (im Developer Channel verteilt) kommt nicht nur der Windows CoPilot als Neuerung. Einem Nutzer mit dem Alias Xeno ist bereits im Juli 2023 aufgefallen, dass sich im Windows 11 Canary-Build die voll funktionsfähige Möglichkeit findet, ein beschädigtes Betriebssystem über Windows Update zu reparieren.
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Den Kollegen von deskmodder.de ist dieser Tweet aufgefallen und sie haben sich mal die Windows 11 Insider Build 23516 genauer angesehen. Wie sie in diesem Beitrag schreiben, enthält diese Build bereits die Funktion, um Windows 11 über Windows Update reparieren zu lassen. Allerdings ist das Ganze versteckt und muss über das ViVeTool manuell freigeschaltet werden. Dazu kann folgender Befehl in der Eingabeaufforderung verwendet werden:
vivetool /enable /id:39847173
Voraussetzung ist natürlich, dass das ViVeTool im entsprechenden Verzeichnis vorliegt. Wer sich für das Thema interessiert, eine entsprechende Insider Preview besitzt und das Ganze testen will, findet in diesem Artikel der Kollegen weitere Informationen. Ich gehe davon aus, dass diese Funktion in Windows 11 23H2 kommt; diese Windows 11-Version wird für das vierte Quartal 2023 erwartet. Mal interessehalber gefragt: Testet jemand von euch noch Windows 11 Insider Previews?
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Das gabs doch früher alles schonmal… da half auch meist, einfach das letzte Servicepack drüberbügeln und alles war wieder ok. Bis es keine Servicepacks mehr gab… nun bauen sie offenbar soewtas ähnliches wieder.
Nein, ist es nicht.
Die Methode ist eine ganz andere als beim Update oder Servicepack: Es wird eine Neuinstallation mit Übernahme (oder auch nicht) aller Software, Daten, Einstellungen und Benutzerkonten ausgelöst, das "neue" Windows ist vom Build (=Updatestand) aber auf dem des genutzten Images, also i.d.R. älter, aber wenigstens auf einem als funktionierend bekannten Stand.
Da der gesamte Windows-Ordner verschoben wird, erfordert die Inplace-Reparatur deutlich mehr Speicherplatz als ein Update oder Servicepack.
Die Reparaturinstallation gibt es schon mindestens seit Windows Vista, kann man fast nicht glauben, aber wurde offensichtlich selten genutzt.
Wird dann nur der Windows-Systemordner neu installiert und was ist mit der installierten Software? Ist die danach weg, weil die Registry neu aufgebaut wurde?
Ich stelle mir jetzt jemanden vor, der keine Ahnung hat und solche Tools wie Regcleaner, Trojaner, die sich als Downloadmanager oder Treiberinstaller tarnen und andere Scherze nutzt und irgendwann Hilfe sucht. Wenn so jemand dann diese supertolle, neue Funktion nutzt, könnte diese Person feststellen, dass sie hinterher ein jungfräuliches System hat.
Genau weiß ich es nicht, aus dem Windows-Ordner müssen zumindest Teile übernommen werden, z.B. die Treiber.
Software, Einstellungen, Dateien und lokale Nutzerkonten bleiben auf alle Fälle erhalten, wenn man es nicht abwählt. Also auch mögliche Schädlinge, aber die wird der Defender in den allermeisten Fällen quarantänisieren.
Ich habe bei Windows 10, wenn so hartnäckige Installation Verweigerungsfehler für Updates auftreten das mit einem Upgrade/Setup auch schon erfolgreich gelöst. Das ist wie ein Funktionsupdate (via Setup) anzusehen und läuft nach dem selben Muster.
Sollte eine Übernahme nicht möglich sein, sagt das Setup das bestimmt – bisher hat es immer einwandfrei geklappt.
Dabei spielt die "Update" Version keine Rolle – also installiertes "Win10 22H2 defekter Juli Patch 2023" mit dem ISO Windows 10 22h2 von bsp. Mai 2023.
Das schöne ist, es wird alles übernommen und funktioniert wieder – und das in vergleichsweise kürzerer Zeit als durch meist vergeblich Reparatur- und Updateversuche am kaputten System!
"Windows 11 ist so kaputt, dass es eine integrierte Funktion braucht, um das System per Neuinstallation wieder brauchbar zu machen."
Ist doch ein ziemliches Pauschalurteil wie ich finde, denn:
Mein Win 11 Pro ist NICHT kaputt! Zumindest als Privat- und Einzelplatzanwender muss ich dies so sehen. Im Netzwerk kann ich es nicht beurteilen, da firmenmäßig noch Win 10 angesagt ist. Es läuft seit über 1,5 Jahren weitgehend störungsfrei, stabil und sehr flott. In dieser Zeit trat ein (1) BSOD auf – und der war wohl sogar durch meine eigene Schuld verursacht … Auch die Systemwiederherstellung z. B., habe ich noch nie benötigt bisher. Ich bin mit Sicherheit KEIN MS-Freund und Fan, aber ich kann bzgl. Win 11 (bis auf einige bekannte und schwachsinnige Design-"Fehler", die aber ja nichts mit der generellen Stabilität zu tun haben) eigentlich bisher nichts Negatives sagen. Vor allem liefen die monatlichen Patchdays bisher ALLE absolut ohne Probleme sauber durch – was man in den letzten beiden Jahren von Win 7 (war mein letztes System vor dem 11er) absolut NICHT mehr behaupten konnte! Auch die anfänglichen, diversen "normalen Kinderkrankheiten" von Win 11, sind inzwischen weitgehendst bereinigt worden.
"das Ganze aber ein Licht auf Microsofts Qualitäts- und Entwicklungsstand – Windows 11 ist so kaputt, dass es eine integrierte Funktion braucht, um das System per Neuinstallation wieder brauchbar zu machen"
Nein, das liegt nicht an Windows 11, das liegt an Windows.
Ich habe schon seit Jahren einen mehr oder weniger (mit Hilfe von SCCM) vollautomatisch Prozess aufgesetzt um Windows einfach neu zu installieren.
Warum?
Naja weil es einfacher ist, einfach alles platt zu machen als 100 Jahre in Windows nach dem Fehler zu suchen.
Einfach PXE Boot, neues Image installieren, Einstellungen kommen iW per GPOs und die Daten aus der Cloud. Thema immerhalb von 24 Stunden (ohne Interaktion) erledigt.
Ja 24 Stunden sind etwas lang, reicht aber für meine Zwecke.
Die Notwendigkeit für so einen Prozess: Traurig aber notwendig.
Liegt also nicht an Windows 11, sondern an Windows.
Da möchte ich doch den Artikel KB5005322 von vor zwei Jahren aufrufen. Microsoft hatte damals schon ein InPlace-Upgrade für Windows 10 als Fehlerbehebung für eine mögliche Problemstellung vorgeschlagen, zu erreichen mittels Registry-Eingriff. :)
Ich habe das nie ausprobiert/ausprobieren müssen, weiß also nicht, ob das tatsächlich so funktioniert hat, oder ob das ggf. auch heute noch so laufen könnte.
https://support.microsoft.com/en-us/topic/kb5005322-some-devices-cannot-install-new-updates-after-installing-kb5003214-may-25-2021-and-kb5003690-june-21-2021-66edf7cf-5d3c-401f-bd32-49865343144f
Zitat : "Note This registry value will be removed once the in-place upgrade is complete. It can take up to 48 hours for the in-place upgrade to be offered to the device. Once offered, the device will update to a clean version of the OS that is currently on the machine. It will have the latest monthly security quality update as well. After the in-place upgrade, the device will be able to take new updates normally."
Nach dem Regkey kann es bis zu 48 Stunden dauern bis das mir "InPlace Upgrade" angeboten wird?
Das erkläre mal einem Kunden der ARBEITEN möchte. Dann besser gleich via ISO ein Upgrade händisch durchführen.